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With Full Force Festival

 
2005-07-01-03 DE – Roitzschjora - Airdrome

Iron Maiden - Slayer - Motörhead - Obituary - Anthrax - Killswitch Engage - Sick Of It All - In Flames - Arch Enemy - Amen

Iron Maiden

Amulet - Antiflag - Barcode - Behemoth - Beatsteaks - Brightside - Carpathian Forest - Cataract - Crosscut - Destiny - Dew-Scented - Die Kassierer . Die Apokalyptischen Reiter - Discipline - Dritte Wahl - Eläkeläiset - Fear My Thoughts - Manos - Extreme Noise Terror - Finntroll - God Dethroned - Gorgoroth - Hellaköpters - Illdisposed - Kataklysm - Knorkator - Mark Foggo & The Skaters - Maroon - Mastodon - Merauder - Misfits - Murphy's Law - Narziss - She-Male Trouble - Smoke Blow - Nuclear Assault - Pro-Pain - Ohl - Raging Speedhorn - Red Harvest - Spawn - Stretch Armstrong - Terror - Subway To Sally - Such A Surge - Superbutt - Unleashed - ZSK - US Bombs - Walls Of Jericho - Ektomorf - Harley's War - Brainless Wankers

So denn. Angekommen in strömendem Regen haben wir erstmal unsere Zelte aufgebaut. Boden ziemlich hart, so dass kaum ein Hering hält, macht aber nichts. Behausung steht. Jetzt erstmal Bier tanken und Gelände abchecken. Das war’s eigentlich für den ersten Tag.

:: Fotos ::

FREITAG 01.07.2005
Zweiter Tag, New York die Sonne brennt, hier regnets, äh oder so. Gerade eben bemühen sich EXTREME NOISE TERROR die handvoll Leute vor der Bühne wach zu kriegen. Beim Mischer haben sie das offensichtlich noch nicht geschafft, denn ich höre nur einen von beiden Sängern. Na immerhin gegen Ende des Sets wird’s besser.
Wir stehen jetzt am Bierstand und lassen uns das mit 2.30 € pro 0.4l Becher doch recht günstige Festivalbier schmecken und hören gezwungenermaßen MASTODON zu. Ich weiß nicht so recht, was das sein soll. Irgendwo zwischen normalem und Deathmetal. Ist auch nicht besonders gut. Nichts, was man unbedingt verpasst haben muss, ansehen lohnt aber auch nicht.
Es ist schon unglaublich mit welcher Energie OBITUARY hier die Sache meistern. Scheint, als wären sie nie weg gewesen. Wenigstens haben sie nichts verlernt und auch in keinster Weise irgendwie an Härte eingebüsst. Werde jetzt nach gut dem halben Set den Schauplatz zugunsten von OHL im Zelt verlassen. Schade, eine von zwei wirklich doofen Überschneidungen in der Running Order.
Ok, es hat sich gelohnt: OHL, die mittlerweile seit 25 Jahren existieren, bringen hier ihren Punk so geil rüber, es macht nicht nur der Band sondern auch dem Publikum so viel Spaß, dass ich es nicht bereue OBITUARY abgebrochen zu haben. Viel Spielwitz, gut gelaunte Musiker, einfach Party – Resultat: sehr schön.
Zwecks Aufnahme eines Mets haben wir uns etwas zurückgezogen, lauschen aber dennoch den Klängen von WALLS OF JERICHO. Kann nicht so genau definieren was das sein soll, gefällt mir auch nicht. Der Met ist eindeutig besser als die Musik dazu.
Tja IN FLAMES. Und nu? Wie immer. Von der ersten bis zur letzten Sekunde Vollgas. Es ist schier unglaublich, was die Göteborg Deather da auf der Bühne leisten. Anders hat eine einmalige Gabe seine gute Laune über das Mikro 100% ins Publikum zu übertragen. Es macht einfach Spaß zuzusehen, wie IN FLAMES auf der Bühne ihren Spaß haben. Für mich einfach die beste Liveband die es gibt. Und wer bei Only For The Weak ruhig stehen bleibt, dem ist eh nicht mehr zu helfen (Tschuldigung Maniac aber ist doch so). Wenngleich es auch der erste Gig von IN FLAMES war den ich ohne Colony, Episode666 und Jotun gesehen hab.
Jetzt bin ich nun doch wieder ein bisschen beeindruckt von dem, was die Altmeister von SLAYER da gerade runtergeprügelt haben. Abgesehen von God Hates Us All als Opener, nur altes Material. Die haben im Prinzip die komplette Decade Of Agression runtergespielt, außer Chemical Warfare und Hell Awaits fehlte da nichts. Auch sehr viele Sachen von der South Of Heaven. Ich hatte schon fast sowas wie Wacken 2003 erwartet, sprich: SLAYER stehen mehr oder minder lustlos auf der Bühne und ziehen ihr Ding durch. Weit gefehlt. Auch wenn sie hier beim Force schon fast zum Inventar gehören, scheint es ihnen immer noch viel Freude zu bereiten die Leutz hier zu belärmen.
Ich bin ja schon auf einigen Festivals gewesen, wo auch UNLEASHED gespielt haben, war aber gerade das ersten Mal, das ich sie wirklich live gesehen habe. Warum weiß ich auch nicht, hat mir durchaus gefallen. Old-School Deathmetal eben. Ohne Schnörkel, aber genau das soll es ja sein. Dummerweise war’s das für mich mit der Knüppelnacht, denn mir tun dermaßen die Füße und mein Kreuz weh, dass ich mich jetzt zurückziehen muss. Vielleicht kommt beim nächsten Mal jemand jüngeres mit, der dann den Rest kommentieren kann. Für mich alten Sack ist das wohl nichts mehr :o).

SAMSTAG 02.03.2005
Dritter Tag. Gerade haben KATAKLYSM die Bühne verlassen. Ein wirklich schön durchgezogener Gig. Ich hätte vielleicht zu Hause nochmal reinhören sollen. Waren die wirklich so wenig abwechslungsreich? Oder haben die hier nur diesbezüglich ne schlechtere Songauswahl gehabt? Ich weiß es nicht, macht aber auch nichts, denn gefallen hat es trotzdem ganz gut. Zwischendurch kam sogar die Sonne recht stark zum Vorschein, was der Sache hier eine ziemlich fröhliche Stimmung verlieh. Allein vom Namen her war das von der Band wohl kaum beabsichtigt, dennoch ein erfreulicher Umstand. Nur hab ich wohl den gestrigen Tag noch nicht verdaut. Mir war irgendwie die ganze Zeit nach umfallen und einschlafen, was wirklich nicht an der Musik lag.
Jetzt die zweite und meiner Meinung nach schlimmere Überschneidung in der Running Order: SICK OF IT ALL und DISCIPLINE gleichzeitig. Meine Fresse, was hat der Veranstalter sich bloß dabei gedacht? Wahrscheinlich nichts, sonst wär’s ja nicht so. Wir haben uns dann für DISCIPLINE entschieden. Hardcore, volles Brett mitten in die Fresse, echt geil. Stimmung im Zelt perfekt und die Band rockt sich den Arsch ab. Passt scho. Leider, leider ziehen DISCIPLINE mit ihrer Art von Musik zu viele rechte Leute an, von denen es hier im Osten ja leider auch viel zu viele gibt. Da die sich aber glücklicherweise vorne im Moshpit aufhalten, stört mich das nicht weiter.
Kurzer Zwischenstopp auf dem Campground bei Shizzo vom Tinnitus-Mag und sofort zurück zu den KASSIERERN. Das Zelt ist rappelvoll, viel sehen konnte ich nicht, war aber dennoch angenehm krank. Also wenn das nicht abgefahren ist, dann weiß ich’s auch nicht. Ohne Worte.
Sind jetzt schonmal zur Mainstage rübergewandert, um für später einen guten Platz zu haben. Hier dudeln gerade die BEATSTEAKS ihr Set ab. Abgesehen von einem recht lustigen Manowar Cover find ich das aber nicht so doll. Ich mein, es ist technisch gut umgesetzt, die BEATSTEAKS bringen das auch professionell rüber aber es ist halt nicht mein Geschmack.
IRON MAIDEN. Mannmannmann, das war ja noch besser als der Headliner gestern. Großartige Idee nur Lieder von den ersten vier Alben zu spielen. Ich kam mir wieder vor wie mit 13 als ich IRON MAIDEN das erste Mal gesehen habe. Da hat sich ja nichts verändert. Endgeil. Da waren jetzt auch Songs bei, die ich live noch nie von denen gehört habe. Genghis Khan z.B. oder Drifter. Das war ja mal der Hammer. Wenn sie noch Killers gespielt hätten, dann wär’s perfekt gewesen. Na, man kann nicht alles haben. Aber die Show nach wie vor genial. Fast zu jedem Song ein anderer Bühnenhintergrund. Supergeil gemacht. Natürlich durfte auch Eddie nicht fehlen. Einmal überdimensional hinterm Schlagzeug,e inmal laufend auf der Bühne. Klasse.
Angesichts der Running Order für das Saturday Night Fever schenken wir uns das. Nichts was mich auch nur annähernd interessieren würde.

SONNTAG 03.07.2005
Tag vier. Wir fangen mit den APOKALYPTISCHEN REITERN an. Auch die - wie immer - live eine Bank. Der Sänger hüpft wie ein Gummiball durch die Gegend, die Musik ist dementsprechend ein wenig ungewöhnlich aber dafür umso besser. Den Rest auf den großen Bühnen haben wir uns jetzt erstmal geschenkt, zugunsten der Jim Beam Stage auf dem Campground, wo jetzt MAMBO KURT seine in jeder Hinsicht einmalige Show abzieht. Sowas kann man - glaub ich - auch nur Metallern andrehen. Bei jedem anderen ist die Toleranzgrenze was Musik betrifft einfach zu niedrig. Jump, South Of Heaven, Raining Blood oder Anarchy In The UK muss man einfach mal auf der Heimorgel gehört haben. Ja, des hört sich exakt so krank an, wie ihr jetzt denkt. Das interessanteste war dann der Schluss, wo all die ganzen „harten“ Metaller, tätowiert, gepierct etc. eine Polonaise zu Musik Ist Trumpf auf der Heimorgel machen. Das muss man einfach mal gesehen haben.
Jetzt gerade haben PRO-PAIN ganz eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wer hier im Hardcore-bereich den Ton angibt. Oder ist das schon Metal? Wer steckt da die Grenze? Egal, ein Wahnsinnsauftritt. Ich weiß nicht, wo die die ganze Energie hernehmen, um das fast eine Stunde so durchzuziehen. Ok, das Onkelz Cover zum Schluss hätten sie sich meiner Meinung nach schenken können, aber sei’s drum.
Haben uns zwecks Nahrungsaufnahme etwas nach hinten verzogen und dabei noch Bruchstücke der HELLACOPTERS mitbekommen. Hab ein Stück von denen auf ’nem Sampler und ich meine, die wären etwas punkiger. Das hier erinnert mich eher an Rhythm&Blues. Zwar ganz schön gemacht aber passt nicht wirklich hier her.
Kommen wir nun zur letzten Show überhaupt: BRIGHTSIDE. Will meinen, es war nicht die letzte Show des Abends, sondern die allerletzte Show dieser Band, da sie sich bekanntermaßen aufgelöst haben. Hatte mir etwas mehr davon versprochen. Das war zwar eine wirklich gelungene Party und der Sänger versorgte das Publikum mit Sprühluftschlangen und Konfetti, aber die Mucke blieb dennoch 08/15 Hardcore ohne Akzente.
Da uns am Anfang des Tages die Meldung erreichte, das Altvater Lemmy Kilmister mit einem Kreislaufkollaps im Krankenhaus liegt und MOTÖRHEAD dementsprechend nicht spielen (wir wünschen Lemmy von hier aus nochmal alles Gute und gute Besserung) sehen sich nun ANTHRAX unvermittelt in der Rolle des Headliners, der sie mehr als gerecht werden. Nur zwei von den neueren Stücken, ansonsten - wie die anderen Headliner vorher - nur alte Sachen. Dann auch noch im ursprünglichen Line Up, soll heißen: mit Sänger Joey Belladonna und Gitarrist Dan Spitz. Einfach schön. Wie früher. Da sagt man immer, man könne die alten Zeiten nicht zurückholen. Stimmt nicht. ANTHRAX haben das geschafft. Joey bedankte sich auch immer wieder und betonte, es fühle sich gut an, die alten Sachen zu spielen und er freut sich riesig es endlich wieder machen zu können. Ein herzliches Dankeschön auch von uns an Scott Ian und Charlie Benante, die diese Reunion möglich gemacht haben.
SUBWAY TO SALLY haben wir uns dann nicht gegeben, weil, wenn ich mir so’n Mittelalterkram anhören will, nehme ich dafür Bands, die das besser können. FINNTROLL allerdings mussten sein. Ein wenig schlecht abgemischt. Man konnte das Keyboard nicht besonders gut raushören, was ja bekanntlich die schönen Melodien in dem Humppa-Deathmetal der Finnen spielt. War aber trotzdem ein extrem guter Gig, auch für die Uhrzeit. Das Zelt war immer noch recht gut gefüllt und die Anwesenden Fans immer noch bester Laune.
Jetzt kommen wir wieder einmal zu unserem Fuß- und Rückenproblem und angesichts der Tatsache, dass ich ELÄKELÄISET schon fünf oder sechsmal gesehen habe, haben wir uns dann dazu entschieden die Sache WITH FULL FORCE 2005 hiermit zu beenden.

In Flames

Alles in allem, bis auf die zwei Überschneidungen, ein schönes Festival, bei dem ab dem 2.Tag sogar das Wetter mitgespielt hat. Abhängig vom Billing werden wir nächstes Jahr das WITH FULL FORCE wieder in die engere Auswahl der zu besuchenden Festivals ziehen.
Ich persönlich möchte mich hier bei den Lesern noch für die teilweise recht kurz ausgefallene Berichterstattung entschuldigen, aber aufgrund eines persönlichen, schlimmen Vorfalls zwei Tage vor dem Festival kann ich im Moment nicht immer meine Gedanken beisammen halten. Nächstes Jahr wird besser, versprochen.
Das zu dem Thema liebe Grüsse Snork & Maniac.

 

story & pics © Snork & Maniac