AZRATH XI – Ov Tentacles And Spirals

 
Label: Punishment 18 Records
Release: 22.02.2013
Von: Stormlord
Punkte: 7/10
Time: 49:13
Stil: Black/Death Metal
URL: Azrath XI
 
Es dürfte schon ein Blick auf den Titel genügen, um die Stoßrichtung von AZRATH XI zu erahnen – die Band schielt wirklich mehr als deutlich nach Polen und suhlt sich im übergroßen Schatten von Behemoth. Ein Schuss Düsternis aus dem Hause Morbid Angel dazu (man huldigt den Amis mit einer Coverversion von God Ov Emptiness), ein paar heroische Gitarrensoli und der Ansatz einer eigenen Identität summieren sich zu einem hörenswerten Album.
Beim Gesang wagen die Italiener beim Opener Emblem Ov Primordial Tides ein paar Experimente, doch prinzipiell regieren dunkle Growls. Heftig intensiv bügeln dich Blastbeats und schneidende Gitarrenriffs nieder, manchmal ganz schön komplex wie beim kompakten Enraging The Water Spirits. Im Hintergrund fällt eine verzweifelt klagende Singstimme positiv auf, die ein besonderes Merkmal der Band darstellt. Ganz gut fügen sich auch dunkel-atmosphärische Gitarrentöne ein und kontrastieren effektiv die dahinbrausende Rhythmussektion. Es tut zwischendurch gut, wenn AZRATH XI das Tempo drosseln und so etwa Domination Ov The Storms ein dynamisches und spannendes Klangbild verpassen. Irre Gitarrenläufe und wahnwitzige Schlagzeugsalven fordern den Hörer kontinuierlich, da braucht der Feingeist hin und wieder eine Atempause. Da kommt später während Sunset Ov The Abysmal Embrace das langgezogene Lead wie gerufen; auch der schwerfällige Rhythmus von Beholding The Oceans sorgt für eine willkommene Abwechslung. Dann hinterlässt der Chorus von Let The Realms Rise einen erinnerungswürdigen Eindruck, bevor das Highspeed-Gebretter He Who Dwells The Depths nur mehr verbrannte Erde zurücklässt ehe es nach einem Break zähflüssig und knochentrocken dem schleifenden Ende entgegen geht.
Unzählige Blastbeats, kaskadenartige Soundwände und der eine oder andere schleppende Part geben den Kompositionen eine brachiale Wirkung, einzig an den Refrains müssen die Jungs noch arbeiten, denn eine Hymne hat Ov Tentacles And Spirals nicht zu bieten, die Songs punkten eher durch instrumentale Fähigkeiten und eine intensive Darbietung.