RECTOR SCANNER – Vocoder  
 
Label: Pandailectric
Release: 16.01.2004
Von: Psycho
Punkte: 7,5
Time: 01:01:24
Stil: Electro
URL: Rector Scanner
 
Das neue neue Sub-Label von Pandaimonium Records erwischt mit seiner ersten Veröffentlichung einen guten Start: Vocoder von RECTOR SCANNER, einem Solo-Projekt aus Lübbenau, klingt auf der einen Seite nicht so mainstreamig, dass man nach dem Sinn der CD fragen müsste, ist aber auf der anderen Seite so eingängig und tanzbar ausgefallen, dass man einen gewissen Erfolg gerne prognostizieren möchte.

Unüberhörbar beeinflusst von Kraftwerk, Trauma, alten Depeche Mode und ähnlich gelagerten Sounds sind Mainman Agro (alias Rene Nowotny) einige wirklich schöne Tracks gelungen. Für die Tanzflächen dieser Nation scheinen mir die schnelleren und recht straighten Ozean und Fieber am geeignetsten. Stücke wie Spielzeug, Popstar oder Du hast geglaubt erinnern mit mich mit ihrem naiven Charme an die 80er und, textlich gesehen, von mir aus auch an And One, während World Wide Web nicht nur wegen der Textzeile Mensch-Maschine, sondern auch vom gesamten Aufbau und den Sounds (vor allem des Drum-Computers) her schwer nach Kraftwerk klingt. Schön auch das an A Broken Frame-Zeiten angelehnte Kunstwelt, so dass man weniger gelungene Stücke wie z.B. Herz aus Eis verkraften kann.

Die Produktion ist sauber, wenn auch nicht ganz so basslastig wie viele neuere Dark Electro Sachen. Das schont zum einen die Ohren, zum anderen passt dieser etwas fluffigere, leicht retro-artige Sound sehr gut zum praktizierten Stil. Der Gesang wird häufig verzerrt/verfremdet (=> Vocoder), ist ansonsten aber auch annehmbar. Wer mit genannten Einflüssen etwas anfangen kann und der Meinung ist, dass es noch melodischen Electro neben dem Future Pop geben sollte, der dürfte mit RECTOR SCANNER eigentlich nicht viel falsch machen.