Rockefeller:
Paradise Lost - Keep Of Kalessin - Swallow The Sun - Vreid - Dew-Scented
John
Dee:
Vicious Art - Root - Pantheon I - Krypt - Taetre
Nach
2 Nächten ohne nennenswerten Schlaf kroch ich wie gerädert
aus den Federn und verschob spontan alle Sightseeingpläne zugunsten
eines ausgedehnten Frühstücks- & Mittagsschlafes,
was aber auch nicht wirklich funktionierte. Besser war dann schon
der Kaffee auf dem Weg ins Rockefeller ;) Nun denn... die anderen
sahen auch nicht viel besser aus ;)
::
Fotos
::
Zum
Wachwerden gab es Krach von :: TAETRE
:: - melodischer Death/Thrash aus Schweden. Aber... haben
die seit 2002 kein Album mehr veröffentlicht? Jedenfalls kommen
die Jungs gut an, nicht nur musikalisch, denn als Gitarist Danyael
den gestählten Oberkörper freimacht, fangen die Mädels
an zu jauchzen ;)
Danach
haben die Deutschen Highspeed-Thrasher ::
DEW-SCENTED
:: die Arschkarte als Opener im Rockefeller. Denn das
bleibt übersichtlich leer. Thrash scheint heute nicht sehr
gefragt zu sein ;) Egal, DEW-SCENTED haben ihre Show gewohnt
routiniert runtergedonnert, zur Freude der Anwesenden, die dann
auch gleich ein Paar Kröten ins Merchandise investierten ;)
Setlist: Intro, Bitter Conflict, Turn To Ash, Into The
Arms Of Misery, Cities Of The Dead, Never To Return, Locked In Motion,
Final Warning
Anschließend
gab es im Anneks-Room eine nicht ganz so spontane aber sehr improvisierte
Persiflage auf (m)Alice in Wonderland. Die MAD
Circus Puppets waren international und die einzelnen Damen
doch recht putzig anzusehen :) Da die englischen Sprachkenntnisse
nicht so toll waren, wurden hinterher gekürzte Skripte zu dem
Schauspiel verteilt. Sehr knuffig!
Weiter
ging es mit :: VREID
:: und jeder Menge Pyros, so dass das knipsende Volk
nur für einen Song in den Graben durfte. VREID starteten
mit dem Intro von Das Boot, während es auf großer Leinwand
dahinter diverse Filmausschnitte, meist aus dem zweiten Weltkrieg,
zu den Songs vom aktuellen Album Milorg gab. Sehr
beklemmend! Dazu stand dann plötzlich noch eine Geigerin auf
der Bühne (die im Gegensatz zu den Jungs reichlich brav aussah),
was dem Song jedoch eine sehr melancholische Note verlieh.
Ein
Abstecher ins Dee und :: PANTHEON
I :: enterten die Bühne. Einmal mehr norwegischer
Black Metal vom Feinsten ;) Obwohl die Musik an sich ja schon geil
ist, lag das Hauptaugenmerk dann wohl doch auf Cellistin Julianne.
Die leider aus Platzmangel sehr in eine Ecke gedrängt ihr Handwerk
versah. Mich deucht, da war ein neuer Song dabei? ;)
Setlist: Intro, The Wanderer And His Shadow, Cyanide Storm,
Transgression, Bannlyst, Enter The Pantheon, Where Angels Burn
Und
nach nur zwei Monaten Abstinenz durfte ich nun wieder ::
SWALLOW
THE SUN :: live sehen :) Gut, das Set war um einiges
kürzer, und, obwohl die US Tour schon ein paar Tage zurückliegt,
sahen die Jungs noch immer recht müde aus. Nach dem Twin-Peaks-Gänsehaut
Intro legten die Finnen einmal mehr eine tolle Show hin, auch wenn
der Helsinki-Gig schwerlich zu toppen ist.
Dann
ging es wieder runter zu :: ROOT
:: jener besagten tschechischen Kultband, die von (fast)
jeden Black Metaller, nebst diverser BM Bands, verehrt wird, die
jedoch selbst noch immer im tiefsten Underground herrscht. Aber
wer den Big Boss einmal live auf der Bühne erlebt hat, wird
ihn auch nicht mehr vergessen, weder optisch noch gesanglich: die
perfekte Verkörperung des bösen Magiers (schwarze Magie
versteht sich), der die Übel dieser Welt auf uns herabbeschwört.
Hatte was ;)
Der
Fotograben im sehr kleinen und heißen John Dee ist im Übrigen
gerade mal so breit wie mein Arsch, einmal drin – mit den
anderen 30 Fotografen – steht man, wo man steht und kann sich
bestenfalls um die eigene Achse drehen. Sehr intim das Ganze ;)
Im Rockefeller war die Platzsituation zwar deutlich besser, da gab
es aber noch viel mehr Fotografen, von denen dann auch einige sehr
rücksichtslos ihre Bilder jagten.
Auf,
auf... zu meinem persönlichen Freitagsfinale mit ::
KEEP
OF KALESSIN :: die natürlich ebenfalls alles
an Pyros in die Luft jagten, was sie kriegen konnten. Passt ja auch
perfekt zu Band und Musik ;) Die Band versteht es sich live in Szene
zu setzen und natürlich ließ es sich insbesondere Sänger
Thebon nicht nehmen, auch für die Fotagrafen zu posen, zumal
der Fotograben so vollgestopft war, das man sich kaum bewegen konnte,
geschweige denn an der Band langzuflanieren, um auch alle Musiker
abzulichten. Kolossus ist ein mächtiges Album,
das sich live unglaublich intensiv und energetisch umsetzen lässt.
Man nehme nur den Titeltrack...
Paradise
Lost und Vicious Art ließ ich zu Gunsten der weit billigeren
(letzten) Straßenbahn sausen. Paradise Lost hatte ich im letzten
Jahr oft genug gesehen und jede Shows war mehr als nur langweilig.
Dem Vernehmen nach war auch die heutige Show nur Durchschnitt, so
dass ich nix verpasst habe.
Noch
eine spaßige Geschichte am Rande: Nachdem ich mir ein Stückchen
Pizza gekauft hatte (Expo), fragte mich doch der recht junge Verkäufer,
was wohl die umgedrehten Kreuze zu bedeuten hätten, die man
allerorten auf dem Festival zu Gesicht bekam. Ich versuchte ihm
zu erklären, dass es sich um antichristlichen Glauben und so
handelte, was er nicht wirklich verstand (Ausländer, Muslime,
der kaum Englisch sprach), also platzte ich raus, das diese Leute
„Satan lieben und verehren würden“, was bei dem
(vermutlich sehr gläubigen) Jungen blankes Entsetzen hervorrief.
Merkt euch diese kleine Geschichte, bis wir morgen zu Koldbrann
kommen ;) |