Die seit zwei Jahrzehnten aktiven Urgesteine DARKFALL vollbringen mit ihrem neuen Werk At The End Of Times einen wahren Quantensprung hinsichtlich Songwriting, Sound sowie Abwechslungsreichtum. Ein Feuerwerk an Ideen entfesselt einen Volltreffer nach dem anderen und trotz der komplexeren Ausrichtung sind die Songs stets griffig und markant.
Die symphonischen Beigaben bereichern hochmelodische Nackenbrecher wie den Opener Ride Through The Sky, auch tempomäßig finden DARKFALL die richtige Melange zwischen rasanten Parts und dezent eingestreuten, massiven Grooves. Die technischere Vorgangsweise (verspielte Drums, lautmalerische Riffs) und der harsche, fiese Gesang stehen der Band auch sehr gut, zeigen sie doch eine andere, nämlich uneingängige und kratzbürstige, hektisch pulsierende Seite der Musik auf. Dazwischen blitzt bei The Way Of Victory ein eingängiger Refrain auf und die rhythmischen Drums laden zum Fäusterecken und Headbangen ein.
Deathcult Debauchery nennt sich ein absolutes Glanzlicht, bei dem flirrende Gitarren, ein unwiderstehlicher Chorus und der Rhythmus, bei dem jeder mit muss, eine unheilige Allianz eingehen. Neben überraschend unbequemen Gitarrentönen sorgt auch der ungewöhnliche Schlusspart für einen Aha-Moment. Ashes Of Dead Gods prügelt ein wenig eindimensional dahin, bis ein doomiges Break die Stimmung in eine bedrohlichere Richtung lenkt. Symphonische Versatzstücke, vermengt mit tiefen Growls und frickeligen Riffsalven ergeben eine explosive, aber schwer fassbare Mixtur. Um einiges eingängiger gestaltet sich das deutsch gesungene Stück Blutgott mit singenden Leadgitarren. Hier stampft sich das Quintett seinen Weg zum erneut gut gelungenen Refrain frei, ehe eine Frauenstimme eine bis jetzt unbekannte Facette zum Klangbild hinzufügt und der Rhythmus schon fast tanzbar wird. Experimentell geben sich die Musiker beim finsteren Brecher Ash Nazg – One Ring, das aber trotz seiner guten Ideen nicht vollends zünden will. Der Abschluss mit der Neuaufnahme des Gassenhauers Land Of No Return ist allerdings wieder fulminant: packende Rhythmen, eine locker-flockige Keyboardmelodie und ein Refrain, der hängen bleibt – dazu kredenzen uns DARKFALL heftig nackenschmerzbereitende Riffs, sodass keine Wünsche offen bleiben.
DARKFALL pendeln auf ihrem neuen Album zwischen melodischer Griffigkeit und rhythmischer Vertracktheit. Sie vollführen dabei das Kunststück, sowohl technisch-anspruchsvoll als auch mitreißend eingängig zu klingen - At The End Of Times ist ein Qualitätsschritt vorwärts!