Nun,
dass es im NH Camp eine gewisse Disposition bezüglich der
Bergener Hard Rock Truppe AUDREY HORNE gibt, ist kein Geheimnis
;) Man erinnere sich an niedergeschriebene Freudentaumel bei diversen
Festivalshows und Verzückungen bei den Veröffentlichungen.
Anfang 2010 wurde das dritte und selbstbetitelte Album Audrey
Horne veröffentlicht, welches aber nie wirklich mit
einer Tour live vorgestellt wurde, mal abgesehen von den kurzen
Festival-Slots und Kurztrips in Skandinavien. Nun aber ist es
endlich soweit! AUDREY HORNE lassen sich für nur 9
Dates in Deutschland und der Schweiz blicken. Und der Tourauftakt
im Osnabrücker
Ballroom ist unser ;)
::
Fotos ::
Apropos Ballroom…
Dabei handelt es sich um das N8, nun unter neuem Namen und neuen
Besitzer. Baulich hat sich nix geändert, wohl aber in der
Aufteilung, Gestaltung und Raumvergabe (Hip Hop Party zur gleichen
Zeit im kleinen Saal???). Nu ja, unsereiner ist viel zu zeitig
da, trotz Stau, da die einzig in Erfahrung zu bringende Zeit des
Abends 20 Uhr war, natürlich die Einlass-Zeit…
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Egal, bei
zwei Bands macht das ja nix. Aber denkste… der Beginn um
21 Uhr sieht zunächst einen lokalen Opener vor. Eine Band
mit (fast) unaussprechlichen Namen ::
BODYGUERRA
:: „Guerra“ bedeutet übrigens „Krieg“
auf spanisch und italienisch. Nun denn… die Körperkrieger
kommen aus Hamm, spielen Hard Rock und an diesem Abend 30 Minuten
lang Songs vom konzeptionellen Debüt Freddy…
Nothing As It Seems. Das bereits anwesende Publikum, vielleicht
150 Nasen, bleibt verhalten und hält sich ausschliesslich
im Bar-Bereich auf. Stimmung kommt nicht wirklich auf, auch wenn
sich die Herren auf der Bühne alle Mühe geben. Ich muss
gestehen, diese 30 Minuten hätte ich lieber als zusätzliche
Audrey Horne Spielzeit gesehen.
Setlist: The Retreat, Dr. Death, No Proof For Innocence,
21 Market Street, Smoke Without A Fire, Path To Eden
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Weiter geht’s
mit den dänischen Rockern von ::
MALRUN
:: Auch hier gibt es neues Material, vornehmlich vom
Debüt Beauty In Chaos. Bin mir noch nicht so
recht schlüssig, ob ich MALRUN nun mal so richtig toll finden
soll oder nicht ;) Die Lautstärke im Ballroom war viel, viel
zu extrem und hat einiges vom Sound zermatscht, insbesondere der
Gesang hat gelitten. Zum Glück hat der Soundmensch noch was
hinbekommen (wenn auch nicht bei der Laustärke), so dass
zum Beispiel das akustische Wounded Pride wunderschön
rüberkam. Überhaupt waren die Jungs ungemein sympathisch,
flaxten rum, während Sänger Jakob seine Deutschkenntnisse
rauskramte. Erinnerte mich musikalisch alles irgendwie an die
Schweden von Korea, nur mit ein bisschen mehr Metal. Klingt auf
CD besser als hier heute abend. Trotzdem toll ;)
Setlist: Ostracized, The Jovian Transit, Balkan, Testikel,
Wounded Pride, Rise From Sorrow, The Pledge, Strapped While You
Dance, Trim The Fat
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ABER…
des Weibes Begehr lag natürlich klar und deutlich bei ::
AUDREY
HORNE :: Und die enterten um 11 die Bühne
unter dem Intro und Charon vom aktuellen Album. Auch hier
alles viel zu laut und der Sound totaler Matsch. Der Gesang war
gar nicht zu hören. Und es dauerte bis zu einem meiner Lieblingstracks,
nämlich Bridges & Anchors, bis der Soundmensch
das im Griff hatte. Diesen Song hatte ich ja zum Glück schon
in voller Länge und viel besserer Soundqualität beim
Soundscheck gehört ;) Sänger Toschie ging vom ersten
Moment an auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Das war immer
noch recht spärlich anwesend, und liess große Lücken
vor der Bühne, man könnte auch sagen, der Ballroom war
leidlich überdimensioniert. Macht nix, Toschie sprang einfach
auf die andere Seite und kokettierte mit den Fans soweit das Mikrokabel
eben reichte ;) Auf der Bühne rockte mein liebstes Gitarristenduo
Thomas Tofthagen und Arve Isdal. Die beiden sind einfach nur grandios
und zum niederknien, um es mal… mit vernünftigen Worten
auszudrücken *lach* Musikalisch ging es quer Beet durch alle
drei Alben, aber leider nur für 60 Minuten! :( Mitternacht
war einfach Schluss, ohne Zugabe, die quasi eh schon normal hintendran
gespielt wurde *grrrrrrr* Also nee, das war ja mal viel zu kurz!
90 Minuten wären auch zu kurz gewesen. AUDREY HORNE
als Headliner? Nicht unter 2 Stunden! So!
Ausgesprochen Fan-freundlich fand ich hingegen die Merchandise
Packages bestehend aus Shirt/Girlie, dem aktuellen Album in der
ltd. Edition, 3 Buttons und 1 Poster für 30 Euro! Schwupp,
meins ;) Oh, übrigens… es gibt die Girlies mit dem
„dirty lies and broken hearts, this is love“ Schriftzug.
YESSS!
Setlist: Charon, Jaws, Last Call, Pitch Black Morning,
Bridges & Anchors, Circus, Sail Away, Firehose, Last Chance
For A Serenade, Dead, Threshold, Blaze Of Ashes, Confessions &
Alcohol
Total geniale
Show, hat trotz verbesserungswürdigen Sound gerockt wie Hölle
und ungemein Spass gemacht! Damit haben sich AUDREY HORNE
Platz 2 in meiner diesjährigen Liste der besten Livekonzerte
geholt und Devin Townsend auf Platz 3 verwiesen. Und weil es so
schön war, fahr ich auch zum letzten Gig nach Bochum, AUDREY
HORNE anbeten ;)
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