[Dajana] WISDOM OF CROWDS ist das vielversprechende Projekt von Bruce Soord (Pineapple Thief) und Jonas Renkse (Katatonia), deren selbstbetiteltes Debüt im Sommer veröffentlicht wurde und vielerorts für wohlwollende Ah’s und Oh’s sorgte. Wie sehr sich Bruce Soord hier nun tatsächlich „musikalisch und ohne Genre-Grenzen austobt“, wollte sich meinereiner auf der recht kurzen Europatour in Oberhausen, in der • Druckluft • ansehen und anhören.
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[Dajana] Den Abend konnte man im Übrigen sehr gelassen angehen, da die Show erst um 21 Uhr beginnen sollte. Wie sich herausstellte, waren :: WISDOM OF CROWDS :: die einzige Band des Abends und ließen uns sogar noch ein bißchen mehr Zeit, das eine oder andere Bier zu trinken ;)
Gegen halb zehn zeigte sich das Britisch-schwedische Quartett dann endlich auf der Bühne und begann mit Pleasure.
Wie Jonas Renkse zwischendurch erklärte, gab es nur die Songs von selbstbetitelten Debüt, diese aber in anderer Reihenfolge. Immerhin. Dies erklärte dann auch den späten Anfang, denn die 9 Stücke schaffen es gerade mal auf 50 Minuten. Man hätte hier sicherlich noch den einen Pineapple Thief oder anderen Katatonia Song einfließen lassen können, aber dafür hatte wohl die Vorbereitungszeit der Tour nicht gereicht, denn Jonas mußte auch die WISDOM OF CROWDS Texte weitestgehend ablesen, was seinem ohnehin geringen Bewegungsdrang auf der Bühne noch weiter einschränkte. Da auch Bruce Soord jetzt nicht gerade ein Energiebündel ist und Keyboarder und Drummer naturgemäß nur einen kleinen Aktionsradius haben, blieb die Show insgesamt recht… gemütlich. Jonas agierte genauso, wie man ihn von Katatonia her kennt: zurückhaltend und doch irgendwie sehr liebenswürdig.
Musikalisch sind WISDOM OF CROWDS nicht wirklich überraschend, zumindest nicht, wenn man die Pineapple Thiefs kennt. Überbordend „Austoben“ tut sich Soord auch nicht, Samples und Soundspielereien sind eher dezent und führen letztendlich dazu, daß die Songs nicht wirklich richtig auf den Punkt kommen und einige Längen aufweisen, welche die Stimme von Jonas Renkse allerdings fast immer wettmacht. Die Publikumsreaktionen waren jedenfalls enthusiastisch und die CDs gingen nach der Show weg wie warme Semmeln. Ein sehr schöner relaxter Abend :)
[BRT] Das Debüt von WISDOM OF CROWDS ließ mich ja doch eher kalt, war es doch recht zerrissen und arm an Höhepunkten, um so besser kam das Material dafür live rüber. Verstärkt um Pineapple Thief Keyboarder Steve Kitch und Drummer Daniel Osbourne wirkte das Stageacting zwar sehr statisch und unspektakulär, dafür passten die Songs aber zu dem recht relaxten und kurzweiligen Abend. Etwas Pineapple Thief Material oder eine Coverversion wären aber doch wohl drin gewesen, oder? 50 Minuten für eine Headlinertour ohne Vorband sind doch arg knapp.
P.S: Beim Anhören der beim Konzert erworbenen Pineapple Thief Compilation fiel aber dann doch deutlich auf, das vieles von dem Material eher wie eine Pineapple Thief Resteverwertung klang, nur eben mit anderem Gesang. Nun ja, vielleicht gibt ein zweites Album ja mehr Aufschluss (?)
Setlist: Pleasure, Flows Through You, Radio Star, Wisdom Of Crowds, The Light, Frozen North, Pretend, Stacked Naked, Your God, The Centre Of Gravity
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