Noch
ziemlich platt vom Rock Hard Festival Wochenende ging es am Dienstag
gleich weiter in die Stadt, die es nicht gibt. Und trotzdem beisst
sie mich immer wieder in den Allerwertesten, denn es vergeht kein
Besuch in dieser (Nicht)Stadt, bei dem ich nicht vom Straßenrand
her abgelichtet werde. Und die Bilder sehen dann auch noch so
doof aus... *lol* Und natürlich hab ich mich auch gleich
wieder glorreich verfranzt. Macht aber nix, mir kann ja nix entkommen
und so war ich dann doch pünktlich im Forum, wo am heutigen
Abend die Noise-Experimentalisten von RED SPAROWES
und TEPHRA ihre Europatour grandios beenden wollten.
Und grandios ist hierbei auch gleich das akkurat gewählte
Adjektiv, um diese Show zu beschreiben... ;)
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Fotos ::
Das wir uns
hier bei beiden Bands musikalisch im Spannungsfeld von Neurosis,
Isis bzw. in der Hydrahead-, Tortuga-, Neurot Recordings-Gemeinde
befinden, muss ich nicht erst erwähnen. Die musikalische
Nähe ist ein Kompliment, die Liveperformance an Intensität
kaum zu überbieten!
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TEPHRA
~ gingen es sehr relaxt an, niemand war in Eile,
auch die Fans lehnten sich gelassen zurück. Einige der Anwesenden
waren bereits gestern in Köln mit dabei und schwärmten
von einer grandiosen Show. Nun denn, auch im gut gefüllten
Forum ließen TEPHRA nichts anbrennen. Beginnend
mit Big Black Mountain, einem Track vom neuen Album welches
in absehbarer Zeit veröffentlicht werden sollte, legten TEPHRA
einen unglaublich intensiven Klangteppich aus. Massive, zerstörerische
Gitarrenwände umhüllen verzweifelten Gesang, drängen
den geneigten Zuhörer mit geschlossenen Augen in die Abgründe
der eigenen Seele. Das neue Material fällt teilweise noch
heftiger aus, auch wenn man die ruhigen, akustischen Momente beibehalten
hat, welche Abwechslung bringen und der gepeinigten Seele Raum
zum Luftholen verschaffen. Vielleicht nicht mehr ganz so melancholisch,
wie das selbstbetitelte Debüt, aber immer eine Achterbahn
der Gefühle, so, wie man das von Neurosis her kennt. Brillant,
brachial, alles zerstörend! Grandios!
Setlist: Big Black Mountain, Endless Horizon,
Until The End, Rivers Eyes // Watching The Ocean
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RED
SPAROWS ~ standen dem natürlich in nichts
nach, auch wenn der Sound in eine andere Richtung geht. Rein instrumentale
Musik, ruhiger, hintergründiger und deswegen noch intensiver.
Die Bühne war in dunkelrotes Licht getaucht, das von einer
Vielzahl kleiner Nachttischlampen kam, die auf der Bühne
verteilt wurden. An der Rückwand hing eine große Leinwand,
auf der Visualisierungen abliefen. Sehr relaxte und heimelige
Clubatmosphäre und ausgezeichnet passend zum neuen Album
Every Red Heart Shines Toward The Red Sun,
dessen Titel nahezu prophetisch ist.
Mit geschlossen Augen ließ sich jedermann von den Soundscapes
umschließen und davontragen. Laut-Leise-Dynamiken wechselten
mit schwer melancholischen und nahezu heiter leichten Parts, ließen
die Anwesenden im Rhythmus mitschwingen. Die Fans hielten sich
wie auf ein geheimes Kommando zurück mit blitzenden Cams,
lauten Unterhaltungen und ähnlichem. Auch spielten RED
SPAROWES die meisten Songs am Stück hintereinander
weg, so dass selten eine Lücke für Applaus blieb, der
die kompakte Atmosphäre hätte stören können.
Die Musiker wechselten wie Geister zwischendurch ihre Instrumente,
wenn Bassist Greg Burns zum Pedal Steel wechselte und Andy Arahood
dann den Bass übernahm. Wirklich unbeschreiblich! Ein Konzert
das rundweg süchtig macht. Sowas möchte man wirklich
häufiger erleben dürfen.
Setlist: Buldings Began…, A Message
Of Avarice…, Like The Howling…, Millions Starved…,
The Great Leap…, Alone & Unaware…, Finally…
// The Sixth Extinction...