May the Kingslayer cometh!
THRONEHAMMER waren schon eine Ausnahmeerscheinung, als die ersten beiden Alben Usurper Of The Oaken Throne und Incantation Rites als Geheimtip von Metalhead zu Metalhead gewispert wurden. Mit ihrem im Dezember 2023 veröffentlichten dritten Werk, Kingslayer, haben sie nun die Tür ganz weit aufgestossen und sind plötzlich in aller Munde. Und auf vielen Bühnen. Großen wie kleinen.
Letztes Jahr auf dem Rock Hard Fest hatten mich THRONEHAMMER absolut begeistert und so konnte ich nicht umhin, mir die Briten auch mal im kleinen Rahmen, ganz nah und intensiv, anzuschauen, zumal mein Dienstplan das auch endlich mal hergab.
Mein erstes Konzert im noch jungen Jahr 2025 sollte also THRONEHAMMER im :: Rockpalast :: zu Bochum sein. Wie gut, dass unsereiner schon in der Stadt war, denn Redaktionsmitglied BRT hatte Geburtstag. Es gab leckeren Kuchen und gute Musik. Herzlichen Glückwunsch und alles Liebe auch nochmal an dieser Stelle :) Eigentlich wären das Geburtstagskind und seine Gäste (mit weiteren NH-Mitgliedern) auch gern beim Konzert gewesen, aber nu… es war schon schwer, sich von der gemütlichen Runde loszureissen… ;)
Noch einmal einen kurzen Schlenker über die Autobahn mit einem wunderbaren Wolfsmond, der durch die Wolken schimmerte. Um 19 Uhr sah es rund um die Matrix noch recht verlassen aus. Gut, es war Sonntag, es war Fußball, und es war eiskalt draussen. Da es erst um 20 Uhr losgehen sollte, blieb noch ein bisschen Zeit und so nach und nach trudelten dann auch die Fans ein. Am Ende war der Rockpalast mit ca. 60, 70 sehr enthusiastischen Fans leidlich gut gefüllt. Von der Stimmung her waren es 200. Mindestens :)
THRONEHAMMER Sängerin Kat wuselte ein ums andere Mal durch den Rockpalast, quatschte hier und da mit den Fans oder hatte gut Lachen auf der Bühne bei den Vorbereitungen. Fan-nah ist sie. Ihre Jungs hielten sich da eher zurück, oder hatten vielleicht auch einfach noch genug zu tun. Mein Weg führte erst einmal zum Merchandise und ein THRONEHAMMER Longsleeve wechselte für 30 Euronen den Besitzer :) War ne gute Idee, denn es war recht frisch im Rockpalast und so konnte ich das Shirt gleich noch mit drüberziehen ;)
:: Fotos :: KILL REFLEX ::
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Eine Support-Band war für diesen Abend nicht angekündigt, da aber auf der ganzen Tour immer eine lokale Vorband aufgespielt hatte, überraschte es kaum, dass auch im Rockpalast erstmal jemand anders auf der Bühne stand.
Von :: KILL REFLEX :: hatte ich bis dato noch nie was gehört. Ist ok, denn sooo lange gibt es sie auch noch nicht (2017). Und da die Bochumer/Düsseldorfer Band, wie so viele andere auch, vom Evil-C ausgeknockt wurde, gab es die Debüt- EP Product Of Disgust erst im letzten Jahr (kann man sich komplett auf der BandCamp-Seite kaufen und anhören;)).
Punkt 8 startete das Intro - ich würde sagen, ein Ausschnitt aus einem Film-Soundtrack? War groß und episch und kam mir bekannt vor. Am Anfang des halbstündigen Sets war der Sound noch etwas unausgewogen und die Band etwas steif, aber nach drei, vier Songs groovten sich KILL REFLEX ein und legten ein ordentliches Brett hin. Das Publikum reagierte zwar eher verhalten, (was aber gar nicht mal an der Band lag, sondern am Sonntag, Montagsblues und so) ging aber mit. Nur mit der Wall of Death wollte es so gar nicht klappen.
Musikalisch bewegen sich die Jungs zwischen Black, Death, Thrash und Groove Metal, mit Reminiszenzen von Morbid Angel bis Pantera. Es gab ne Menge geiler Riffs, Hooklines und Melodien, lange Instrumentalpassagen aber auch ordentliches Geballer. KILL REFLEX hatten auf der Bühne richtig Spass, aber es holperte noch etwas hier und da, will heißen, der Band fehlt es noch ein bisschen an (Live)Routine. Tat der Show und der Stimmung insgesamt aber keinen Abbruch ;)
Die bereits erwähnte EP Product Of Disgust wurde komplett gespielt, plus vier weitere Songs, die nicht den dokumentierten Singles entsprachen. Also gehe ich mal davon aus, dass dies neues Material war und wir in nicht allzu ferner Zukunft mindestens wieder mit einer EP rechnen können. Yap, war cool, hat Spass gemacht :)
Band: Hank (vox), Matt (git), Lester (bass), Andreas (drums)
Setlist: Intro, Bastards, Scum, 417, Pain, Shadows, Product Of Disgust, The Reaper, Ashes
:: Fotos :: THRONEHAMMER ::
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:: THRONEHAMMER :: ließen das Publikum danach nicht lange warten, ein paar Fans kamen sogar noch hinzu und dann ging es auch schon mit dem Titeltrack des (noch) aktuellen Albums los: Kingslayer!
Massive Gitarrenwände mit ordentlicher Stoner-Schlagseite, pumpender Bass, hypnotische Melodien und eingängige Refrains, die jeder mitsingen konnte. Hach! Doom, der gewissermaßen Grenzen sprengt. Bei den Vitae der einzelnen Bandmitglieder ist das nicht verwunderlich, da kommt ordentlich was an verschiedensten Einflüssen zusammen. Aber genau das macht THRONEHAMMER musikalisch aus. Und natürlich der Gesang.
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Kat Shevil singt und growlt sich mit solcher Hingabe durch die Songs, blutet mit Herz und Seele, das man sich fragt, ob sie das emotional auf Dauer nicht ausbrennen wird. Kat lebt die Songs, vom ersten bis zum letzten Ton. Das ist schon phänomenal und hatte mich bereits beim Rock Hard Fest total begeistert.
Die Band hält sich gerne im Hintergrund, um Kat entsprechend Raum zu verschaffen, was eigentlich schade ist, denn da gibt es schon einiges an Solos und Spieltechnik allgemein zu sehen. Im Rockpalast ist allerdings auch die Bühne recht klein, so dass man sich da schwerlich richtig austoben kann. Hin und wieder brechen sie dann aber doch mal aus, insbesondere Gitarrist Stuart West ;)
Auch bei der Setliste gab es nix zu meckern, das Beste vom Besten, quasi die Essenz aus allen drei Alben THRONEHAMMER! Da passte einfach alles.
Yay, das war der Hammer! Nur zu kurz. Irgendwie. Um 22 Uhr war das Konzert auch schon wieder vorbei und man konnte sich entspannt auf den Heimweg machen und Montag morgen trotzdem ausgeschlafen sein. Ich hätte natürlich den Bands ein sehr viel größeres Publikum gewünscht, und dem Rockpalast mehr Kaufkraft beim Bier. Am Merch ging trotzdem einiges weg, wie man anhand der Shirts sehen konnte. Ein sehr schöner Konzertabend und perfekter Auftakt für das neue Jahr!
Band: Kat Shevil Gillham (vox), Stuart West (git), Tobias Utz (git), Uwe Void (bass), Markus Ströhlein (drums)
Setlist: Kingslayer, Thy Blood, Sacrosanct Grounds, Triumphant Emperor, Shieldbreaker, A Fading King, Thronehammer
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