Jeder
den Kinderschuhen entwachsene und gestandene Metaller dürfte
die deutschen Thrash Helden DESTRUCTION mindestens
schon fünf Mal live gesehen haben. Natürlich sind Schmier,
Mike und Mark immer für eine genial krachende Show gut, aber
Highlight dieser Tour sind ohne Zweifel CANDLEMASS.
Nachdem sie nach ihrer Reunion mit grandiosen Festival-Auftritten,
neuer CD und DVD’s dem Volk den Mund wässerig gemacht
haben, sind sie endlich (nach mehreren Anläufen) auf Europa
Tour. Zusammen mit den belgischen Power/Thrash-Metallern AFTER
ALL und den finnischen Thrash/Death Metallern DEATHCHAIN
gab’s ein wirklich buntes und abwechslungsreiches Tourpackage,
das einen kurzweiligen Abend verspricht ;)
Tatsächlich war im N8
aber nicht viel los, zu Hochzeiten bei DESTRUCTION
waren es vielleicht 150 Leute. Die waren allerdings bester Laune
und gaben jeder Band ein tolles Feedback...
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Fotos ::
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DEATHCHAIN
~ konnten uns schon mit ihrem Zweitwerk Deaththrash
Assault (8,5 von 10 Punkten) vollkommen überzeugen
und starteten pünktlich 20 Uhr mit ihrem Set. Aus irgendwelchen
Gründen meinte aber der Lichtmensch, die Finnen im Dunklen
stehen lassen zu müssen... Ich dachte eigentlich, dass man
solch dämlichen Angewohnheiten (Vorband = schlechter Sound
und kein Licht) längst entwachsen ist. DEATHCHAIN
ließen sich davon allerdings nicht beirren und knallten
dem werten Publikum heftigen Death/Thrash vor den Latz, so dass
bereits hier die ersten Matten kreisten. Songs gab’s quer
durch das aktuelle und dem Debüt Album. Feiner Muntermacher!
Haben mir gut gefallen die Jungs ;)
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AFTER ALL
~ wurden mit dem 2002er Werk Mercury
Rising hochgelobt und sind nun mit dem aktuellen
Album The Vermin Breed weitestgehend
in Ungnade gefallen. Ich war natürlich gespannt, wie sie
sich nun live präsentieren würden, da sie ja doch um
einiges thrash-lastiger geworden sind. Die Belgier zockten munter
drauf los, präsentierten sich spielfreudig und sehr agil.
Besonders Sänger Piet Focroul war ungemein bewegungsfreudig,
hüpfte munter hin und her, befriedigte seinen Kletterdrang
an den Boxen und zog fleißig Grimassen. AFTER ALL
verabschiedeten sich nach 30 Minuten zünftig mit einer recht
frischen Version von Slayers Reign In Blood.
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DESTRUCTION
~ zogen zunächst ziemlich angepisst ins Feld.
Vor allem Schmier konnte man es nicht recht machen, da ihm der
Monitorsound nicht passte, die Abendkasse offensichtlich 5 €
teurer war (19 €), als an allen anderen Orten und der nahezu
leere Saal seiner Meinung nach Ergebnis mangelnder Werbung vor
Ort war. Dass die Fans aber den alten Recken bis zur Ergebenheit
huldigten, besänftigte sein Gemüt wieder weitestgehend
und Schmier wurde nicht müde, den Fans dafür zu danken.
Höhepunkte der Show waren ohne Zweifel alte, tief aus der
Mottenkiste rausgesuchte Klamotten wie Mad Butcher und
Total Desaster (vom 84iger Sentence Of Death)
oder Unconscious Ruins (Release From Agony,
’88), Life Without Sense und Curse The Gods
(Eternal Devestation, ’86), die
schon nahezu kultig zu nennende Kommunikation mit dem Publikum
und satte 3 Zugaben, wobei dann beim allerletzten Song (nach fast
1 ½ Stunden) dann noch Messiah Marcolin mit auf die Bühne
sprang und das Publikum noch mal so richtig anheizte.
Setlist: Soul Collector, Nailed To The Cross,
Mad Butcher, Unconscious Ruins, The Ritual/Antichrist/ Release,
Defiance Will Remain, Thrash Till Death, Confused Mind, Life Without
Sense, Metal Discharge, Eternal Ban // Curse The Gods, Total Desaster
// Bestial Invasion, The Butcher Strikes Back, // The Alliance
Of Hellhoundz
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CANDLEMASS
~ standen überraschenderweise nur als Quartett
auf der Bühne. Hinterher ließ sich in Erfahrung bringen,
dass Gitarist Mats Björkman aufgrund familiärer Probleme
zurück nach Stockholm musste. Bassist Leif Edling kommentierte
die Situation wie folgt: „Playing as a quartet is not
fun at all but what can you do? You just strap on, distort the
bass as fuck, and smile. The show must go on...” Nun
ja, das Smile mutierte eher zu Grimasse, aber Spaß in den
Backen hatte er ganz offensichtlich trotzdem ;)
Gerockt haben die Schweden wie Hölle und das von der ersten
Minute an. Aber in altbekannter Manier… Da ich ja nun keine
20 mehr bin, hab ich die Jungs auch schon vor 15 Jahren gesehen
und ich kann euch sagen, auf der Bühne hat sich rein gar
nichts geändert! Fit und quietschfidel wie eh und je! Das
ist einfach unglaublich! Auch hier gab es eine bunte Mischung
aus ganz alten Klassikern und Songs vom aktuellen selbstbetitelten
Album. Die Fans waren hin und weg, lagen Messiah Marcolin quasi
vor den Füßen, während dieser seine Deutschkenntnisse
am Publikum austestete und so für jede Menge Lacher sorgte
(„ich bin der Doom-Opa“). CANDLEMASS
sind ganz sicher ein Original, man liebt oder hasst sie, dazwischen
dürfte es kaum etwas geben *g*. Nun ja, auf mich trifft ersteres
zu und ich denke, es gibt einfach keine schlechte CANDLEMASS
Show ;)
Setlist: Mirror Mirror, Bewitched, Solitude,
Black Dwarf, Copernicus, Dark Are The Veils // Well Of Souls,
Born In A Tank // Samarithan, Assassins // Crystal Ball
Fazit:
Trotz der spärlichen Besucherzahl gab es doch eine ausgelassene
Stimmung. Wo DESTRUCTION vielleicht ein wenig
pathetisch waren, haben’s CANDLEMASS bzw.
Messiah mit munteren Sprüchen wieder rausgerissen. Während
sich CANDLEMASS und DEATHCHAIN
hinterher unters Volk mischten, blieben die beiden anderen Bands
spurlos verschwunden. Schade eigentlich. Trotzdem ein schöner
Abend.
Mich würde nur interessieren, ob Schmier mit den Ticketpreisen
recht hat und die Show sonst tatsächlich nur 14 € kostete.
Wenn dem so ist, sollte man mal den Osnabrückern Veranstaltern
auf die Finger hauen…