Nach dem legendären Auftritt beim Night Of The Prog Festival auf der Loreley und zwei weiteren Konzerten in Berlin und Warschau (alle jeweils auf DVD erhältlich), blieb unser Hoffen auf mehr nicht unerhört ;) KLAUS SCHULZE und LISA GERRARD tun es wieder! Live! Und diesmal sogar auf einer kleinen Tour quer durch Europa. Unglaublich aber wahr... eine Show in Essen ist dabei! *freu* Natürlich wurde umgehend die zuständige Konzertagentur Schoneberg mit Anfragen und Fotowünschen überrannt. Hat sich gelohnt, denn am Ende klappte es sogar mit dem Fotopass :)

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Also in Schale geworfen, war ja schließlich kein schnödes Konzert, sondern ein Konzertabend mit Stil und entsprechendem Ambiente, und auf ging’s nach Essen in die Lichtburg. Apropos Ambiente... Die Lichtburg selbst ist gleichermaßen ein geschichtsträchtiges wie historisches Bauwerk und nebenbei Deutschlands größter Filmpalast. Angekommen, gab es erst einmal ein großes Hallo und wurden die Gewinner der Ticketverlosung beglückt. Danach wurden drinnen die Plätze eingenommen, Spannung und Erwartungen stiegen - alles wartete gespannt auf ein außergewöhnliches Konzerterlebnis...

...Und das verzögerte sich zunächst, dann trat ein Offizieller ans Mikro und verkündete, das KLAUS SCHULZE leider sehr unpässlich ist, sich in ärztlicher Behandlung befindet und die Show nicht bestreiten könne. Aber… LISA GERRARD würde alleine ein abendfüllendes Programm präsentieren. Wer nur wegen KLAUS SCHULZE gekommen war, konnte nun den Saal verlassen und bekam sein Geld wieder. Wir blieben, keine Frage! Auch wenn ich natürlich liebend gern KLAUS SCHULZE live gesehen hätte.
Kurz darauf begann also LISA GERRARD ihre Solo Show, präsentierte zunächst Songs vom Farscape Album mit der Musik aus der Konserve. Da KLAUS SCHULZE live ebenso ein intuitiver Musiker ist wie LISA GERRARD intuitive Sängerin, fehlte hier natürlich sein Einfluss ganz gewaltig. Denn was man so gehört bzw. auf den DVD’s gesehen hat, spielt KLAUS SCHULZE nicht seine Musik einfach runter, sondern improvisiert und experimentiert. Das hätte wirklich eine spannende Sache werden können *seufz*
Im Anschluss an Farscape gab es Solo-Material von LISA GERRARD, unter anderem Ausschnitte aus dem Gladiator Soundtrack und eine A-capella Version von The Wind That Shakes The Barley. Natürlich einmal mehr ein unglaubliches Liveerlebnis. Da gehen einem einfach die Worte aus. LISA GERRARD ist definitiv nicht von dieser Welt! Wie in Marmor gehauen stand sie wieder da, mit geschlossenen Augen, nur hin und wieder ihre Position ändernd und versetze den großen Saal in atemloses Erstaunen, trieb einem die Tränen in die Augen und ließ die Gänsehaut permanent in Schauern über den gesamten Körper wirbeln. Immer und immer wieder. Was für eine ätherisch schone Stimme. Was für eine Ausdruckskraft.
Leider war nach nur einer Stunde dieses einmalige Erlebnis vorbei, für ein abendfüllendes Programm und Ticketpreisen bei 50 Euro vielleicht ein bisschen wenig. Andererseits kann ich natürlich verstehen, dass Frau GERRARD nun nicht gerade ihr eigenes Material auf Konserve mitgebracht hat. LISA wurde mit standing ovations entlassen, bedankte sich überschwänglich und zeigte sich dieses Mal ausgesprochen kommunikativ. Sie hielt eine Lobesrede auf KLAUS SCHULZE, einem Mann der sie wie eine Königin behandelt und der ihr Respekt wie sonst keiner entgegen gebracht hat... wen wundert’s...

Ein Konzert der Superlative. Punktum! Nur viel, viel zu kurz.

story & pics © Dajana