VOID OF SILENCE – The Grave Of Civilization

 
Label: code666
Release: 28.05.2010
Von: Dajana
Punkte: 8/10
Time: 62:57
Stil: Apocalyptic Doom Metal
URL: Void Of Silence
 
Die personae dramatae hinter VOID OF SILENCE entwickelt beinahe jene apokalyptischen Züge, die der Musik so eigen sind. Mögen die beiden Köpfe Riccardo Conforti und Ivan Zara auch noch so grandiose Musik schreiben, VOID OF SILENCE stehen oder fallen mit einem entsprechenden Sänger. Und für diese Art Musik bedarf es eines außergewöhnlichen und charismatischen Sängers. Malfeitor Fabban leistete grandiose Dienste auf den ersten beiden Alben, gefolgt von Alan Nemtheanga auf dem Vorgänger Human Antithesis. Nach 6 Jahren des auf und Ab’s und einer kurzfristigen totalen Bandauflösung melden sich VOID OF SILENCE mit neuem Album und neuem Sänger zurück.
Ich muß gestehen, beim ersten Durchlauf von The Grave Of Civilization fand ich noch, daß das Werk insgesamt zu soft und der neue Sänger Brooke Johnson (Axis Of Perdition) zu weich daherkommt und sich nicht mit meinem persönlichen Favoriten Criteria Ov 666 messen kann.
Aber spätestens nach dem zweiten Durchlauf entwickelt sich das Album zu einem absoluten, süchtig machenden Highlight!
VOID OF SILENCE propagieren wie eh und je die totale Verzweiflung, die allumfassende Apokalypse, den Niedergang des menschlichen Seins in all seinen Nuancen. The Grave Of Civilization bricht einem das Herz in seiner abgrundtiefen Hoffnungslosigkeit und Trauer, daß nicht mal Raum für Tränen bleibt. Die Gitarrensolos zerren an der Seele, während düstere Ambient-Kollagen und Chöre die Schwermut neu definieren, sich Gitarrenwände und Basslinien meilenweit auftürmen und das Schlagzeug den Hörer hypnotisiert.
Die Songs sind Manifeste der Traurigkeit von epischer Länge, die jedoch nie langatmig werden und auch sonst keine kompositorischen Schwächen aufweisen. The Grave Of Civilization ist hintergründiger, subtiler komponiert als seine Vorgänger, dabei jedoch harmonischer und ausgeglichener. Es entfaltet seine Wirkung nach und nach, dann aber mit stärkerer Durchschlagskraft als jemals zuvor. Der Gesang von Brooke Johnson ist unglaublich abwechslungsreich und paßt perfekt zur Intention der Musik, auch wenn der Stimme das Kranke und Schizophrene fehlt, daß Malfeitor Fabban so fantastisch zu verkörpern wußte.
The Grave Of Civilization ist vertonte Verzweiflung!