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Amon Amarth - Legion Of The Damned - Keep Of Kalessin

 
2009-03-23 AT – Graz - Stadthalle/Messehalle A

Die FULL OF HATE Tour sollte also die Konzert-Feuertaufe für die Messehalle sein, und so konnte man auf das Flair und die Soundverhältnisse gespannt sein. Lustig war schon mal, dass die Fans mit einer Rolltreppe zur Halle in den ersten Stock zur Halle fahren konnten :) Dort angekommen, zauberten die aufgestellten weiß betuchten Bartische, die eher an eine Fête Blanche denn an ein Metalkonzert erinnerten, ein weiteres Lächeln in mein Gesicht. Den ganzen Abend gab es dann auch musikalisch einiges, das Anlass zur vollsten Zufriedenheit gab: die Konzertveranstalter hatten sich bei der Programmzusammenstellung einiges gedacht – denn Abwechslung war an diesem Abend Trumpf: je eine Portion Black-, Thrash- und Death-Metal garantierten ein paar unterhaltsame Stunden.

:: Fotos ::

KEEP OF KALESSIN – komplexe Eingängigkeit
Mit einem guten Sound gesegnet, stellten :: KEEP OF KALESSIN :: schon von der ersten Sekunde an klar, wie viel Spaß Black Metal machen kann: progressiv, technisch, schräg, extravagant, komplex, feinfühlig, mitreißend, monumental, leidenschaftlich oder melodiebetont sind nur einige Attribute für die teils recht ausladenden Kompositionen der Band. Dabei schafften es die Künstler bei aller Sperrigkeit bestens, mit gewaltiger Power auch eingängige Parts mit einfließen zu lassen. Die Besucher konnten so entweder richtig mitgehen (die Minderheit) - oder versuchen, konzentriert den halsbrecherischen Arrangements zu folgen (ab der 2.Reihe ;)). Das Titelstück des neuen Albums namens Kolossus glänzte in der Riege der starken Stücke besonders hell. Leider war die Show für meinen Geschmack viel zu schnell vorbei Besonderer Dank gilt den Musikern auch für ihr Auftreten, das bösartiges Black Metal-Gehabe vermeidet und stattdessen ganz einfach die Musik für sich allein wirken lässt – hervorragend!

LEGION OF THE DAMNED – dauernd aggressiv ist auf Dauer monoton
Wesentlich einfacher war anschließend die Musik von :: LEGION OF THE DAMNED :: gestrickt. Die Thrasher setzen voll und ganz auf eingängige (und im Verlauf des Abends leider leicht eintönige) Kompositionen. Die Ansage vor dem Stück Slaughtering The Pigs („Are you aggressive?“) entbehrte einer gewissen Komik nicht, traf allerdings auf die Musik voll und ganz zu. Kracher wie Werewolf Corpse oder der Doppelschlag in Form von Son Of The Jackal und Cult Of The Dead beinhalteten zudem eine Menge Spielfreude und Power. Leider fehlte das beste Stück im Repertoire der Band, nämlich Into The Eye Of The Storm, doch anscheinend wollten die Jungs heute eine hyperaggressive Show bieten, in die ein solch mittelschnelles Stück kaum gepasst hätte :) Vielleicht gelingt es der Band, ein wenig mehr Abwechslung in ihre Lieder zu bringen. In Erinnerung bleibt ein gutes Konzert, bei dem die Überraschungsmomente rar gesät waren.
Setlist: Intro, Pray And Suffer, Werewolf Corpse, House Of Possession, Son Of The Jackal, Cult Of The Dead, Slaughtering The Pigs & Diabolist, Bleed For Me, Legion Of The Damned, The Final Godsend

AMON AMARTH – Victorious March Under The Northern Star
Twilight Of The Thunder God ist ein sehr feines Album, und da :: AMON AMARTH :: live sowieso schon seit jeher eine Macht waren, stellte sich eigentlich nur die Frage, ob Johan Hegg & Co. auch in Graz auf allen Linien abräumen würden. Der Einstieg mit dem Titelstück war jedenfalls mehr als gelungen, weitere Kaliber vom Schlage Asator oder der neuen Live-Hymne Guardians Of Asgaard trieben das Stimmungsbarometer weiter in die Höhe. Als atmosphärischer Höhepunkt stellte sich das mir wenig geläufige Under The Northern Star heraus; mit den beiden unverzichtbaren Klassikern Death In Fire sowie Victorious March spielten sich AMON AMARTH behände in die Death Metal Champions-League. Klarerweise ließen die Jungs auch nix anbrennen was die Action auf der Bühne anging: synchrones Headbanging stand dauerhaft auf dem Programm und trotz der merklichen Routine sah man ihnen noch immer den Spaß und die Spielfreude an. Auch das eine oder andere zufriedene Lächeln zeigte sich im Mienenspiel. Das eingängige Pursuit Of Vikings bildete schlussendlich den Rausschmeißer eines sehr gelungenen Konzerts, das die große Bandbreite im Metalbereich gekonnt zu nutzen wusste. In Zukunft wären mehrerer solch abwechslungsreicher Veranstaltungen wünschenswert!
Setlist: Twilight Of The Thunder God, Free Will Sacrifice, Asator, Varyags Of Miklagaard, Fate Of Norns, North Sea Storm, Guardians Of Asgaard, Ride For Vengeance, Under The Norhern Star, With Oden On Our Side, Death In Fire, Victorious March, Cry Of The Blackbirds, Pursuit Of Vikings

 

story & pics © Stormlord