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Vader - Septic Flesh - Devian - Inactive Messiah

XXV Anniversary Tour

 
2008-05-24 DE – Essen - Turock

25 Jahre und keine bisschen leise... joar also leise könnte man VADER nun wirklich nicht nennen. Ganz besonders in diesem Jahr, in dem die Jungs aus Polen unermüdlich unterwegs sind, um mit so ziemlich allen Fans in jeden Winkel dieser Welt ihren 25. Geburtstag zu feiern.
Auf der sich gerade dem Ende neigenden Europatour gaben sie dann auch dem Turock in Essen die Ehre. Und so gab es letzten Samstag mit VADER - SEPTICFLESH - DEVIAN - INACTIVE MESSIAH einen europäischen Metalcocktail für alle, die zu dieser Geburtstagsshow gekommen sind.

Die ersten ein, zwei Songs von :: INACTIVE MESSIAH :: habe ich leider verpasst, aber als ich dann endlich in Publikum stand, haben mich die Griechen direkt mit einem frech rockigen Sound überrascht. Kein Death Metal Einheitsgeknüppel, sondern ein gesunder Mix aus Metalriffs, Blast Beats, Rock Attitüde und orchestralen Samples. Letztere wurden leider als Playback eingespielt, kamen aber sehr gut und melodisch im Einklang mit der Musik daher. Und für eine erste Vorband waren die Jungs recht locker und gut eingespielt, was sicherlich daran liegt, dass sie schon über einen Monat unterwegs sind und auch vorher schon auf diversen Touren ihre Erfahrungen sammeln konnten. Dem Publikum jedenfalls gefiel es, wobei sie dem klassischen Vader Fan zu soft gewesen sein dürften. Auch ich fand diesen unterschwellig frech rockigen Sound nicht verkehrt. Auch wenn die Südländer sicherlich ein heißeres Publikum gewohnt sind, so muss ich sagen, dass INACTIVE MESSIAH für einen Opener ordentlich Applaus von dem eher als „schwierig“ geltenden Deutschen Publikum geerntet haben.

Als zweite Band des Abends brachen :: DEVIAN :: über das Publikum herein. Ja, man kann es nicht anders nennen! Woher die Jungs nach so vielen Tourtagen diese Wahnsinns-Energie noch hergenommen haben, frage ich mich immer noch. Wie ein Gewittersturm entluden sich die blanke Spielwut der Schweden und die unverwechselbaren Entertainerqualitäten von Frontmann Legion (ex-Marduk). Immer wieder versuchte er sich in lustig klingenden Ansagen auf deutsch, die außer ihm selbst aber niemand so recht verstanden haben dürfte, wenn ich mich so an die Fragezeichen in vielen Gesichtern zurückerinnere. Naja, Erik jedenfalls hatte Spaß und riss das Publikum auch so mit. Man hatte den Einruck, er konnte gar nicht nah genug an den Bühnenrand kommen und die Leute dankten es DEVIAN, indem sie kräftig mitmoschten. Richtig abgefeiert hat das Publikum auf die neue Scheibe Ninewinged Serpent. Die musikalisch weit von dem entfernt ist, was Legion und Drummer Emil zuvor bei Marduk gemacht haben. DEVIAN heizten mit Elementen aus Death, Thrash und ein bisschen Black, kombiniert mit typischen Heavy Metal Elementen ein. Den eingängigen Melodien und Riffs konnte sich dann auch kaum noch jemand entziehen. Einfach eine grandiose Performance mit viel Bewegung auf der Bühne und zum Abschluss nahm Legion noch ein Bad in der Menge, was DEVIAN sicher noch einige Sympathien mehr eingebracht haben dürfte – also meine haben sie sicher! ;)

Den Stil von der nachfolgenden Band, :: SEPTIC FLESH ::, kann man getrost innovativ nennen. Die zweite griechische Band im Package hatten ebenfalls ein Faible für orchestrale Playback-Einspielungen, mit deren Hilfe sie eine ganz eigene Atmosphäre im Turock schufen. Man muss das aber halt auch mögen. Die Meinungen gingen da im Publikum auseinander, dennoch tat das der Stimmung keinen Abbruch, da viele Leute scheinbar extra wegen SEPTIC FLESH gekommen waren bzw. die Griechen auch eine ganze Menge für sich gewinnen konnte. So eröffnete mit Ende der Performance irgendein geheimes Signal den Run auf den Merch-Stand - vielleicht waren ja noch viele von den hypnotisierenden und psychedelischen Rhythmen leicht paralysiert... wer weiß? ;) Tempomäßig schalteten sie, verglichen mit Devian, einen Schritt zurück und ich dachte, ich kann entspannt ein paar Fotos machen, als mir die Ansage von Communion einen Strich durch die Rechnung machte... meine Herren, das war mal brutal und ich habe mich auch nur mit einem beherzten Sprung an die Seite aus dem Moshpit retten können, der plötzlich überall zu sein schien...

Scheinbar ewig dauerte der Umbau für :: VADER ::. Als dann endlich alles inklusive des Quadratmeters Teppich für Peter hergerichtet, war setzen immer wieder „VADER! VADER!“ rufenden Sprechchöre an. Endlich, endlich ging es los: und wie auf der Tour zum 25-jährigen Bandjubiläum zu erwarten war, wurde mit Dark Age von The Darkest Age (1993) als ersten Song gleich ganz weit in der Historie zurückgegriffen. Alles versuchte nach vorne zu drücken. Es wurde echt verdammt eng. Als dann unter den ersten Liedern auch noch Chaos und Silent Empire waren, kochte die Stimmung so richtig hoch... leider gab es auch irgendwo ziemlich zu Beginn der Show Probleme am Schlagzeug, was Peter aber ganz cool mit „We would not be VADER, if there would not be problems with the fucking drums...“ abtat. Dann ging es auch gleich weiter und als bei der Ansage „are you afraid of the night“ jedem VADER-Fan klar gewesen sein dürfte, dass nun Shadowfear angestimmt wird, waren die Drumprobleme auch längst wieder vergessen und verziehen. Noch vor der Show im Publikum heiß diskutiert und somit augenscheinlich der most wanted Song des Abends, kam dann auch endlich irgendwann Helleluyah und zum krönenden Abschluss krachte dann nochmal Wings aus den Boxen. Als Zugabe gab es dann mit This Is The War und Lead Us (The Art Of War 2005) absolute Knallersongs und irgendwie war es dann auch schon vorbei... Und obwohl ich meinen Platz vor der Bühne nassgeschwitzt und zerzaust verließ, hätte es von mir aus nochmal von vorne losgehen können :)
Setlist: Intro, Dark Age, Vicious Circle, Chaos, Silent Empire, Epitaph, Carnal, Black To The Blind, Shadowfear, Sothis, Reign Forever World, Reborn In Flames, Crucified Ones, Helleluyah, Fractal Light, Wings // This Is War, Lead Us

     

 

story & pics © sektlady