[Dajana]
Das dreizehnte W:O:A 2002 war sicher ein Festival der Superlative...
nur nicht im positiven Sinn!!!
Zunächst ist zu erwähnen, dass das W:O:A dieses Jahr zum
erstenmal ausverkauft war. Das ist erstmal eine positive Bilanz.
Dies bedeutete 27.000 vorab verkaufte Tickets und ca. 2.000 Tickets
für die "Abendkasse". Diese Tickets gab es aber nicht am Ticketpoint,
nein, dafür musste man 3,5 km durch das gesamte Dorf Wacken laufen,
zum neugebauten Spar Supermarkt (wer den wohl bezahlt hat?). Dennoch
hat jeder, der dort war, eins bekommen. Niemand mußte draussen
bleiben :-)
Versprochen
hatten uns die Veranstalter, diverse Mängel aus dem letzten
Jahr auszumerzen, wie die Sache mit den nicht ausreichenden Toiletten.
Was soll ich sagen? Dieses Jahr war es noch schlimmer! Noch weniger
Toiletten, sowohl auf dem Festivalgelände, als auch auf den Campingplätzen.
Es gab ganze Campbezirke ohne Toiletten, so dass viele Festivalbesucher
nach 11/2 Tagen wieder abreisten! Von der Sauberkeit mal ganz
zu schweigen... Aber es gab aber auch erfreuliche Ausnahmen (
Dusch- und WC Center auf I z.B. - der Umweg hat sich gelohnt ;-))
Das
zweite große Problem auf diesem Festival war das Wetter. Natürlich
können die Veranstalter nix dafür, wenn es regnet. Aber damit
rechnen muss man immer und es war ja auch angesagt. Darauf man
kann sich vorbereiten! Und es hat geregnet! Von Donnerstag Abend
bis Freitag Mittag. Das Gelände war eine komplette Schlammwüste.
Man blieb knöcheltief (und tiefer) stecken, teilweise, bevor man
überhaupt das eigentliche Festivalgelände erreichte. Die Veranstalter
taten nichts. Erst am Freitag Nachmittag bemühte man sich Strohballen
zu verteilen. Aber nicht an strategisch wichtigen Stellen wie
z.B. Toiletten etc., nein! Die ersten Nutznießer waren der Fotograben
vor der True- und Black Metal Stage und die Security hinter dem
Eingang. Da wurde keine Rücksicht genommen! Rollstuhlfahrer und
gehbehinderte Metalheads blieben hoffnungslos im Schlamm stecken
und wussten sich kaum mehr zu helfen. Toiletten (Schlamm- und
Pisseseen) bekamen ihr Stroh teilweise erst Sonntag morgen!!!
Hey, und wer denkt, die Bands kamen Backstage besser weg? No way!
Da sah es genauso aus. Leute vom Backstage Campingplatz kamen
nicht mal mehr vom Gelände, ohne das ihre Autos von Treckern aus
dem Schlamm gezogen werden mussten (jene Bauern haben wohl das
Geschäft ihres Lebens gemacht, dem Vernehmen nach, haben sie für
ihre Dienste 20 € verlangt).
Apropos
Security. Ein immer wiederkehrendes leidiges Thema. Die neu
eingesetzten Leipziger Löwen standen den Frankfurtern in nichts
nach. Sie prügelten munter auf die verhassten Metalfreaks ein.
Allerdings soll die Anzahl der Beschwerden zurückgegangen sein.
Das ist für mich aber keine Entschuldigung, habe ich doch selbst
miterleben dürfen, wie ein Security Mensch(?) einen männlichen
Fan derart rabiat behandelte, das ein dahinter befindliches unbeteiligtes
Mädel eine Platzwunde am Kopf erhielt! Ganz zu schweigen von diversen
anderen Vorkommnissen (Onkel Tom). Gebt den Bastarden endlich
Nummern, damit man sich konkret beschweren kann!!! Gibt's denn
keine seriösen Securities? Sind alle nur verkappte Faschos?
Ach
ja... und dann ist da noch der Teuro! Alles war viel teurer.
Die Campinggebühr kostete nicht mehr 20 DM, sondern 20 € ( Backstage
10 €)! Das Bier kostete anno 2001 noch 4DM für 0.3l. Nun kletterte
der Preis auf leckere 3€ + 1€ Pfand für 0.4l. Und an Fressalien
war nichts unter 3,50€ zu bekommen (mal abgesehen von einer kleinen
Tüte Donouts für 2,50 €). Auf Nachfrage bei verschiedenen
Händlern sagte man mir, das liege an den gestiegenen Platzmieten.
Letztes
großes Manko in einer eigentlich noch viel längeren Liste,
waren die Änderungen im Billing. Es gibt kein anderes Festival,
wo derart viele Änderungen stattfinden, wie beim W:O:A.
Pausenlos wurden Zeiten und Bühnen hin- und hergeschoben. Sehr
zum Frust von Bands und Fans! Natürlich wurden die Änderungen
nicht publik gemacht. Am Infopoint wusste man von vielen Änderungen
gar nichts, außerdem musste man sich bei Fragen dafür anstellen.
Ausgehangen war nix. Wer auf dem Festivalgelände und nicht zu
betrunken war, konnte den Ansagen von Götz Kühnemund lauschen
oder ab und zu am Rock Hard Stand vorbeischauen, in der Hoffnung,
dort Änderungen mitzubekommen. Viele haben dennoch Lieblingsbands
verpasst und waren dementsprechend stinksauer.
Eine bessere Lösung muss ebenfalls für die WET Stage her.
Es war beinahe unmöglich, das Zelt bei Bands wie Hollenthon oder
Mörk Gryning zu betreten. Wenn man es dann für 2m geschafft hatte,
stand man dort völlig eingekeilt, bei schlechter Luft ( was'n
für 'ne Luft?), konnte noch nicht einmal die Lichter der Bühne
sehen, geschweige denn irgend etwas von der Band.
[Dajana]
Aus organisatorischer Sicht war das 13. Wacken Open Air
das Schlechteste, das ich je erlebt habe! Auf der Pressekonferenz
mit den Veranstaltern wussten diese nicht allzu viel auf die Vorwürfe
zu antworten.
Aber
kommen wir nun zu den erfreulichen Dingen des Festivals, den Bands
:-) Das Nocturnal Hall Wacken Team Dajana, Hoschi
und Sinmara haben sich eine Menge Bands angeschaut. Hier
nun die Statements. Außerdem war Sinmara bei der Pre-Listening
Session zum neuen Album von J.B.O. dabei und hat die Herrschaften
hinterher beim Interview ausgehorcht. Das geplante Interview mit
Green Carnation ist leider geplatzt, wird aber nachgeholt.
Donnerstag
01.08.2002
Hoschi
(Truestage): Meine erste Band in diesem Jahr war BLAZE,
welcher mich vor 2 Jahren an gleicher Stelle ziemlich begeistern
konnte. Dieses Jahr zockte er schon Donnerstags, wodurch nicht
so viele Leute da waren, was für mich aber eher positiv war, da
man alles mal in einer etwas entspannteren Atmosphäre sehen konnte.
Musikalisch bekam man gewohnt guten Power Metal zu hören, welcher
natürlich von BLAZE's rauhen und charakterstarken Stimme
dominiert wurde. Die Stärke bei dem Gig lag aber sicher beim Stageacting,
da Blaze keine Sekunde verstreichen lies, um nicht das
Publikum anzutreiben und aktiv in das Geschehen mit ein zubeziehen.
Zwar habe ich mein Lieblingsstück
Identity nicht gehört (vielleicht war es am Anfang, kam
ich doch etwas zu spät), doch auch der Rest wie Ghost Of The
Machine war wirklich erstklassig und ein guter Beginn für
Wacken 2002.
Dajana (Truestage): Ich habe mir anschließend ein wenig
DORO zu Gemüte geführt. Diese energiegeladene Powerfrau
ist immer wieder sehenswert (auch wenn ich mit der Musik nicht
wirklich was anfangen kann). DORO spielte eine abwechslungsreiche
Show und präsentierte neben Songs von ihrem neuen Album Fight
eine Menge Klassiker aus vorhergehenden DORO Alben und
aus alten WARLOCK Zeiten.
Sinmara (Truestage): Ja.... nett... was soll man dazu noch
sagen, ROSE TATTOO boten eine gute Rockshow, aber auch
nicht mehr und auch nicht weniger. Meine Vorfreude änderte sich
schnell in Ernüchterung, auch dank des Matsches, in dem ich stand.
Ältere Herren die noch etwas abrocken, rotziger als AC/DC, aber
deswegen nicht besser.
Freitag
02.08.2002
Dajana
(Blackstage): Meine ersten Opfer sollten an diesem Morgen
NECROPHOBIC sein. Allerdings blieb ich schon auf dem Vorplatz
hoffnungslos im Schlamm stecken, so dass ich frustriert wieder
umdrehte und mir die Band quasi vom Zelt aus angehört habe. Aber
was ich zu hören bekam, war ein geiles Feuerwerk aus brutalem,
schnellen und bösem Death Metal.
Sinmara (Partystage): Bei gleißender Hitze stand ich da
so vor der Party
(sic!) Stage und wartete auf meine Helden... und dann kamen sie...
und ließen eine staunende Menge hinter sich. DORNENREICH
boten einen guten Querschnitt aus allen ihren Alben, mit dem Schwerpunkt
auf Her von welken Nächten. Trotz der Hitze und
der Tageszeit (mittags) schafften sie es mir - und vielen anderen
- eine Gänsehaut zu verpassen. Eindringliche Blicke von Eviga
ins Publikum und viel Bewegung auf der Bühne, zumindest mehr als
man es von vorherigen Konzerten gewohnt ist. Als Zugabe spielten
sie (zum 2. Mal) Trauerbrandung und Reime faucht der
Märchensarg. Und wenn ich die Blicke und den Beifall der anderen
deuten darf, dann war es für viele der Gig des Festivals! Ausserdem
noch bemerkenswert: ein neuer Drummer und ein neuer Keyboarder,
Valnes ist zum Bass gewechselt.
Dajana (Blackstage): DYING FETUS glänzten auf dem
W:O:A erstmals mit ihrem neuen Sänger Vince, der eine arschgeile
Bühnenshow servierte. Musikalisch gab's 2 neue Stücke und eine
bunte Mischung bis runter zur ersten EP. Fein ;-)
Hoschi (Partystage): Aufgrund der Verschiebung von FLESHCRAWL
(welche ich am Ende gar nicht sehen konnte) habe ich mich vor
der Party Stage bei NOCTURNAL RITES eingefunden. Die Schweden
machten einen sehr munteren Eindruck und die Freude auf der Bühne
zu stehen, war ihnen klar anzumerken. Daher war der Power Metal,
welchen sie zockten, auch voller Spielfreude. Der Funken sprang
schnell auf das Publikum über, welches stark mitmachte. Am besten
gefielen mir die etwas älteren Songs der Marke The Iron Force,
da man dort einfach die besten Melodien verwendet hatte. Material
von der neuen CD Shadowworld war aber natürlich
auch vertreten. Ich hoffe weiterhin, dass NOCTURNAL RITES
mal aus dem Hammerfall Schlagschatten heraustreten können, da
sie mir inzwischen meilenweit besser gefallen als Nuclear Blasts
Finest.
Dajana (WET Stage): Zu FLESHCRAWL sei noch erwähnt,
das mit dem neuen Gitaristen Oliver ein waschechter Rock Hard
Chatter seinen Weg auf eine W:O:A Stage gefunden hat. Super!
Hoschi
(Blackstage): Besonders habe ich mich auf BORKNAGAR gefreut,
da ihre Musik von Haus aus schon genial ist und da sie mit Vintersorg
seit kurzem ja auch einen genialen Sänger und Frontmann in ihren
Reihen haben. Mit diesen Voraussetzungen wurde es dann auch das
erhoffte geniale Konzert. BORKNAGAR zockten ihren interessanten
Black Metal, welcher mit viel Melodien durchzogen ist, souverän
runter und Vintersorg sorgte (welch Wortspiel!!) mit seinem Gesang
zwischen Geschrei und klaren Passagen für viel Gänsehaut. Seine
besondere Ausstrahlung gab dem Gig dann noch das gewisse Etwas,
so dass ich mich jetzt schon auf ihren Auftritt beim Party San
freuen kann.
Dajana (Blackstage): Ich muss da aber dazwischen nörgeln
;-) Sicherlich ist Vintersorg ein begnadeter Musiker und
guter Sänger. Aber bei Hymnen wie The Presence Is Omnious
vom Album Quintessence hab ich dann doch die Stimme
von Simon Hæstnes vermisst.
Sinmara (Partystage): Bruder Cle kam im Mönchsgewand auf
die Bühne und sagte PUNGENT STENCH an. Sie kamen... im
Priestergewand... und legten los. Die neueren Songs gingen nicht
so gut ab wie die alten ( z.B. For God Your Soul... For Me
Your Flesh). Dennoch die Menge tobte und man sah überall zufriedene
Gesichter, spätestens, alsbei der Ansage "Wollt ihr noch
mehr Club Mondo Bizarre???" alle Stenches ihre Kutten fallen
ließen und in sexy Lackhöschen bzw -bekleidung dastanden...
Da staunte das gewillte weibliche Auge und freute sich ;-)
Hoschi (Tuestage): BRUCE DICKINSON war dann der
nächste, wenn auch nicht der absolute Höhepunkt, des Tages. Er
bot dabei einen guten Querschnitt seines Schaffens, wobei vor
allem Songs von Accident Of Birth oder The Chemical
Wedding gut ankamen. Mein persönlicher Favorit war aber die
Ballade Tears Of The Dragon, die mir ein ums andere mal
Gänsehaut bescherte. Iron Maiden Klassiker durften natürlich auch
nicht fehlen und so wurde u.a. auch Bring Your Daughter...To
The Slaughter gespielt. Vom optischen Eindruck her konnte
BRUCE natürlich auch überzeugen, da er agil wie eh und
je über die Bühne stürmte, und wer Zuschauermengen von über 100.000
im Griff hat, dem beschert Wacken auch keine neuen Probleme.
Dajana (WET Stage): Während Hoschi noch Bruce huldigte,
wollte ich eigentlich PRIMORDIAL sehen. Allerdings wurden
CANDLEMASS vorgezogen, so dass PRIMORDIAL leider
auf der Strecke blieben. Sorry guys! Dajana (Partystage):
Denn CANDLEMASS war Pflichtprogramm !!! Und was für eins!
CANDLEMASS ist für
mich die Band des W:O:A 2002! Die Doom Götter haben alles
gegeben und wurden dafür reichlich von den Fans belohnt, ja beinahe
bis zu den Tränen gerührt. Welch eine Reunion! Gespielt wurden
alle Highlights der Vergangenheit, welche man u.a. in kompakter
Form auf dem 90iger Live Album finden kann. Jeder Song ein Hit,
ein Highlight! Majestätisch nahmen Songs wie Solitude,
Dark Reflections, Bells Of Acheron oder Mirror Mirror
die Menge gefangen. Der Abschlußsong Well Of Souls
wurde noch 5 Minuten später begeistert gesungen und holte
die Band zurück auf die Stage. Ergreifend, fantastisch, Superlative!!!
Hoschi (Partystage): Während dem Dickinson Gig schweifte
der Blick meiner Freundin mal rüber zur Party Bühne und wollte
wissen wer das denn dort sei. Zu meinem Schrecken und Glück zugleich
waren es CANDLEMASS, die statt um 01.00 Uhr nun anscheinen
vorverlegt wurden. Also Dickinson schnell verlassen und zu CANDLEMASS
gegangen. Dies stellte sich auf jeden Fall als richtig heraus,
da CANDLEMASS mit ihrem Ex-Sänger zusammen das Highlight
des ersten Tages war. Doom Metal der Spitzenklasse, zusammen mit
einem der besten, lustigsten und kultigsten Frontmann der Szene
- Messiah Marcolin - trieb man auch das Publikum zu Bestleistungen
an und Songs wie Bewitched oder Well Of Soul zertrümmern
mit ihrem schleppenden und trägen Charakter immer noch jeden Nacken.
Hoschi (Blackstage): Als letztes stand für mich am Samstag
noch ein Abstecher zu CHILDREN OF BODOM auf dem Programm.
Der rasend schnelle, technische Melodic Death Metal um Saitenhexer
Alexi Laiho war dann auch Wacken 2002 den Weg wert. Neben alten
und neuen Krachern der Marke Everytime I Die bekam man
auch einen brandneuen Song zu hören (habe leider den Titel vergessen),
welcher noch etwas abgefahrener, soll heißen verspielter war,
als das bekannte Zeug der Finnen.
Sinmara
(Truestage): Was für ein Gig! Von der ersten Reihe an, bis
ganz nach hinten sah manbei den meisten Songs lachende Gesichter,
obwohl J.B.O. diesmal einige Klassiker missen ließen (z.B.
wurde Ein bisschen Frieden nicht gespielt). Die Gags waren
meistens auch die gleichen, wie bei allen anderen Shows (das Mitsingspiel
bei Autobahn, das Megakondom usw). Dafür spielten sie einige
alte Sachen wie Ace of Spades. Eines der Highlights war
definitiv Verteidiger des wahren Blödsinns, bei dem ich
bei einigen Besuchern Lachtränen erkennen konnte. Auch die neue
Single Ich will Lärm wurde der Menge vorgestellt und recht
wohlwollend aufgenommen.
Dajana (Partystage): Für mich war noch lange nicht
Schluß. Meiner einer hat sich noch zu später Stunde MY
DYING BRIDE angeschaut, welche ja eine meiner Lieblingsbands
ist. Kein Sänger schmachtet und stirbt so schön (sinnbildlich
gesehen) wie Aaron Stainthorpe. Die Stimmung war gepflegt depressiv.
Leider kam die Magie nicht ganz so gut rüber, da die eher ruhige
Musik ständig von der Musik der True Stage beeinflusst wurde.
Allerdings war man dieses Jahr so schlau, die Partystage nicht
in Schallrichtung der anderen Bühnen zu stellen, was im Gegensatz
zu den Vorjahren eine deutliche Verbesserung war.
Sinmara (Truestage): Yep, das ist es! Metal in Reinkultur,
bestens gemacht und zum niederknien schön! Leider konnte ich nur
die letzten paar Songs mitverfolgen, da meine Füsse nicht mehr
so recht wollten. WARLORD spielten um 2 Uhr morgens. Neu
eingestiegen ist ja Joacim Cans, Shouter bei Hammerfall, der einen
souveränen Gig ablieferte. Nachdem Angel Dust abgesagt hatten,
wurde ein Special Guest angekündigt - und dieser war Oscar Dronjak
von Hammerfall, der beim letzten und bekanntesten Song Child
Of The Damned Gitarre spielte.
Samstag
03.08.2002
Hoschi
(Partystage): Samstag führte mich mein Weg zufälligerweise
zu EVERGREY, die zwar mit der Technik mehr zu kämpfen hatten
als mit ihren Instrumenten, ihren Gig aber doch noch gut runterbrachten.
Zwar kann mich das Zusammenspiel von extrem guten Riffs und etwas
unpassendem Gesang immer noch nicht überzeugen, aber die musikalische
Seite gefällt mir immer besser. Das Publikum ließ sich aber auch
trotz der Pannen nicht beirren und feierte die Band ziemlich gut
ab.
Hoschi
(Blackstage): Der erste richtige Hammer am Samstag war dann
AMON AMARTH. Ich habe die Band bisher schon ein paar mal
gesehen und trotzdem die Schweden einen etwas angeschlagenen Eindruck
machten (kein Wunder, haben sie doch Backstage die Party ihres
Lebens gehabt *ggg* - Cal) und schon um 12.oo Uhr auf die Bühne
mussten, zockten sie den besten Gig runter, den ich bisher von
ihnen gesehen habe. Mit der Unterstützung eines frenetischen Publikums
schmetterten AMON AMARTH ihre Hits Masters Of War
oder Victorious March den Bangern entgegen. Besonders Frontwikinger
Hegg feuerte das Publikum immer wieder an und bangte sich selbst
auch das letzte bischen Schlaf noch aus dem Körper. Zusammen mit
dem guten und sehr drückenden Sound war der Gig ein voller Erfolg.
Dajana (Partystage): Ich hatte eigentlich geplant, als
erstes am Samstag die Türken MERZAKABUL zu sehen. Die Jungs
waren aber noch nicht in Wacken angekommen, worauf natürlich wieder
alles auf der Partystage umgeschmissen wurde. Deshalb wanderte
ich zunächst zur Truestage, um mir VICIOUS RUMORS anzusehen.
Diese Band hat in den 90igern viel an Originalität und Power eingebüßt
und Alben aus diesem Zeitraum waren eher langweilig. Auf ihrem
letzten Longplayer fand man aber den Weg zurück zu den Roots und
Live wissen die Jungs noch immer zu überzeugen und spielten ihre
Show arsch tight runter ;)
Dajana (WET Stage): Nun ja, eigentlich wollte ich unbedingt
HOLLENTHON sehen. Aber das gestaltete sich als beinahe
unmöglich. Das kleine Zelt der WET Stage war so brechend voll,
das ich es gerade mal 2m weit schaffte (nach 15 min.). Letztendlich
war ich komplett eingeklemmt, konnte nix sehen, nur mäßig hören.
Entnervt gab ich auf und hörte mir den Rest von draußen an. Das
allerdings klang ziemlich geil. Abwechselnd wurden Songs von der
Domus Mundi und der Worms gespielt.
Hoschi (Party/Blackstage): Das Überschneidungsproblem FALCONER/IMMORTAL
löste ich im Prinzip gar nicht, sondern sah mir erst FALCONER
an und dann noch den Rest von IMMORTAL. Die Norweger habe
ich einfach schon ein paar mal gesehen und auf FALCONER
war ich schon lange gespannt. Enttäuscht wurde ich dann zum Glück
nicht und Songs wie Mindtraveller oder Decadence Of
Dignity zeigten die Qualität der Band. Folkige Metal Songs
mit viel Melodie und einem extrem guten Sänger. Apropos Sänger.
Ich wusste ja, dass der Sänger von FALCONER kein Metaller
ist, aber er wirkte schon recht verloren auf der Bühne und mit
3000 Metallern vor sich. Da muss man noch etwas arbeiten um zu
einer sehr guten Liveband zu werden, aber die ersten Bangversuche
des Frontmanns geben Hoffnung für die Zukunft. Trotzdem ein guter
Gig von einen DER Hoffnungsträger im Power Metal. P.S.: Mit Clarion
Call gab es außerdem auch noch eine richtige Mitsinghymne!!!
Danach blieben mir noch ca. 20 Minuten
IMMORTAL, wobei diese rasch vergingen. Abbath hatte das
Publikum gewohntermaßen sicher im Griff und die genialen Songs
wie Tyrants oder Sons Of Northern Darkness knallen
einfach ohne Ende. Die kultigen Ansagen mit der tiefsten aller
möglichen Tonlagen (oder so ähnlich) gab es natürlich auch, so
dass ich diesen Gig zwar als sehenswert aber nicht als den besten
ihrer Karriere einstufen würde.
Hoschi (Partystage): Kurz darauf fiel der Startschuss für
SINERGY. Die Band um Kimberly
Goss und Alexi Laiho (der jetzt schon das zweite mal an diesem
Wochende ran durfte / musste) gab sich alle Mühe, das etwas müde
Publikum hinter sich zu bringen und brachte Hits wie Beware
The Heavens oder The Bitch Is Back gleich zu Beginn.
Leider konnte der Sound bei SINERGY nicht überzeugen, so
dass ich lange keinen Gesang hörte und vieles irgendwie unterging.
Das schmälert das Bemühen der Band um keinen Meter und ich muss
sagen, da ich mir nicht so viel von der Band erwartet hatte, dass
sie sich mehr als wacker geschlagen und ihr bestes gegeben haben.
Sinmara (Blackstage): Solide wie eh und je - Peter Tägtgren
hat mal wieder einen wirklich guten Gig hingelegt. (Mein
Nacken tut noch immer weh vom bangen *lol*) Auch wenn man HYPOCRISY
zum 5. Mal sieht, es ist tut immer noch gut und man hat noch immer
jede Menge Spass! Als Zugabe durfte natürlich Roswell 47
nicht fehlen - eh klar - die Menge ging gut ab, trotz Tageslicht.
Hoschi (WET Stage): Bei meinem Besuch bei SUIDAKRA
neigte sich Wacken schon langsam seinem Ende zu und immer noch
gingen die Fans ab wie Schmidts Katze. Zwar hatte ich SUIDAKRAs
letztes Album nicht so genau im Ohr, aber das, was die Jungs auf
der W.E.T. Stage boten war aller erste Güte. Melodien zum mitsingen
und -summen zusammen mit blackmetallischer Raserei und hymnischen
Parts brachte das Zelt zum brodeln. Ein echter Klasse Gig, welchen
die Band sicher noch lange in Erinnerung halten wird.
Hoschi (WET Stage): MÖRK GRYNING boten danach
zwar auch abwechslungsreichen Black Metal, aber war er doch
eher simpler und straighter gestrickt als noch bei Suidakra. Die
eingestreuten langsameren Parts gefielen mir dabei am besten,
während ihre schnellen Parts mir etwas zu brachial waren. Das
zur Mehrheit aus Schweden bestehende Publikum war aber auf jedene
Fall voll auf der Wellenlänge der Band und ging dementsprechend
mit. Zwar alles in allem nicht mein Gig des Jahres, aber es war
mal interessant die Band gesehen zu haben.
Dajana (Partystage): Auf HEATHEN war ich sehr gespannt.
Was würde die Reunion dieser altehrwüdigen Bay Area Thrasher bringen?
Ist Lee Altus noch dabei? Was dann kam, war dann nicht sonderlich
berauschend. Ja, Lee Altus ist noch dabei. Aber auf welchen Trip
auch immer er war, er ist es noch. Keine Ahnung, ob Alk oder Drogen.
Die Band hätte auch ruhig vorher ein paar Proben einschieben können
und vielleicht ein paar Warm Up Shows spielen sollen. Auch Aushilfe
Gitarrist Ira Black (Vicious Rumors) konnte das Ruder nicht
rumreißen. Ich denke, diese Reunion ist unter Geldmacherei zu
verbuchen.
Dajana
(Blackstage): Die Show von CANNIBAL CORPSE stand unter
keinem günstigen Stern. Auf Grund von deutschem Zensiergehabe
war es der Band verboten, Songs von den ersten 3 Alben zu spielen.
Also wurde der Rest um so heftiger verbraten - zur Freude der
Fans. Feinster Death Metal eben ;-)
Hoschi (Truestage): Den Abschluss für mein Wacken 2002
bildeten BLIND GUARDIAN
die ihr Kommen mit riesigen Backdrops über den Boxentürmen an
den Seiten ankündigten. Glücklicherweise wurde es in der Tat wie
angekündigt ein Best Of Gig der Deutschen (über 2 Stunden),
welche endlich mal wieder Songs wie Majesty in ihrem Programm
hatten. Aber auch ansonsten waren Gassenhauer der Marke Journey
Through The Dark, Lord Of The Rings, Valhalla
oder natürlich der absolte Gänsehautsong The Bard's Song
vertreten. Für mich war es auf jeden Fall ein würdiger Headlinerauftritt,
der auch mit viel Pyroeffekten und einer coolen Lichtshow zu überzeugen
wusste.
Dajana (Partystage): Während die halbe Welt bei Blind Guardian
versammelt war, begnügte ich mich mit harschem
nordischem Death Metal der Marke UNLEASHED (nicht ohne
dennoch hin und wieder ein Ohr rüber zur Truestage zu wenden).
Die Jungs waren richtig gut drauf und hämmerten uns ihr aktuelles
Album Hell's Unleashed mit ziemlicher Wucht um die
Ohren.
Dajana (Partystage): Endlich spielten MERZAKABUL
dann doch noch. Mit ihrer Mischung aus Power Metal mit leichten
Death Einflüssen und leicht orientalischem Touch wussten die Türken
zu begeistern und lockten sogar das halbe RH Team vor die Bühne.
Dajana (Partystage): Einen würdigen Abschluß des 13.
W:O:A bildeten für mich GREEN
CARNATION. Ich war ja total neugierig, wie man das Material
von Light Of Day, Day Of Darkness umsetzen würde.
Ganz einfach. Sie spielten in den 60 Minuten die ganze Platte
runter :-) Bei voller Bandbesetzung ( inkl. der In The Woods Musiker).
Die Chöre wurden eingespielt. Der Sound war glas klar und die
Musik wusste eine Menge Leute zu begeistern, die diesen Bandnamen
zum ersten mal hörten. Erhabene Melodien hüllten das Publikum
in ein Gewand aus nordischer Melancholy. Das war wirklich toll!!!
Trotz
all obengenannter Mängel... ich wette, man sieht sich. Nächstes
Jahr. Beim W.O.A 2003 :-) Cheers and let the metal flow... Nocturnal
Hall Crew
W:O:A TOP 3
Dajana:
1. Candlemass
2. Green Carnation
3. Blind Guardian |
Hoschi:
1. Candlemass
2. Amon Amarth
3. Falconer |
Sinmara:
1. Dornenreich
2. Hypocrisy
3. Pungent Stench |
Impressionen
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