Eigentlich
waren wir ja losgezogen, um uns eine geile Show mit Tristania,
Rotting Christ, Vintersorg und Madder Mortem anzusehen, und um
eine Live Review und ein Interview mit Tristania zu machen. Dafür
hab ich mich sogar nach Tilburg in Holland aufgemacht ( was ja
nicht sooo weit weg ist von Münster ), denn die Show in Essen
war schon total ausgebucht in Sachen Interviews. Wir sollten pünktlich
um 18 Uhr wegen dem Interview da sein. Waren wir auch. Nur irgendwie
lief mal wieder alles ganz anders. Murphey's Law. Was wohl keiner
wußte war, daß es sich hier um eine Nachmittags-Show
handelte. Das Konzert startete bereits um 16 Uhr und damit hatten
wir dann schon mal Madder Mortem und Vintersorg verpaßt
( was im übrigen sehr schade war, ich hätte doch gern
Madder Mortem gesehen ). Während wir noch Probleme wegen
eines Presse Passes (Photos) hatten, spielten schon mal Rotting
Christ. Super. Halbe Show verpaßt! Die Live Review war somit
gegessen. Uns blieb dann nur noch die Tristania Show. Auch mit
dem Interview klappte dann alles perfekt. Nach der Show konnte
ich dann nach Herzenslust Anders Høyvik Hidle ( Gitarrist
und Songwriter ) und Østen Bergøy ( cleane Vocals
) mit Fragen quälen.
( Anmerkung: Die ersten 3 Fragen sind nur sinngemäß
beantwortet, da mein Diktiergerät mal ein wenig streiken
wollte - Cal )
Dajana:
Bei Euch gab es ja ein ganz schönes Gewurschtel bezüglich
der Nachfolge von Morten Veland. Im Studio hat Ronny Thorsen von
Trail Of Tears ausgeholfen. Ølsten Bergøy ist uns
noch als Gastsänger für Angellore (Widow's
Weeds) bekannt. Wirklicher Neuzugang ist Kjetil Ingebrethsen.
Anders: Ja, die Frage hab ich schon erwartet... Eigentlich
wollen wir darüber nicht so viel reden. Es gab da schlicht
musikalische Differenzen und Morten mußte die Band mehr
oder weniger verlassen. Natürlich war es danach schwer für
uns, weil Morten der Hauptsongwriter war. Aber letztendlich war
es das Beste für die Band, denke ich.
Dajana: Sind Kjetil und Østen jetzt feste Bandmitglieder
?
Østen: Yep, sind wir.
Dajana: Hat es beim Songwriting durch die Besetzungswechsel gravierende
Unterschiede gegeben?
Anders: Ja, natürlich. Morten war der Hauptsongwriter
und jetzt ist er nicht mehr da. Auf Grund des Line-up Wechsels
sind wir jetzt eine andere Band. Einar und ich haben diesmal die
Songs im Alleingang geschrieben. Wir haben unsere Musik weiterentwickelt
und geändert. Wir verwenden wesentlich mehr und unterschiedlichere
Elemente in unserer Musik. Es ist wichtig für uns, das wir
uns weiterentwickeln.
Dajana: Wie kam es zu dieser Tourzusammenstellung? Eigentlich
ist man es ja gewohnt, TRISTANIA mit anderen ähnlichen Düsterheimern
auf der Bühne zu sehen, wie Anathema, The Sins Of Thy Beloved
... etc.
Anders:
Das regeln die Booking Agenturen und das Label. Wir bekamen
die Chance mit Rotting Christ, Madder Mortem und Vintersorg zu
touren und es ist unsere Headliner Tour. Natürlich, so was
ist cool.
Dajana: Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, ein Studio in (Süd?)Frankreich
zu buchen?
Østen: Tatsächlich ist es dasselbe Studio, wo
wir auch schon die anderen Alben aufgenommen haben.
Anders: Ja, wir haben auch Widow's Weed
und Beyond The Veil in den Sound Suite
Studios aufgenommen. Wir sind dabei geblieben. Nach den Aufnahmen
zu Beyond The Veil ist der Produzent
T. Refsnes komplett nach Frankreich umgezogen. Wir sind ihm nur
gefolgt. Mit der Zeit kamen wir immer besser mit ihm zurecht,
deshalb wollten wir ihn wieder für unser neues Album.
Dajana: Inwieweit habt Ihr Druck verspürt, ein besseres
Album als den Vorgänger zu komponieren?
Anders: Ja, natürlich fühlten wir einen gewissen
Druck. Beyond The Veil war ein Erfolg
auf der ganzen Linie. Es wäre einfach gewesen, nur eine Kopie
von diesem Album zu machen. So was wie Beyond The
Veil Part II, oder so. Aber das wäre nicht
das Richtige für uns gewesen. Es ist wichtig für uns,
das wir eine Weiterentwicklung zwischen den Alben haben. Und ich
denke, gerade das ist die Stärke von World Of
Glass. Wir haben es geschafft, unseren Sound weiterzuentwickeln,
aber wir klingen noch immer wie Tristania. Natürlich war
da Druck, aber ich denke, wir haben das Richtige getan.
Dajana: Gab es Vorschriften oder spezielle Vorgaben durch das
Label?
Anders: Nein, die haben nichts gesagt. Das ist Sache der Künstler.
Sie sind nur das Label. Wir könnten nicht mit einem Label
arbeiten, daß uns vorschreibt, welche Musik wir zu machen
haben. Das wäre nicht das Richtige für uns.
Dajana: Würdet Ihr für einen Major-Deal musikalische
Kompromisse eingehen?
Anders: Nein, niemals! Wir machen die Musik, die wir mögen.
Das ist die Hauptsache. Wir mögen Musik. Das war schon immer
so, und wird es auch in Zukunft sein. Ich meine, nur Musik aus
kommerziellen Gründen oder für's Label zu machen ist
ziemlich dämlich. Wir haben einen eigenen Sound und unsere
Hauptpriorität ist, unseren Sound weiterzuentwickeln und
zu tun was wir mögen, und nicht auf ein Label zu hören.
Wir sind jetzt bei Napalm Records. Wir bekamen ziemlich viele
Angebote, aber Napalm war das Label, das uns sagte, daß
wir unseren eigenen Weg gehen könnten, wenn wir unterschreiben
und das war's.
Dajana: Entspricht denn das Ergebnis dem, was Ihr Euch vor
dem Schreiben der Stücke vorgenommen/-gestellt hattet? Oder
hat es dann während des Entstehungsprozesses noch ganz neue
Einflüsse/Entwicklungen gegeben?
Anders:
(und hier gab's ein kleines Mißverständnis ... - Cal)
Die Reaktionen auf World Of Glass waren
ziemlich gut. Besser als wir erwartet hatten. Aber tatsächlich
denken wir darüber nicht viel nach, wenn wir ein neues Album
machen. Das ist das Wichtigste. Natürlich ist es schön
zu sehen, das dein Album in den Charts ist und die Reviews extrem
gut. Aber das ist nicht wichtig. Das Wichtigste ist, das wir zufrieden
sind und das wir uns damit wohl fühlen. Das Album klingt
wie wir sind.
Dajana:
Wie ist das während der Aufnahmen, hattet Ihr da schon spezielle
Vorstellungen wie es klingen soll? Ideen was und wie Ihr es tun
wollt? Oder gibt es da noch Einflüsse und Entwicklungen?
Anders:
Bevor wir ein Studio entern, verbringen wir meistens recht geschäftige
Monate mit dem komponieren. Das läuft nicht so, das wir uns
vor dem komponieren hinsetzen und uns fragen: "... hey, was
für 'ne Musik wollen wir denn diesmal machen?" Wir machen
einfach Musik. Das ist ein Klischee, aber es ist wahr. Da sind
verschiedene Arten von Musik. Aber uns ist es egal, in welche
Kategorie uns die Leute eintüten. Ich denke, wir haben diesmal
nur versucht, so wie vorher auch, die Musik zu machen, die wir
mögen. Und wenn das jeder mag, ist das wirklich cool. Das
ist natürlich das, was du willst. Aber es ist dennoch wichtig,
daß da auch persönliche Entwicklungen sind, daß
wir unser eigenes Ding durchziehen, und dann können die Reviews
kommen und all das blah blah. Das wichtigste ist, wie es klingt,
denke ich.
Dajana:
Wie seht Ihr generell die Zukunft des Gothic Metal? Viele alte
und etablierte Bands versuchen ja seit längerem, eher erfolglos
aus dieser Schiene raus zukommen. Würdet Ihr daher sagen,
daß dieser Stil (inzwischen) eine musikalische Sackgasse
ist?
Anders:
Ich weiß nicht, ob es eine Sackgasse ist. Vor ein paar Jahren
sind die Labels auf den Gothic Metal aufmerksam geworden, sie
wollten verkaufen und Geld damit machen. Das größte
Problem meiner Meinung nach, war, das sie zu viele Bands unter
Vertrag genommen haben. Den meisten Bands fehlte es an Originalität
und einem eigenen Sound. Aber letztendlich werden wir ja sehen,
wer überlebt und wer nicht. Tatsächlich fühlen
wir uns nicht als Gothic Metal Band. Der Gothic Anteil ist nur
ein Aspekt von Tristania. Wir haben auch viele andere Seiten,
weil wir von vielen verschiedenen Dingen beeinflußt werden.
So denke ich, es ist falsch, uns eine Gothic Metal Band zu nennen.
Dajana:
Wie sieht es mit einem Videos aus?
Anders:
Haben wir was in Sachen Video geplant ?
Østen: Nöö, ich denke nicht.
Anders: Irgendwann in der Zukunft werden wir wohl ein Video
machen, aber nicht für World Of Glass.
Dajana:
Warum nicht ?
Anders:
Keine Ahnung. Wir wollen kein Video machen, wenn wir uns nicht
sicher sind, das es ein gutes Video wird. Es gibt ein Video zu
Evenfall, aber das ist nun nicht gerade ein Highlight.
Es ist kein persönliches Ziel ein Video zu machen, nur um
eben ein Video zu machen. Du brauchst ein gutes Konzept, du brauchst
den richtigen Track dafür und natürlich einen Haufen
Geld. Wenn wir bei einem neuen Label unterschreiben oder bei Napalm
Records verlängern, dann ist es auf jeden Fall möglich,
das wir mal ein Video machen.
Dajana:
Wie verträgt sich das ausgedehnte Tourleben mit Eurem Privatleben?
Bleibt da Zeit für Hobbies, Familie, Freunde und sonstiges?
Anders:
Wie Du Dir vorstellen kannst, ist da nicht viel. Natürlich
müssen wir da eine Balance schaffen.
Østen: Im Sommer hatten wir Jobs. Wir machen noch
nicht so viel Geld. Also muß alles und jedes zusammenpassen.
Wir sind jetzt 7 Personen in der Band. Natürlich ist da Platz
für andere Dinge, wenn du dir die Zeit dafür nimmst,
aber es ist schon richtig, viel Zeit bleibt da nicht.
Anders: Das Wichtigste ist, daß das Hauptaugenmerk
aller Bandmitglieder Tristania ist! Und ich denke, die Hauptregel,
daß die Band überhaupt existieren kann, ist, das auch
wirklich alle Bandmitglieder bei der Sache sind und das es jedermann's
Traum ist, noch öfters auf Tour zu sein. Das ist die Mission
jeder Band!
Dajana:
Wie ist das mit Vibeke on Tour? Wird sie immer noch von allen
Seiten angegraben oder hat man sich inzwischen daran gewöhnt?
Wie geht Ihr damit um?
Østen:
Sie ist eine von uns.
Anders: Wir denken nicht darüber nach. Egal, ob wir
im Bus oder bei einer Show sind. Wir denken nicht so, da ist eine
Frau unter uns, in einer speziellen Art. Sie ist einfach eine
von uns und wir haben viel Spaß zusammen. Deshalb sind wir
auch gerne auf Tour.
Dajana:
Ich kann mir trotzdem vorstellen, daß Vibeke oft angemacht
wird, wenn sie sich vor oder nach der Show zwischen den Fans bewegt.
Anders:
Vibeke ist ziemlich tough. Das ist kein Problem für sie.
Sie hat jetzt einen Freund.
Dajana:
Wie geht Ihr mit diversen dummen Sprüchen während einer
Show, z.B. "Ausziehen" um ?
Anders:
Normalerweise bekommen wir solche Sprüche während einer
Show nicht zu hören ...
Dajana:
Aber ich kann mich noch sehr gut an solche Sprüche während
Eurer Tour mit Tiamat und Anathema erinnern ...
Anders:
Ok,
wenn es da solche Sprüche gibt, kümmern wir uns nicht
drum. Das ist deren Problem.
Østen: Aber unsere Fans sind eigentlich nicht die
Art, die so was schreien, diese schmutzigen Sachen.
Dajana:
Ist es einafch für Vibeke, als Frau alleine, on Tour ?
Anders:
Ich denke, sie kann damit besser umgehen, als die meisten Mädels.
Weil unsere Toursituation was Spezielles ist. Es ist nicht wie
irgendwas anderes in der Art. Tatsächlich geht sie damit
besser um, als jede andere Frau, die ich kenne.
Dajana:
Es ist nur, ich weiß das von Tarja von Nightwish. Wenn sie
längere Zeit auf Tour ist, meistens auch alleine, dann wird
sie schon mal "rappelig".
Anders:
Jedermann
hat seine Bedürfnisse und jedermann hat seine eigene Persönlichkeit.
Die Bandmitglieder unserer Band kommen sehr gut miteinander aus.
Wir haben gute Gespräche, wir reden über alles, auch
über Line-up Wechsel. Wenn Du in einer Band spielst, kannst
Du wohl ein Album aufnehmen, auch wenn die anderen keine Freunde
sind. Aber wenn Du auf Tour gehst, mußt Du die anderen schon
mögen, weil Du jeden Tag ziemlich dicht aufeinander hängst.
Jeden Morgen siehst Du deren Gesichter.
Dajana:
Mit welchen Musikern / Künstlern würdet Ihr gerne mal
was auf die Beine stellen?
Anders:
Als Support ?
Dajana:
z.B....
Anders:
Keine Ahnung. Ich denke, die letzte Tour mit Tiamat und Anathema
war wirklich gut für uns. Denn jetzt sind wir in der Position
zu differenzieren zwischen Headliner Touren und als Support für
größere Bands. Natürlich, eine Tour mit Type O
Negative oder My Dying Bride wäre schon 'ne tolle Sache.
Wir wollen beides. Es ist notwendig für uns Headliner Touren
zu spielen, genauso notwendig ist es als Support on Tour zu gehen,
um sich einem neuen Publikum zu zeigen.
Dajana:
Im November gibt es ein neues Green Carnation Album. Wird Vibeke
wieder dabei sein ?
Anders:
Nein, sie war niemals ein Teil von Green Carnation.
Dajana:
Aber auf dem letzten Album hat sie doch gesungen.
Anders:
Ja, sie war eine Gastmusikerin auf dem letzten Album. Aber das
Problem ist das Label, deren Promotion und deren Arbeit für
das Album. Es wurde gleich so dargestellt, das es die neue Band
von ... blah blah, Emperor ... blah und Vibeke ist. Das Ding war,
sie kannte ein paar der Jungs und sie sagte zu, mit ins Studio
zu gehen, um beim Gesang auszuhelfen. Aber das Label hat meiner
Meinung nach eine ziemlich schlechte und schäbige Promotion
gemacht. Denn alle großen Magazine nannten diese Band dann
die neue Band von Tristania's Vibeke. Natürlich hatte sie
danach keine Lust mehr, das noch mal zu machen. Deshalb ist sie
auch nicht auf dem neuen Album zu hören.
Dajana:
Was war Euer peinlichstes Erlebnis auf einer Tour?
Anders:
[lacht]. Was ist das denn für 'ne Frage ? Keine Ahnung ...
ähm ... keine Ahnung. 99% der Leute mit denen wir auf Tour
sind, sind cool und wir mögen es mit ihnen auf Tour zu sein.
Und ... ich weiß nicht ... ich kenne kein wirklich peinliches
Erlebnis.
Dajana:
TRISTANIA galten lange Zeit als Geheimtip der Szene, um dann sehr
schnell unheimlich populär zu werden. Wie seht Ihr diese
Entwicklung?
Anders:
Natürlich
ist so was großartig. Darum spielen wir in einer Band, es
ist ein Traum. Ich war damals 17 Jahre alt, als wir 1997 den Deal
bekamen, das ist natürlich ein großes Ding. Ich denke,
wir waren mit unserer Musik zur rechten Zeit am rechten Ort. Und
wir sind wirklich sehr glücklich mit allem und das es so
schnell ging. Es ist ziemlich wichtig, daß die Band wächst,
daß Du in Deinem Kopf hast, nicht zum Rockstar zu mutieren,
wenn Du in dieser glücklichen Position bist. Es ist wichtig,
das Du weißt, wo Deine Wurzeln sind und daß Du alles
an dieser Situation einfach genießt. Sollte ich anfangen
hoch zu fliegen, dann hab ich wohl ein Problem, denke ich.
Dajana:
Haben sich die Dinge sehr geändert ?
Anders:
Natürlich haben sie das.
Dajana:
Welche Dinge ?
Anders:
In jeder Weise. Wir hatten Line-up Wechsel. Die Band ist jetzt
total anders, als noch mit Morten. Wir haben jetzt ein mehr gemeinschaftlicheres
Gefühl, wenn wir auf Tour sind. Diese Tour ist sehr wichtig
für uns, weil wir zusammen eine gute Zeit haben und was ich
vorher schon sagte über das Genießen.
Dajana:
Bemerkt Ihr irgendwelche Unterschiede darin, wie das Publikum
auf Euch zu- oder eingeht im Gegensatz zu früher ?
Anders:
Ich denke, unser Publikum ist so weit wirklich großartig.
Aber ich denke auch, daß wir nun etwas zu beweisen haben,
jetzt, wo unser Hauptsongwriter weg ist. Wir haben ein neues Line-up,
also müssen wir etwas beweisen. Wir haben versucht ...ähm
... wir starteten mit einem total neuen Sound auf World
Of Glass. Die Leute kennen diesen Sound noch nicht
und sie wundern sich: Was ist das ? Aber wenn Du dann siehst,
daß sie es mögen, dann gibt es auch eine gute Kommunikation
zum Publikum.
Østen: Da sind auch Unterschiede zwischen den Ländern.
Die Deutschen haben es nicht so mit dem neuen Album. Es scheint,
sie mögen es lieber härter, als in Holland oder Belgien.
Aber das Publikum war toll!
Anders: Andererseits, auf der World Of Glass
sind Songs, die wahrscheinlich die härtesten sind, die wir
jemals gemacht haben. Und einige Songs sind softer. Die Leute
in verschiedenen Ländern mögen unterschiedliche Songs.
Jedes Publikum hat seine eigenen Favoriten. Aber im Großen
und Ganzen ist es wirklich cool
Dajana:
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, habt Ihr nur 2 neue Songs
gespielt.
Anders:
Nein, 3.
Dajana:
Warum habt Ihr nicht mehr gespielt ?
Anders:
Auf Grund des späten Veröffentlichungsdatum. Wir waren
bereits auf Tour, als das Album raus kam. Also macht es keinen
Sinn, wenn Du siehst, daß das Publikum die neuen Songs nicht
kennt, nur die älteren Sachen. Wir spielen für die Fans
und nicht für uns selbst! Also mußten wir ein ausgewogenes
Gleichgewicht finden, um auch ein paar neue Songs zu spielen.
Aber es war uns auch wichtig, Songs von Widow's Weed
und Beyond The Veil zu spielen, eben
weil die Leute das kennen.
Østen: Natürlich hätten wir wesentlich
mehr neue Songs gespielt, wenn wir unsere Tour später, vielleicht
einen Monat nach der Veröffentlichung, gestartet hätten.
Aber wenn wir im November wieder zu Hause sind, dann werden wir
bei der letzten Show mehr neue Songs spielen.
Dajana:
Apropos. Gibt es da eigentlich einen Konkurrenzkampf zwischen
TRISTANIA und The Sins Of Thy Beloved ? Ich meine, Eure Bandgeschichten
sind ja doch recht ähnlich.
Anders:
Ich weiß nicht. Ich denke, wir sind uns überhaupt nicht
ähnlich. Wir sind 2 komplett unterschiedliche Bands. Wir
sind Freunde und wir kennen sie gut. Ich schätze, unsere
vorangegangenen Alben haben mehr Gemeinsamkeiten mit TSOTB, als
auf dem neuen Album. Das sind coole Leute, aber es hat keinen
Einfluß darauf, in welche Richtung die Band geht. Es interessiert
uns nicht, was andere Bands machen oder was für Musik sie
machen. Du kannst über so was nicht nachdenken, wenn Du ein
gutes Album aufnehmen willst. Da ist nur die Hoffnung, das die
Leute es mögen werden.
Østen: Musik ist kein Wettkampf. Nicht für
uns.
Short
Cuts:
Euer Lieblingsessen und Lieblingsbier?
Anders: Bier ? Heineken ist ziemlich gut (das schlürfen
sie schon die ganze Zeit *lol* - Cal )
Østen: Wir trinken alles, was sie uns geben.
Euer Lieblingsalbum ? Was habt Ihr zuletzt gekauft?
Østen : Das neue Anathema Album.
Anders: Jaaa, das Anathema Album ist ziemlich gut. Aber
für mich ist das Album des Jahres - bis jetzt - Muse - Origin
Of Symmetry. Ansonsten hören wir ziemlich unterschiedliche
Musik. Wir hören alles vom Black Metal bis zur Klassik. Die
Vielfalt in der Musik ist uns wirklich wichtig. Es ist eine gute
Sache, aufgeschlossen zu sein.
Eure letzte Show ? (natürlich nicht Eure eigene...)
Anders: Ich hab Tristania heute abend gesehen ...
Østen: Die letzte Show, die ich gesehen habe, war
mit einer finnischen Punk Girl Band namens Thee Ultra Bimboos.
Die waren ziemlich gut.
Anders: Ich sah Coldplay und die Dandy Warhol's auf einem
Festival in Norwegen.
Was gibt's zu Wacken zu sagen ? Ihr habt da vor 2 Jahren gespielt,
richtig?
Anders: Jau, 1999. Wir werden versuchen dort nächstes
Jahr wieder zu spielen. Auf Grund der Albumaufnahmen und des Line-up
Wechsels mußten wir dieses Jahr alles Festivals absagen.
Wir haben auf einem Haufen Festivals bis 2000 gespielt. Das war
wirklich großartig. Das ist eine große Gelegenheit,
Fans zu erreichen. Wir haben schon ein paar Festivals für
den nächsten Sommer in Europa gebucht, und wir hoffen, wir
werden auf noch mehr Festivals spielen. |