ULVER
mal live zu sehen… darauf habe ich verdammt lange warten
müssen und dementsprechend hab ich mich wie verrückt
auf dieses Konzert gefreut. Also auf in den Feierabendverkehr
und down the highway towards the Matrix.
::
Fotos ::
Dummerweise
war ich dermaßen von einer Migräne gepeinigt, dass
dank Drogen und Befindlichkeit der ganze Ausflug irgendwie mehr
zu einem surrealen Trip wurde ;)
Daran hatte
:: ZWEIZZ
:: keinen unerheblichen Anteil ;) ZWEIZZ ist
das Solo Projekt von Svein Egil Hatlevik, seineszeichens mal Keyboarder
bei Dødheimsgard und Fleurety. Ich wusste, das ZWEIZZ
experimentelle Sounds fabriziert, hatte bereits reingehört
und war gewappnet. Musikalisch. Optisch jedoch… ähm…
ja… Nun denn, wenn sich der Mann so wohl fühlt, ok
;)
Aber auch musikalisch gab es hartes Brot. Selbst mir, als Besucher
der Geräuschwelten-Konzerte in meiner Heimatstadt, bei denen
es schon jede Menge an skurrilen Noise-Künstlern zu erleben
gab, gelang nur schwerlich der Zugang zu ZWEIZZ‘
musikalischen Ergüssen zu finden. Die Kollage an Effektgeräten
auf dem Bühnenlaufsteg war sicherlich für Musiker interessant,
die Video-Klo-Performance hinterließ dann aber auch bei
mir Fragezeichen im Gesicht. Übrigens… alle Achtung,
wie viele Effektgeräte so in einen Klospülkasten passen…
Zudem fing der gute Mann 10 Minuten zu früh an und war bereits
vor 20:15 Uhr fertig mit seiner Show. Alles sehr, sehr seltsam…
Ok, dann bleibt
mehr Zeit für :: ULVER
:: Dachte ich… Das Klo und die Effektgeräte
waren schnell runter von der Bühne und die Norweger starteten
schon 20 Minuten später mit ihrem Intro. Überraschenderweise
spielten ULVER komplett ihr neues Album Wars Of The
Roses, welches am 25. April veröffentlicht werden
wird und dessen Vinylausgabe es bereits für 20 Euronen am
Merch-Stand zu erwerben gab. Natürlich ist es quatsch, die
Musik von ULVER auch nur irgendwie kategorisieren zu wollen,
zumal man hier reichlich Improvisationen einfliessen liess, die
sich ganz bestimmt nicht auf dem Album wiederfinden werden (welches
ich noch nicht gehört habe), aber die Show ungemein interessant
gestaltete. Bezieht man sich auf Norwegian Gothic, fühlt
man sich an Perdition City Zeiten erinnert. Dazu
passt dann auch perfekt die einzige Zugabe Hallways Of Always.
Oder doch eher prog-rockig, wie bei February MMX? Experimentell?
Aber ja doch, immer ;) Eben ULVER! Unglaublich schön
und sehr ergreifend fand ich das gesprochene Stone Angels.
Und überhaupt, Wars Of The Roses ist schon
mal ein tolles Album!
Die Zugabe gab es übrigens schon nach 60 Minuten Spielzeit;
bei Abendkassen-Preisen von 30 Euro ein unausgeglichenes Preis-Leistungs-Verhältnis
muss ich sagen. Daniel O'Sullivan (Piano, Bass, Gitarre) ist nicht
nur ein begnadeter Multiinstrumentalist, sondern kann auch keine
Minute stillstehen oder –sitzen und nannte eine Flasche
Rotwein sein eigen während der gesamten Show. Der Drummer
agierte ebenfalls ausgesprochen lebhaft, während der Rest
der Band (insgesamt 6 Musiker) mehr oder weniger Kette rauchend
hinter diversen Knöpfen, Tasten, Mix- und Sample-Pulten versank.
Das war schon eine fantastische Show, leider viel zu kurz und
ein wenig zu unspektakulär. Irgendwie hatte ich mehr erwartet…
Dennoch… einfach toll!
Setlist: February MMX, England, September IV, Norwegian
Gothic, Island, Providence, Stone Angels // Hallways Of Always