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2003-07-04-06 DE Roitzschjora - Flugplatz
 

SOULFLY - J.B.O. - SIX FEET UNDER - HATEBREED - SUBWAY TO SALLY - PRONG - NAPLAM DEATH - MURDERDOLLS - DRITTE WAHL - TOTENMOND - RYKERS - SLAPSHOT - SMOKEBLOW - DISCIPLINE - ROGER MIRET & DISASTERS - CALIBAN - THE TURBO A.C.s - CHARLEY’S WAR - XTHROWDOWNX - ENTHRONED - AMON AMARTH - ZYKLON - MACABRE - 1349 - EISREGEN

TYPE O NEGATIVE - SEPULTURA - DESTRUCTION - CLAWFINGER - MESSIAH - SAINT VITUS - MADBALL - ENTOMBED - MANOS - DISHARMONIC ORCHESTRA - DEBRIS INC. - POISON IDEA - DISCHARGE - THE BONES - THE ADDICTS - CRAZY WHITE SHAWN - DIE KASSIERER - BRIGHTSIDE - TROOPERS - MOST PRECIOUS BLOOD - BORN FROM PAIN - THE DARKNESS - SAMAEL - THINK ABOUT MUTATION - THE REAL McKENZIES

SLAYER - MINISTRY - SICK OF IT ALL - ANTHRAX - SODOM - STONE SOUR - OVERKILL - DIE HAPPY - RAGING SPEEDHORN - DIE APOKALYPTISCHEN REITER - MAMBO KURT - YOUTH OF TODAY - COCKNEY REJECTS - KILL YOUR IDOLS - STARS’N’STRIPES - BACKFIRE - THE GENERATORS - PYOGENESIS - RAWSIDE - KJU - DORO - MOONSPELL - MY DYING BRIDE - OPETH

 

Zugfahrt: nur durch die gezielte Vernichtung von massenhaft Gerstensaft erträglich. 2 Stunden auf den Bus warten und das wahrscheinlich schlechteste Bier der Welt trinkend dann doch für das Taxi entschieden (Anschrift: ca. jede Stunde ein Bus... ab wann jedoch wurde verheimlicht...) und schlussendlich doch noch angelangt. (Corpsemutilator)

Anm. 1: Den Freitag haben wir aufgrund beruflicher Verpflichtungen und katastrophaler Fehlplanung leider verpaßt.

Anm. 2: Dummerweise erwies ich mich im Umgang mit Digicams als ziemlicher Dilettant, und das Schicksal war in dieser Hinsicht auch nicht gerade auf meiner Seite - kurzum: Ich bitte die magere Ausbeute an Fotos zu entschuldigen... (EquimanthorN)

Samstag

CampingplatzHier erhob es sich also. Das With Full Force 10 - 2003. Nach flinkem Zeltaufbau und der notwendigsten Lebensmittelbeschaffung (1 Steige Rats Pils - welches, wenn kalt genossen, erst nach wenigen Minuten zu starkem Sodbrennen führte) dann der Einzug ins Festivalgelände, gerade rechtzeitig, um den ersten Act, DEBRIS INC., mitzuerleben.

Da DISHARMONIC ORCHESTRA wegen akuter Vaterschaft leider abgesagt hatten, musste ein Weg gefunden werden, die hierdurch freigewordene Zeit zu nutzen. Also auf zu einem der unzähligen Bierstände und gleich mal angetestet was hier so ausgeschenkt wird. (Fazit: Bier war nicht schlecht, aber um so richtig dicht zu werden musste man massenhaft hineinschütten - noch dazu 0,4 l Becher... aber in der Not ... klar was ich meine oder?) Noch ein kurzer Abstecher in Richtung Merchandise-Stände und dann, nach dem einem oder anderem „Tankstop“, in Richtung Hauptbühne, um die es sich immer mehr scharte. (Corpsemutilator)

DEBRIS INC. hätte ich mir augrund einer Verwechslung fast erspart - welch fataler Fehler as gewesen wäre, wurde mir allerdings in dem Moment bewußt, als ich vor der Bühne stand und feststellte, daß es sich (nicht wie von mir vermutet) um eine zweitklassige Neo-Thrash-Partie handelte, sondern um das neue Betätigungsfeld von St. Vitus - Chef David Chandler. Und letztlich dröhnte mir auch ziemlich genau das entgegen, was man von dem Mann seit jeher erwarten kann - räudiger und abgrundtief düsterer Doom, der über weite Strecken an Just Another Notch von letzten Vitus-Album 'Die Healing' erinnerte, was wohl auch daran lag, daß Chandler wie bei besagtem Track sämtliche Vocals übernahm. Herausragendster Teil des Gigs war das extrem zähe und bösartige Pain, aber auch alle anderen Songs konnten vollends überzeugen und lassen die Vorfreude auf weitere Gigs sowie das Debüt-Album bei mir ins unermeßliche steigen.... (EquimanthorN)

Als DEBRIS INC.. schlussendlich von der Bühne verschwanden, war alles (oder zumindest ich) auf den Auftritt von MANOS gespannt. Nach kurzem Schmunzeln ob des Auftretens des Bassisten (mit einem riesigen, dreikantigen, leicht unförmigen Bass) boten MANOS anfänglich Liedergut wie Biene Maya oder Zicke Zacke... zum besten... na ja... allerdings gerade bis zu dem Punkt als ich mir ein frisches Bier zuführen ging. Nun entpuppten sie ihre wahren musikalischen Qualitäten. Deathmetal mit Grindeinflüssen, relativ schnell und nicht unbeachtenswert. Auch hier war die Menge nicht tatenlos unterwegs und es bildeten sich die ersten Moshpits.

Ziemlich genau ab diesem Zeitpunkt allerdings konnte ich von den Bands nicht mehr allzu viel mitbekommen, da mir nach Manos etwas anderes in die Augen stach... jaja, die deutschen Frauen... (special greetings @ Sabine...). So überließ ich Kollege Equimanthorn die Berichterstattung und kümmerte mich um Österreichisch-Deutsche Beziehungen, was mir leider nicht genügend Zeit ließ mich noch vollends mit den Bands zu beschäftigen - aber immerhin ging es ja darum den Deutschsprachigen Raum näher zueinander zu bringen *hehe*. (Corpsemutilator)

Bleibt's also an mir hängen, mich mit ENTOMBED zu befassen... welch Freude, wenn ich bedenke, daß ich mit mit der Death'N'Roll-Ausrichtung der Schweden rein gar nichts anfangen kann. Schlecht war der Gig sicher nicht, aber ich hab mich nach einiger Zeit einfach nur zu Tode gelangweilt. Zwischendurch kamen dann zwar auch noch ein paar DM-Klassiker der ersten beiden Alben zum Zuge, aber selbige blieben leider ziemlich wirkungslos, da sie eben von einer Band dargeboten wurden, die seit knapp einer Dekade nichts mehr mit diesem Stil zu tun hat. Ich jedenfalls zog es nach ca. einer halben Stunde vor, im Dreck vor der Bühne sanft zu entschlummern, was wohl in erster Line am Alk, am Rande aber auch an ENTOMBED lag...

Nachdem ich durch einen recht schmerzhaften Zwischenfall (siehe Thanksliste) aus meinem Schönheitsschlaf gerissen wurde, konnte ich meine diversen Sinne und Körperfunktionen grade noch rechtzeitig reaktivieren, um mir von MADBALL die Restfettn aus der Birne blasen zu lassen. Das gelang der wiederverinigten Legende dann auch erstaunlich gut, denn obwohl ich mir hin und wieder etwas weniger Midtempo und dafür mehr Geknüppel gewünscht hätte, stimmte der Agressionslevel, und der Energielevel konnte auch mich als HC-Skeptiker überzeugen - der ideale Muntermacher vor meinem persönlichen Höhepunkt des gesamten Festivals.

Schädelweh, leichte Paranoia und generell miese Laune - optimale Grundvoraussetzungen also, um sich von SAINT VITUS noch weiter gen Abgrund ziehen zu lassen. Und die vier mittlerweile schon etwas angegrauten Herren ließen dann auch von der ersten bis zur letzten Sekunde keinen Zweifel daran, daß sich die Reise allein schon wegen ihnen gelohnt hatte. I Bleed Black, White Stallions, White Magic/Black Magic, Saint Vitus und natürlich Born Too Late - Klassiker reihte sich an Klasiker und wurde makellos intoniert, als hätte die Band nie Pause gemacht. Neben dieser exquisiten Setlist herausragend war vor allem das unglaublich morbide Gitarrensolo von David Chandler und - obwohl ich persönlich Scott Reagers für den besseren VITUS-Sänger halte - die alles überragende Bühnenpräsenz von Wino. Gefehlt haben mir eigentlich nur ein, zwei Songs vom überragenden Die Healing-Album, aber davon abgesehen hätte es eigentlich gar nicht besser kommen können. Bleibt nur zu hoffen, daß diese Reunion entgegen allen Ankündigungen doch keine einmalige Sache bleibt... (EquimanthorN)

Nach dieser ausgiebigen Pause und dem ungenießbarsten Absinth, der mir je unterkam (schmeckte wie Schimmelkäse!!) fiel mir schön langsam auf, wie schnell es dunkel geworden war, und ich schmiss mich mitsamt meiner schier unglaublichen Begleitung Sabine (schleim-schleim) wieder in Richtung Bühne. Einmal aufstehen, umdrehen, und 10 Schritte später war auch diese Hürde gemeistert.

Leider hatten DESTRUCTION gerade abgebaut (was mich dann doch etwas anstank) und SEPULTURA betraten die Bühne. Obwohl diese ehemals zu einer der genialsten Bands zählende Combo seit dem Ausscheiden von Max Cavalera meiner Meinung nach nicht mehr sehr viel Hörenswertes auf die Beine stellt, war alleine durch das fast ausschließliche Aufspielen alter Klassiker wie Refuse/Resist, Territory, Arise und dem wohl bekanntesten, Chaos A.D., jeglicher Zweifel dahin. Entgegen all meiner Erwartungen war der Gig einfach nur scheißgenial!

Kurzer Umbau und schon kamen die Headliner des langsam entschwindenden Tages aufmarschiert: TYPE O NEGATIVE. Die Bühne in dem fast schon zum Trademark avanciertem Grün ertränkt, fingen die Mannen um Peter Steele an, das mittlerweile beträchtlich angewachsene Publikum hinunterzureißen. Bei Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity - I know you’re fucking someone else ging so ziemlich jeder im Publikum mit und abgesehen von meiner vielleicht nicht ideal gewählten Position, welche mich fast mein Gehör kostete, waren auch die restlichen dargebotenen Songs sehr Ok und rissen mich erfolgreich aus meiner an diesem Tag doch recht euphorischen Stimmung heraus - so muss es sein. Auch wenn ich sonst wohlgemerkt nicht unbedingt ein Anhänger des melancholischen Musik-Ergusses bin, muss ich doch sagen: Der Erfolg dieser Band ist leichter nachzuvollziehen, wenn live erlebt.

Das darauffolgende Feuerwerk und die dezente Vertreibung vom Hauptbühnen-Areal zwangen uns daraufhin, die Tentstage aufzusuchen, um (zu meiner Überraschung, da ich die Setlist schon länger nicht konsultiert hatte) SAMAEL mitzuerleben. Nachdem ich das letzte mal in Wien im Planet Music in des Genuss kam, dieses Urgestein zu Gesicht zu bekommen, und damals schon mit leichter Enttäuschung feststellen musste, keinen einzigen Song aus dem alten Repertoire zu hören, war ich hier in der Lage, die Band in guter Form zu erleben. Auch wenn ich aufgrund doch beträchtlicher Ermüdungserscheinungen (pennen im Zug... was soll ich sagen) zeitweise damit zu kämpfen hatte, wortwörtlich im Stehen einzuschlafen, war es auf jeden Fall ein gelungener Abschluss.

Den Rest des Samstages bekam ich nur noch nebenher mit, aber irgendwas, bei dem ich mir zumindest dachte „zum Glück bin ich nimmer da drin“ war auch noch... mit Elektronik... (das dürften wohl THINK ABOUT MUTATION gewesen sein... Anm. EquimanthorN)

Und nach einer sicher mehrstündigen Verabschiedungszeremonie zog ich mich in die tiefen des Zeltes zurück, um dort noch 2 Bier hinunterzustürzen und Kollege EquimanthorN auch noch mal anzutreffen - kurz bevor mich das Delirium überkam und der wohlverdiente Schlaf der Gerechten über mich hereintrat.

Sonntag

Sonntag. Saufrüh. Kein Schwein auf den Beinen und das Bier ist warm - 3 Wetter Dichtheit!

Nach einem dringenden sanitären Grundmotivationsplan und den ersten paar (warmen) Bieren mit unglaublicher Trägheit gezeichnet, doch halbwegs motiviert, ein kühles Bier genießen zu können, wieder in Richtung Mainstage unterwegs... - Zitat EquimanthorN: „I kumm später noch ... *schnarch*.“

So kam es dass ich gerade mein Bierfrühstück mit einem Bierbrunch ergänzen wollte, als ein wunderlich gekleideter Mann sich mit dem Rücken zum Publikum als MAMBO KURT entpuppte und alsbald mit Slayer aufwartete - per Heimorgel. Zuerst wollte ich meine Quelle des Lebenselixiers ja nicht verlassen, aber Mr. Mambo schaffte es doch, mich in soweit zu motivieren, mich wenigstens auf Zentrale Höhe mit der Bühne zu begeben. Einen Tag mit einem lächeln zu beginnen soll ja helfen. Auch wenn mir persönlich der Sinn mehr nach etwas Death-Grind stand, muss ich doch sagen: MAMBO KURT ist ein guter Übergang von Restfettn (dt.: Rausch vom Vortag; Restalk) in einen frischen, neuen Fetzenrausch!

Nach etwas fester Nahrung und der Androhung, dass die REITER bald diese Bühne bespielen würden, ergriff ich dann doch lieber die Flucht in Richtung Tentstage, wo ich gerade noch das Ende von KJU mitbekam. Nicht ganz meines, aber auch nicht unbedingt schlechte Musik.

Meine Kehle motivierte mich einher stark, mir noch einen Gerstensaft einzuverleiben, und da im Zelt nur warmes zu erwarten war, wankte ich nach erfolgreicher Mission gerade rechtzeitig wieder in die Tentstage, als die „Punk-Metal-Hardcorer“ von RAWSIDE loslegten. Das war es, was ich brauchte, um den Restalkohol in nützliches Headbangen zu verwandeln und die Show zu geniessen. Speziell der Song „Fuck you“ oder „Fuck off“ oder auf jeden Fall etwas mit FUCK inspirierte mich, den Kopf in braver Manier auf und ab zu werfen, ohne dabei gelegentlich darauf zu achten, meinen mittlerweile wieder beträchtlich angestauten Durst zu stillen. Leider war ich des Abends zu besoffen um mich wie vereinbart mit dem Sänger zu treffen und einen Datenträger zu erstehen... also wenn wer eine Kontaktadresse kennt oder sonst was: bitte mail an mich...

unser ZeltNach RAWSIDE zog es mich aus Fluchtreaktion vor dem gebotenen (PYOGENESIS und DIE HAPPY - Pop SUCKS!) stark in Richtung Zelt, wo ich noch ein paar warme Rats Pils vermutete. Ich kam, soff und knallte in meinen Schlafsack wie ein Stück Holz - glaube ich zumindest.

Meinen Aufzeichnungen entnehme ich zwar, dass ich anscheinend in den Genuss von OVERKILL kam, aber meinen zerebralen Windungen kann ich diesbezüglich leider keine wirklichen Erinnerungen entlocken (auch wenn das Bier nicht so eingefahren ist, wie ich es gerne gehabt hätte, gelöscht hat es auf jeden Fall - sei es Durst oder auch Erinnerungen...). Hier verlasse ich mich wieder mal auf die Kompetenz des Kollegen EquimanthorN, der sicher mehr mitbekommen hat als ich. (Corpsemutilator)

Erstaunlicherweise sind meine Erinnerungen an OVERKILL noch recht deutlich, was auch damit zu tun haben könnte, daß sich mein Bierpegel im Gegensatz zum Kollegen noch im einstelligen Bereich bewegte... wie dem auch sei, Blitz und Konsorten boten jedenfall eine äußerst agile Show, die trotz diverser neuerer Songs (die allerdings deutlich besser sind als ich sie mir vorgestellt hatte) natürlich in erster Linie von diversen Klassikern lebte - Bastard Nation oder Fuck You! sorgten jedenfalls für ordentlich Bewegung im Publikum. Wirklich umgehauen hat mich das ganze wohl auch angesichts der frühen Stunde und des eher grindigen Wetters nicht gerade, aber als Einstimmung auf das restliche Programm wars mehr als ordentlich.

Von BACKFIRE bekamen wir dann aufgrund von Überschneidungen nur mehr die letzten 10 Minuten mit, was äußerst schade war, da der HC mit massiven Metal-Anteilen zwar eher proletoid, aber auch ziemlich mitreißend und energiegeladen rüberkam - auf CD nutzt sich sowas wohl recht schnell ab, aber live funktioniert die Mischung hervorragend. Als Zugabe kam nach den mickrigen drei Nummern, die wir noch mitgekriegt haben dann noch ein Cover, das Tags zuvor auch schon von MADBALL gespielt wurde - ich glaub es war irgendwas von Agnostic Front, kenn mich mit dem Zeug aber eigentlich überhaupt nicht aus, also bitte nicht hauen falls ich mich irren sollte...

Die Müdigkeit war somit weggefegt, der Bierpegel munter am Steigen und auch die Weltuntergangsstimmung vom Vortag stellte sich allmählich wieder ein. Kurz gesagt, Sodomes war Zeit, sich von SODOM das Resthirn aus der Birne blasen zu lassen, und selbiges geschah dann auch mehr oder weniger - allerdings nicht in dem Ausmaß, in dem ich mir das gewünscht hätte. Klar, die Songauswahl (vor allem natürlich Blasphemer und Outbreak Of Evil) paßte und auch an der Performance selbst gabs erwartungsgemäß nichts auszusetzen, aber irgendwie roch das alles schon sehr nach reiner Routine. Außerdem wäre es Mr. Angelripper anzuraten, mal wieder seine Setlist zu entrümpeln, den an der hat sich, seit ich die Band vor drei Jahren am Noise Art gesehen habe, nicht wirklich was geändert - Klassiker hin oder her, ein wenig Abwechslung würde definitiv nicht schaden. Wenigstens war diesmal wieder eine "Stumme Ursel" vertreten, die auf der Bühne auch ausgiebig, ähm, sodomisiert wurde...

ANTHRAX waren als nächste dran, und irgendwie hab ich keine Ahnung, was ich dazu schreiben soll... Wirklich vertraut bin ich nur mit dem Material aus seligen Fistful Of Metal-Zeiten, und da sich seit damals einiges geändert hat und erwartungsgemäß auch keine wirklich alten Nummern gespielt wurden, ging das ganze ziemlich an mir vorbei - diese Art von 'modernem' Metal ist einfach nicht mein Fall, auch wenn mir einige Riffs wirklich positiv auffielen und John Bush zweifellos ein brillanter Sänger ist. (EquimanthorN)

Sick Of It AllDie Erinnerungen verfestigen sich ca. ab SICK OF IT ALL wieder etwas mehr, welche auch abgesehen von der Musik eine echt gute Show geliefert haben. Auch wenn das Publikum nur sporadisch mit einigen wirklich guten Ideen mitgegangen ist - was ich persönlich schade fand... „i feel sorry for you guys in the middle, you have no idea what’s comin’ at ya!“ (Corpsemutilator) Sick Of It All

 

Yep, SICK OF IT ALL sind einige der wenigen HC-Bands, die mich vor allem live wirklich mitreißen können, und in diesem Sinne hatte ich auch eigentlich vor, sie mir ausführlich zu Gemüte zu führen. Blöd nur, daß mir beim zweiten oder dritten Song die Kontaktlinse aus dem Aug fiel und in weiterer Folge auch nicht mehr auffindbar war - sofortiger (halbblinder) Abmarsch in Richtung Zelt sowie eine Runde Frustpennen waren die Folge... (EquimanthorN)

MINISTRY wiederum bekam ich mehr nebenher mit, weil ich mit dem Futter, welches ich an diesem Tag zu mir geführt hatte, nicht ganz umgehen (Dixie-Kotzen is nur halblustig) und mich in weiterer Instanz auch gerade noch zu SLAYER wieder einfinden konnte. Nie im Leben so einen lichttechnischen Aufwand gesehen... SLAYER hatten das, was andere Bands als ganzes Publikum hatten, als Moshpit... lange nicht mehr so zerquetscht worden... und das nicht mal in erster Reihe - die war unerreichbar. Ob meiner Angeschlagenen Magen-Darm-Gegend und einer Galle, die sich öfter gemeldet hat als eine besorgte Familie, musste ich leider frühzeitig einen Ort aufsuchen um meine Gedärm-Krämpfe und unkontrollierten Kotz-Attacken auszuleben - hinter einer Sicherheitsabsperrung bröckelt es sich einfach am besten... Nichtsdestotrotz ließ ich es mir nicht nehmen, in jeder halbwegs erträglichen Situation wieder durch die Menge zu drängen, bis ich so weit vorne stand um fast zerquetscht zu werden. Auch wenn ich vielleicht fast alleine dastehe mit meiner Meinung, dass Tom Araya’s Stimme nicht dazu passt, live ist SLAYER ein Erlebnis, welches sich niemand entgehen lassen sollte, wenn er die Möglichkeit hat. Alle Klassiker, genialst präzise gespielt und eine absolute Killer-Stimmung. Auch wenn ich persönlich die neuen Werke nicht mehr höre seit ihren doch beträchtlichen Ausrutschern seit Divine Intervention... solche Massen in Bewegung zu setzen zeigt einfach, dass sie die Metal-Gemeinschaft alleine mit alten „Hits“ noch immer so stark bewegen können, dass niemand dem wiederstehen kann, der ein Metallerherz in sich schlagen fühlt (und wieder mal der Glaube an die „Trueness“...). Auch SLAYER fanden diesen Abend ihr Gigtechnisches Ende (welches ich leider ab dem ¾ nur noch peripher mitbekam), und es muss nochmals erwähnt werden: auch wenn die Leute in früherer Vergangenheit viel nicht repräsentatives herausgebracht haben: dennoch sind sie Götter. And as such they shall remain. (Corpsemutilator)

Dem wäre nur noch hinzuzufügen, daß mein Eindruck im Vergleich zum Summer Rocks letztes Jahr ein deutlich positiverer war, was wohl in erster Linie an der deutlich besseren Setlist lag - Raining Blood hatte seinen einzig wahren Platz als Rausschmeißer, und auch der Anteil an Songs neueren Datums wurde deutlich zurückgeschraubt. Schade nur, daß sich Tom Araya mit seinen coolen Ansagen diesmal ziemlich zurückhielt.

Während Kollege CM schon längst seinen Rausch ausschlief, machte ich mich (mittlerweile fast völlig blind) ein letztes Mal auf in Richtung Zeltbühne, um das ganze würdig ausklingen zu lassen. Dort erwarteten mich zunächst die letzten Klänge von MOONSPELLs Full Moon Madness, bei denen die Band deutlich agiler und motivierter wirkte als noch bei der Tour mit Tiamat - und die Publikumsreaktionen ließen den Schluß zu, daß der restliche Gig wohl ähnlich überzeugend abgelaufen war.

Für mich war das aber von eher marginaler Bedeutung, denn schließlich wartete ich My Dying Brideeigentlich auf jene Band, die neben Saint Vitus meiner generellen Grundstimmung am ehesten entsprach. Und als MY DYING BRIDE dann nach elendslanger Umbaupause schließlich die Bühne betraten, wurde ziemlich schnell klar, daß ich mir das ganze nicht umsonst angetan hatte. Wie keine andere Band verstehen es die Briten, die von ihnen miterfundene Doom-Spielart von jeglicher verkitschter Romantik zu befreien und auf ihren nackten Kern zu reduzieren - Schmerz, Wut und Trauer überdeckten jegliche eventuell davor noch vorhandenen Emotionen. Ob nun schroffere Stücke neueren Datums oder "zugänglichere" Klassiker wie The Cry OfMy Dying Bride Mankind oder A Kiss To Remember gespielt wurden, war eigentlich egal, denn sie alle standen in monolithischer Kälte unterschiedslos nebeneinander. Zur genauen Setlist kann ich dann auch nicht mehr viel sagen, denn irgendwann bin ich einfach zusammengebrochen und im Dreck liegengeblieben, was nur am Rande mit körperlicher Erschöpfung zu tun hatte. Sicher ist nur, daß mit The Fever Sea das wohl agressivste MDB-Stück als Abschluß gewählt wurde, was zumindest für mich auch einiges über die Position der Band im Vergleich zu anderen Genre-Acts aussagt...

OpethOPETH konnten da erwartungsgemäß nichts mehr draufsetzen, stellten angesichts ihrer ruhigeren Ausrichtung aber einen optimalen Schlußpunkt dar. Mir war bis dahin mit The Apostoles In Triumph nur ein (sehr alter) Song der Band wirklich geläufig, und zuOpeth meiner Überraschung durfte ich feststellen, daß sich seit damals stilistisch gar nicht so viel verändert hat. Genauer gesagt fiel es mir sogar schwer, zwischen dein einzelnen Stücken größere Unterschiede herauszufiltern, was aber wohl hauptsächlich an deren Vertracktheit und meinem stark angeschlagenen Zustand lag. Komplexität, Atmosphäre und die spieltechnischen Fähigkeiten konnten in jedem Fall beeindrucken, und so harrte ich auch bis zum Schluß aus, bevor ich mich endlich ein letztes Mal in Richtung Zelt schleppte. (EquimanthorN)

Am nächsten Morgen: Stille. Die meisten schlafen noch gemütlich ihren Rausch aus, während um sie herum schon das Zelt demontiert wird (*harrharr*@EquimanthorN), und einige wenige vernichten noch die restlichen Biere, die sich sonst so einsam fühlen würden - so ganz ohne Verzehr...

Rückweg: Taxifahrer sind überall irr, aber beherrschen ihre Fahrzeuge, Atommeiler inspirieren zu guten Texten und Bahnfahren SUXX!

Fazit: Geiles Festl, bekömmliches Bier, gutes Futter und äußerst gute, professionelle Security (denen wird eh so selten was Gutes nachgesagt... )

Spezielle Grüße an Mr. „Ottakringer? Kennich nich... *schlürf-bröckel-schlürf* garnich schlecht“, die besoffenen verkleideten Typen beim Bierstand und natürlich last but not least: Sabine „if you’re in love, youre fucked - find ich gut“ (Corpsemutilator)

Mein spezieller Dank gilt dem Typen, der meine Hand zertrampelte und mich somit davon abbrachte, den gesamten Samstag zu verschlafen;
außerdem noch der Zeltschnur, die meinen Versuch, mich mit ihr zu erwürgen leider nicht überlebte (der Klügere gibt nach...);
und schließlich den ca. 362 Dosen pisswarmen Biers, die mich davon abhielten, allzu viele klare Gedanken zu fassen...

Hintergrundbeschallung beim Schreiben dieses Berichts: Satanic Warmaster - Opferblut, Eminenz - Exorial (EquimanthorN)

 
story © Equimanthorn & Corpsemutilator • WFF