Tag
1: „Holger! What The Fuck Is Wrong With You?!”
Der
Underground ist schon was Feines! Beim checken der anstehenden
Tourdates stolperte ich über zwei aufeinander folgende Gigs
von der Kapelle GODS WILL BE DONE. Die Paderborner Thrasher
haben in der Vergangenheit schon das ein oder andere mal unsere
livehaftige Aufmerksamkeit bekommen, und das aus gutem Grund.
Das im Underground kursierende Demo wird live gut und gerne noch
eine Spur härter und gekonnt gelebt. Also kurzerhand zum
Hörer gegriffen, durchgeklingelt und das OK für einen
2-tägigen Gig-Support abgeholt. Und bei der Gelegenheit gab
es mit SEPTIC CHRIST und GOLDEN GORILLA noch zwei
Perlen des Undergrounds obendrauf. Metalherz, was willst du mehr?!
::
Fotos ::
Am späten
Nachmittag nach einer unspektakulären Zugfahrt im Jugendzentrum
Denzlingen angekommen, war ich auch gleich mal der Erste der abendlichen
Gäste und Bands. Was solls, so konnte ich mir gleich in aller
Ruhe einen passenden Eindruck von dem Schauplatz verschaffen.
Faire Preise für Gerstenkaltschalen und diverse andere Getränke
stachen zusätzlich zu einer angenehmen, kleinen und feinen
Location im Stil eines typischen Jugendzentrums ins Auge. Die
Restarbeiten wurden erledigt, die Bands trafen ein, es wurde angestoßen
und Smalltalk betrieben… soweit so gut. Nur was bis dahin
noch fehlte und sich im Laufe des Abends auch nicht bessern sollte
war die Anzahl der Besucher. Satte 50 Leute inklusive Bands wollten
sich das Motto des Abends „Sludge vs. Thrash“ nicht
entgehen lassen.
Da ist es
auch kein Wunder das sich nur ein paar Nasen vor der Bühne
wieder fanden, als :: SEPTIC
CHRIST :: zuerst in
den Ring stiegen und Thrash Metal Haken austeilten. Mit Re-Animator
und Society’s Victims wurden gleich mal die beiden
ersten Tracks vom Pleasures Of The T.H.R.A.S.H. Demo
von der Leine gelassen. Ganz genau, SEPTIC CHRIST mögen’s
gerne Old School und haben dabei ne Menge Spaß in den Backen!
Und das merkte man den Mannen jeder einzelner Sekunde auf der
Bühne an – allen voran Sympathieträger Nr. 1:
Frontröhre Bobby Shortleg. Und ja, der Name macht Sinn ;)
Genügend Ausstrahlung hatte er an dem Abend auf den Brettern
um die paar Denzlinger begeistern zu können. Durch und durch
ein gelungener Gig der seinen Abschluss im Anthrax Klassiker Caught
In A Mosh fand. So verabschiedet man sich von der Bühne!
Setlist: Re-Animator, Society’s Victims, Walls,
3 Letters Called Hell, Two Faces, Stand Up Straight, Altars Of
Christ, No Respect, My America, W.D.W.F# (Wake Up), Thrashing
With Style, Caught In A Mosh
Die ohnehin
schon lange Umbau- bzw. Abräumpause konnten ::
GODS WILL
BE DONE :: nicht nutzen, um ihren sonst gewohnten
brachialen Sound zu finden. Doch damit nicht genug, an dem Abend
steckte der Teufel in allen Fugen des Jugendzentrums, technischen
Details und Instrumenten. Doch der Reihe nach. Gewohnt knackig
wurden die ersten Thrash-Granaten in das JuZe abgefeuert und es
schien so als sollten vorhandenen Metalheads wie gewohnt weggesprengt
werden. Doch es dauerte nicht lang und Drummer Markus spürte
den für ihn nicht vorhandenen Sound. Dazu noch ein paar gerissene
Saiten und Klampfengurte und schon fanden sich GODS WILL BE
DONE in der Situation wieder, das Beste aus dem total verkorksten
Abend herauszuholen und zockten sich gut es ging durch ihre Setlist.
Die paar Anwesenden, entweder weggesprengt oder zurückgezogen,
schienen darauf allerdings nicht eingestellt bzw. bereit gewesen
zu sein. Denzlingen und GODS WILL BE DONE passten an diesem
Abend einfach nicht zusammen.
Setlist: False Prophet, High On Hate, Lamb Of Sacrifice,
Mark Of Cain, Strength Beyond Strength, Divine Brutality, Eat
You Whole, We Love Animals (Cause They Are Delicious), Guilty
By Default, Crushed, Exorcist
Dann öffnete
sich der Käfig und der :: GOLDEN
GORILLA :: bezog auf den Bühnenbrettern Stellung.
Und alle Achtung! Das auf ihrer MySpace-Site angepriesene „Sludge
As Hell – Rock As Fuck“ wurde vollends bestätigt.
Was die Jungs aus Darmstadt in Sachen Sludge und Doom auf Lager
haben ist von der ganz feinen Sorte. Da wurde nicht lange gefackelt
– die Walze kam sofort ins Rollen und war nicht zu bremsen.
Sehr gut aufeinander eingespielt präsentierten sich GOLDEN
GORILLA abgezockt und bestätigten eindrucksvoll, warum
die Mannen um Tomasz Kong kürzlich erst die Bühne mit
Totenmond teilten. Diesen Geheimtipp sollte man sich nicht entgehen
lassen. Keine Frage: Diese abendliche Runde geht klar an GOLDEN
GORILLA und damit an den Sludge.
Setlist: Hurling Fists, Teeth In The Pocket, Slaughterhouses,
Trajectories, A Stab In The Dark, Meat Me, Black Sun, My Name
Is Trouble
Nach der ein
oder anderen weiteren abendlichen Runde Erfrischungsgetränke
galt es den Weg zur Zwischenstation nach Zürich anzutreten.
Allerdings wirken verschiedene Getränke auf bestimmte Personen
nicht als Erfrischung. Basser Holger, ohnehin bekannt für
seine Schlafeinbrüche, bekam während seiner schlafenden
Auszeit auf der Rückfahrt sein Fett weg. Wohl noch angefressen
vom Gig oder vielleicht auch sauer auf Bob Rock stauchte ein vom
ständig pennenden Bassisten genervter Adam inmitten der Death
Magnetic Rezension und wie aus dem Nichts den Schlafenden mit
den Worten „Holger! What The Fuck Is Wrong With You!?“
zusammen. Über den Träger des Titels „Bad Mood
Machine“ darf sich ab sofort Gedanken gemacht werden ;)