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Poema Arcanvs - The Outside

 
2012-10-20 DE – Essen - Turock

DISBELIEF und GORILLA MONSOON? Aber ja doch, ein bewährtes Package will ich meinen :) Und dafür laß ich so manch anderes Konzert links liegen. Beide Bands hab ich zuletzt genau so an selbiger Stelle Anfang 2010 gesehen. Zweieinhalb Jahre ist das nun her, in denen sich beide Bands durch Line-Up Änderungen kämpfen mußten und nun endlich wieder stabile Gefüge vorzuweisen haben.
Das heutige Abendprogramm wurde mit POEMA ARCANVS und THE OUTSIDE ergänzt, die sich gerade zusammen auf Europatour befinden und sich an diesem Abend hier mit einklinken konnten. Damit hätten wir ein angenehm buntes Gemisch aus melodischem Thrash Metal, Doom Metal, dann Stoner Rock und brutal Death Metal. Klasse! :)

:: Fotos ::

Leider stand das Konzert unter keinem besonders guten Stern, denn zum einen spielten Overkill auf ihrer Killfest-Tour um die Ecke, zum anderen prügelten sich Schalke und der BVB beim Ruhrpottderby. Das machte das Konzert im Turock zu einer sehr kleinen und intimen Angelegenheit bei vielleicht 75 Fans. Allerdings scheint dieser Umstand dem Soundtechniker entgangen zu sein, denn der wähnte sich lautstärkemäßig noch im Wembley Stadion. Im Ernst, es war wirklich schmerzhaft laut.

Los ging es mit :: THE OUTSIDE ::, eine in Berlin lebende Multi-Kulti Band (der Gitarrist und der Schlagzeuger kommen aus Chile, der Basser aus der Türkei), die im Sommer ihr selbst betiteltes Debüt veröffentlicht haben. Musikalisch eine interessante Angelegenheit, eine melodische Mischung aus Thrash Metal und progressiven Elementen, nicht zu kopflastig und enorm dynamisch. Auch, weil der Sänger eine recht ungewöhnliche Stimme hat. Außerdem hatten THE OUTSIDE einen mächtigen Gitarren-Sound. Das Publikum jedoch hatte gewisse Schwierigkeiten sich mit dem Energiepaket anzufreunden und brauchte ein bißchen, um warm zu werden.
Setlist: Empire, The Stench, Ashes, Blood Runs Black, Revolt Of Reason

Wir bleiben von der Nationalität her in Chile, :: POEMA ARCANVS :: sind allerdings keine Unbekannten mehr und konnten heute Abend wirklich überzeugen. Auch hier gibt es ein neues Album namens Transient Chronicles, welches just im Oktober 2012, also genau jetzt, veröffentlicht wurde. Die Doomster spielten typischerweise eher verhalten, dennoch mit heroischer Dramatik, viel Pathos und großen Gesten. POEMA ARCANVS sind live ebenso ein Genuß wie auf CD. Gut, visuell gab es jetzt nicht so viel zu bieten, aber man konnte die Show auch intensiv mit geschlossenen Augen genießen. Großartig!
Setlist: Raven Humankind, The Average Man's Odyssey, Elixir, Alter, Omniscient Opponent, Latent Eclipse

Nun, wie bereits erwähnt, gibt es von den Hauptakteuren des Abends musikalisch noch nichts Neues. Immerhin verkündeten :: GORILLA MONSOON :: umgehend, daß sie in der folgenden Woche das Studio entern würden, um den Nachfolger zu Extermination Hammer einzuspielen. Dazu gab es passend schon ein, zwei neue Songs live zu hören, die im Übrigen nicht wesentlich vom bekannten Material abweichen und somit den typischen Groove und diese so verdammt geile, verrucht böse Fuck-You/Southern HellRock Attitüde aufweisen. „…When I am done with you, you’ll hear the angels sing…“ *sing*. Yes! Man darf gespannt sein ;)
Setlist: Shotgun Justice, Damage King, Goat Lord, neuer Song, Death Revolution, My Way, Codeine Comander, Born To Lose

Derlei Neuigkeiten hatten :: DISBELIEF :: leider nicht zu berichten, doch auch hier gibt es Hoffnung, da man sich mit dem nicht mehr ganz so neuen Neuzugang Wolfgang Rothbauer einen versierten Gitarristen in die Band geholt hat, der sich sicherlich auch prima in ein neues Album einbringen könnte. Nur weiß ich nicht, ob der Mann das zeitlich hinbekommt, schließlich wohnt er nicht gerade um die Ecke (Linz) und hat noch ungefähr 6 andere Bands am Laufen. Aber wie dem auch sei, DISBELIEF haben ebenfalls gut abgeräumt. Jagger ist und bleibt einer der charismatischsten Sänger und die Musik hat eine einzigartige Atmosphäre. Und dennoch… hat man das Gefühl, daß sich innerhalb der Band eine gewisse Müdigkeit breitmacht. DISBELIEF sind seit zwei Dekaden ein grandiose Band, liefern ein fantastisches Album nach dem anderen ab, mit 1A Kritiken, und haben trotzdem nie den großen Durchbruch geschafft, den sie so sehr verdient haben. Das macht sich nun irgendwie bemerkbar. Schwer zu beschreiben… DISBELIEF haben noch immer Energie, aber es fehlt ihnen… an… ich weiß nicht, an… Esprit? An Vehemenz, an Biß, und das ist nicht nur dem Alter geschuldet. Aber ich will nicht meckern, denn es war eine tolle Show und ein fantastischer Abend :)
Setlist: A Place To Hide, Room 309, Hell Goes On, Hate/Aggression Schedule, The One, Sick, Navigator, Rewind It All // The Last Force: Attack!, To The Sky, Misery

 

story & pics © Dajana