NECRODEATH – Draculea

 
Label: Scarlet Records
Release: 15.10.2007
Von: the.wangacopta
Punkte: 8.5/10
Time: 47:47
Stil: Thrash /Black Metal
URL: Necrodeath
 
1431 – eine Jahreszahl die auch noch Jahrhunderte später die Menschen in ihren Bann zieht. Mit der Geburt von Vlad Tepes schrieb die Geschichte wohl kaum so viel Legenden, wie sie kaum bei einer anderen Figur der Historie geschrieben wurden. Und obwohl der Pfähler nur durch seine Taten vampirische Züge hatte, dient er doch als Grundlage für so sagenumwobene Figuren wie Bram Stokers Dracula oder NECRODEATHs Konzeptalbum Draculea. Und auch zum gefühlten 2487sten Mal schafft man es Dracula ins passende Licht (könnte zu Auflösungserscheinungen führen) zu rücken.
Und das in richtiger guter Art und Weise! Beim leckeren Cover geht’s schon los: Nach Marilyn Manson, Fear Factory, Billy Idol usw. verewigt Chad Michael Ward den Vampirismus in seiner düsteren, bedrohlichen und zugleich erotisch anmutenden Form auch für NECRODEATH. Düster und bedrohlich wird Draculea mit dem Geburtstag von Vlad Tepes eingeleitet. V.T. 1431 als 4,5 Minuten langes Intro trägt dämonisch beschwörende Stimmen bevor mit Smell Of Blood die erste Thrash Abrissbirne durch die Boxen hämmert. 25 Jahre Schaffenszeit merkt man den Italiener in keinster Weise an - das Ding macht jetzt schon Spaß! Spaß hatte Vlad Tepes sicherlich auch bei der Party In Tirqoviste. „No one survive“ heißt es im Text, kein Wunder, denn ein Heer von 10.000 Mann diente der Zerschlagung mit anschließender Pfählung und Festungsbau. Auch ohne diese Information werden beim Hören des Songs Bilder im Kopf frei gesetzt - sehr gelungen. Fragments Of Insanity holt dich als nächster Thrash Brecher wieder gnadenlos in die Realität zurück. Draculea – live to kill, kill to live… Erneut wird eine ruhigere Seite im Buch des Vlad Tepes aufgeschlagen. Abermals überzeugt dieser Song mit seiner technischen Präzision und der Kunst, dich in eine andere Welt eintauchen zu lassen. Countess Bathory passt nicht wirklich ins Konzept, aber mit der Einfachheit des Venom Klassikers nachgespielt, eine sehr gute Coverversion! Experimenteller aber keineswegs schlechter wird es mit The Golden Cup, Draculas Sinnbild für Ordnung und Ehrlichkeit. Bis auf eine erzählende Stimme zu Beginn des Songs gibt es stimmlich nichts zu bieten, dafür zeichnet sich der Song durch seine geniale Struktur und Abwechslungsreichtum aus – absolut spannend aufgebaut! Impaler Prince vereint noch mal alles dieser Scheibe bevor sich der Kreis – zumindest auf diesem Album – mit V.T. 1476 schließt. Ähnlich dem Intro hat das Outro Soundtrack Qualität.
Was NECRODEATH sich mit diesem Konzeptalbum auf die Fahne geschrieben haben, haben sie absolut souverän umgesetzt. Draculea strotzt nur so vor Abwechslung und der Kunst die Musik zum Gemälde werden zu lassen. Wer auf Slayer, Destruction, Exodus steht, hat hier unbedingt ein Ohr reinzuwerfen. Bei allerdings nur sechs echten Songs gibt es Punktabzug. Die Legenden um Vlad Tepes können noch um ein Vielfaches ausgeschlachtet werden. Ob er sich angesichts dessen im Grab umdreht? Wohl eher nicht, denn bei der Graböffnung 1931 war keine Leiche zu finden…