Das
Rockhouse hat ein Problem: die nur spärlich
vorhandenen Parkplätze! Nachdem wir schlussendlich doch noch
am nahe gelegenen Betriebsgelände einen Abstellplatz fanden,
ging es dem Zeitplan gemäß auch richtig überpünktlich
los. Ein paar hundert Metalfans warteten gespannt auf dieses Paket,
das nicht ganz zusammen zu passen schien, doch gerade diese Ausgangsposition
war sehr interessant…
::
Fotos ::
Am
Flyer wurden die eröffnenden ::
SABATON
:: über den grünen Klee gelobt, von
einem Hammeralbum namens Attero Dominatus
war die Rede… das Wort Hammer fiel mir allerdings nur in
Verbindung mit der mangelnden Eigenständigkeit der Band auf.
Es ist nämlich wirklich ein Hammer, wie schamlos SABATON
klauen, vor allem bei Nightwish, die Refrains waren ja wirklich
1:1 übernommen. So war das Konzert ein einziges Aha-Erlebnis,
alle Riffs schon mindestens 100mal gehört, alle Arrangements
zigmal komponiert – und vor ihnen taten das andere Bands
weitaus besser. Ich würde dafür die Bezeichnung Recycling-Metal
wählen – und so passte auch das Outfit vom Sänger
hervorragend ins Bild, denn sein „Brustpanzerchen“
strahlte in der gleichen Optik wie die Absperrung des Fotograbens.
Einzige positive Punkte: 3 Bandmitglieder haben eine mehr oder
weiniger gute Stimme, der Texter kann 4 Wörter Latein und
der Unterhaltungswert stimmte für die ersten 10 Reihen…
aber das genügt bei Weitem nicht, um aus der Masse heraus
zu ragen. Leider schwach – nur der Sound war klar!
Ganz
anders sah es dann bei :: GRAVE
DIGGER :: aus. Schon mit dem ersten Riff von
Liberty Or Death aus der Gitarre von Manni Schmidt war
der Plastik-Opener vergessen. Die schon ein wenig in die Jahre
gekommenen Grabschaufler starteten mit enorm viel Power und Spielfreude.
Mich wundert es ja, wo Charakter-Sänger Chris seine Kraft
hernimmt, der Junge ist ja nur ein Strich in der Landschaft! Umso
bemerkenswerter kam seine sympathische Show inklusive Mitsingspielchen
rüber. Seine musikalischen Mitstreiter standen ihm in nichts
nach, so war die Mimik von Manni bei seinen Gitarrensoli schon
ein Genuss für sich. Der Sound? Hmm, der Mensch hinter dem
Mischpult schien ein Freund von Experimenten zu sein, so schwankten
die Lautstärke und die Abmischung doch beträchtlich!
Der guten Laune tat das aber keinen Abbruch, kein Wunder bei Klassikern
wie Rebellion (The Clans Are Marching), The Last
Supper oder dem finalen Heavy Metal Breakdown. Es
machte auch gar nichts aus, dass sich mit der Zeit ein wenig Eintönigkeit
einschlich, das machten GRAVE DIGGER durch lustige
Grimassen und Dampfhammer-Power wieder wett. Logischerweise gab
es dann auch lautstarke Zugaberufe in Form von „Einmal geht’s
noch“ und einen langen Schlussapplaus. GRAVE DIGGER
spielten u.a.: Liberty & Death, In The Dark Of The Sun,
Excalibur, Lionheart, Morgana Lefay, Silent Revolution, Knights
Of The Cross, Rebellion, The Last Supper & Heavy Metal Breakdown
Schon
während der Umbaupause konnte man Großes erahnen, denn
das :: THERION
:: Bühnenbild schaute sehr viel versprechend
aus (siehe Fotos). Die Musiker selbst kamen dann einzeln auf die
Bühne, der Auftakt zu einer Show, die den Anstrich einer
Theatervorführung in sich trug. Im Vergleich zum Vorjahr
hatte sich nicht nur optisch einiges verändert sondern auch
showtechnisch. Auffallend war, dass die Sängerinnen viel
aktiver am Geschehen teilnahmen und immer wieder an vorderster
Front den Kontakt zu den Fans suchten. Die beiden Sänger
Mats und Snowy ergänzten sich wunderbar. Dramaturgisch bereicherten
kleine Details wie ein altes Buch, aus dem Snowy predigte, die
Aufführung enorm. Da solierten Christoffer und seine rechte
Hand Kristian beinahe in den Hintergrund gerückt. Mr.Johnsson
gab wie immer den Poser-Gott und Kristian versprühte immerzu
gute Laune und feuerte das Publikum unentwegt an. Natürlich
passte auch die Musik, die neuen Kompositionen von Gothic
Kabbalah (leider nicht das Titelstück, schnüff!)
ebenso wie ältere Klassiker von Theli
(vor allem natürlich To Mega Therion). Emotionaler
Höhepunkt der 2stündigen Darbietung: das orchestrale
Rise Of Sodom And Gomorrah. Stichwort orchestral: bei
diesem Konzert kamen überraschend wenige synthetische Sounds
zum Einsatz, sodass die Show bodenständiger, mehr wie ein
erdiges Rock-Event wirkte. Diesen Eindruck verstärkte auch
das kurze Schlagzeugsolo. THERION boten über
2 Stunden lang feinstes Musiktheater, das den hohen Eintrittspreis
dann doch rechtfertigen konnte.
Gespielte Stücke: Der Mitternachtslöwe
- Schwarzalbenheim - Blood Of Kingu - The Falling Stone - An Arrow
From The Sun - Deggial - Wine Of Aluqah - Perennial Sophia - Son
Of The Staves Of Time - Birth Of Venus Illegitima - Tuna 1613
- Drum Solo - Muspelheim - The Rise Of Sodom And Gomorrah - Ginnungagap
- Grand Finale - Lemuria - Nightside Of Eden - To Mega Therion