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2008-04-03 DE – Osnabrueck - N8

“So take a look at me now, oh there's just an empty space. And there's nothing left here to remind me, just the memory of your face…” Huuuh... Was Phil Collins mit DEATH ANGEL - MERCENARY - DEMOLITION und EXTREMA zu tun hat? Dieser Song ist essentiell für diese Bands. Naja... beinahe... *lol* Am zweiten Tourtag jedenfalls lief der eine oder andere Musiker immer wieder diesen Song singend und swingend durch’s N8.
Das Tourpackage wurde in den kleinen Saal des N8 gestopft, was angesichts der - zunächst - übersichtlichen Besucherzahlen auch angebracht war. Für die Bands war es eher hinderlich, da es auf der kleinen Bühne doch recht eng und der Bewegungsfreiraum arg eingeschränkt wurde.

:: Fotos ::

Leicht verspätet und bei stumpf rotem Licht legten :: EXTREMA :: gegen halb acht los. Die Italiener hatten es nicht leicht, die anwesende Handvoll Leute wachzurütteln und zu begeistern. Andersherum touren EXTREMA zuhause mit Metallica oder spielen auf dem Gods Of Metal vor 20.000 Leuten oder so, so dass die vielleicht 70 Nasen an der Theke nicht unbedingt anregend wirkten ;) Ein paar Mutige wagten sich dann aber doch vor die Bühne zum moshen, während die Jungs darauf knapp 30 Minuten lang eine recht aggressive Mischung aus Thrash, Hardcore und Alternative zockten, dank GL Perotti mit einer Stimme, die an alte Grunge-Helden erinnert. Nicht schlecht, aber noch irgendwie handzahm. Und... die Jungs haben keinen einzigen neuen Song gespielt, dabei ist das Material von Set The World On Fire schon 3 Jahre alt. So, come on guys and hurry up with something new!
Setlist: New World Disorder, Second Coming, Displaced, Confusion, All Around, Nature, Lawyers Inc.

Das sah dann bei :: DEMOLITION :: schon mal ganz anders aus :) Die Österreicher haben ja Anfang des Jahres mit Relict IV ein extrem geiles Album veröffentlicht, das bei uns nur knapp am Album des Monats vorbeirutschte. Wie auf dem Album ging es mit Reborn/Re-Failed los, gefolgt von dem hammergeilen Deconstructed World. Die volle Breitseite in Sachen Thrash Metal, mit einem Groove, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Gerade live wird auch noch mal der qualitative Quantensprung zum Vorgängeralbum Existence deutlich, das ja seinerzeit schon nicht von schlechten Eltern war. Kam auch alles wesentlich besser bei den Fans an ;) Dankenswerterweise folgten 4 weitere Songs vom aktuellen Album, quasi die halbe Platte ;) Blöderweise mussten aber wegen der zeitlichen Verzögerung die letzten zwei Songs der Setliste gestrichen werden. Die Band hatte jedenfalls ihren Spaß, das Publikum, nun zahlreicher anwesend, taute merklich auf und zollte der Band den verdienten Tribut. Und mit „Neuzugang“ (seit 2005) Janos an der Gitarre, haben sich DEMOLITION dann auch gleich mal den perfekten Entertainer auf die Bühne geholt. Der post alle an die Wand... ;) Und wie ich jetzt erst grad schnalle... selbiger ist eine Hälfte von Resurrecturis, seinerzeit vom mir ebenfalls für gut befunden. Dankeschön Jungs, das hat wirklich Laune gemacht. Da will ich mehr von!
Setlist: Reborn/Re-Failed, Deconstructed World, The Fortress, Third Of Nine, Over Nails, I Am Terror, Holy Hostage

Die Senkrechtstarter :: MERCENARY :: hatte ich noch im Februar mit Megadeth gesehen, eine eher unglückliche Show, da ungemütliche Halle, Chaos, schlechter Sound und Stimmprobleme bei Mikkel Sandager. Davon war heute nix zu spüren, Mikkel hatte keine Probleme und der Zwiegesang mit Basser Rene kam prima zur Geltung. Auch hier gibt es ein gerade veröffentlichtes neues Album namens Architect Of Lies, von dem die Mehrheit der Songs kamen. Logischerweise ;) Das N8 war mittlerweile rappelvoll und die Leute standen dicht an der Bühne. Der Keyborder wurde zwar in die Ecke gequetscht und musste mit minimalem Platz auskommen, aber es reichte zumindest, um wild zu posen und zu bangen. Mehr Platz hatte da der Basser, der auch nix an Grimassen und Faxen ausließ, ebenso Mikkel. Und die 6-Saiten-Fraktion musste dann halt eben schauen, wie sie sich mal so in den Vordergrund spielte ;) Jau, das war eine deutlich bessere Performance.
Setlist: New Desire, Bloodsong, My Secret Window, Embrace The Nothing, World Hate Center, The Endless Fall, 11 Dreams

So. Kaum das die Lichter bei Mercenary aus waren, drängelte sich das Volk auch schon dicht zusammen, um sich möglichst gute (Sicht)Plätze zu ergattern, rief nach den Bay Area Thrashern und gab keinen Millimeter mehr her ;) :: DEATH ANGEL :: ließen es derweil ruhiger angehen und gaben den Fans genug Zeit, sich aufzustacheln. Mit vollem Erfolg ;) Denn kaum, das sich die erste Nase auf der Bühne zeigte, um nach kurzem Intro Lord Of Hate anzustimmen, tobte der Saal. 90 Minuten lang gab es nicht nur das (fast) komplette neue Album Killing Season (bis auf einen Song), sondern auch eine Retro durch die gesamte Historie, also durch alle Alben, mit zweitem Schwerpunkt auf das 87iger Debüt The Ultra-Violence. Mark Osegueda suchte immer wieder den intensiven Kontakt zum Publikum, zog sich dabei ne Flasche mit was Klarem drin rein (war wohl ein Geschenk) und freute sich wie ein Honigkuchenpferd über die frenetische Resonanz. Er behauptete zwar, das ihnen der Jetlag noch in den Knochen steckte, gemerkt hat man davon aber nix, denn die Jungs sprangen wie die Flummis auf der Bühne rum und gaben schlichtweg alles ;) DEATH ANGEL sind einfach nur geil und es macht immer wieder tierisch Spaß die Jungs live zu sehen :)
Setlist: Lord Of Hate, Evil Priest, Buried Alive, Dethroned, Carnival Justice, Voracious Souls, When Worlds Collide, Soulless, Sonic Beatdown, Seemingly Endless Time, The Devil Incarnate, God vs. God, Steal The Crown, 3rd Floor, Kill As One // Resurrection Machine, Thrown To The Wolves

Was für ne geile Show! Aber der eigentliche Spass fing erst danach an ;) Neben dem inbrünstigem Trällern diverser Songs, gab es interessante Wortwechsel und Wortspiele zwischen allen Beteiligten (außer Death Angel, die haben sich recht fix wieder zurückgezogen) und österreichisches (Schimpf)Worttraining für Italiener. Und nach dem Genuss diverser berauschender Substanzen legte Demolitions Janos eine astreine Michael Jackson Performance hin oder kriegte sich Demolitions Mr. Rapp nicht mehr ein, so dass alle anderen vor Lachen schon fast auf dem Boden lagen. Dazwischen wurde das Equipment hin und auch wieder her geschleppt, bis es irgendwann dann tatsächlich im viel zu klein bemessenen Stauraum der Busse verschwand. Oder vielleicht auch nicht? ;)
Ich kann nur jedem empfehlen sich die Tour anzuschauen, es lohnt sich auf alle Fälle ;)

 

story & pics © Dajana