Wer
hat ihn nicht gesehen, den Dokumentarfilm der legendären
kanadischen Metaller ANVIL! The Story Of Anvil (2009),
der hier sogar in den Kinos lief und nicht nur mich zum Lachen
brachte oder zu Tränen rührte.
Nun sind ANVIL wieder auf Tour und gastieren auf fast jedem
Sommerfestival in Europa und schieben zwischendrin noch ein paar
Club-Gigs ein. Und die letzte Show führt die Kanadier ausgerechnet
nach Münster ins Gleis
22 :)
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Fotos ::
Es ist verdammt
heiß dieser Tage, aber glücklicherweise gibt es genau
an diesem Abend einen langersehnten Regen-/Gewitterschauer, der
zumindest draußen für ein kleines bisschen Abkühlung
sorgt. Das Gleis 22 ist mehr oder weniger ausverkauft und auf
dem Gelände tummeln sich bereits zahlreiche Fans und Freunde.
Beim ersten Bier stellt sich dann heraus, das GIRLSCHOOL
- aus welchen Gründen auch immer - nicht spielen werden,
was natürlich für jede Menge enttäuschte Gesichter
sorgt.
Bleiben also
nur :: ANVIL
:: die dann erst eine Stunde später auf die winzige
Bühne klettern.
Dafür werden sie bei subtropischen Temperaturen frenetisch
begrüßt, während ANVIL mit Intro und dem
Klassiker 666 loslegen. Es gab kein Halten mehr, die ersten
Reihen flippen regelrecht aus, was im Handumdrehen für eine
unglaublich herzliche wie intime Atmosphäre sorgt und den
Jungs auf der Bühne zu Herzen geht. Lips kann gar nicht oft
genug Danke sagen und wiederholen, wie sehr genau das seinem Traum
entspricht. Eine unglaublich sympathische und liebenswürdige
Band. Wirklich! Die Fans skandieren wie verrückt ANVIL,
ANVIL in den Liedpausen, sogar in Stereo, während
Steve Kudlow versucht, den Anwesenden den nächsten Song mit
ein paar Hinweisen zu entlocken. Funktioniert meistens. ANVIL
sind in null-komma-nix schweißgebadet und spielen sich den
Arsch ab. Basser Glen (von Lips trotz vieler Jahre in der Band
immer noch als "the new guy" vorgestellt) hält
sich dezent im Hintergrund, Steve und Robb geben dafür alles:
Gitarrensolos, Drumsolos, virtuose Künste an den Saiten,
zum Beispiel mit einem abgenudelten goldenen Dildo bei Mothra
(aha... endlich weiß ich, wie man so ein Ding richtig benutzt
*lach*). ANVIL gehen durch die ersten vier legendären
Alben und spielen auch was von derzeit immer noch aktuellen Album
This Is Thirteen aus dem Jahre 2007, sowie einem
bis dato nie veröffentlichten Song aus den Anfangstagen der
Band in den 70igern, nämlich Thumb Hang. 35 Jahre
ANVIL und die Jungs sind kein bisschen leiser geworden,
oder weniger agil. Dank ihrer Dokumentation bekommen ANVIL
nun die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben und leben knapp
30 Jahre nach Metal On Metal endlich den Traum ihrer
Träume. Und ich hoffe, das ist erst der Anfang für ANVIL!
Ich wünsche es ihnen von ganzem Herzen :)
Eine unglaublich tolle, intensive Show, irgendwie, auch wenn der
Club nicht viel hergibt und gut 80 Minuten puren Heavy Metal von
einer Band, welche Leidenschaft und Hingabe an diese Art von Musik
nun schon seit 35 Jahren definiert!
Setlist: March Of The Crabs, 666, School Love, Winged
Assassins, This Is Thirteen, Mothra, Flying Blind, Thumb Hang,
White Rhino + Drumsolo, Mad Dog, Forged In Fire, Metal On Metal
// Jackhammer