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2012-02-24 DE – Oberhausen - Schacht1

ALCEST und LES DISCRETS zusammen auf Tour, das versprach ein wundervoller Abend zu werden ;) Und ich wurde nicht enttäuscht. Beide Bands haben jeweils ein neues Album veröffentlicht, wobei LES DISCRET da die Nase vorn haben und mich um so neugieriger auf ihre Show machten. So oft live gespielt haben sie ja nun auch noch nicht… ist schliesslich die allererste Tour von LES DISCRETS, nach zwei zuvor gespielten Festivalshows (wobei das Konzert auf dem WGT die allererste Liveshow überhaupt war) ;)

:: Fotos ::

Mit fast 600 Leuten war der Schacht1 wirklich rappelvoll. Kein Wunder, war dieser Abend die einzige Deutschlandshow der Tour. Aber auch generell betrachtet war die Tour der Franzosen ausgesprochen gut besucht und viele Shows ausverkauft. Der Schacht1 war ebenfalls ein Novum für mich, liegt quasi um die Ecke von der Turbinenhalle. Recht großer Laden, hohe Bühne, größer als das Turock - mal so zum Vergleich - zumindest, was die Konzerthalle an sich angeht. Nur mit dem Licht hatten es die Veranstalter mal wieder nicht so. Nicht, das ich mir bei diesen Bands gleißendes Flutlicht gewünscht hätte, aber schon ein bisschen mehr als die Beleuchtungsstärke einer Kerze…

2006 als Ein-Mann-Projekt gegründet, sind :: HERETOIR :: nun immerhin ein Duo, live sogar ein Quartett. Leider hab ich nur die letzten drei Songs der Augsburger mitbekommen, da ich mit Fursy Teyssier zum Interview-Gespräch zusammen sass. Was ich aber so hören konnte, haben HERETOIR durchaus ein Händchen für spannenden Post Black Metal, allerdings liessen die Jungs zwischen den Tracks zuviel Pause voller Stillschweigen, was immer wieder zu einem unangenehmen Bruch führte. HERETOIR wollen 2012 ihr zweites Album aufnehmen und veröffentlichen, man darf also gespannt bleiben.
Setlist: Ausgeburt, Interlude, Retreat To Hibernate, Graue Bauten, Heretoir, Inhale

:: SOROR DOLOROSA :: waren mir bis dato völlig unbekannt. Die Wahl-Pariser zelebrieren Dark Wave oder Cold Wave, wie sie es selbst nennen, total in den 80igern verwurzelt mit Helden wie Fields, Sisters und The Cure als Vorbilder. Spartanische Instrumentierung, viel Nebel und die zu versucht laszive Performance von Sänger Andy Julia. Der wirkte weder androgyn noch sexy, hat aber ohne Zweifel eine nicht zu verachtende Stimme und die Band eine nicht unansehnliche Fanschar. Musikalisch nicht schlecht, optisch naja. Im nachhinein auf Konserve klingt das doch schon um einiges besser.

Dann endlich ist es soweit und :: LES DISCRETS :: entern die Bühne mit Fursy Teyssier an der Gitarre, Alcest’s Neige am Bass, Winterhalter gewohnt an den Drums und Alcest’s Livegitarrist Zero als Audrey-Ersatz beim Gesang und Zweitgitarrist. LES DISCRETS starteten mit zwei Songs vom Debüt Septembre Et Ses Dernières Pensées und wechselten dann zum aktuellen Werk Ariettes Oubliées... mit dem so wundervollen Le Mouvement Perpetual, eines meiner Lieblingssongs. Ich sag nur… Gänsehaut! Die Resonanz des Publikums war fantastisch, was die Band natürlich sehr gefreut hat. Die Stimme von Fursy, der leicht erkältet war, hat gehalten. Gott war das schön *seufz* Nur leider viel zu kurz…
Setlist: L'Échappée, Les Feuilles De l'olivier, La Traversée, La Nuit Muette, Le Mouvement Perpetual, Gas In Vein, Song For Mountains

Kleiner Besetzungswechsel an Bass und Gitarre, wallendes Haar statt Zopf und schon stehen :: ALCEST :: in den Startlöchern und beginnen mit dem Opener vom neuen Album Les Voyages De L'Âme und gehen hernach durch alle drei Veröffentlichungen. Auch hier macht sich bemerkbar, was bei der CD Rezension schon durchgeklungen ist: den neuen Songs fehlt es irgendwie an Biss, gerade live und im direkten Vergleich mit dem älterem Material. Zum Glück war die Mischung sehr ausgewogen und die Show von einer einzigartigen Atmosphäre durchzogen. Das Publikum konnte einfach nicht genug bekommen. Mein ALCEST Lieblingssong wurde allerdings nicht gespielt, nicht mal in der Zugabe *seufz*. Tat der Show natürlich keinen Abbruch ;) Die war nämlich ganz und gar wundervoll :) Kurz vor Mitternacht war dieser wunderbare Konzertabend auch schon wieder vorbei. Während die einen noch den Merchandise-Stand plünderten (hätte ich auch gern getan, aber es war extrem voll dort) und die anderen sich auf die folgende Metal-Party einstimmten, hab ich geschwind meinen Heimweg angetreten, weil Frühdienst und ich wenigstens 2 Stündchen schlafen wollte…
Setlist: Autre Temps, Les Iris, Là Où Naissent Les Couleurs Nouvelles, Les Voyages De l'âme, Printemps Émeraude, Écailles De Lune (Part I), Sur l'océan Couleur De Fer, Ciel Errant, Percées De Lumière // Souvenirs D'un Autre Monde, Summer's Glory

 

story & pics © Dajana