The Bay Strikes Back
Voracious Souls Deliverd To Evil by the Brotherhood Of The Snake
Was für ein Package!!! Quasi eine Big 3 Thrash Tour. Oder ein Triple Headliner Bay Area Thrash Metal Killer Kommando. Zumindest fühlte sich das einen Tag später so an ;) Endlich bekommen wir in Europa auch mal solche… ähm… Killer-Packages live auf die Bühne! Ick weeß, Wortwiederholung. Ist aber so! Bestes Valentinstag-Geschenk und ganz ohne gefühlsduseligen Beziehungskram! ♥
Alle drei Bands sind in Deutschland ausgesprochen beliebt und die jeweiligen Shows üblicherweise gut besucht bzw. ausverkauft. Dafür musste das Konzert dann auch glatt in die große :: Turbinenhalle :: umziehen. Und das hat scheinbar nochmal ordentlich Publikum gezogen, denn es waren deutlich mehr Fans als die für die Halle 2 veranschlagten 1800 anwesend. Knapp 2500 würde ich mal so schätzen…
O-Ton Chuck Billy: "So far, it's great. The fans have been excited for the tour. We're excited, because this is much different than other tours. When we do other tours, sometimes you meet the band for the first time when you get to the first show. We're all friends already, so we have a lot in common, a lot of history back home. We all know the same friends. It's very much like a family. It's very special... It's everything we hoped it would be, and better. As far as the fans, they're getting one hell of a show. It's definitely a representation of the Bay Area thrash metal sound that we all came from in the '80s, so it's awesome that we all get to spread the word, spread the love.”
Oh, und es ist wieder Freitag, Oberhausen… you know. Same procedure. Vielleicht sollte ich mir mal in der Nähe eine „Live-Dienstwohnung“ suchen ;) Da die letzten beiden Konzerte hier Sound- und Lichttechnisch erste Sahne waren, erwarte ich heute selbiges und freu mich auf die früher so verpönte große Halle. Das Konzertende um 23 Uhr scheint mittlerweile zwingend zu sein – vermutlich eine Auflage der Stadt. Anwohner gibt es eigentlich keine, ist ja ein Industriegebiet… Egal.
Alles wie gewohnt in der Tubse. Auf die Wertmarken verzichte ich nach wie vor, da man sie hinterher nicht mehr zurückgeben kann.
Die Merchandise-Preise sind typisch amerikanisch aber ok, wie ich finde: Shirts 30 Euro, Longsleeves 40 Euro und Zipper 70 Euro.
:: Fotos :: DEATH ANGEL ::
Wie bereits oben erwähnt, sind alle drei Bands besonders im Ruhrpott beliebt, haben besonders hier eine große Fangemeinde und spielen selbst auch gern hier. Da wundert es kaum, dass pünktlich um 19 Uhr, als :: DEATH ANGEL :: mit Humanicide losdonnern (2019-Grammy-nominierter Track btw.) die Halle direkt brennt. Und das bleibt auch so bis zum letzten Pieps am Ende von Testament so. Na gut, am Anfang brauchte das Publikum schon eine gewisse Warmlauf-Phase, dann gab es reichlich DEATH ANGEL Rufe und der erste Circle Pit bildete sich auch ;)
Sänger Mark Osegueda machte dann auch klar, wie besonders dieser Abend hier in Oberhausen war, nachdem man ja schon hier und in der Umgebung gespielt hatte: „…but tonight motherfuckers, tonight we are here to celebrate Bay Area Thrash fucking Metal!“
50 Minuten lang ging es quer durch die Historie. Gut, über die Setliste kann man streiten - wie bei allen drei Bands - aber bei einem richtigen Best-Of-Set müssten DEATH ANGEL dann auch schon 2 Stunden spielen, mindestens (gilt auch für die anderen zwei Bands).
Hoch energetische Show, viel Stage-Acting. Es gibt jede Menge Pleks, Herzchen und Setlisten für’s Volk. Der Knaller! Großartiger Auftakt!
Band: Mark Osegueda (vox), Rob Cavestany (git, vox), Ted Aguilar (git), Damien Sisson (bass), Will Carroll (drums)
Setlist: Humanicide, Voracious Souls, Claws In So Deep, Aggressor, The Dream Calls For Blood, The Moth, Seemingly Endless Time, The Ultra-Violence/Thrown To The Wolves
:: Fotos :: EXODUS ::
Yeah! Und ohne Umschweife: :: EXODUS :: waren der eigentliche Headliner! Jeder, aber auch jeder hat sich auf die Jungs gefreut, ganz besonders auf den zurückgekehrten Gary Holt. Ihn extra vorzustellen war aber wohl eher ein Gag ;) Und ja, den grinsenden Gesichtern auf der Bühne nach zu urteilen, haben alle Beteiligten ungemein viel Spass wieder zusammen zu zocken! Witzigerweise starteten EXODUS mit den Toten Hosen Klassiker 10 kleine Jägermeister als Intro (aber nicht bis zum Ende) und stiegen dann mit Body Harvest ein.
Auch hier streifte man nur kurz (noch) aktuelles, aber leider kein neues Material und verließ sich hernach auf die Klassiker, die selbstverständlich ungemein gut bei den Fans ankamen ;) Auch EXODUS verneigten sich vor den europäischen und im speziellen vor den deutschen Fans und stellten das Besondere dieser Tour heraus. Es gab jede Menge Circle Pits und die Crowdsurfer purzelten nur so in den Fotograben. Bei Strike Of The Beast gab es dann auch noch ne Wall of Death.
Hingucker waren ohne Zweifel die fantastischen Gitarrenduelle zwischen Lee und Gary - die beiden tobten sich richtiggehend aus - und die Gitarren von Gary Holt, besonders die Custom ESP mit okkulten Motiven (erinnerte mich irgendwie an Behemoth). Bassist Jack Gibson blieb leider irgendwie immer ein bisschen außen vor und blieb auf seiner linken Seite, während der Rest aktiv über die Bühne hopste. Sänger Zetro Souza hatte ein paar Stimmenprobleme, was sich aber nur kurz bei höheren Tönen bemerkbar machte und auf die Show an sich keinen Einfluss hatte.
Nach einer viel zu kurzen Stunde war auch schon wieder Schluss und das Publikum wurde mit Reggae zum Bier holen/Klo gehen genötigt ;) Auch hier eine fantastische Show! Aber Jungs, jetzt wird’s Zeit für ne neue Platte!
Band: Steve „Zetro“ Souza (vox), Gary Holt (git), Lee Altus (git), Jack Gibson (bass), Tom Hunting (drums)
Setlist: Body Harvest, Blood In, Blood Out, Deliver Us To Evil, Fabulous Disaster, Deathamphetamine, Blacklist, Bonded By Blood, The Toxic Waltz, Strike Of The Beast
:: Fotos:: TESTAMENT ::
Mit Titans Of Creation steht bei :: TESTAMENT :: für April tatsächlich ein neues Album an, das 12., von welchem es als ersten Vorgeschmack den Song Night Of The Witch gab.
Vom Set her machten es TESTAMENT genau umgekehrt, starteten mit dem Klassiker Eerie Inhabitants vom 1988iger Zweitwerk The New Order, sowie Tracks vom Debüt und dritten Album, verweilten aber hauptsächlich bei neuerem Material. Feuer gab es auch, aber nur minimal eingesetzt. Ist in so einer Halle wohl zu brenzlig. Dafür gab es umso mehr CO2 Jets. Ist das eigentlich (noch) umweltgerecht? (war ein Witz).
Chuck Billy und Alex Skolnick standen massiv im Vordergrund. Chuck tigerte die ganze Zeit über die Bühne und spielte Gitarre auf seinem Kurz-Mikro, während Alex die Podeste okkupierte, um seine Solis zur Schau zu stellen. Eric Peterson und Steve Di Giorgio rutschten immer ein bisschen in den Hintergrund und Gene Hoglan sah man sowieso recht selten. Der Enthusiasmus und die Energie beim Publikum hatte derweil ein kleines bisschen nachgelassen, bewegte sich aber immer noch auf hohem Niveau. Auch hier gab es jede Menge Liebesbekundungen, muss am Valentinstag liegen, Sticks und Pleks an und für die Fans. Übrigens, gab es auch bei TESTAMENT einen Teleprompter für Chuck auf der Bühne (wie zuletzt bei Abbath gesehen). Gut, kann ich bei der Masse an (alten) Songs auch verstehen. Vielleicht sollte Chuck dann auch noch seine Brille aufsetzen, damit er die Texte auf dem Bildschirm auch lesen kann ;)
Ja, das war ein außergewöhnliches Package und ein grandioser Konzertabend. Sowas darf gerne öfters nach Deutschland gebracht werden. Wenn ich so auf die US-Tourdaten schaue, gäbe es so manches Package, das ich auch gern auf europäischen Bühnen sehen würde ;) Sound und Licht waren dieses Mal nicht so brillant, wie bei den vorangegangenen Shows aber auch nicht so grottenschlecht, wie das früher der Fall war. Aber gut, das ist meckern auf hohem Niveau und hat den Spass an der Show an sich in keiner Weise geschmälert. Die The Bay Strikes Back Tour geht noch bis zum 11. März und endet da im Capitol Hannover als letzten Tourtag. Also, hingehen!!!
Band: Chuck Billy (vox), Eric Peterson (git), Alex Skolnick (git), Steve Di Giorgio (bass), Gene Hoglan (drums)
Setlist: Eerie Inhabitants, The Persecuted Won't Forget, The Haunting, Greenhouse Effect, Dark Roots Of Earth, Last Stand For Independence, Throne Of Thorns, Brotherhood Of The Snake, The Pale King, Careful What You Wish For, Fall Of Sipledome, Night Of The Witch, Into The Pit, Practice What You Preach, Over The Wall (with Steve Souza), Disciples Of The Watch |