| Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Tickets: 33,90 Euro + Gebühren |

Wenn die Gänseblümchen mit den Rosen Bühnen runterrocken...

Die THE DEAD DAISIES waren eigentlich von Anbeginn eine All-Star-Truppe. Aber nun, Namen alleine reichen dieser Tage nicht mehr. Auch Stars müssen sich mit neuen Projekten erst mal den Allerwertesten aufreißen. Ich denke, man kann ohne schlechtes Gewissen sagen, das THE DEAD DAISIES, erst mit der Kombination aus John Corabi, Doug Aldrich und Marco Mendoza so richtig Fahrt aufgenommen haben. Das dritte Album, Make Some Noise (2016), setzte sich dann folgerichtig erstmals in den Charts fest und hatte so manche Single zu bieten. Mit dem just veröffentlichten vierten Werk, Burn It Down, kann die Multikulti-Truppe um den Gründer David Lowy den Vorgänger um einiges toppen.

Meinereiner hatte bereits das Vergnügen, die THE DEAD DAISIES live und in Aktion auf dem Rock Hard Festival erleben zu können – eine fetzige und spielfreudige Performance. Da war natürlich die aktuelle Tour zum neuen Album ein Pflichttermin, insbesondere da zu erwarten war, dass THE DEAD DAISIES in einem Club noch viel intensiver rüberkommen.

Zur Abwechslung ging es mal wieder in den Norden nach Osnabrück. Trotz Baustellen und Unfallchaos gab es eine stressfreie und nicht übermäßig verlängerte Anreise. Der :: Rosenhof :: war voll aber nicht ausverkauft, so dass es noch genug Bewegungsfreiraum für jedermann gab. Allerdings wurde es sehr schnell sehr warm im Club und die Luft recht schnell ziemlich stickig. Egal, bei einer richtigen Rock’n’Roll Show muss man ordentlich schwitzen!

:: Fotos :: THE NEW ROSES ::

Die Supportband :: THE NEW ROSES :: war mir bis dato eigentlich nur vom Radioplay eines gewissen Senders her bekannt, wo sie mit ihren aktuellen Album, One More For The Road, hoch und runter gespielt wurden. THE NEW ROSES hatten wohl schon das eine oder andere Konzert in Osnabrück und durften sich über zahlreich anwesende Fans freuen. Das Quartett ließ sich auch nicht lange bitten und stieg ohne Umschweife in das Set ein, präsentierte natürlich in der Mehrheit Stücke vom aktuellen Album, flochten aber auch ein, zwei Tracks der ersten beiden Alben ein.
Die Band war in bester Laune und hatte selber einen Heidenspass, was sich umgehend auf das Publikum übertrug. Sänger und Gitarrist Timmy Rough redete oft und gerne mit den Fans und erzählte das eine oder andere zu den Songs.
Für 45 Minuten standen THE NEW ROSES auf der Bühne und konnten auf ganzer Linie überzeugen. Das hat richtig Spass gemacht! :)

Setlist: Every Wildheart, Forever Never Comes, Dancing On A Razorblade, Life Ain't Easy (For A Boy With Long Hair), It's A Long Way, Devil's Toys, One More For The Road, Thirsty

:: Fotos :: THE DEAD DAISIES ::

Ruckzuck war die Bühne danach abgeräumt. Noch eine kurze Pause zum Luftholen und Getränk besorgen, während das Publikum derweil dicht an die Bühne rückte. Licht aus, Spot an und schon standen die :: THE DEAD DAISIES :: auf den Brettern und wurden enthusiastisch begrüßt.
Auch hier stand selbstredend das neue Album Burn It Down im Vordergrund. Mehr noch wurde es quasi wörtlich genommen, denn die DEAD DAISIES rockten in der Tat alles in Grund und Boden. Die alten Haudegen versprühten eine so unwiderstehliche Mischung aus abgeklärter Professionalität und ungebremster Spielfreude und Leidenschaft. Da war nix gestellt oder aufgesetzt. Das war echt. Authentisch. Die Jungs hatten einfach richtig viel Spass. Fronter John Corabi scherzte und flachste, verteilte mit viel Liebe Seitenhiebe an seine Bandgenossen, ließ aber auch sein eigenes Leben nicht aus und witzelte über seine ehelichen Fehlgriffe, die im Song All The Same verarbeitet wurden. Insgesamt nimmt sich die Band nicht allzu ernst, was immer wieder Lacher zur Folge hatte. Auf beiden Seiten. Alle Bandmitglieder hielten engen Kontakt zum Publikum (außer dem Drummer natürlich), flirteten, verteilten Pleks oder reagierten auf diverse Sprüche. Zwischendurch gab es immer wieder mal Solos von Doug Aldrich und Drummer Deen Castronovo, der von John Corabi regelrecht angepriesen wurde (als frischestes Gänseblümchen).
Zur Bandvorstellung gab es zu jedem Musiker einen charakteristischen Song. Bei David Lowy war es zum Beispiel (recht vorhersehbar) AC/DC. Natürlich ;)
Das Publikum war, dem hohen Durchschnittsalter entsprechend, recht maulfaul und vermutlich auch recht Englischunkundig, so dass John Corabi die Damen und Herren mehrfach aufmuntern musste, bis ein angemessen lautes Echo zu vernehmen war. Egal. Das war ein richtig tolles Konzert und ein toller Abend! Wer kann, sollte sich THE DEAD DAISIES unbedingt live anschauen.

Setlist: Resurrected, Rise Up, Make Some Noise, Song And A Prayer, Dead And Gone, Mexico, What Goes Around, Last Time I Saw The Sun, Can't Take It With You, All The Same, Bitch, With You And I, Mainline, Long Way To Go, Midnight Moses // Judgement Day, Highway Star

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography