Nach
einer Autofahrt durch strömenden Regen fanden wir uns ohne
großartige unfreiwillige Umwege in der KuFa
in Krefeld ein, wo sich erfreulicherweise keine größere
Menschenansammlung vor verschlossenen Türen befand: Das Konzert
konnte also im Gegensatz zu anderen der Tour, die kurzfristig
aus fadenscheinigen Gründen abgesagt worden sind, stattfinden
und so stand einem hoffentlich kurzweiligen Konzertabend nichts
mehr im Wege.
Pünktlich
um neun betraten die mir bis dato unbekannten und in Mülheim
an der Ruhr beheimateten AELDABORN
die Bühne und trommelten sich durch ihr dreiviertelstündiges
Set. Durch den Einsatz von zeitweise vier Bandmitgliedern hinter
den Percussions und stellenweise martialischem Auftreten (Wir
weben) traten leider die restlichen Elemente (Gitarre, Gesang
und Keyboard) ihrer Musik meiner Meinung nach zu sehr in den Hintergrund,
so dass neben den ansonsten gelungenen Trommeleinlagen Melodielinien
zu kurz kamen und somit wenig von der Musik AELDABORN’s
im Hirn hängen blieb. Dem Applaus nach zu urteilen, hat es
dem Publikum allerdings gefallen. Den Abschluss bildete ungewöhnlicherweise
eine Coverversion von Lex Talionis des Hauptacts.
Deutlich filigraner
gingen nach einer kurzen Umbaupause SOL
INVICTUS ans Werk. Im Gegensatz zur Vorband verzichteten
SOL INVICTUS fast ganz auf Schlaginstrumente
und woben durch den Einsatz von Gitarre, Bass, zwei Geigen, Trompete
und Flöte, die zeitweise mit Effektgeräten verfremdet
wurden, einen dichten Klangteppich, so dass sich - verbunden mit
der einfach nur sympathischen Bühnenpräsenz von Tony
Wakeford - schnell eine heimelige Atmosphäre einstellte.
Neben Klassikern der 18-jährigen Bandgeschichte wie Abattoirs
Of Love, The Killing Tide oder Black Easter wurden
auch mehrere Lieder ihres gerade eben erst erschienen Albums The
Devil’s Steed gespielt, die von den ca. 200
anwesenden, zum Teil weit angereisten Besuchern begeistert aufgenommen
wurden. Nach drei lautstark geforderten Zugabeblöcken beendeten
SOL INVICTUS einen tollen Gig im in punkto Neofolk-Konzerten
doch arg vernachlässigten Nordrhein-Westfalen.