2009-04-10 NO – Oslo
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Rockefeller:
Paradise Lost - Keep Of Kalessin - Swallow The Sun - Vreid - Dew-Scented

John Dee:
Vicious Art - Root - Pantheon I - Krypt - Taetre

Nach 2 Nächten ohne nennenswerten Schlaf kroch ich wie gerädert aus den Federn und verschob spontan alle Sightseeingpläne zugunsten eines ausgedehnten Frühstücks- & Mittagsschlafes, was aber auch nicht wirklich funktionierte. Besser war dann schon der Kaffee auf dem Weg ins Rockefeller ;) Nun denn... die anderen sahen auch nicht viel besser aus ;)

:: Fotos ::

Zum Wachwerden gab es Krach von :: TAETRE :: - melodischer Death/Thrash aus Schweden. Aber... haben die seit 2002 kein Album mehr veröffentlicht? Jedenfalls kommen die Jungs gut an, nicht nur musikalisch, denn als Gitarist Danyael den gestählten Oberkörper freimacht, fangen die Mädels an zu jauchzen ;)

Danach haben die Deutschen Highspeed-Thrasher :: DEW-SCENTED :: die Arschkarte als Opener im Rockefeller. Denn das bleibt übersichtlich leer. Thrash scheint heute nicht sehr gefragt zu sein ;) Egal, DEW-SCENTED haben ihre Show gewohnt routiniert runtergedonnert, zur Freude der Anwesenden, die dann auch gleich ein Paar Kröten ins Merchandise investierten ;)
Setlist: Intro, Bitter Conflict, Turn To Ash, Into The Arms Of Misery, Cities Of The Dead, Never To Return, Locked In Motion, Final Warning

Anschließend gab es im Anneks-Room eine nicht ganz so spontane aber sehr improvisierte Persiflage auf (m)Alice in Wonderland. Die MAD Circus Puppets waren international und die einzelnen Damen doch recht putzig anzusehen :) Da die englischen Sprachkenntnisse nicht so toll waren, wurden hinterher gekürzte Skripte zu dem Schauspiel verteilt. Sehr knuffig!

Weiter ging es mit :: VREID :: und jeder Menge Pyros, so dass das knipsende Volk nur für einen Song in den Graben durfte. VREID starteten mit dem Intro von Das Boot, während es auf großer Leinwand dahinter diverse Filmausschnitte, meist aus dem zweiten Weltkrieg, zu den Songs vom aktuellen Album Milorg gab. Sehr beklemmend! Dazu stand dann plötzlich noch eine Geigerin auf der Bühne (die im Gegensatz zu den Jungs reichlich brav aussah), was dem Song jedoch eine sehr melancholische Note verlieh.

Ein Abstecher ins Dee und :: PANTHEON I :: enterten die Bühne. Einmal mehr norwegischer Black Metal vom Feinsten ;) Obwohl die Musik an sich ja schon geil ist, lag das Hauptaugenmerk dann wohl doch auf Cellistin Julianne. Die leider aus Platzmangel sehr in eine Ecke gedrängt ihr Handwerk versah. Mich deucht, da war ein neuer Song dabei? ;)
Setlist: Intro, The Wanderer And His Shadow, Cyanide Storm, Transgression, Bannlyst, Enter The Pantheon, Where Angels Burn

Und nach nur zwei Monaten Abstinenz durfte ich nun wieder :: SWALLOW THE SUN :: live sehen :) Gut, das Set war um einiges kürzer, und, obwohl die US Tour schon ein paar Tage zurückliegt, sahen die Jungs noch immer recht müde aus. Nach dem Twin-Peaks-Gänsehaut Intro legten die Finnen einmal mehr eine tolle Show hin, auch wenn der Helsinki-Gig schwerlich zu toppen ist.

Dann ging es wieder runter zu :: ROOT :: jener besagten tschechischen Kultband, die von (fast) jeden Black Metaller, nebst diverser BM Bands, verehrt wird, die jedoch selbst noch immer im tiefsten Underground herrscht. Aber wer den Big Boss einmal live auf der Bühne erlebt hat, wird ihn auch nicht mehr vergessen, weder optisch noch gesanglich: die perfekte Verkörperung des bösen Magiers (schwarze Magie versteht sich), der die Übel dieser Welt auf uns herabbeschwört. Hatte was ;)

Der Fotograben im sehr kleinen und heißen John Dee ist im Übrigen gerade mal so breit wie mein Arsch, einmal drin – mit den anderen 30 Fotografen – steht man, wo man steht und kann sich bestenfalls um die eigene Achse drehen. Sehr intim das Ganze ;)
Im Rockefeller war die Platzsituation zwar deutlich besser, da gab es aber noch viel mehr Fotografen, von denen dann auch einige sehr rücksichtslos ihre Bilder jagten.

Auf, auf... zu meinem persönlichen Freitagsfinale mit :: KEEP OF KALESSIN :: die natürlich ebenfalls alles an Pyros in die Luft jagten, was sie kriegen konnten. Passt ja auch perfekt zu Band und Musik ;) Die Band versteht es sich live in Szene zu setzen und natürlich ließ es sich insbesondere Sänger Thebon nicht nehmen, auch für die Fotagrafen zu posen, zumal der Fotograben so vollgestopft war, das man sich kaum bewegen konnte, geschweige denn an der Band langzuflanieren, um auch alle Musiker abzulichten. Kolossus ist ein mächtiges Album, das sich live unglaublich intensiv und energetisch umsetzen lässt. Man nehme nur den Titeltrack...

Paradise Lost und Vicious Art ließ ich zu Gunsten der weit billigeren (letzten) Straßenbahn sausen. Paradise Lost hatte ich im letzten Jahr oft genug gesehen und jede Shows war mehr als nur langweilig. Dem Vernehmen nach war auch die heutige Show nur Durchschnitt, so dass ich nix verpasst habe.

Noch eine spaßige Geschichte am Rande: Nachdem ich mir ein Stückchen Pizza gekauft hatte (Expo), fragte mich doch der recht junge Verkäufer, was wohl die umgedrehten Kreuze zu bedeuten hätten, die man allerorten auf dem Festival zu Gesicht bekam. Ich versuchte ihm zu erklären, dass es sich um antichristlichen Glauben und so handelte, was er nicht wirklich verstand (Ausländer, Muslime, der kaum Englisch sprach), also platzte ich raus, das diese Leute „Satan lieben und verehren würden“, was bei dem (vermutlich sehr gläubigen) Jungen blankes Entsetzen hervorrief. Merkt euch diese kleine Geschichte, bis wir morgen zu Koldbrann kommen ;)

 

stories & pics © Dajana