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2003-05-25 NL – Hardenberg - Podium
 
Es trug sich zu, das ein Freund aus den Staaten bei mir zu Besuch war, der unbedingt ANATHEMA live sehen wollte. Da die Band gerade auf Jubiläumstour war – 10 Jahre ANATHEMA live in Holland, nutzten wir die Gelegenheit, eine dieser beiden Shows im Nachbarland zu besuchen.
Trotz weiterer Supportankündigungen teilten sich ANATHEMA die Bühne nur mit ORPHANAGE. Erstaunlich war, das es bereits Jubiläumshirts zu kaufen gab, mit Logo und Namen des neuen Albums The Natural Disaster (und der 10 jährigen holländischen Tourliste auf der Rückseite), welches erst im Herbst veröffentlicht werden soll.

:: ORPHANAGE ::

Um die holländischen Atmospheric Metallern war es ja seit geraumer Zeit recht ruhig geworden. Das letzte Album Inside liegt nun schon knapp 3 Jahre zurück. Allerdings war kürzlich zu vernehmen, das die Band an neuem Material arbeitet und deshalb in diesem Jahr keine Liveshows mehr absolvieren wird. Nun, für Anathema haben sie es doch getan und dabei den Fans richtig eingeheizt. Ich bin zwar nicht sehr vertraut mit der Band, aber da ich die Tracks nirgends finden konnte, gehe ich davon aus, das die ersten 4 Kracher Dead Ground, My Masters Master, Liberty In Slavery und Black Magic Mirror neue Sachen sind. Ganz im Stile von ORPHANAGE’ älteren Sachen (wie z.B. By Time Alone 1996), George Oostenhoeks cooler Thrash Gesang, der mich auf der Bühne immer wieder an Bobby Blitz erinnerte und Rosan van der Aa’s einzigartiger Stimme. Auch wenn besagte Dame die meiste Zeit sehr hilflos auf der Bühne herumstand und sich kaum entsprechend zu bewegen wusste. Mit Kick und By Time Alone gab es 2 Klassiker, nur um danach die zweite Staffel an neuen Songs zu servieren. Den Rest der Show bestritt man bunt gemischt mit altem Material. ORPHANAGE scheinen sich auf ihrem neuen Album wieder zurückzubesinnen; die teils recht seltsamen Arrangements und die Nu Metal-lastigen Gitarren hat man doch erheblich zurückgeschraubt. Insgesamt war die Band in guter Verfassung, hat ordentlich Arsch getreten und George war allzeit zu Scherzen, auch wenn ich kaum was davon verstanden habe ;-)
Setlist: Dead Ground, My Masters Master, Liberty In Slavery, Black Magic Mirror, Kick, By Time Alone, The Sign, Prophecies Of Fame, The All-Seeing Eye, The Dark Side, Ancient Rhymes, Behold, Chameleon, At The Mountains Of Madness, Five Chrystels

:: ANATHEMA ::

Nach kurzer Umbaupause ging es mit ANATHEMA weiter. Im Podium herrschte erwartungsvolle Gespanntheit. Nach kurzem Joke von Drummer John startete die Band direkt mit Fragile Dreams durch. Und dann, meine Herrschaften ... konnte man reihenweise die Kinnladen runterklappen sehen, inklusiver meiner eigenen! ANATHEMA rockten dermaßen auf, das hätte ich nun überhaupt nicht erwartet! Dafür hat man alle Songs ein bisschen umarrangiert. Ihr hättet mal One Last Goodbye als Rockversion hören sollen ... es funktioniert! ;-) Als Kontrast gab es Akustikversionen von Hopes, Pressure, Temporary Peace und Flying, wobei letzterer neben Empty Spaces und Closer ein Track vom neuen Album The Natural Disaster ist, welches im Herbst veröffentlicht werden soll. Closer z.B. wurde mit komplett elektronisch entstellter Stimme von Vincent dargeboten, mit Daniel am Keyboard. Stilistisch scheint man sich auf den Pfaden des letzen Albums A Fine Day To Exit weiterzubewegen. Es ist trotzdem schwer zu sagen, wie das neue Album klingen wird. Aber ... eins ist sicher, es geht weiter. Daniel ist zurück, nebst seinen Bruder Jamie (bass). Damit hätte man quasi das Ur-Line-up, mit dem alles angefangen hat, bis auf Lez am Keyboard.
Die Setlist ging durch alle Alben, ganz dem Motto, 10 Jahre ANATHEMA in Holland. Ja, was soll ich noch groß sagen? ANATHEMA haben mit den ersten Tönen das Publikum gefesselt, und das bis zum letzen Ton der dritten Zugabe mit 2000 & Gone. 2 Stunden Best Of ANATHEMA. Geil!!!
Setlist: Fragile Dreams, Release, Pityless, Hopes, Destiny, Pressure, Angelica, Judgement, Panic, A Fine Day To Exit, Temporary Peace, A Dying Wish, Inner Silence, One Last Goodbye, Empty Spaces, Closer, Flying, Phantom Of The Opera, 2000 & Gone

Ein tolles Konzert, für das es sich allemal gelohnt hat, ein Stückchen weiter zu fahren. Das Podium in Hardenberg ist wirklich ansprechend, ein Theater. Man hat eine sehr hohe Bühne und steht nach hinten in den Club hinein auch in Stufen höher, so dass man von allen Punkten eine ausgezeichnete Sicht auf die Bühne hat. Es gibt auch eine kleine Pizzastation im Club, so dass man weder verhungert oder verdurstet. Ausgesprochen lustig fand ich die Tatsache, das man am Eingang Jetons eintauschen musste, um Essen und Trinken zu bezahlen.

Podium Hardenberg


 

story © Dajana • pics © Neil Calderone