OPETH, kaum ein Metalfan wird in seinem Leben nicht mit ihnen in Berührung gekommen sein geschweige denn den Namen noch niemals zuvor gehört haben. Mit Watershed haben sie ein weiteres heißes Eisen im Feuer, welches ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte der sympathischen Schweden einläutet.
Zur Promotion des Albums wurde die Band auf Tour geschickt, verstärkt mit den Noise Rockern The Ocean und den progressiven Jazz Rockern von Cynic, wobei sich uns die Gelegenheit anbot, ausnahmsweise mal nicht mit Bandaushängeschild Mikael ?kerfeldt, sondern mit Keyobarder Per Wiberg zu plaudern. Eine Stunde vor Einlass bringt mich die charmante Roadrunner Mitarbeiterin Theresa in einen der Backstageräume und eine entspannte und lustige halbe Stunde danach ist das Interview schon vorbei...

Haris: Also, erstmal möchte ich Euch zur nicht mehr ganz so neuen CD Watershed gratulieren. Gehen wir aber gleich einmal ans Eingemachte...
Für mich gibt es eine offensichtlich Trennlinie zwischen der ruhigeren und der harten Seite im Sound auf Watershed, während Ihr beide Seiten auf Ghost Reveries mehr vermischt hattet, es klang für mich viel homogener als das neue Album – was jetzt aber nicht negativ gemeint ist.
Per:
Also, eine Menge Leute sagen eigentlich, das sei wahr. Ich glaube, dass die Übergänge zwischen den beiden Teilen, also, den harten und den ruhigen, vielleicht etwas einfacher verdaulich waren, während es sich auf diesem Album [gemeint ist Watershed; Anm. d. Verf.] fast schon so anfühlt, als würde man in jeden Teil richtiggehend hineingeworfen (lacht).

Haris: Die Rolle der Keyboards auf Watershed ist etwas, das mir aufgefallen ist. Es gibt mehr Raum dafür, beispielsweise hast Du auch Soloparts eingespielt, wie in Hex Omega. War diese Tendenz, die Keyboards den anderen Instrumenten gleichzustellen und nicht bloß im Hintergrund laufen zu lassen bereits vor dem Songwriting fürs Album geplant?
Per:
Ich weiß nicht, aber ich würde sagen, dass es auch eine Frage der Produktion und des Mixes ist. Um ehrlich zu sein, ich habe auf diesem Album weniger gespielt im Vergleich zu dem, was ich auf Ghost Reveries eingespielt habe, aber ich glaube, es kommt etwas besser zu Geltung im finalen Mix.

Haris: Es ist allseits bekannt, dass OPETH Mikaels Baby ist und er als Hauptsongwriter fungiert. Aber hat die Tatsache, dass Ihr zwei neue Mitglieder seit Ghost Reveries in der Band habt das Songwriting beeinflusst oder ist der Rest von Euch weitestgehend nicht eingebunden in den Songwriting Prozess?
Per:
Ich würde nicht sagen, dass das Songwriting dadurch so sehr beeinflusst wurde, aber ich denke doch, dass das Songwriting selbst die Art und Weise, wie die Songs letztendlich dargeboten werden, relativ gut widerspiegelt. Und meiner Meinung nach ist „Axe“ ein sehr schneller Lerner und ein sehr engagierter Schlagzeuger. Es ist in OPETHs Geschichte noch niemals zuvor passiert, dass das Schlagzeug so schnell aufgenommen wurde wie dieses Mal. Er stützt den Sound nicht nur, sondern ist auch noch sehr gleichmäßig in seinem Spiel als Musiker. Dasselbe gilt für Fredrik, würde ich sagen, obwohl eigentlich die Leads mehr sein Metier sind, und er demnach vor allem ein fantastischer Lead Gitarrist ist. Demnach hat das das Songwriting schon gewissermaßen beeinflusst.

Haris: Das sehe ich genauso, da Fredrik einen völlig unterschiedlichen Stil hat als Mikael. Das ist etwas, das ihn noch wichtiger für OPETH erscheinen lässt. Peter war meiner Meinung nach auch ein großartiger Gitarrist, aber eben zu nahe an Mikaels Stil, weswegen Fredrik definitiv als Bonus für OPETH angesehen werden darf.
Per:
Genau!

Haris: Ich muss zugeben, dass ich schon neugierig darauf war, wie OPETH mit „Axe“ am Schlagzeug klingen würden, denn für mich ist Martin Lopez schon immer einer der besten Schlagzeuger in diesem Genre gewesen und sein Einfluss auf den OPETH Alben war für mich immens und wichtig. Ich hätte aber niemals erwartet, dass „Axe“ ihn in solch einer brillanten Weise ersetzen könnte.
Per:
Nun, er ist ein besserer Schlagzeuger als Lopez (lacht). So einfach ist das... Naja, es ist schon etwas anders. Wir bekommen oftmals Fragen gestellt wie „Was sagt ihr zu diesem neuen Sound?“ oder was auch immer. Aber, weißt Du, jeder Mensch ist anders, jeder spielt anders, also... Ich meine, ich glaube nicht, dass es hier so sehr ums Ersetzen geht, weißt Du. Vielmehr geht es darum, neue Elemente mit offenen Armen zu begrüßen.

Haris: ...während die Basics die gleichen bleiben...
Per:
... genau!

Haris: Wie hat sich die Trennung auf die Band Atmosphäre ausgewirkt, da beide Martins ja sehr eng befreundet waren?
Per:
Ich finde, Fredrik und „Axe“ in der Band zu haben, wirkte sich insofern aus, als dass jeder es genießt, auf Tour zu sein. Obwohl Lopez und Peter wirklich nette Jungs sind, weißt Du. Aber es ist so, wenn Du weißt, dass jemand nicht hier sein möchte, dann zieht Dich das auf eine gewisse Weise herunter. Und jetzt haben wir fünf Jungs, die hier sein und die ganze Zeit spielen wollen, auch wenn Lopez und Peter die Musik an sich wie jeder andere genossen. Sie haben die Musik gemocht.

Haris: Dann kann ich hier vielleicht eine Frage vorziehen, die ich mir eigentlich als Schlussfrage aufheben wollte... Habt Ihr immer noch Kontakt mit Martin und Peter?
Per:
Ich persönlich nicht... (lacht) weil ich ein schlimmer Mensch bin... Nein... (lacht) Aber ich weiß, was sie tun. Ich denke, dass Mikael von uns allen den meisten Kontakt mit den Jungs hat, insbesondere mit Peter. Ich hoffe nur, dass sie auch das, was sie gerade tun, genießen, verstehst Du. Ich wünsche ihnen alles Glück.

Haris: Jetzt eine Frage zum allgemeinen Aufnahmeprozess bei OPETH, denn Ihr habt bislang keine Orchestermusiker oder dergleichen ins Studio eingeladen, wenn ich mich recht entsinne. Gedenkt Ihr, das in der näheren Zukunft nachzuholen?
Per:
Hm, weißt Du, Mikael war daran interessiert, bestimmte Parts statt mit den Keyboards mit richtige Instrumenten einzuspielen. So hatten wir diesmal einen Violinisten und einen Flötisten dabei, wir benutzten ein Englischhorn und ein wenig von diesem und jenem. Und ich finde, dass es cool klingt, da richtige, echte Instrumente immer besser klingen als Samples. Und dabei ist es egal, welches. Ich denke, es klingt immer besser. So gesehen war es eine Verbesserung.

Haris: Euren kleinen Scherz am Ende von Burden habe ich sehr genossen. Ich habe da dieses Bild vor meinem Auge schweben, wenn ich mir den Song anhöre, dass Mikael Akustikgitarre spielt, während jemand neben ihm sitzt und beginnt, eine Saite nach der anderen zu verstimmen. War es so?
Per:
Ja, das war Fredrik!

Haris: Wow, das ist ja großartig, denn ich war mit da nicht sicher, ob Ihr das eben so gemacht habt oder ob das Riff so aufgenommen wurde, wie es eigentlich klingen sollte und Ihr anschließend Effekte über den Track gelegt habt.
Per:
Nein, nein. Das war Fredrik, während Mikael spielte.

Haris: Großartige Idee! Jetzt mal ’ne kurze Frage dazu, da dies ja Euer zweites Album ist, welches Ihr für Roadrunner Records aufgenommen habt. Wie ist denn die Zusammenarbeit mit Ihnen? Seid Ihr zufrieden mit Ihrem Support?
Per:
Das würde ich schon sagen! Ich denke, dass der Band noch nie so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde wie während der Zeit mit Roadrunner. So weit, so gut! Weißt Du, es ist ein Label wie jedes andere. Sie erledigen Ihren Job aber ziemlich gut.

Haris: Okay, jetzt zu etwas persönlicherem. Ich war sehr begeistert von Ad Astra [Spiritual Beggars fünftes Album, welches 2000 herauskam und auf welchem Per die Keyboards bediente; Anm. d. Verf.] als es erschien. Ich habe seit einiger Zeit schon nichts mehr von den Spiritual Beggars gehört. Klar, Michael [Amott, Gitarrist und Hauptsongwriter bei den Spiritual Beggars; Anm. d. Verf.] hat mit Carcass getourt und ist beschäftigt mit Arch Enemy und dergleichen. Gibt es da überhaupt noch genügend Platz für die Spiritual Beggars?
Per:
Hmm, nein... (lacht) Nein, wir haben nichts mehr gemacht, seit das letzte Album 2005 veröffentlicht wurde [das Album heißt Demons; Anm. d. Verf.]. Und damals haben wir auch zum letzten Mal gemeinsam gespielt. Wir waren auf einer kurzen Tour in Japan und hatten einen Auftritt in Großbritannien – alles zum Demons Album. Ich denke, es ist wirklich schwierig, ein ausreichend großes Zeitfenster zu finden, um wieder zusammen zu kommen.

Haris: Du bist ja auch sehr beschäftigt... Bist Du in ein weiteres Projekt eingebunden oder gedenkst Du sogar, ein Soloalbum in der nahen Zukunft aufzunehmen?
Per:
Ich arbeite ständig an verschiedenen Sachen.

Haris: Aber dann mehr als Gastauftritt?
Per:
Weißt Du, ich arbeite bereits seit ´89 als Session Musiker. Und wenn wir mal nicht auf Tour sind mit OPETH, dann spiele ich normalerweise mit Freunden, Bands und Künstlern aus Schweden. Ich habe neulich ein Album mit Freunden von mir aus den USA, einer Band namens Clutch, aufgenommen. Sie haben da ihre alter ego Band namens Bakerton Group am Start, was eigentlich nichts anderes ist als Clutch, aber sie spielen nur instrumentale Musik. Und sie haben eben ein neues Album aufgenommen, auf dem ich die Keyboards eingespielt habe. Darüber hinaus habe ich ein Album mit JP, dem Schlagzeuger von Clutch, und zwei Jungs aus Schweden namens King Hobo eingetütet. Und schließlich habe ich ein paar Alben mit meiner eigenen Band namens Mojobone aufgenommen. Aber da spiele ich nur Gitarre.

Haris: Du bist also ein genauso talentierter Musiker wie nahezu jeder zweite Schwede...
Per:
Ich weiß nicht, ob ich talentiert bin. Ich liebe es einfach, Musik zu machen, verstehst Du... (lacht)

Haris: Sind diese Projekte auch Metal Fans zu empfehlen?
Per:
Wenn Du auf Rock Music im Allgemeinen stehst... Ich meine, es klingt nicht wie Testament oder so. Es ist nur grooviger, harter Rock. Wenn Du auf die Beggars stehst, dann wird es sich lohnen, mal reinzuhören. Wenn Du auf OPETH stehst... Weiß nicht. Es hängt halt davon ab, was Du sonst anhörst und wie offen Du bist.

Haris: Nun, wir haben schon das Thema Zeitplan mit OPETH angeschnitten, insbesondere Deinen und den von Mikael und „Axe“. Beide zocken noch bei Bloodbath und „Axe“ ist zudem noch Schlagzeuger bei Witchery...
Per:
Ja, das ist er.

Haris: Zusammengenommen ergibt das eine sehr große Anzahl an Projekten oder anderen Bands, Bloodbath ist zudem weltweit äußerst erfolgreich... Kommt es da gelegentlich zu Konflikten mit den Interessen von OPETH oder plant Ihr Eure jeweiligen Zeitpläne sehr genau?
Per: OPETH
steht für jeden klar an erster Stelle. Demnach muss alles andere in die Zeiträume zwischen den Aktivitäten von OPETH passen. Und mit Witchery ist es dasselbe Problem, da Jensen ja noch bei The Haunted und Sharlee [D’Angelo; Anm. d. Verf.] bei Arch Enemy zocken, von daher... (lacht)

Haris: ... und die Björler Brüder sind ja gerade mit der At The Gates Reunion beschäftigt...
Per:
... genau!

Haris: Ich weiß nicht, wie weit sie letztlich mit der Reunion gehen werden... Ich hoffe doch, dass sie ein neues Album aufnehmen werden... Du hast ja bereits erwähnt, dass Du mit Spiritual Beggars auf Japan Tour gewesen bist. Nun, die Frage mag vielleicht nicht so relevant sein, aber ich möchte dennoch gerne von Dir etwas übers Tourleben im Allgemeinen wissen. Ich dachte immer, Du seiest jemand, der es vorzieht, zu Hause zu sein und die Zeit damit zu verbringen, aufzunehmen und Musik zu produzieren und nicht ständig auf Tour sein zu müssen. Wie kommst Du damit klar und hast Du Dich an das Tourleben gewöhnt, welches ja durchaus einiges an Zeit beansprucht?
Per:
Ich habe nicht wirklich Probleme damit. Für mich geht es bei Rock Musik generell darum, dass sie auch live gespielt wird. Das ist etwas, das ich gerne tue und das ist genau mein Ding. Auch wenn ich erst seit fünf Jahren bei OPETH dabei bin, war ich schon seit den späten 80ern viel auf Tour unterwegs. Das ist etwas, das ich schon immer getan habe. Ich fing mit 16 an, in Clubs zu spielen und war auf Tourneen durch ganz Skandinavien.

Haris: Für mich persönlich ist Schweden etwas ganz besonderes. Dieses Jahr war ich das erste Mal mit einer Uni Gruppe auf Gotland und es war beeindruckend – wie auch das ganze Land. Wir verbrachten dort zwar nur eine Woche, aber es war so unglaublich. Ich kann einfach nicht verstehen, wie jemand, der aus Schweden kommt, nicht das Verlangen danach hat, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.
Per:
Ich denke, dass jeder irgendwo das Verlangen hat, zurück zu kommen. Jeder ist gerne zu Hause. Aber es ist einfach das, was wir tun und ich sehe das nicht so. Ich freue mich, hier zu sein (lacht). Weißt Du, Schweden wird immer da sein. Gotland ist allerdings sehr schön. Und ich mag es dort. Aber ich genieße es mehr, auf Tour als zu Hause zu sein, denn dann werde ich ruhelos und will unbedingt wieder rausgehen und jeden Tag auftreten (lacht).

Haris: Das ist halt so, wenn man sich dafür entscheidet, professioneller Musiker zu werden, dass man bedenken muss, mehr unterwegs als zu Hause zu sein.
Per:
Es ist immer ein Problem für viele Musiker oder im Allgemeinen für viele Leute – egal, was Dein Job ist. Wenn Du viel reist und lange Zeit weg von zu Hause bist, wird es immer ein Problem sein mit Familie und dergleichen.

Haris: Jetzt zu etwas, das ich immer selbst gerne in Interviews lese – auch wenn nicht unbedingt von Belang, aber dennoch fragenswert. OPETH war ja nie eine Band, die sich um Trends scheren. OPETH war schon immer OPETH seit Orchid, dennoch möchte ich wissen, ob es irgendwelche Alben gibt, die kürzlich erschienen sind oder ob es neue Bands gibt, auf die Du aufmerksam geworden bist oder stehst Du eher auf Klassiker?
Per:
Ich bin ein großer Musik Freak und ich höre so ziemlich alles. Ich kaufe mir ständig irgendwelche Scheiben und auch viel neues Zeug. Und dazu gehört alles von The Herbaliser [Englische Funk/Electronica/Hip Hop Band; Anm. d. Verf.] bis Deathspell Omega [Französische Black Metal Band; Anm. d. Verf.] und alles, was da so dazwischen liegt. Ich wurde in einem Interview vorher gebeten, die besten zehn Alben dieses Jahres aufzuzählen. Also, ich mag die neueste Testament sehr gerne. Ich denke, sie ist genauso gut wie die neuen Scheiben einer japanischen Band namens Boris [Experimentelle Rock Band, die auch schon mit der Drone Doom Band Sunn O))) zusammengearbeitet hat; Anm. d. Verf.], einer großartigen Punk Rock Band namens BellRays aus den USA, den letzten Alben von Earth [Drone Doom Gottväter aus den USA; Anm. d. Verf.], The Raconteurs mit Jack White von den White Stripes, Motorpsycho, einer norwegischen Band – großartig...

Haris: Was, die Band gibt’s immer noch?
Per:
Ja... Sie werden auf dem Roadburn Festival im April auftreten. Sie haben dieses Jahr ein klasse Album herausgebracht, Little Lucid Moments. Nun, das ist eine Menge Musik... Genau, das neue Album einer Künstlerin namens Diamanda Galás... Unglaublich! Wie gesagt, es gibt eine Menge!

Haris: Ich erinnere mich, dass Diamanda Galás in einer Story über Atrocity vor ca. 14 Jahren erwähnt wurde, als sie ihr Blut Album herausbrachten. Eine Zusammenarbeit mit ihr kam aber nicht zustande, weil sie damals zu beschäftigt war, weswegen sie dann die weiblichen Gesangsparts mit der Schwester von Alex, dem Sänger, aufnahmen. Es würde doch gut zu Eurem Stil passen, eines Tages mit Diamanda Galás zusammenzuarbeiten...
Per:
Oh ja, sie wäre bestimmt geeignet für schaurig-gruselige Parts im Sound von OPETH. Sie hat übrigens mal was zu einem Cradle Of Filth Album beigetragen [Es war geplant, dass sie einige Gastvocals auf Midian im Jahre 2000 einsingt – aber wegen eines straffen Tourzeitplans konnte sie mit der Band nicht zusammenarbeiten; Anm. d. Verf.].

Haris: So, eine Frage hätte ich noch zum Abschluss, Per... Auf der Special Edition von Watershed findet sich die Coverversion Den Ständiga Resan von Marie Fredriksson, der ehemaligen Sängerin von Roxette. Hat sie Eure Version schon gehört?
Per:
Das weiß ich nicht. Ich erinnere mich, dass wir im Studio kurz darüber geredet haben – wobei, es wurde eher erwähnt, dass wir ihr die Version einmal zuschicken sollten. Ich weiß nicht, ob Mikael das bereits erledigt hat... Aber ich bin mir sicher, dass er von ihr Feedback bekommen würde, wenn sie es hören würde, da es ein Song ist, den eine Band oder ein Künstler nicht unbedingt covern würden.

Haris: Kürzlich spielte ich das Lied einer Freundin vor – zuerst die OPETH Version und anschließend das Original und ich dachte, ihr würde Maries Stimme eher zusagen. Ihr gefiel Eure Version aber wesentlich besser.
Per:
(lacht)

Haris: Naja, letztlich ist’s eine Frage des Geschmacks, aber ich persönlich bevorzuge ebenfalls die Coverversion, da ich einfach Mikaels Stimme und die Art und Weise, wie er Leads spielt, faszinierend finde... Ich habe mal gelesen, dass ihr einen Alice In Chains Song aufgenommen habt. Gedenkt Ihr, ihn eines Tages zu veröffentlichen?
Per:
Ja! In digitaler Form auf... welches Datum haben wir heute?

Haris: Heute... ist der 6. Dezember.
Per:
Am 9. Dezember... Es handelt sich dabei um eine digitale EP, die über iTunes veröffentlicht wird. Darauf enthalten ist Mellotron Heart, welches eine Version von Porcelain Heart ist und Would von Alice In Chains und Burden und sie wird hoffentlich als 7“ Vinyl Single veröffentlicht.

Haris: Du bist also eher ein Vinylfan?
Per:
Nun, nicht wirklich. Ich mag es einfach, etwas in der Hand halten zu können, wenn man etwas kauft (lacht). Nein, ich bin kein Vinylfreak. Ich schätze mal, ich bin eher ein Musik- als als Formatsammler, wenn Du verstehst, was ich meine.

Haris: Ich weiß, die Diskussion über Vinyl vs. CDs vs. digitale Musik ist schon ziemlich alt. Da ich aber ein Kind der Vinylgeneration bin, habe ich mir eher CDs und MCs gekauft, als ich zur Musik gestoßen bin. Vinyl hat mich auch interessiert und ich kaufte die eine oder andere LP, wobei ich Cathedrals Forest Of Equilibrium mit Klappcover. Und jedes Mal, wenn ich es mir anschaute, dachte ich... wow!
Per:
Es macht definitiv mehr Spaß es in der Hand zu halten und es sich anzusehen.

Haris: Naja, da ich ziemlich chaotisch bin, ging die ein oder andere Platte kaputt, weswegen bei mir CDs etwas sicherer aufgehoben sind...
Per:
Ich denke aber, dass es wirklich klasse ist, dass Vinyl zurückkommt. Und es ist toll zu sehen, dass das sogar die Plattenfirmen verstanden haben. Aus irgendeinem Grund wurden OPETH Alben schon immer zusätzlich als Vinyl veröffentlicht, was ich echt gut finde. Dasselbe fällt mir auch bei neueren Bands auf. Ich mag es, es ist ein großartiges Format und die Musik klingt gut. Der Grund, weswegen ich kein Vinyl mehr sammle, ist, dass ich mir die Musik anhören möchte, die ich mir zugelegt habe und es ziemlich schwierig ist, Platten mit auf Tour zu nehmen (lacht). So ist es wesentlich einfacher...

Haris: Hast Du Deinen iPod mit auf Tour?
Per:
Klar! Ich könnte nicht überleben ohne ihn... (lacht)

Haris: Ich habe erst letzte Woche meine Jacke samt mp3 Player im Auto unseres Sängers vergessen. Es ist der absolute Horror, auf Musik zu verzichten, während ich unterwegs bin.
Per:
Nun, da solltest Du was dran ändern...

Haris: Okay, Per, das war’s dann auch schon! Vielen Dank für das Interview! Alles Gute für den Auftritt heute Abend und für den Rest der Tour!
Per:
Dankeschön! Hat mich gefreut, Dich kennen zu lernen.


 

12/2008 © Haris Durakovic • Opeth