Auf
den Jahrhundertwinter 2009/2010 folgt der Jahrhundertwinter 2010/2011
*lach* Und das heisst Berge von Schnee, gefrorene Strassen und
totales Chaos im öffentlichen Verkehr. Eine Handvoll Shows
fielen bereits dem Wetter zum Opfer, aber auf das Monsterpackage
SWALLOW THE SUN, SÓLSTAFIR und MAR DE
GRISES wollte ich zum würdigen Abschluss des Jahres 2010
auf keinen Fall verzichten. Der Herr der Schneeflocken hatte deswegen
ein Einsehen und ließ an diesem Tage und am Tag davor die
Temperaturen auf den Nullpunkt klettern, so dass zumindest die
Autobahnen und Hauptstrassen leidlich frei und befahrbar waren.
Also gab es kein Verzagen: Auto freischaufeln, durch Münster
schlittern und auf ging‘s nach Bochum in die altehrwürdige
Matrix…
;)
::
Fotos ::
Psychedelischer
Epic Doom, rockig, klassisch und irgendwie zeitlos… ::
WHEEL
:: sind mir seit ihrem selbstbetitelten Debüt
(Februar 2010) ein Begriff und ich war sehr neugierig darauf,
diese Band live zu sehen. Leider waren die Umstände nicht
wirklich prickelnd: WHEEL wurden leicht verspätet
regelrecht auf die Bühne geschubst, während ein Großteil
der bereits anwesenden Fans noch oben an Bar und Garderobe stand.
Die Pi x Daumen 30 Nasen in der Tube standen recht verloren rum,
Beifall war somit rar gesät. Der Sound war wie üblich
mies, was insbesondere dem Gesang von Arkadius Kur zuwider lief,
dessen charismatische und klare Stimme (die mich arg an Mo von
H2BR erinnerte, die beiden sollten sich mal zusammentun ;)) nicht
immer sattelfest war und so noch schlechter rüberkam. Auf
CD sind WHEEL wirklich grandios, live war’s leider
nicht wirklich der Hit. Schade.
Jaaaa, und
dann? Von :: HOPELEZZ
:: hatte ich bis dato noch nie was gehört. Erste
optische Eindrücke beim Change-Over ließen mich die
Augenbrauen hochziehen. Dann ging’s los mit einer Art Happy
Hardcore, mit den üblichen, schon 1000 Mal gehörten
Zutaten. Damit konnte ich mal überhaupt nix anfangen. Noch
schräger find ich, dass ich jetzt hier beim Schreiben mit
der akustischen Nachlese auf Myspace das Gefühl habe, zwei
völlig verschiedene Bands vor mir zu haben. An derartige
Death- und Thrash Metal Einflüsse kann ich mich live jedenfalls
nicht erinnern… und ich hab nix getrunken… ;)
Ein bisschen
besser (wenn auch viel zu laut) wurde der Sound dann bei ::
MAR
DE GRISES :: Auch hier ein Novum, denn ich hab
die in blutrotes Licht getauchten Chilenen bisher nie live gesehen.
Und ich muss sagen, die Jungs haben mich total begeistert! Düsterer,
schwer melancholischer Death-/Doom Metal, wie man ihn eben auch
vom Headliner her kennt. Teils mit cleanem Gesang, mit einem Hauch
von Paradise Lost drinnen… dicht, intensiv, einfach nur
großartig! Es gab aus jedem der drei Alben 2 Songs, wobei
ich natürlich jedem das brandneue Werk Streams Inwards
ans Herz legen möchte, für das man immerhin nur 2 Jahre
brauchte ;)
Setlist: Sleep Just One Dawn, Recklessness, Shining
Human Skin, The Bell And The Solar Gust, Deep-Seeded Hope Avant-Garde,
To See Saturn Fall
Unsere liebsten
Isländer :: SÓLSTAFIR
:: waren hernach doch schon ziemlich putzig ;) Man
merkte den Jungs deutlich an, dass sich die Tour dem Ende näherte
und ja auch Weihnachten vor der Tür stand. Außerdem
sind deutsche hochprozentige Sachen verdammt lecker… hehehe.
Gut, musikalisch gab es die bewährte Setlist aus den klassischen
3 Tracks und dazu einen Sänger, der, nicht ganz Herr seiner
Aussprache, jeden Song in ein romantisches Abenteuer verdrehte
*lol*. Nichtsdestotrotz schaffen es die Isländer immer wieder
im Handumdrehen eine Gänsehaut-Atmosphäre zu erzeugen
und damit das Auditorium in seinen Bann zu ziehen. Einfach unglaublich!
Da ändern auch flabsige Ansagen, Späße und diverse
Verspieler nix dran. Von SÓLSTAFIR kann man einfach
nicht genug bekommen ;)
Setlist: Köld, Pale Rider, Ritual Of Fire
Von ::
SWALLOW
THE SUN :: war ich danach allerdings irgendwie
enttäuscht. An diesem Abend wollte kein einziger Song wirklich
zünden, nicht mal Out Of This Gloomy Light. Mikko
erinnerte mich allenthalben an Manne von Ghost Brigade, wobei
Manne die deutlich bessere Figur macht, insbesondere vom Gesang
her. SWALLOW THE SUN spielten zu routiniert und zu gelangweilt.
Gut, das wundert auch kaum, waren die Finnen doch in den letzten
2 Jahren permanent auf Tour rund um den Globus. Für 2011
nimmt sie die Band eine Auszeit und wird an neuem Material arbeiten.
Es sei ihnen von Herzen vergönnt. Hoffentlich kommt dann
auch die Spielfreude wieder, der Elan und Esprit, welcher die
Band so besonders macht.
Setlist: These Words Breathe Evil, Hold This Woe, Falling
World, These Hours Of Despair, Sleepless Swans, Out Of This Gloomy
Light, Plague Of Butterflies, Don't Fall Asleep, New Moon, The
Giant, Swallow