RAPTURE – Silent Stage

 
Label: Spikefarm Records
Release: 04.03.2005
Von: Psycho
Punkte: 8/10
Time: 41:25
Stil: Dark Metal
URL: Rapture
 

Diese CD ist mal wieder eine typisch finnische Angelegenheit: dunkel und mysteriös. Das betrifft nicht nur die Musik (dazu gleich mehr), sondern z.B. auch die Informationspolitik. So gibt es weder eine Homepage oder gar Infomaterial, und das eigene Label scheint gleichfalls nur wage über die Existenz von RAPTURE informiert zu sein. Tatsache ist immerhin, dass es sich hier bereits um die dritte Veröffentlichung der fünf Finnen handelt, von denen einige wohl auch ins Umfeld von Shades Of Despair und/oder der wohl leider verblichenen Thy Serpent gehör(t)en.

Musikalisch fühlt man sich jedoch trotz dieser Geheimniskrämerei sofort mit der Band verbunden. Kraftvoller und dabei doch zum Sterben schöner, mit todtraurigen Melodien versehener Dark/Gothic Metall ertönt da aus meinen Boxen. Keine Frage, hier kann mehr als nur eine CD von vor allem Katatonia, aber auch von Opeth (in ihren straighten Momenten) und den alten Paradise Lost als Referenz betrachtet werden. Gerade die Harmonieführung bei den Gitarren ist da besonders charakteristisch, dazu kommt entweder nicht zu extremes Gegrowle oder aber recht angenehmer klarer Gesang.
Und obwohl wirklich niemand behaupten kann, dass diese Mischung/Musik besonders originell wäre, so kann zumindest ich mich nicht der Wirkung von Silent Stage entziehen, denn die CD verfügt zum Glück über ausreichend Härte, um sich vom Chartsgeschehen abzusetzen und präsentiert zudem quasi am Stück superbe Riffs und Hooks in wahrlich gepflegter Moll-Atmosphäre. Der eine oder andere Ohrwurm ist so praktisch vorprogrammiert.

Da auch die Produktion ausreichend Wucht, Transparenz und Biss besitzt, machen Tracks wie The Past Nightmares, I Am Complete oder Dreaming Of Oblivion einfach Spaß und nutzen sich auch nach vermehrtem Hören nicht ab. Gleiches lässt sich auch über die beiden äußerst gelungenen Instrumentalstücke For The Ghosts Of Our Time und Completion sagen, allerdings bleibt schon die Frage, ob es bei der Albumlänge gleich zwei Tracks ohne Gesang sein müssen.
Um eine positive Gesamtbewertung komme ich dennoch einfach nicht herum, und da ich diese Art von Musik als schlicht und ergreifend zeitlos empfinde (wenn sie denn, wie hier, auch gut gemacht ist), haben sich RAPTURE die 8 Punkte redlich verdient. Jetzt müsste nur noch mit der gleichnamigen Band aus Bayern geklärt werden, wer denn auch in Zukunft noch so heißen darf...