Once upon a time… So my story shall begin… Und zack schleicht sich mir das Bild von Gimli und Legolas (mit doofen Ohren) ins Gehirn. Aber egal, wenn EVERTALE mit dem Intro loslegen ist ein Querverweis ins Tolkien-Universum durchaus erlaubt, auch wenn in diesem Fall die Drachenlanzen Romane Pate für dieses Konzeptalbum gestanden haben. Mit Sign Of The Valiant Warrior nehmen die Jungs dann sofort Fahrt auf. Der Song kommt mit einem coolen Refrain daher und ist der Hit des Albums. Stilistisch an die alten Blind Guardian erinnernd, zeigt der Vierer hier schon mal wo der Hammer hängt. Ansonsten bewegen sich die 14 Songs auch noch im Fahrwasser von Orden Ogan und Gamma Ray, mit einigen Anleihen von den Rhapsodies Of Fire. Danach beweisen die Jungs aus dem Süden, dass sie auch epische Songs mit Überlänge schreiben können: Tale Of The Everman kommt mit 9 Minuten daher, ist aber trotzdem keineswegs langatmig. Grade hier ist die großartige Gesangsarbeit von Matthias Graf zu bewundern, der mich streckenweise sogar an alte Avantasia erinnert. Im nächsten Song darf der zweite Matthias der Band (Holzapfel) sich dann mal richtig an der Gitarre ausleben. Es wird wieder schneller und ein grandioses Solo ziert The Dragons Liar. Mit diesen drei Songs haben es die Jungs schon geschafft mich davon zu überzeugen, dass hier eine neue Perle im Untergrund anwächst. Of Dragons And Elves zählt definitive zu den Neuerscheinungen des Jahres. Schnelle, bangbare Songs, coole Mitsing-Refrains, episch aber nicht kitschig. Metalherz, was willst du mehr? Ne Ballade? Kein Problem, nehmen wir den atmosphärischen Titeltrack, der schönstes Mittelalter-Feeling versprüht. Danach geht er weiter, der wilde Drachenritt, wenn auch erstmal mit etwas angezogenen Zügeln, allerdings keineswegs langsam. Es sei an dieser Stelle noch mal gesagt, das dieses Album von 81-Minuten Länge keine Ausfälle vorweist. Sehr beachtlich für einen Newcomer. Den zweiten Überhit präsentieren EVERTALE dann mit The Crownguards Quest. Zunächst akustisch eingeleitet, geht der Song bald ab und entfaltet sich zu einer Feuerlanze, die live definitiv für Vernichtung sorgen wird. Bevor ich mich jetzt aber in Einzelbeschreibungen der Songs verstricke, fasse ich einfach zusammen: dieses Album muß jeder gehört haben, der in Sachen Heavy/True/Power Metal etwas auf sich hält. Eine durchgängig starke Scheibe von der ersten Speedgranate bis zum episch, bombastischen The Final Page. So muß ein Album enden: groß und mächtig. Und nun Reiter der Drachenlanze, aufgesattelt und ab zum örtlichen Plattenladen, es gibt eine Schlacht zu schlagen.