Nach
einem heftigem EBM Konzert am Vorabend und gestärktem Vertrauen
in mein Auto, machte ich mich am Sonntag auf den Weg nach Bielefeld,
wo im Bistro der Uni ANTIMATTER und AUTUMBLAZE
unplugged spielen sollten. Nun ja, für ANTIMATTER
wäre ich wer weiß wohin gefahren, um sie live zu sehen.
Denn hinter dieser irischen Band steckt zur einen Hälfte
Duncan Patterson, seines Zeichens mal kreativer Kopf bei Anathema
und verantwortlich für das beste Anathema Album aller Zeiten,
nämlich Alternative 4. Auch das aktuelle ANTIMATTER
Album Lights Out ist ein absolutes Meisterwerk
mit den charakteristischen und unvergleichlichen Zügen Duncans.
Von AUTUMNBLAZE hatte ich bis dahin zwar schon
viel gehört, aber noch nie etwas gesehen. Der Abend bot also
die perfekte Gelegenheit sich wundervolle anspruchsvolle Musik
anzuhören und dabei Neues zu entdecken. Das UniMax bot dafür
eine äußerst gemütliche und private Atmosphäre,
auch wenn die Platzverhältnisse kreatives Denken erforderten
;)
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Fotos ::
Nach
zeitlichen Verwirrungen und Irrungen starteten ::
AUTUMNBLAZE
:: ihren Set um 21 Uhr. Neben Bandkopf Markus
(Gesang, Gitarre) zauberten Joey (Gitarre), Carsten (Bass) und
Nick Carter (Drums – im deutschen Raum mit dem weniger auffälligen
Namen Mike unterwegs :-P) eine Melange aus düsteren, traurigen
und tiefgründigen Songs, rockig und ein wenig Trip Rock-like.
Der Sound war wirklich ziemlich gut, so dass sich die Band(s)
optimal präsentieren konnten. Zumindest aus Sicht des Publikums.
Musikalisch gab es eine Reise durch die letzten 3 Veröffentlichungen,
gleichermaßen verteilt. Als besonderen Bonus konnte man
auf der Tour die erst im Januar erscheinende unplugged CD The
Mute Session käuflich zu erwerben.
Setlist: I Shiver, Never Felt Like This Before,
Can’t Safe Anyone, Scared; Kiss My Fear Away, The Cat With
The Silvery Paws, Bleak, So Close Yet So Far, The Nature Of Music
Das
erste, was schon beim Betreten des UniMax auffiel, war, das die
:: ANTIMATTER
:: Mädels Hayley Windsor und Michelle Richfield
nicht dabei waren. Beide konnten leider nicht an der Tour teilnehmen.
Ergo stellte sich die Frage, wie wohl der Gesang gehändelt
werden sollte. Die Antwort war einfach: Mick Moss hat die Tracks
alleine gesungen, mit Unterstützung von AUTUMNBLAZE’s
Markus (allerdings bei nur einem Track). Das Set wurde entsprechend
zusammengestellt und die weiblich dominierten Songs außen
vorgelassen. Dafür gab es andererseits zum einen die Dead
Can Dance Coverversion Black Sun, welche in Kürze
auf dem Dead Can Dance Tribute The Lotuseater erscheinen wird
und mit Shroud Of False und Lost Control, sowie
Eternity Pt. III 3 Songs von den Anathema Alben Alternative
4 und Eternity. Den Rest teilten sich Songs vom ANTIMATTER
Debüt Saviour und dem bereits erwähnten
grandiosen Zweitwerk Lights Out. Gott,
ich hätte vor Ergriffenheit heulen können (jaja ...
spätestens hier sollte klar sein, das ich ein ziemlicher
Anathema und ergo auch Antimatter Fan bin...) Und wer kann sich
schon der Stimme und Gesang von Mick Moss entziehen?
Setlist: Far Away, Over Your Shoulder, Psalms/
Saviour, Everything You Know Is Wrong, Hope, Black Sun, Feel,
Last Laugh, Shroud Of False/ Lost Control, Going Nowhere/ Destiny,
Eternity Pt. III
Um
viertel nach 11 war leider alles schon vorbei. Beide Sets waren
einfach viel zu kurz bzw. so intensiv, aufwühlend und zum
sterben schön, das man ohne weiteres auch noch 2 weitere
Stunden dabei hätte sitzen bleiben können. Konzerte
dieser Art könnte es ruhig mehr geben und überhaupt:
kann man beide Bands nicht noch einmal losschicken???
Der
anschließende Small Talk mit beiden Bands entwickelte sich
zunehmend zu einem recht lustigen Ereignis, der später zu
einer anderen Location in Bielefeld verlegt wurde. Der Tourmanager
- dessen Stresspegel man übrigens von seinen Ohren ablesen
kann ;) - hatte alle Hände voll zu tun, die Leute zusammenzuhalten
(wir hätten beinahe den Soundhexer Phil im Regen stehen lassen).
Neben Einblicken in die Ernährungsgewohnheiten diverser Bandmitglieder
(wasserlösliche Hirse *lol*), Geschmacksverirrungen wie Ginger
Ale mit Cola und Bierschorle??? (von Gästen im UniMax vernichtet)
gab’s reichlich Diskussionen über die Musikszene insbesondere
in Deutschland, die mein aktuelles Negativbild nur bestätigten.
Am frühen Morgen machte ich mich dann auf den Heimweg, nicht
ohne noch eine Blitze in Bielefeld mitzunehmen, die mich vermutlich
für einen Monat den Lappen kosten wird ... :(
Fazit: Ein wirklich schöner und gelungener
Abend, dank dem UniMax und der Crew dort, den Bands und auch dem
Publikum, den ich so schnell auch nicht vergessen werde.
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