“So
take a look at me now, oh there's just an empty space. And there's
nothing left here to remind me, just the memory of your face…”
Huuuh... Was Phil Collins mit DEATH ANGEL - MERCENARY - DEMOLITION
und EXTREMA zu tun hat? Dieser Song ist essentiell für
diese Bands. Naja... beinahe... *lol* Am zweiten Tourtag jedenfalls
lief der eine oder andere Musiker immer wieder diesen Song singend
und swingend durch’s N8.
Das Tourpackage wurde in den kleinen Saal des N8 gestopft, was
angesichts der - zunächst - übersichtlichen Besucherzahlen
auch angebracht war. Für die Bands war es eher hinderlich,
da es auf der kleinen Bühne doch recht eng und der Bewegungsfreiraum
arg eingeschränkt wurde.
::
Fotos ::
Leicht verspätet
und bei stumpf rotem Licht legten ::
EXTREMA
:: gegen halb acht los. Die Italiener hatten es nicht
leicht, die anwesende Handvoll Leute wachzurütteln und zu
begeistern. Andersherum touren EXTREMA zuhause mit Metallica
oder spielen auf dem Gods Of Metal vor 20.000 Leuten oder so,
so dass die vielleicht 70 Nasen an der Theke nicht unbedingt anregend
wirkten ;) Ein paar Mutige wagten sich dann aber doch vor die
Bühne zum moshen, während die Jungs darauf knapp 30
Minuten lang eine recht aggressive Mischung aus Thrash, Hardcore
und Alternative zockten, dank GL Perotti mit einer Stimme, die
an alte Grunge-Helden erinnert. Nicht schlecht, aber noch irgendwie
handzahm. Und... die Jungs haben keinen einzigen neuen Song gespielt,
dabei ist das Material von Set The World On Fire
schon 3 Jahre alt. So, come on guys and hurry up with something
new!
Setlist: New World Disorder, Second Coming, Displaced,
Confusion, All Around, Nature, Lawyers Inc.
Das sah dann
bei :: DEMOLITION
:: schon mal ganz anders aus :) Die Österreicher
haben ja Anfang des Jahres mit Relict IV ein extrem
geiles Album veröffentlicht, das bei uns nur knapp am Album
des Monats vorbeirutschte. Wie auf dem Album ging es mit Reborn/Re-Failed
los, gefolgt von dem hammergeilen Deconstructed World.
Die volle Breitseite in Sachen Thrash Metal, mit einem Groove,
dem man sich einfach nicht entziehen kann. Gerade live wird auch
noch mal der qualitative Quantensprung zum Vorgängeralbum
Existence deutlich, das ja seinerzeit schon nicht
von schlechten Eltern war. Kam auch alles wesentlich besser bei
den Fans an ;) Dankenswerterweise folgten 4 weitere Songs vom
aktuellen Album, quasi die halbe Platte ;) Blöderweise mussten
aber wegen der zeitlichen Verzögerung die letzten zwei Songs
der Setliste gestrichen werden. Die Band hatte jedenfalls ihren
Spaß, das Publikum, nun zahlreicher anwesend, taute merklich
auf und zollte der Band den verdienten Tribut. Und mit „Neuzugang“
(seit 2005) Janos an der Gitarre, haben sich DEMOLITION
dann auch gleich mal den perfekten Entertainer auf die Bühne
geholt. Der post alle an die Wand... ;) Und wie ich jetzt erst
grad schnalle... selbiger ist eine Hälfte von Resurrecturis,
seinerzeit vom mir ebenfalls für gut befunden. Dankeschön
Jungs, das hat wirklich Laune gemacht. Da will ich mehr von!
Setlist: Reborn/Re-Failed, Deconstructed World, The
Fortress, Third Of Nine, Over Nails, I Am Terror, Holy Hostage
Die Senkrechtstarter
:: MERCENARY
:: hatte ich noch im Februar mit Megadeth gesehen,
eine eher unglückliche Show, da ungemütliche Halle,
Chaos, schlechter Sound und Stimmprobleme bei Mikkel Sandager.
Davon war heute nix zu spüren, Mikkel hatte keine Probleme
und der Zwiegesang mit Basser Rene kam prima zur Geltung. Auch
hier gibt es ein gerade veröffentlichtes neues Album namens
Architect Of Lies, von dem die Mehrheit der Songs
kamen. Logischerweise ;) Das N8 war mittlerweile rappelvoll und
die Leute standen dicht an der Bühne. Der Keyborder wurde
zwar in die Ecke gequetscht und musste mit minimalem Platz auskommen,
aber es reichte zumindest, um wild zu posen und zu bangen. Mehr
Platz hatte da der Basser, der auch nix an Grimassen und Faxen
ausließ, ebenso Mikkel. Und die 6-Saiten-Fraktion musste
dann halt eben schauen, wie sie sich mal so in den Vordergrund
spielte ;) Jau, das war eine deutlich bessere Performance.
Setlist: New Desire, Bloodsong, My Secret Window, Embrace
The Nothing, World Hate Center, The Endless Fall, 11 Dreams
So. Kaum das
die Lichter bei Mercenary aus waren, drängelte sich das Volk
auch schon dicht zusammen, um sich möglichst gute (Sicht)Plätze
zu ergattern, rief nach den Bay Area Thrashern und gab keinen
Millimeter mehr her ;) :: DEATH
ANGEL :: ließen es derweil ruhiger angehen
und gaben den Fans genug Zeit, sich aufzustacheln. Mit vollem
Erfolg ;) Denn kaum, das sich die erste Nase auf der Bühne
zeigte, um nach kurzem Intro Lord Of Hate anzustimmen,
tobte der Saal. 90 Minuten lang gab es nicht nur das (fast) komplette
neue Album Killing Season (bis auf einen Song),
sondern auch eine Retro durch die gesamte Historie, also durch
alle Alben, mit zweitem Schwerpunkt auf das 87iger Debüt
The Ultra-Violence. Mark Osegueda suchte immer
wieder den intensiven Kontakt zum Publikum, zog sich dabei ne
Flasche mit was Klarem drin rein (war wohl ein Geschenk) und freute
sich wie ein Honigkuchenpferd über die frenetische Resonanz.
Er behauptete zwar, das ihnen der Jetlag noch in den Knochen steckte,
gemerkt hat man davon aber nix, denn die Jungs sprangen wie die
Flummis auf der Bühne rum und gaben schlichtweg alles ;)
DEATH ANGEL sind einfach nur geil und es macht immer wieder
tierisch Spaß die Jungs live zu sehen :)
Setlist: Lord Of Hate, Evil Priest, Buried Alive, Dethroned,
Carnival Justice, Voracious Souls, When Worlds Collide, Soulless,
Sonic Beatdown, Seemingly Endless Time, The Devil Incarnate, God
vs. God, Steal The Crown, 3rd Floor, Kill As One // Resurrection
Machine, Thrown To The Wolves
Was für
ne geile Show! Aber der eigentliche Spass fing erst danach an
;) Neben dem inbrünstigem Trällern diverser Songs, gab
es interessante Wortwechsel und Wortspiele zwischen allen Beteiligten
(außer Death Angel, die haben sich recht fix wieder zurückgezogen)
und österreichisches (Schimpf)Worttraining für Italiener.
Und nach dem Genuss diverser berauschender Substanzen legte Demolitions
Janos eine astreine Michael Jackson Performance hin oder kriegte
sich Demolitions Mr. Rapp nicht mehr ein, so dass alle anderen
vor Lachen schon fast auf dem Boden lagen. Dazwischen wurde das
Equipment hin und auch wieder her geschleppt, bis es irgendwann
dann tatsächlich im viel zu klein bemessenen Stauraum der
Busse verschwand. Oder vielleicht auch nicht? ;)
Ich kann nur jedem empfehlen sich die Tour anzuschauen, es lohnt
sich auf alle Fälle ;)