| Einlass: 19:30 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Tickets: 22,00 EUR zzgl. Gebühren |

Man könnte sagen: Never change a winning team. THRESHOLD haben scheinbar eine starke Bindung zu ihren Supportbands, wenn sie sich denn erst einmal bewährt haben. Da wundert es kaum, das THRESHOLD einmal mehr mit den französischen Prog Metallern SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE auf Tour gehen, in dieser Kombination bereits in 2009 in der Zeche Carl gesehen. THRESHOLD waren zwar schon 2014 mit ihrem noch immer aktuellen Album For The Journey auf ausgedehnter Tour, da war ich aber verhindert. 2015 gab es THRESHOLD nur auf Festivals, so dass nun diese Mini-Tour herhalten musste, um die Briten endlich wieder live zu sehen.

:: Fotos ::

Eine THRESHOLD Show ist immer ein fulminantes Konzerterlebnis, da schrecken nicht mal Blitzeis-Ankündigungen, um sich im Essener • Turock • einzufinden. Die Türen öffnen nach der angekündigten Zeit (19:45 statt 19:30), die erste Vorband steht dafür schon auf der Bühne, lange vor der Zeit (19:35 statt 20 Uhr). Verdrehte Welt… Das Turock ist rappelvoll, aber gut, das war ja zu erwarten ;)

Die britischen Power Metaller :: DAMNATION ANGELS :: eröffnen den heutigen Abend und liefern erst einmal ein ungewohntes Bild: Der Sänger ist neu, und die Keyboarderin gibt es auch nicht mehr, stattdessen Sinfonisches aus der Konserve. Im Vordergrund steht das Zweitwerk The Valiant Fire, welches im Frühjahr letzten Jahres veröffentlicht wurde. Nett, umgehauen hat es mich aber nicht.
Setlist: Closure, Icarus Syndrome, This Is Who We Are, Finding Requiem, Pride (The Warrior's Way)

In einer halsbrecherischen Geschwindigkeit wurde das Set umgebaut und schon standen :: SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE :: auf der Bühne. Das letzte Album der Franzosen, The New Eve (2012), hat schon einiges an Staub angesetzt. Tatsächlich arbeitet man bereits an der fünften Langrille und wird dies auch mit Hochdruck nach der Tour fortsetzen, neues Material gab es allerdings noch nicht zu hören – man unterhielt die Fanschar mit einem Best-Of der letzten vier Alben. Das können SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE ziemlich gut, deutlich routinierter, als noch 2009 ;) Die Band hat sich vernehmbar weiterentwickelt und agiert nun viel selbstsicherer. Sänger Franck Garcia versucht vehement das Publikum zu animieren, klapp aber nur bedingt. Ein spontanes Hochreissen der Arme und Klatschattacken erlahmen schnell wieder. Insgesamt eine gute und solide Show.
Setlist: The New Eve, In This Place, Sceptic, Echoes Of The Stars, The Key

Als Franck Garcia beim Abgang fragte: „Are you ready for Threshold?” wird schnell klar, für wen die Fans heute Abend gekommen sind. :: THRESHOLD :: sind live eine Macht! Zig-mal zertifiziert und damit zu Recht eine Riesen Fangemeinde aufgebaut. Kaum das SUE die Bühne verlassen hatten, wurde einmal mehr in rasanter Geschwindigkeit umgebaut, während das Publikum dicht an die Bühne drängte. Jeder wollte vorne stehen, um dem Frontman möglichst nahe zu sein. Natürlich stand das aktuelle Album For The Journey im Vordergrund, welches dann auch voll und ganz gespielt wurde. Ohne den Bonustrack versteht sich. THRESHOLD liessen es sich aber nicht nehmen, mit einer uralten Klamotte zu beginnen, nämlich Freaks vom 1998iger Album Clone. Auch hintendran gab es noch ein paar Klassiker ;)
Bei THRESHOLD gibt es ebenfalls ein ungewohntes Bühnenbild: Keyborder Richard West fehlte. Sänger Damian Wilson erklärte, das er mit einer Grippe flachliegt und seit 2 Tagen nicht mehr ist. Bassist Steve Anderson hat es ebenfalls erwischt, steht aber noch auf der Bühne, blass und weit im Hintergrund.
Damien Wilson tobte gewohnt lebhaft über die Bühne, schäkerte mit den (weiblichen) Fans, flaxte rum, erzählte Anekdoten und sinnierte über das Crowdsurfen. Er bemerkte sogar die Veränderungen im Interior des Turocks ;) Natürlich liess es sich Damian nicht nehmen, seine Runde durch das Publikum zu machen. In halsbrecherischer Manier kletterte er an der Außenseite des Treppengeländers hoch und ließ sich später sogar mit gewagten Sprung zum Crowdsurfen hinreißen, bis zur Jägermeister-Reklame, um sich dann in noch halsbrecherischer Manier auf den Balkon hochzuziehen! Gefährliches Unterfangen, hätte auch schief gehen können. Nun ja, die Fans fanden es großartig und flippten entsprechend aus ;) THRESHOLD spielten gute eineinhalb Stunden und bewiesen einmal mehr ihren großartigen Ruf als exzellente Liveband. Fantastische Show!
Nach dem Konzert bildete sich schnell ein Riesenpulk um Damian, der sich die Finger wund signierte, mit den Fans quatschte und sich endlos fotografieren liess. Bei der Gelegenheit setzte dann auch der freitägliche Discobetrieb ein… ah, deswegen die Eile ;)
Setlist: Freaks, Mission Profile, Watchtower On The Moon, Unforgiven, The Box, Turned To Dust, Lost In Your Memory, Autumn Red, The Mystery Show, Siren Sky, Oceanbound, Ashes // The Art Of Reason, Slipstream

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography