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BURN

 
2012-10-28 DE – Herford - X

FIELDS OF THE NEPHILIM sind ohne Zweifel eine der bekanntesten und einflußreichsten Gothic Rock Bands der Szene, welche optisch als eine Mischung aus Italowestern und postnuklearem Endzeitszenario durchgehen und inhaltlich mit mythischen Elementen aus den Bereichen Schamanismus, Chaosmagie und Nephilim-Legende arbeiten. Seit 2005 gibt es zwar kein neues Album mehr, dennoch lassen sich Carl McCoy und seine Jungs immer mal wieder live sehen (meine bis dato einzige FOTN Show war 2009 beim Amphi Festival), so daß man in diesem Jahr nach ewig langer Ankündigung mit einem Live Box-Set namens Ceromonies (Ad Mortem Ad Vitam) rauskommt, welches nun auch mit einer Handvoll Livedates promotet werden soll. Nun, ich bin wahnsinnig gespannt… ;)

:: Fotos ::

Die Münsteraner Gothic/Wave Rocker von :: BURN :: haben de facto alle deutschen Termine der Tour begleitet, allerdings wurde das, aus welchen Gründen auch immer, nicht kommuniziert. Ein bißchen Promotion für BURN im Vorfeld wäre ja schließlich auch nicht schlecht gewesen. Nun denn. Ich habe BURN erst einmal live gesehen, als Opener des Blackfield Festivals, eine eher unscheinbare Performance bei schlechten Rahmenbedingungen. Inzwischen sind BURN ein Universum weiter, haben ihr zweites Album Black Magnolia veröffentlicht und sich live den Arsch abgespielt. Das hat sich ausgezahlt. Denn was ich an diesem Abend zu sehen und zu hören bekam, war eine wie ausgewechselt wirkende Band. BURN spielten lebhaft und dynamisch, während Sänger Felix mit seinen Ansagen nur so losprudelte. Auch Sound und Gesang waren 1A. Das mehrheitlich ältere Publikum konnte an einem Sonntag Abend nicht allzuviel mit so viel Energie anfangen und hinkte den Bemühungen des Fronters ziemlich hinterher. Erst zum Schluß ließen sich dann doch einige, sichtbar angesteckt, sich dazu hinreißen sich mal ein bißchen mehr zu bewegen oder zu klatschen. BURN nahmen es gelassen, versprühten sich doch selbst schon so viel gute Laune. Ich schätze, diese Tour als Support mit 45 Minuten Spielzeit zu begleiten ist schon eine enorme Chance für die Münsteraner. Gut gemacht!
Setlist: Ninety-Nine Floors, The Negative Me, Burn For You, Bursting Clouds, Ghost, Colours I Can’t See, Ultraviolet, Why Don’t You Find Out For Yourself

Während der Umbaupause füllte sich das X noch ein bißchen mehr. Die Erwartungen an den Abend waren ja doch recht unterschiedlich, was die mögliche Zahl der Besucher betraf. Aber ich denke, der Veranstalter kann zufrieden sein, denn das X war gut gefüllt. :: FIELDS OF THE NEPHILIM :: ließen sich dann auch nicht lange bitten. Nach atmosphärischem Intro mit nur wenig Nebel tauchte dann auch Carl McCoy aus dem Dunkel auf und sorgte für erheblichen Beifall. Damit waren aber die Enthusiasmusbekundungen weitestgehend erschöpft, zumal von Seiten der Band die Interaktion mit dem Publikum gleich Null war. Es gab zwar einen Typen (mit nem EBM Shirt) der verzweifelt versuchte, eine 3-Mann-Pyramide aufzubauen, ansonsten war selbst der Beifall nach jedem Song eher lahm. FIELDS OF THE NEPHILIM versuchten natürlich insgesamt so cool wie nur möglich rüberzukommen und sich keine Gefühlsregungen anmerken zu lassen. Und dennoch war mir, als hätte ich ein ums andere Mal die Andeutung eines Grinsens auf McCoys Gesicht gesehen. Der Sound war derweil nicht gerade optimal und zu laut, dafür gab es genug Licht. Da es kein neues Material gibt, bot die Setliste keine wirklichen Überraschungen, ein Best-Of durch 3 der 4 Alben (Elizium blieb außen vor). FIELDS OF THE NEPHILIM spielten eine knappe Stunde, mit Zugabe dann 70 Minuten. Für eine Headliner- und Jubiläumsshow vielleicht ein bißchen mager. Aber ich will nicht meckern, es war ein toller Abend und ein besseres Konzert als jenes auf dem Amphi. Eine FIELDS OF THE NEPHILIM Club-Show hat schon einen gewissen Reiz ;)
Setlist: Shroud (Exordium), Straight To The Light, One More Nightmare, From The Fire, Love Under Will, The Watchman, Dawnrazor, Psychonaut, Moonchild, Mourning Sun // Preacher Man, Last Exit For The Lost

 

story & pics © Dajana