Nachdem
das neueste Werk von SUICIDE COMMANDO Axis
Of Evil wie eine Bombe eingeschlagen hatte (seit VÖ
Platz 1 in den DAC), war es eigentlich schon zwangsläufig,
das ich mal bei der Tour vorbeischauen würde. Während
ich mir Gedanken über die Terminplanung machte, stöberte
ich schon mal im Netz herum, um herauszubekommen, was mich bei
den anderen Bands erwarten würde. Erste Höreindrücke
von TACTICAL SEKT (Sideprojekt von Aslan Faction’s
Anthony Mather) hauten mich glatt aus den Socken, so dass ich
es kaum noch erwarten konnte. Mit recht flauen Magen, dirigierte
ich nach kleinem Unfall (nicht schuld ;)) und so mancher Panne
mein marodes Auto auf den Highway, immer in der Angst, das mir
die Kiste wieder unterm Arsch verreckt. Tat sie nicht... Gott
sei Dank! Nachdem ich zwar nie den EBM/Industrial Sektor aus
den Augen verloren hatte, aber irgendwie doch in den end80igern/frühen
90igern hängen geblieben bin, startete ich nun meinen persönlichen
Wiederentdeckungstrip...
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Fotos ::
:. TACTICAL
SEKT ~
Nach einer frischen halben Stunde des Wartens öffnete das
Tivoli
pünktlich seine Pforten. Ich hatte mal wieder die üblichen
Probleme mit der Gästeliste, aber wer kann mir schon wiederstehen?
*lol * Mit dem ersten Bier in der Hand checkte ich die Örtlichkeiten
aus (kenne nur das Aladin nebenan) und wartete der Dinge, die
da kommen würden. Der Saal füllte sich recht fix (letzten
Endes mit ca. 300 Leutgens) und pünktlich um 20:30 Uhr eröffnete
das eigentlich britische Duo um Anthony Mather (vox) und Lee Lauer
(synths), diesmal mit Marco (vom NoiTekk Label) nebst amtlicher
Verstärkung durch Beam (Feindflug) am (echten) Schlagzeug
den Abend. Ja... und dann wurde ich einfach nur noch weggeblasen...
Vom ersten Ton an starteten TACTICAL SEKT mit
ungeheuerlicher Energie und solch einer Spielfreude durch, das
vielen einfach nur den Mund offen stehen blieb. Geiler harter
EBM, der einem unweigerlich in die Beine fuhr und zum zappeln
animierte. Der Sänger gab alles, das Publikum aufzuheizen,
kniete sogar vor uns, um sich zu bedanken. Schlagzeuger und Soundhexer
taten es ihm gleich. Einfach nur genial!!! Gerade eben angefangen,
hatte das Konzert schon sein Highlight. Nach 45 Minuten höllischer
Freude war das Publikum so außer Rand und Band, dass der
Opener TACTICAL SEKT direkt zur Zugabe zurück
auf die Bühne musste. Arschgeil!!!
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INTERLACE
~
Aufgeräumt und bei bester Laune organisierte ich mir mein
zweites und letztes Bier, das ich aber kurz darauf völlig
inspirationslos über meine Klamotten schüttete, was
mich für den Rest des Abends zum stinkenden Etwas machte.
Nun ja... that’s me. Die Tastenfraktion von INTERLACE
startete mit düsterem Intro und in abgefahrenen Bühnenoutfits,
während der Sänger nur im Baumwolltuch gehüllt
barfüssigerweise pathetisch die Bühne abschritt. Und
die Schweden hatten es schwer. Obwohl mir die Musik ebenfalls
ausgesprochen gut gefiel, die Band sie durch ihre Performance
auch entsprechend rüber brachte, ist diese Art von Musik
wohl eher als private Soundtrackuntermalung eigener Depressionen
geeignet. Außerdem kannte ich INTERLACE
und ihre Musik nicht, und das sollte man, um das Gebotene auch
wirklich erschließen zu können. Das Publikum sah es
wohl ähnlich. Außer Höflichkeitsbeifall gab’s
für die Schweden nichts zu holen. Schade. Ich werde mich
auf jeden Fall mit INTERLACE in Kürze eingehender
befassen... :)
:.
SUCIDE
COMMANDO ~ Kaum waren Interlace von der Bühne,
wurde es davor brechend voll. Alles klar! Mastermind Johan van
Roy wurde in Deutschland von Torben Schmidt (Lights Of Euphoria)
und Marco Calvo Mesa (Dyoxide – als Ersatz für Johan’s
Freundin Tanja) begleitet und eröffnete gleich mit dem Knaller
und Opener des aktuellen Albums Cause Of Death: Suicide
das Set. Johan hatte das Publikum absolut in seiner Hand und leichtes
Spiel. Eigentlich hätte er auch gar nicht singen müssen...
seine Anwesenheit genügte. Wie ein Flummiball fegte er über
die Bühne und brachte die Massen davor zum kochen. Die Fans
hingen wie Marionetten an den Strippen und an Johans Lippen, sie
hätten alles für ihn getan ;) Natürlich gab es
jede Menge Tracks von Axis Of Evil wie
z.B. Face Of Death, One Nation Under God, Mordfabrik
und Neuro Suspension, aber auch Tracks der letzten Veröffentlichungen
z.B. Sick In Your Mind, Dein Herz, Meine Gier
oder vom Mindstrip Album 2000: Love
Breeds Suicide und Hellraiser (als letzte Zugabe)
durften nicht fehlen. Die Zwangsjacke war natürlich auch
hier wieder am Mann...
Geiles
Konzert, perfekter Trip zurück in die Zukunft. Die Szene
hat mich wieder und ein paar Labels ’nen Quälgeist
mehr. SUICIDE COMMANDO haben eine souveräne
Show geliefert – wie immer, TACTICAL SEKT
waren das Highlight für mich und INTERLACE
sind zwischen diesen beiden Bands leider ein bisschen untergegangen.
Yep... das hat sich gelohnt!
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