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Hopelezz ~ Wheel

 
2010-12-21 DE – Bochum - Matrix

Auf den Jahrhundertwinter 2009/2010 folgt der Jahrhundertwinter 2010/2011 *lach* Und das heisst Berge von Schnee, gefrorene Strassen und totales Chaos im öffentlichen Verkehr. Eine Handvoll Shows fielen bereits dem Wetter zum Opfer, aber auf das Monsterpackage SWALLOW THE SUN, SÓLSTAFIR und MAR DE GRISES wollte ich zum würdigen Abschluss des Jahres 2010 auf keinen Fall verzichten. Der Herr der Schneeflocken hatte deswegen ein Einsehen und ließ an diesem Tage und am Tag davor die Temperaturen auf den Nullpunkt klettern, so dass zumindest die Autobahnen und Hauptstrassen leidlich frei und befahrbar waren. Also gab es kein Verzagen: Auto freischaufeln, durch Münster schlittern und auf ging‘s nach Bochum in die altehrwürdige Matrix… ;)

:: Fotos ::

Psychedelischer Epic Doom, rockig, klassisch und irgendwie zeitlos… :: WHEEL :: sind mir seit ihrem selbstbetitelten Debüt (Februar 2010) ein Begriff und ich war sehr neugierig darauf, diese Band live zu sehen. Leider waren die Umstände nicht wirklich prickelnd: WHEEL wurden leicht verspätet regelrecht auf die Bühne geschubst, während ein Großteil der bereits anwesenden Fans noch oben an Bar und Garderobe stand. Die Pi x Daumen 30 Nasen in der Tube standen recht verloren rum, Beifall war somit rar gesät. Der Sound war wie üblich mies, was insbesondere dem Gesang von Arkadius Kur zuwider lief, dessen charismatische und klare Stimme (die mich arg an Mo von H2BR erinnerte, die beiden sollten sich mal zusammentun ;)) nicht immer sattelfest war und so noch schlechter rüberkam. Auf CD sind WHEEL wirklich grandios, live war’s leider nicht wirklich der Hit. Schade.

Jaaaa, und dann? Von :: HOPELEZZ :: hatte ich bis dato noch nie was gehört. Erste optische Eindrücke beim Change-Over ließen mich die Augenbrauen hochziehen. Dann ging’s los mit einer Art Happy Hardcore, mit den üblichen, schon 1000 Mal gehörten Zutaten. Damit konnte ich mal überhaupt nix anfangen. Noch schräger find ich, dass ich jetzt hier beim Schreiben mit der akustischen Nachlese auf Myspace das Gefühl habe, zwei völlig verschiedene Bands vor mir zu haben. An derartige Death- und Thrash Metal Einflüsse kann ich mich live jedenfalls nicht erinnern… und ich hab nix getrunken… ;)

Ein bisschen besser (wenn auch viel zu laut) wurde der Sound dann bei :: MAR DE GRISES :: Auch hier ein Novum, denn ich hab die in blutrotes Licht getauchten Chilenen bisher nie live gesehen. Und ich muss sagen, die Jungs haben mich total begeistert! Düsterer, schwer melancholischer Death-/Doom Metal, wie man ihn eben auch vom Headliner her kennt. Teils mit cleanem Gesang, mit einem Hauch von Paradise Lost drinnen… dicht, intensiv, einfach nur großartig! Es gab aus jedem der drei Alben 2 Songs, wobei ich natürlich jedem das brandneue Werk Streams Inwards ans Herz legen möchte, für das man immerhin nur 2 Jahre brauchte ;)
Setlist: Sleep Just One Dawn, Recklessness, Shining Human Skin, The Bell And The Solar Gust, Deep-Seeded Hope Avant-Garde, To See Saturn Fall

Unsere liebsten Isländer :: SÓLSTAFIR :: waren hernach doch schon ziemlich putzig ;) Man merkte den Jungs deutlich an, dass sich die Tour dem Ende näherte und ja auch Weihnachten vor der Tür stand. Außerdem sind deutsche hochprozentige Sachen verdammt lecker… hehehe. Gut, musikalisch gab es die bewährte Setlist aus den klassischen 3 Tracks und dazu einen Sänger, der, nicht ganz Herr seiner Aussprache, jeden Song in ein romantisches Abenteuer verdrehte *lol*. Nichtsdestotrotz schaffen es die Isländer immer wieder im Handumdrehen eine Gänsehaut-Atmosphäre zu erzeugen und damit das Auditorium in seinen Bann zu ziehen. Einfach unglaublich! Da ändern auch flabsige Ansagen, Späße und diverse Verspieler nix dran. Von SÓLSTAFIR kann man einfach nicht genug bekommen ;)
Setlist: Köld, Pale Rider, Ritual Of Fire

Von :: SWALLOW THE SUN :: war ich danach allerdings irgendwie enttäuscht. An diesem Abend wollte kein einziger Song wirklich zünden, nicht mal Out Of This Gloomy Light. Mikko erinnerte mich allenthalben an Manne von Ghost Brigade, wobei Manne die deutlich bessere Figur macht, insbesondere vom Gesang her. SWALLOW THE SUN spielten zu routiniert und zu gelangweilt. Gut, das wundert auch kaum, waren die Finnen doch in den letzten 2 Jahren permanent auf Tour rund um den Globus. Für 2011 nimmt sie die Band eine Auszeit und wird an neuem Material arbeiten. Es sei ihnen von Herzen vergönnt. Hoffentlich kommt dann auch die Spielfreude wieder, der Elan und Esprit, welcher die Band so besonders macht.
Setlist: These Words Breathe Evil, Hold This Woe, Falling World, These Hours Of Despair, Sleepless Swans, Out Of This Gloomy Light, Plague Of Butterflies, Don't Fall Asleep, New Moon, The Giant, Swallow

 

story & pics © Dajana