OPETH – Damnation

 
Label: Music For Nations
Release: 22.04.2003
Von: Dan
Punkte: 9.5/10
Time: 42:23
Stil: Progressive Doom Metal
URL: Opeth
 

Weaker now, drawing fluid from me
You kill me
I’m not afraid of what you have just done
But of what you’ve just become

Und so endet der zweite Opus von OPETH’s Doppel CD Projekt. Ich glaube, meine Ma versuchte ihr Bestes, wenn sie sagte: „Diese Musik ist ... kristallklar“. Falls es noch immer irgendwelche Zweifel gibt, das OPETH keine talentierten Musiker und Songwriter wären, dann wird dieses Album sie wegputzen.

Der offensichtlich größte Unterschied dieses Albums zu anderen OPETH Releasen ist der Mangel an Aggressivität und Mikaels Death Growls. Damnation weist absolut keine Death Metal Spuren auf. Würde man dieses Album einen Nicht-Metal-Fan vorspielen, würde dieser auch sofort konstatieren: „Aber das ist ja gar kein Metal“! Tatsache ist, Damnation ist eher eine melancholische Form des Rocks oder eine eher freundlichere Seite des Doom Metals. Aber, wie bei einer solch hoch qualitativen Arbeit üblich, gibt es so viele Einflüsse, das man sie nicht an einem einzelnen Genre festmachen kann. Die Akustik Sektionen sind unbestreitbar OPETH. Sie sind wie entferntes Geflüster von Orchid und Morningrise, den ersten beiden Alben. Die Solos sind sehr Pink Floyd lastig, mit einem viel dunkleren Feeling, wenn auch keine depressive Stimmung. Es ist nicht die Art von Traurigkeit, welche dich sich zurückziehen und trauern lässt, mehr die Art von Traurigkeit, die dich vollständig und Kopf-frei fühlen lässt. Das ist eine ätherische Erfahrung, die man kaum beschreiben kann, das man muss man selbst erleben.

Eine andere interessante Sache sind die oft jazzigen Einflüsse beim Drumming. Das ergibt einen sehr netten Kontrast zu den Gitarren und den Keys, besonders bei Windowpane und Ending Credits. Die Drums klingen sehr entspannt. Martin Lopez kickt die Basslines beinahe durchs gesamte Album und beendet jeden Takt mit dem klassischen Beckenschlag. Auf der anderen Seite der Rhythmussektion kreiert Martin Mendez ein paar wirklich einprägsame Linien, die wie üblich gegensätzlich Peters und Mikaels Gitarren widerspiegeln. Es ist sehr selten, das ein Bassist so auf einem Album glänzen kann, wie Martin Mendez es auf Damnation tut.

Ich bin sicher, Die-hard Fans von OPETH kennen Epilogue, den letzen Song von My Arms, Your Hearse und dessen pure Schönheit. Lasst mich euch sagen, dieser Song ist zurück in Form von Ending Credits. Nach dem wundervollen Epilogue, OPETH’s Instrumentale waren ziemlich mangelhaft. For Absent Friends verdient es kaum, einen Song genannt zu werden; Madrigal hat sich furchtbar wiederholt und Patterns In The Ivy war zwar ziemlich schön, aber es mangelte an Leidenschaft. Aber Ending Credits könnte sogar mit Epilogue als bestes OPETH Instrumental konkurrieren. Die Gitarrenarbeit ist unglaublich und da ist ein unbegrenztes Maß an Energie hinter diesem Song. Ich hoffe mal, das Mikael durch ist mit Songs wie For Absent Friends und von nun an mehr Instrumentale wie Ending Credits schreibt.

Fans könnten allerdings einige Probleme mit dem letzten Song Weakness haben. Es ist natürlich einfach, einen Song wie diesen runterzumachen, wenn die anderen so fantastisch sind. Dieser wiederholt sich und klingt, als würde er mit einen tief gestimmten Xylophon gespielt werden. Allerdings schafft es Mikael wiederum mit seinen Texten Weakness so zu ergänzen, das sein wahres Feeling zutage tritt. Ich empfehle euch den Song zu hören, wenn ihr den Text lest. Ihr werdet den Song dann so hören, wie man ihn hören sollte: als die Arbeit eines Genies.

Damnation ist ein weiteres Meisterwerk. Es ist kaum zu glauben, das die Band nach 6 Alben noch immer solch hochwertige Qualität abzuliefern vermag. Wenn andere Bands nur halb so gut wie OPETH wären, wäre dieser Planet ein viel, viel besserer Platz!

Synopsis:
Windowpane – 100%
In My Time of Need – 100%
Death Whispered a Lullaby – 90%
Closure – 95%
Hope Leaves – 99%
To Rid the Disease – 100%
Ending Credits (Instrumental) – 95%
Weakness – 90 %
Album – 97%