2009-04-09 NO – Oslo
<< back

Rockefeller:
Pestilence - Septicflesh - The Batallion - Kampfar - Negura Bunget

John Dee:
Unearthly Trance - Ramesses - Azarath - Episode 13 - Kraanium

Erwartungsvoll ging es am Donnerstag schon früh ins Rockefeller. Auf dem Weg genoss ich bei Kaffee und Muffin die ersten zaghaften Sonnenstrahlen. Angekommen, gab es erst mal ein großes Hallo mit den Jungs von NEGURA BUNGET, die gerade beim Soundcheck waren. Im Übrigen wurde hier vieles sehr locker gehalten. Keiner kontrollierte mich am Eingang, ob ich überhaupt zu einer Band gehörte, es wurden keine Taschen kontrolliert, noch musste ich meinen Kaffee draußen lassen oder ähnliches. Sehr relaxt, wie das ganze Festival über. Da können sich deutsche Veranstalter was von abschneiden!

:: Fotos ::

Den Einstieg zum eigentlichen INFERNO FESTIVAL gönnte ich mir aber eine Etage tiefer im John Dee mit :: KRAANIUM :: Die Osloer hatten hier ein Heimspiel und lieferten astreinen Grindcore ab, der mit ein bisschen Death Metal durchsetzt war. Kurz und knackig gab’s an die 20 Songs, alles nicht besonders variabel, vielmehr hatte ich den Eindruck, das jeder Song mit dem gleichen Riff anfing (und das mir!), aber sehr unterhaltsam und eine nette Einstimmung auf’s Festival ;)

:: NEGURA BUNGET :: waren mit 7 Leuten die zahlenmäßig „größte“ Band des Festivals. Zum Glück ist selbige im Rockefeller nicht gerade klein. Denn neben der regulären Band war auch wieder Secrets Of The Moon Drummer Thelemnar mit von der Partie (plus deren neuer Livegitarist als Basser). Der Sound war brillant und die Musik wie gewohnt magisch intensiv. Das Rockefeller war bis hinten voll mit enthusiastischem Publikum. Dazu gab es auch endlich mal ein neues Stück, ein Instrumental ohne Namen. Einfach grandios diese Band!
Setlist: Intro, New One, Cunoasterea Tãcutã, Dedesuptul, Norilor, Hora Soarelui, Tesarul De Lumini

Das Rockefeller ist im Übrigen ein fantastischer Liveclub auf 3 Ebenen. Unten die Konzerthalle mit diversen Podesten und Sitzecken, dann Treppe rauf zur der Rundum-Ballustrade und dem Balkon mit weiteren Sitzgelegenheiten und noch eine Treppe rauf auf die Dachterrasse (die Raucherecke) mit Bar und einer weiteren Rundum-Ballustrade im Inneren.

Weiter ging es wieder unten im John Dee mit :: EPISODE 13 :: einer türkischen Black Metal Band. Deren Show war schon ziemlich beeindruckend, muss ich sagen. Zwischendurch gab es spoken words und hier und da einen dezenten Ansatz orientalischer Einflüsse, sowie ein paar Keyboards. Alles sehr melodisch, teilweise geradezu episch. Toll!
Setlist: Pitch Black, The Hunt Season, Ignorance Is Bliss, Pure Malefication, The Path

Auf der Hauptbühne war es an der Zeit für :: KAMPFAR :: Und diese eröffneten quasi die feurige Seite des Festivals ;) Ich glaube, es gab bei keinen Festival bisher so viele Pyros wie beim INFERNO FESTIVAL. Kaum eine der folgenden Bands, die nicht irgendwas Brennbares auf der Bühne hatte... Dolk hat natürlich einmal mehr alle umgehend in seinen Bann gezogen und mit seinen Jungs eine grandiose Show geliefert, die standesgemäß mit Norse beendet wurde ;)
Setlist: Inferno, Dødens Vee, Ravenheart, Troll, Død Og Trolldom, Hymne, Vettekult, Norse

Hihihi... was danach kam... verschlug mir einfach die Sprache *lol* Nachdem Meshuggah kurzfristig abgesagt hatten und kein neuer Headliner aus dem Hut gezaubert werden konnte, rutschten Pestilence und Septicflesh auf. Den freigewordenen Slot übernahmen daraufhin :: THE BATALLION :: eine norwegische old school Thrash Metal Band, die man wohl am besten als Tributeband für Sodom und Destruction beschreiben kann. Laut, prollig, rockig, Biersaufend und Testosteronversprühend, einfach genial! Das hat Laune gemacht!!! Schon das Outfit der Jungs zauberte ein breites Grinsen auf mein Gesicht. Scheiße waren die geil!
Setlist: Victims, Man To Man (Warfare), Detonate, Mind My Step, Smoke ´Em Out, Thickskinned, Hate At Last Sight, March Of The Veterans, 20 Paces To, Last Dawn, The Spirit Of Masculinity, Born In A Grave

Zwischendrin gab es im Anneks Room (IMX - Expo) die Signing Session mit :: SKITLIV :: bei der sich insbesondere Gitarist Tore Moren volltrunken in den Vordergrund schob, jede Menge Grimassen zog, wie übrigens der Drummer auch, dann aber auch noch blank zog... Kvarforth ließ sich derweil gar nicht erst blicken...

Danach gab es wieder einen kurzen Zwischenstopp im John Dee, wo :: RAMESSES :: gepflegten Doom Metal verbreiteten. Die Jungs sind gerade mit Unearthly Trance (kamen danach im J. Dee dran) auf Tour und überfallen nach dem INFERNO FESTIVAL ihre eigene Insel links ;) Die Doomsters haben gerade eine EP namens Baptism Of The Walking Dead veröffentlicht, von der sie dann auch 2 der 3 Songs spielten. Wirklich beeindruckend fand ich aber die riesigen Becken am Schlagzeug. Unglaublich.
Setlist: Iron Crow, Black Hash, Ramesses Part 3, Tomb, Another Skeleton, Curse, Baptism of the Walking Dead

Noch besser wurde es danach mit :: SEPTICFLESH :: die seit ihrer Wiederbelebung nun zusammengeschrieben werden. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich SEPTICFLESH das letzte Mal live gesehen habe, es muss jedenfalls verdammt lange her sein. Umso mehr haute mich diese Show von den Füßen, die an Intensität, Magie, Düsternis und ägyptischen Kult kaum zu überbieten war. Definitiv DAS Highlight des Tages!
Setlist: Intro, Unbeliever, Chaostar, Faust, Communion, Virtues Of The Beast, Lovecraft's Death, Sumerian Daemon, Anubis, We The Gods, Red Code Cult, Persepolis

Und schon neigte sich auch der zweite Festivaltag dem Ende zu :: PESTILENCE :: gaben noch einmal richtig Gas, aber man konnte spüren... die Luft war raus. Natürlich gab es die volle Death Metal Breitseite, mit Songs vom neuen Album Resurrection Macabre, dass bei uns immerhin Album des Monats war, und alten Klassikern. Aber die Fans waren müde. Und obwohl die Show ziemlich geil war, konnten die Holländer Septicflesh jedoch nicht toppen. Im Übrigen sitzt Peter Wildoer derzeit hinter den Drums, der auch schon bei Arch Enemy, Darkane und Old Man’s Child getrommelt hat.

Es wurde spät und – dank einer Handvoll Bier- und JD-Bons – auch recht feuchtfröhlich. Aber in Maßen... ;) Zu später Stunde gedachte ich mir einen Nachtbus zu ergattern, um dann festzustellen, das diese nur Freitags und Samstags fahren, und auch nur dann, wenn diese Tage keine Feiertage sind *paaaaah* Wie doof ist das denn??? Nu hieß es, sich ein Taxi zu ordern, in Oslo ein äußerst teures Unterfangen.... *pfffff*

 

stories & pics © Dajana