<< archive

 

Obscura - Beneath The Massacre - Defiled

 
2011-05-21 DE – Essen - Turock

Schwer zu sagen wieso, aber wenn sich HATE ETERNAL livehaftig anmelden, dann gibt‘s kein Halten ;) Vielleicht liegt es an Erik Rutan, vielleicht liegt es daran, dass man sich hin und wieder einfach mal den Kopf freipusten muss, denn dafür sind HATE ETERNAL perfekt geeignet. Die Amis sind so ultra brutal und fix… das ist wie eine Frontalbehandlung mit dem ICE ;)

:: Fotos ::

Nach nur einem Tag Pause geht es also zurück ins Turock, um sich ein bisschen zu entspannen. :: DEFILED :: machen den Anfang und geben umgehend ordentlich Gas. Es ist der letzte Tourtag und die Japaner haben scheinbar kein bisschen gelitten, so quietschvergnügt wie die auf der Bühne rumhopsen. Gitarrist Yusuke Sumita übernimmt das Reden und er bedankt sich am laufenden Band bei Fans & Bands für die großartige Zeit, die sie hatten. In Anbetracht der Lage zu Hause in Japan, wiegt das sogar doppelt. DEFILED waren 8 Jahre lang komplett in der Versenkung verschwunden und lassen es nun, mit neuem Album (In Crisis) und neuem Line-Up so richtig krachen. Sound- und strukturtechnisch immer noch recht disharmonisch und zerrissen, aber mit soviel Enthusiasmus, dass es schon wieder eine Freude ist. Bassist Haruhisa Takahata ist der Hammer und Schlagwerker Takahiro Okada wird sich zu späterer Stunde noch hervortun ;) Musikalisch nicht grad der Überflieger, aber hat Spass gemacht Jungs!

Weiter geht’s mit Core-lastigen Tech Death Metal und :: BENEATH THE MASSACRE :: Die Kanadier sind live ne Macht, wenn auch musikalisch nicht jedermanns Sache. Ein gewisser Publikumsaustausch im Turock ist nicht von der Hand zu weisen ;) Sänger Elliot Desgagnés ist gleichermaßen in bester Laune und interagiert auf’s Heftigste mit den Nasen in der ersten Reihe, während die Saitenfront das Aggressionspotential hochschraubt. Kurz, heftig und schmerzvoll *lach*

Auf :: OBSCURA :: war ich sehr gespannt, denn live gesehen hab ich die Herren bisher nicht, jedenfalls nicht in dieser Zusammenstellung ;) Necrophagist in der Vergangenheit schon, auch Pestilence… OBSCURA haben ebenfalls ein neues Album draussen, das dritte in 5 Jahren. Eilig haben es die Münchner also nicht, dafür können Qualität und technisches Können um so mehr auf Omnivium überzeugen. Es war ja eigentlich zu erwarten, dass es nun hochstilisiertes Gefrickel en masse geben würde (was ja die Musik im technischen Sinne ja ist), nöö, dem war aber nicht so. OBSCURA waren sehr relaxt und haben keineswegs die übertalentierten Saitenhexer raushängen lassen. Das war schon sehr beeindruckend, die Show allerdings recht kurz bemessen.
Setlist: Intro, Septuagint, Vortex Omnivium, The Anticosmic Overload, Universe Momentum, Ocean Gateways, Euclidean Elements, Centric Flow, Incarnated

Danach baut Erik Rutan selbst das Equipment um und hat sichtbar Spass dabei, da er bereits von diversen Fans in Beschlag genommen wird. Dann geht’s Licht aus und ICE kommt. :: HATE ETERNAL :: starten mit dem Intro und Eternal Ruler vom just veröffentlichten Album Phoenix Amongst The Ashes und blasen dabei gnadenlos alles an die Wand. Finster ist es auf der Bühne, ein bisschen mehr Licht hätte ganz sicher nicht geschadet. Es geht quer Beet durch die Historie, immer mit Höchstgeschwindigkeit und die Fans rasten komplett aus; moschen, crowdsurfen, pogen, rennen in Circle Pits und ich rutsche in der ersten Reihe hin und her, genehmige mir einen blauen Fleck nach dem anderen und letztendlich kracht mir auch noch wer in den Rücken. Die Kamera hält! ;) HATE ETERNAL haben Spass ohne Ende, Erik grinst, schaut aber schon das eine oder andere Mal über die Schulter, um zu sehen, was hinten vor sich geht. Es ist wie gesagt der letzte Tourtag und die Jungs von Defiled und Beneath The Massacre lassen es sich nicht nehmen, passend zu King Of All Kings mit Burger King Pappkronen das Turock auf den Kopf zu stellen. Zum Glück hab ich Elliot Desgagnés und Christopher Bradley rechts und links neben mir, so dass ich zumindest mit (fast) heiler Haut davonkomme ;) Einfach klasse! Ich fühle mich danach total… überfahren, bin aber zutiefst zufrieden und… ähm… einfach ausgeglichen. Das war genau das Richtige für diesen Abend! Gut, der Sound hätte besser sein können, das Licht auch, aber wat soll’s. Ich hab mich bestens amüsiert, die anderen auch, und nur das zählt. Erik hat hinterher auch wieder abgebaut, der Rest der Bands mischte sich unters Volk und hatte weiterhin ne Menge Spass :)
Setlist (nicht die aus Essen, aber so ähnlich ;)): Rebirth, Eternal Ruler, Thorns Of Acacia, Behold Judas, Lake Ablaze, Bringer Of Storms, Haunting Abound Catacombs, Phoenix Amongst The Ashes, By His Own Decree, The Art Of Redemption, Servants Of The Gods, Powers That Be, I, Monarch, Tombeau, King Of All Kings

 

story & pics © Dajana