Das
neue neue Sub-Label von Pandaimonium Records erwischt mit seiner
ersten Veröffentlichung einen guten Start: Vocoder
von RECTOR SCANNER, einem Solo-Projekt aus Lübbenau,
klingt auf der einen Seite nicht so mainstreamig, dass man nach
dem Sinn der CD fragen müsste, ist aber auf der anderen Seite
so eingängig und tanzbar ausgefallen, dass man einen gewissen
Erfolg gerne prognostizieren möchte.
Unüberhörbar
beeinflusst von Kraftwerk, Trauma, alten Depeche Mode und ähnlich
gelagerten Sounds sind Mainman Agro (alias Rene Nowotny) einige
wirklich schöne Tracks gelungen. Für die Tanzflächen
dieser Nation scheinen mir die schnelleren und recht straighten
Ozean und Fieber am geeignetsten. Stücke
wie Spielzeug, Popstar oder Du hast geglaubt
erinnern mit mich mit ihrem naiven Charme an die 80er und, textlich
gesehen, von mir aus auch an And One, während World Wide
Web nicht nur wegen der Textzeile Mensch-Maschine, sondern
auch vom gesamten Aufbau und den Sounds (vor allem des Drum-Computers)
her schwer nach Kraftwerk klingt. Schön auch das an A Broken
Frame-Zeiten angelehnte Kunstwelt, so dass man weniger
gelungene Stücke wie z.B. Herz aus Eis verkraften
kann.
Die
Produktion ist sauber, wenn auch nicht ganz so basslastig wie
viele neuere Dark Electro Sachen. Das schont zum einen die Ohren,
zum anderen passt dieser etwas fluffigere, leicht retro-artige
Sound sehr gut zum praktizierten Stil. Der Gesang wird häufig
verzerrt/verfremdet (=> Vocoder), ist ansonsten aber auch annehmbar.
Wer mit genannten Einflüssen etwas anfangen kann und der
Meinung ist, dass es noch melodischen Electro neben dem Future
Pop geben sollte, der dürfte mit RECTOR SCANNER
eigentlich nicht viel falsch machen. |