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2008-10-03 DE – Denzlingen - JuZe

Tag 1: „Holger! What The Fuck Is Wrong With You?!”

Der Underground ist schon was Feines! Beim checken der anstehenden Tourdates stolperte ich über zwei aufeinander folgende Gigs von der Kapelle GODS WILL BE DONE. Die Paderborner Thrasher haben in der Vergangenheit schon das ein oder andere mal unsere livehaftige Aufmerksamkeit bekommen, und das aus gutem Grund. Das im Underground kursierende Demo wird live gut und gerne noch eine Spur härter und gekonnt gelebt. Also kurzerhand zum Hörer gegriffen, durchgeklingelt und das OK für einen 2-tägigen Gig-Support abgeholt. Und bei der Gelegenheit gab es mit SEPTIC CHRIST und GOLDEN GORILLA noch zwei Perlen des Undergrounds obendrauf. Metalherz, was willst du mehr?!

:: Fotos ::

Am späten Nachmittag nach einer unspektakulären Zugfahrt im Jugendzentrum Denzlingen angekommen, war ich auch gleich mal der Erste der abendlichen Gäste und Bands. Was solls, so konnte ich mir gleich in aller Ruhe einen passenden Eindruck von dem Schauplatz verschaffen. Faire Preise für Gerstenkaltschalen und diverse andere Getränke stachen zusätzlich zu einer angenehmen, kleinen und feinen Location im Stil eines typischen Jugendzentrums ins Auge. Die Restarbeiten wurden erledigt, die Bands trafen ein, es wurde angestoßen und Smalltalk betrieben… soweit so gut. Nur was bis dahin noch fehlte und sich im Laufe des Abends auch nicht bessern sollte war die Anzahl der Besucher. Satte 50 Leute inklusive Bands wollten sich das Motto des Abends „Sludge vs. Thrash“ nicht entgehen lassen.

Da ist es auch kein Wunder das sich nur ein paar Nasen vor der Bühne wieder fanden, als :: SEPTIC CHRIST :: zuerst in den Ring stiegen und Thrash Metal Haken austeilten. Mit Re-Animator und Society’s Victims wurden gleich mal die beiden ersten Tracks vom Pleasures Of The T.H.R.A.S.H. Demo von der Leine gelassen. Ganz genau, SEPTIC CHRIST mögen’s gerne Old School und haben dabei ne Menge Spaß in den Backen! Und das merkte man den Mannen jeder einzelner Sekunde auf der Bühne an – allen voran Sympathieträger Nr. 1: Frontröhre Bobby Shortleg. Und ja, der Name macht Sinn ;) Genügend Ausstrahlung hatte er an dem Abend auf den Brettern um die paar Denzlinger begeistern zu können. Durch und durch ein gelungener Gig der seinen Abschluss im Anthrax Klassiker Caught In A Mosh fand. So verabschiedet man sich von der Bühne!
Setlist: Re-Animator, Society’s Victims, Walls, 3 Letters Called Hell, Two Faces, Stand Up Straight, Altars Of Christ, No Respect, My America, W.D.W.F# (Wake Up), Thrashing With Style, Caught In A Mosh

Die ohnehin schon lange Umbau- bzw. Abräumpause konnten :: GODS WILL BE DONE :: nicht nutzen, um ihren sonst gewohnten brachialen Sound zu finden. Doch damit nicht genug, an dem Abend steckte der Teufel in allen Fugen des Jugendzentrums, technischen Details und Instrumenten. Doch der Reihe nach. Gewohnt knackig wurden die ersten Thrash-Granaten in das JuZe abgefeuert und es schien so als sollten vorhandenen Metalheads wie gewohnt weggesprengt werden. Doch es dauerte nicht lang und Drummer Markus spürte den für ihn nicht vorhandenen Sound. Dazu noch ein paar gerissene Saiten und Klampfengurte und schon fanden sich GODS WILL BE DONE in der Situation wieder, das Beste aus dem total verkorksten Abend herauszuholen und zockten sich gut es ging durch ihre Setlist. Die paar Anwesenden, entweder weggesprengt oder zurückgezogen, schienen darauf allerdings nicht eingestellt bzw. bereit gewesen zu sein. Denzlingen und GODS WILL BE DONE passten an diesem Abend einfach nicht zusammen.
Setlist: False Prophet, High On Hate, Lamb Of Sacrifice, Mark Of Cain, Strength Beyond Strength, Divine Brutality, Eat You Whole, We Love Animals (Cause They Are Delicious), Guilty By Default, Crushed, Exorcist

Dann öffnete sich der Käfig und der :: GOLDEN GORILLA :: bezog auf den Bühnenbrettern Stellung. Und alle Achtung! Das auf ihrer MySpace-Site angepriesene „Sludge As Hell – Rock As Fuck“ wurde vollends bestätigt. Was die Jungs aus Darmstadt in Sachen Sludge und Doom auf Lager haben ist von der ganz feinen Sorte. Da wurde nicht lange gefackelt – die Walze kam sofort ins Rollen und war nicht zu bremsen. Sehr gut aufeinander eingespielt präsentierten sich GOLDEN GORILLA abgezockt und bestätigten eindrucksvoll, warum die Mannen um Tomasz Kong kürzlich erst die Bühne mit Totenmond teilten. Diesen Geheimtipp sollte man sich nicht entgehen lassen. Keine Frage: Diese abendliche Runde geht klar an GOLDEN GORILLA und damit an den Sludge.
Setlist: Hurling Fists, Teeth In The Pocket, Slaughterhouses, Trajectories, A Stab In The Dark, Meat Me, Black Sun, My Name Is Trouble

Nach der ein oder anderen weiteren abendlichen Runde Erfrischungsgetränke galt es den Weg zur Zwischenstation nach Zürich anzutreten. Allerdings wirken verschiedene Getränke auf bestimmte Personen nicht als Erfrischung. Basser Holger, ohnehin bekannt für seine Schlafeinbrüche, bekam während seiner schlafenden Auszeit auf der Rückfahrt sein Fett weg. Wohl noch angefressen vom Gig oder vielleicht auch sauer auf Bob Rock stauchte ein vom ständig pennenden Bassisten genervter Adam inmitten der Death Magnetic Rezension und wie aus dem Nichts den Schlafenden mit den Worten „Holger! What The Fuck Is Wrong With You!?“ zusammen. Über den Träger des Titels „Bad Mood Machine“ darf sich ab sofort Gedanken gemacht werden ;)

 

story & pics © the.wangacopta