BOLT
THROWER kommen auf Tour? Also nix wie hin! Das reicht
eigentlich als Einleitung, denn mehr gibt’s auch nicht zu
sagen. BOLT THROWER sind einfach ein Pflichttermin,
komme was wolle. Und mit Those Once Loyal hat
die britische Death Metal Walze einmal mehr ein grandioses Album
abgeliefert, das natürlich live präsentiert werden will.
Schließlich liegt die letzte Tour mal eben 3 Jahre zurück
…
Und um den Spaßfaktor zu erhöhen, hat man sich ein
nettes Trümmer-Package zusammengesucht. Extra vorstellen
muss man eigentlich keine der Bands mehr; es handelt sich durch
die Bank um qualitativ hochwertige Death Metal Kost, seien es
nun die High-Tech-Speed-Deather NECROPHAGIST
aus deutschen Landen, die Sickos von MALEVOLENT CREATION
oder die schwedischen Griechen von NIGHTRAGE.
Vier Bands für einen wahren Ohren- und Augenschmaus. Das
Publikum weiß solch ein Package natürlich zu schätzen,
so wundert es kaum, das nicht nur die Tour an sich, sondern auch
das N8
(knapp) ausverkauft und die Stimmung von Anfang an auf Siedetemperatur
war…
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Fotos ::
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NECROPHAGIST
~ starteten dann auch überpünktlich
und knallten dem werten Publikum einen Kracher nach dem anderen
um die Ohren. Alles ging furchtbar schnell, es gab kaum Ansagen.
Songs gab’s quer Beet durch die Historie… hihihi…
gut, da gibt es neben dem Relapse Label Debüt Epitaph
nur Onset Of Putrefaction und das Demo.
Jungs, es wird wirklich mal Zeit, dass ihr mit einem neuen Langeisen
um die Ecke kommt. Nach 30 Minuten, die einem wie 15 Minuten vorkamen,
war auch schon wieder Schluss. Sehr technisch alles, trotzdem
genug Groove und Bangfutter. NECROPHAGIST haben
einen super Eindruck hinterlassen. Mehr davon!
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NIGHTRAGE
~ überraschten erst mal mit der Tatsache,
dass sie Necrophagist Gitarist Christian Muenzner auf der Bühne
behielten, der lediglich nur die Axt wechselte und statt Gus G.
in die Saiten griff, welcher derzeit unabkömmlich in einem
Studio hockt. Mister Muenzner hatte sich mal eben das NIGHTRAGE
Programm in einer Woche draufgeschafft. Respekt! Der einzige Kritikpunkt,
nämlich dass man die gelegentlichen Gitarrensoli mehr sehen
als hören konnte, muss man wohl eher dem Tonpersonal zuschreiben.
Die Schweden/Griechen kamen ebenfalls unheimlich agil und wuchtig
rüber, während sich Fronter Jimmie Strimell wie eine
Furie die Seele aus dem Leib schrie. Die Band fegte wie ein ICE
übers Publikum hinweg. Eh man es sich versah, waren sie über
einem hinweggerauscht, das Equipment gewechselt und standen die
Nächsten auf der Bühne...
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MALEVOLENT
CREATION ~ machten dann auch gleich von der
ersten Sekunde an keine Gefangenen und ließ die Meute völlig
ausrasten. Es wurde zwar in der ersten Reihe ein wenig eng aber
dafür schön warm ;) Zwar gab es bei Amis mal wieder
einen (den mittlerweile 12.) Personalwechsel, aber mit der Verpflichtung
von ex-Nile & God Dethroned Schlagzeuger Tony Laureano haben
sie definitiv nichts falsch gemacht. Unglaublich aggressiv und
brutal und herrlich wild gaben sich die Amis die Ehre, sinnbildlich
nichts als verbrannte Erde hinterlassend. Frontsicko Kyle Symons
tobte sich in bester Manier zur Freude aller Anwesenden mal wieder
so richtig aus und wirbelte wie ein Derwisch über die Bühne.
Oh Mann, das hat gegroovt wie sau!
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BOLT THROWER
~ bildeten den krönenden Abschluss des heutigen
Death Metal Massakers. Völlig eingenebelt bekam man die Akteure
zwar kaum zu sehen, dafür hatten die Briten massig Platz
auf der nun geräumten Bühne, auf der die anderen drei
Bands neben dem BOLT THROWER Equipment noch ihr
eigenes Zeugs unterbringen mussten. Martin Kearns konnte sich
dabei an einer enormen Spezialkonstruktion austoben, an der so
viele Drums befestigt waren, dass die Becken etc. oberhalb angebracht
werden mussten. Das Ganze sah jedenfalls nicht nur beeindruckend
aus, auch das Sound-Resultat ließ nichts zu wünschen
übrig. Fast überflüssig zu erwähnen, dass
Gitarristen und Bassistin ihren Teil der Klangwalze in gewohnter
Perfektion ablieferten. Der zurückgekehrte Sänger Karl
Willetts war völlig aus dem Häuschen ob des begeisterten
Publikums und konnte sich kaum oft genug bedanken. Er versprühte
soviel viel Energie und Enthusiasmus, das er alle umgehend damit
ansteckte. Der Saal bebte, Band wie Fans hatten einen Riesenspaß.
Einfach eine schweinegeile Show!
Setliste: At First Light, Entrenched, Mercenary,
World Eater, Cenotaph, The Killchain, Powder Burns, Where Next
To Conquer, Those Once Loyal, No Gust No Glory // The IVth Crusade,
Where Cannons Fade
Fazit:
Es gab zwar im nachhinein Meinungsverschiedenheiten, was den Sound
betraf – jene die vorne standen hatten absolut nix zu meckern,
jene von hinten beklagten sich über einen absoluten Soundbrei
– dennoch: einfach ein richtig geiler Death Metal Abend!
Jawoll!