Carpathian
Forest - Dismember - Hatesphere - Ensiferum - Skyforger - Koldbrann
- Severe Torture - Tesstimony - Darkside - Hellsaw - Scarecrow
- Devanic - Plenty Suffering - Morbid Breed - Dark Deception -
Molokh - Dusk Ritual - Midgard Upgraded - Lunacy
Auch
die Auftritte ersten beiden Bands, nämlich DUSK RITUAL
und MIDGARD UPGRADED, waren bereits Geschichte,
als wir eintrafen. Also schnell das Zelt aufgebaut und eingeräumt
sowie ein Schnitzel runtergewürgt, und die dritte Band LUNACY
hab ich währenddessen wenigstens akustisch so einigermaßen
mitgekriegt. Ihr melodischer Death Metal hatte zwar noch keine
Massen an Publikum, aber die, die da waren, haben immerhin Applaus
gespendet, der vernehmbar war.
Die Wiener
Todesmetaller MOLOKH waren dann die ersten, die
ich auch gesehen hab, und der Auftakt hätte heftiger
nicht sein können. Alex & Co lieferten eine halbe Stunde
lang derbstes Gegrunze und Geknüppel vom Feinsten, das sich
mehr Publikum als die paar zig Nasen verdient gehabt hätte,
die das Massaker anständig beklatschten und bejohlten.
Gut aufgenommen
wurden anschließend auch die Black/Deather DARK
DECEPTION, die mich eigentlich noch nie enttäuscht
haben. Mit einer CD wie Spititual War in der Hinterhand
ist das aber auch nicht leicht möglich. Es war das dritte
Mal, dass ich die Band in diesem Jahr gesehen habe und zum dritten
Mal gab es am Ende Zugabeforderungen, die aber aufgrund der knappen
Zeitvorgaben nicht erfüllt werden konnten. Bei DARK
DECEPTION machte sich für mich allerdings auch zum
ersten Mal bemerkbar, was sich leider wie ein roter Faden durch
das heurige KOA zog, nämlich der Sound,
der im Gegensatz zu früheren Kaltenbach-Festivals diesmal
bei vielen der „kleineren“ Bands alles andere als
toll war. Immerhin aber waren die geilen schwarzmetallischen Gitarrenriffs,
die zwischen den Todesgrooves platziert sind, hier noch einigermaßen
vernehmbar.
Bei MORBID
BREED aus Forchdorf/Oberösterreich, die in Kaltenbach
ihr 5-jähriges Bandjubiläum begossen, wurde es soundmäßig
leider auch nicht besser, sodass die „Oldschool-Kurzhaar-Death
Metal – Abteilung“ (Eigenbezeichnung) phasenweise
viel zu basslastig rüberkam. Man muss allerdings sagen, dass
sie mit ihrem eher stumpfen, aber sehr wirksamen Midtempo –
Death Metal trotzdem äußerst gut ankamen und mit Ansagen
wie „Das ist unsere Anti-Hippie-Nummer No Romance -
No Flowers – No Mercy“ auch für gute Unterhaltung
sorgten. Sänger Andi erinnerte mit seinem Gebaren auf der
Bühne immer wieder leicht an Napalm Death’s Barney
Greenway, während man musikalisch eher an Grave oder auch
Master dran ist. Insgesamt halt einfach das, was der Titel ihrer
besten Nummer aussagt: No Compromise.
PLENTY
SUFFERING waren dann an der Reihe, ihre neue CD Sou.net
live zu bewerben, und da wurde es nicht nur vor, sondern auch
auf der Bühne voller. Eine sympathische Band mit natürlichen,
lockeren Ansagen ohne irgendein aufgesetztes Gehabe sind sie,
und stilistisch nicht so recht einzuordnen. Von melodischen, atmosphärisch-keyboardlastigen
„Fast-schon-Black“ Metal - Passagen bis zu groovigem
Death/Thrash (wobei letzteres allerdings schon deutlich dominiert)
ist bei der Band alles möglich und das kam auch in Kaltenbach
deutlich heraus. Die hätten sich meiner Meinung nach eine
spätere Startzeit verdient.
Death/Thrash
mit melodisch/schwedischer Schlagseite servierten unter sich zunehmend
verdüsterndem Himmel auch DEVANIC, wenn
auch in einer etwas härteren Variante. Stücke wie Reborn
Again, Strike Back, Focus oder die neue
Nummer Play The Game brachten doch mehrere Anwesende
zum Bangen und lockten auch sonst immer mehr Leute in die Nähe
der Bühne. Eigentlich wäre das Festival also jetzt einigermaßen
in Fahrt gewesen, wenn nicht…
…Regen
eingesetzt hätte, der bald stärker wurde und die meisten
Leute zu regengeschützten Tischen und Bänken oder gar
zu ihren Zelten bzw. Autos trieb. Die Leidtragenden waren die
steirischen Power-Melodic-Death-Metaller SCARECROW N.W.A.,
die aber nicht nur mit dem Wetter, sondern auch mit dem immer
schwächer werdenden Sound gestraft waren. Die Gitarren waren
zeitweise kaum vernehmbar, was die Dominanz des Keyboards noch
stärker in den Vordergrund rückte. Dem charismatischen
und sehr abwechslungsreich singenden Frontmann Bernd gelang es
dennoch, einige Leute zum Mitmachen zu bewegen, was auch durch
den vorübergehend nachlassenden Regen begünstigt wurde.
Wetter- und
soundmäßig (aber nicht musikalisch!!) erreichte das
KOA 2006 anschließend bei HELLSAW
den Tiefpunkt. Im Minutentakt protestierten Fans beim Soundmenschen,
er möge doch ein Einsehen haben und uns ein bisschen Gitarre
hören lassen, der Bursche war aber anscheinend der Meinung,
es würde schon so passen, wie es war. Wenigstens ließ
der Regen wieder nach und es strömten viele sofort wieder
zur Bühne. Geniale Black Metal – Hymnen wie Endless
kamen dank des erbärmlichen Sounds überhaupt nicht zur
Geltung und klangen wie ausgedehnte, eintönige Bass-Solos.
Dass HELLSAW trotzdem bejubelt wurden, liegt
wohl daran, dass viele österreichische Schwarzmetaller wissen,
wie gut die Band bei annähernd brauchbarem Sound geklungen
hätte. Echt schade, dass Aries & Co. damit ohne jedes
Eigenverschulden um einen tollen Auftritt gebracht wurden.
Danach galt
es den Ausfall von TESSTIMONY zu beklagen und
sich über die Ankündigung zu freuen, dass die nächsten
Bands dafür länger spielen würden. Letztlich aber
führte der Ausfall eigentlich nur zu einem ewig langen Soundcheck
von DARKSIDE und nicht zu wesentlich verlängerten
Auftritten. Nach dem Gitarrist Tommy Pippersteiner und Sänger
Wolfgang „Wolf“ Süssenbeck im vorigen Jahr mit
Österreichs Vorzeige-Thrash-Band Demolition einen genialen
Auftritt hingelegt hatten, war diesmal also ihr anderes Putzi
DARKSIDE an der Reihe, über den Semmering
herzufallen. Erfreulicherweise war wenigstens jetzt der Sound
recht ordentlich, sodass die professionelle Darbietung nicht nur
ein optischer Genuss war. Allerdings habe ich leider den Anfang
verpasst und als ich wiederkam, war gerade ein atmosphärisches
Stück des 97er Zweitwerks Shadowfields
an der Reihe, bei dem sich Wolf am Keyboard betätigte. Als
Frontviech kommt er allerdings doch eindeutig mächtiger,
ebenso wie z.B. die Nummer Pillars Of ’Err von
der aktuellen Scheibe Amber: Skeletal Journeys Through
The Void. Bassistenglatze Peter unterhielt die Audienz
mit Grimassen, die teilweise fast schon an Annihilators Jeff Waters
erinnerten. Abschließend rollte das episch-melodische Titelstück
der 98er CD Evolution über die
Allgemeinheit hinweg, bevor Wolf mit der abschließenden
Feststellung „Wir waren DARKSIDE –
ihr wart’s Kaltenbach“ den Eindruck erweckte, als
stünde die kollektive Auflösung von Band und Publikum
unmittelbar bevor.
Oj, SEVERE
TORTURE. Ich weiß nicht, was die Leute an denen
finden. Ja, sie sind brutal, sie sind technisch gut, gar keine
Frage. Aber irgendwie für meine Begriffe doch eher sowas
wie Cannibal Copse für Arme. Viele Leute sehen das aber offensichtlich
ganz anders, und so war es auch in Kaltenbach wieder einmal recht
lebhaft vor der Bühne, als sich die erste internationale
Band erbarmungslos durch ihre 40 Minuten prügelte. Ich kann
nicht sagen, was sie gespielt haben, da ich den Auftritt mehr
zum Entspannen, Fressen und eher unaufmerksamen Zuhören genützt
hab. Die Holländer waren für mich so ziemlich das langweiligste
am gesamten Festival.
Dann aber
waren SKYFORGER an der Reihe, mein vermeintlicher
Höhepunkt des Tages. Anscheinend war ich nicht der einzige
mit dieser Erwartung, war es doch plötzlich wirklich bummvoll
vor der Bühne. Von Beginn an waren zahllose Fäuste in
der Luft, und wäre irgendjemand der lettischen Sprache mächtig
gewesen, dann wäre wohl jedes einzelne Stück lauthals
mitgesungen worden. Irgendwie grölten aber eh trotz Sprachbarriere
alle mit, als die mittelalterlich gewandete Band ihre eingängigen
Folk Metal – Stücke präsentierte. Mittelpunkt
der Show war wie üblich Kaspars Bärbals, der auf diversen
Instrumenten wie Dudelsack, Flöte und Kokle (lettische Harfe)
für die charakteristischen Elemente sorgte. Der Sound war
jetzt leider wieder äußerst grenzwertig, zuerst waren
die Folkinstrumente kaum vernehmbar, und als man die dann doch
einigermaßen mitbekam, waren die Gitarren wiederum zur klanglichen
Randerscheinung degradiert. Trotzdem wurden Hymnen wie Uz
Ziemelkrastu (To The Northern Shores) überschwänglich
gefeiert. Schließlich fiel dann ausgerechnet bei einem der
geilsten Stücke, nämlich Kad Usins Jaj (When
Usins Rides) vom 2003er Erfolgsalbum Perkonkalve
(Thunderforge) der Strom aus. Frontmann Peter verstand es wie
immer, bei den Ansagen die geschichtlichen Zusammenhänge
der einzelnen Stücke auf den Punkt zu bringen, ohne in irgendein
langes und ödes Geschwafel zu verfallen. Schlussendlich war
man aber leider trotzdem gezwungen, die letzten 2 Stücke
zu streichen, sehr zum Verdruss des Publikums, das energisch nach
einer Fortsetzung verlangte. Leider nützte das aber nicht
das geringste, da man mit dem Zeitplan schon leicht im Verzug
war – ein Umstand, der ja eigentlich nicht unbedingt sein
hätte müssen, wenn man den Ausfall von TESSTIMONY
bedenkt. Ich meine, es ist schon okay, dass DARKSIDE
einen längeren Soundcheck bekamen, nachdem der Sound bei
den Bands davor ja alles andere als toll war, aber man kann alles
übertreiben.
Schwamm drüber,
denn jetzt war es Zeit für Kriegsbemalung und wahrhaftiges
norwegisches Schwarzmetall aus dem Hause KOLDBRANN.
Die Stimmung war hier zwar deutlich verhaltener als bei SKYFORGER,
die Zielgruppe aber war zweifellos vorhanden und forderte von
Beginn an Chaos Manifest, das schließlich etwa
bei Halbzeit auch gespielt wurde. Weitere Höhepunkte waren
das begeistert aufgenommene Inkvisitor Renegat und der
Titeltrack der aktuellen Scheibe Moribund.
Zum Abschied schmetterten die grimmigen Norsker noch das beste
Stück, nämlich den Moribund-Rausschmeißer Bestial
Swarm ins Volk und machten sich dann kommentarlos davon,
wie es sich für Bösewichte gehört.
Hatte es also
bisher trotz größtenteils guter bis sehr guter Auftritte
auch den einen oder anderen (eben v.a. soundmäßigen)
Kritikpunkt gegeben, so war der Rest des ersten Tages schlicht
und ergreifend schwer genial. Was ohnehin stark anzunehmen gewesen
war, hatte wohl spätestens bei SKYFORGER
jeder ahnen können, und jetzt bestätigte es sich: ENSIFERUM
waren publikumsmäßig wohl der absolute Gewinner nicht
nur des ersten Tages. Hero In A Dream und Guardians
Of Fate brachten die Meute in volle Fahrt (das ganze jetzt
bei einwandfreiem Sound) und die Finnen steckten mit ihrer Spielfreude
offensichtlich auch einige an, die nicht zu ihren Vollblutfans
zählen. Tale Of Revenge ist ja auch schon sowas
wie ein Live-Hit und hielt die Stimmung weiter am Kochen. Auf
der Bühne herrschte ständige Bewegung und erfreulicherweise
verzichtete Petri Lindroos auch diesmal auf den Scheiss-Hut, den
er bei seinen ersten Auftritten mit den Folk-Metallern getragen
hatte. Auch Meiju Enho am Keyboard feuerte das Publikum in jeder
spielfreien Sekunde zum Mitmachen an, was aber gar nicht nötig
gewesen wäre. Es herrschte sowieso pure Energie, da die Viking/Folk
– Metal Fraktion offenbar die Mehrheit des Publikums ausmachte.
Iron kam mit voller Wucht, nur schade, dass das brachiale
Slayer Of Light nicht gespielt wurde, das hätte
dem ganzen aus meiner Sicht die Krone aufgesetzt. Am Ende wurden
die Überhits Lai Lai Hei, Token Of Time und der
obligatorische Battle Song ausgepackt, und dann hatten
die Babygesichter die Festung Kaltenbach in beeindruckender Art
und Weise eingenommen.
Ein schnelles
Bier in der Umbaupause, und dann stand schon der nächste
Hochkaräter auf der Bühne. Bei HATESPHERE
waren die Reihen zwar nicht ganz so dicht gedrängt, trotzdem
ging es im Publikum mindestens genau so heftig zur Sache wie bei
ENSIFERUM. Jacob Bredahl rannte herum wie aufgezogen
(worin ihm die anderen kaum nachstanden) und schrie 50 Minuten
lang, was die Lungen hergaben. Die Gitarristen Heinz und Pepe
posten zudem noch wie die Weltmeister. Moshpit? Na selbstverständlich!
Die Security hatte alle Hände voll zu tun, die Absperrung
zum Fotograben aufrecht zu erhalten. Gespielt wurden u.a. The
White Fever, Murderous Intent, Sickness Within
und (zum Abschluss) The Coming Of Chaos sowie die Klassiker
Bloodsoil und Believer. Beide Daumen hoch, HATESPHERE
waren ebenso geil wie ENSIFERUM (wenn auch auf
andere Art). Die Frage, die nachher von ein paar Leuten am Bierstand
erörtert wurde, on das denn jetzt Metalcore oder Thrash war,
kann ich hingegen auch nicht beantworten….
Obwohl DISMEMBER
in den letzten Jahren regelmäßig in Österreich
gespielt haben, war doch auch diesmal wieder die Vorfreude spürbar.
Von einigen wusste ich, dass DISMEMBER der Hauptgrund
für ihre Anwesenheit war. Ohne jegliches Intro und auch ohne
Hintergrundmusik kam die Band in völliger Stille auf die
Bühne marschiert, Matti verkündete kurz „Time
To Play!“, und völlig ungerührt wurde der erste
Hassbatzen rücksichtslos in die Menge geschleudert (irgendwas
vom aktuellen Album The God That Never Was),
was sogleich zu wildem Bangen und Moshen führte. Beinahe
jedes Mal, wenn ich die Kerle sehe, bedient wieder irgendwer neuer
den Bass und die zweite Gitarre, diesmal also Tobias Christianson
und Martin Persson, die allerdings wirkten, als hätten sie
immer schon dazugehört. Die alten Heuler Casket Garden
und Skin Her Alive wurden gleich nachgeschoben, um alles
im roten Bereich zu halten. Von der neuen Scheibe kamen noch Feel
The Darkness und Autopsy zum Zug, während der
Where Ironcrosses Grow – Knaller
Tragedy Of The Faithful passender Weise als „our
Tribute to Iron Maiden“ angekündigt wurde. David Blomquist
demonstrierte auch mit Mercyful Fate – Leiberl seine Verbundenheit
zur alten Schule. Noch besser war die Stimmung natürlich
bei den Klassikern Reborn In Blasphemy, Pieces,
und einem meiner Lieblingsstücke, nämlich Of Fire.
Als dann als vermeintlich letztes Stück das vielfach geforderte
Dreaming In Red ertönte, waren überhaupt fast
alle endgültig beglückt – nur ich nicht, ich mag
die Nummer nämlich nicht und hätte eigentlich auf was
anderes zum Abschluss gehofft. Doch als einige bereits in der
Dunkelheit auf dem Weg zum Bierstand waren, vernahm man plötzlich
von der Bühne her „So you want one more? Okay, Mr.
Blomquist, you may begin“, und da kam endlich Override
Of The Overture, das für meine Begriffe bis heute beste
Stück der Band. Wie DISMEMBER diesen Auftritt
noch übertreffen wollen, würde mich stark interessieren.
Eigentlich
war es ja nur das journalistische Pflichtbewusstsein und weniger
das Interesse an der Band, das mich zwang, mich nicht schon vor
der Hauptband des ersten Tages, CARPATHIAN FOREST
zur Zeltruhe zu begeben. Doch es sollte alles ganz anders kommen…
Zunächst aber betätigte sich Herr Nattefrost im Backstagebereich
noch ein bisserl als Axl Rose des Black Metal, attackierte die
eigenen Bandmitglieder und pöbelte einige Festivalmitarbeiter
an, was aber nach Auskunft von Bassist Vrangsinn „völlig
normal“ vor Auftritten ist.
Norwegische
Fahnen mit Bandlogo zierten die Bühnenverstärker, als
die Freakshow schließlich Clown für Clown auf die Bretter
marschiert kam, zu guter letzt Nattefrost persönlich mit
Doppler (österreichisch für „Doppelliterflasche
Wein“) in der Hand. Und der Chef flog gleich innerhalb der
ersten 30 Sekunden 2 mal über den Mikrofonständer und
legte sich auf den Rücken, was aber wohl nicht der Grund
für sein abartiges G’schau gewesen sein wird. Nicht
nur Nattefrost, auch die Herren Vrangsinn, Tchort und Blood Perverter
sind jeder eine Show für sich, auch wenn sich der Bassist
diesmal leider weder im Weihnachtsmann-Mantel, noch mit Tanga
und Plastiktitten präsentierte. Die Stücke (u.a. Skiend
Hans Lik, Knokkelmann, Sadomasochistic, Morbid Fascination Of
Death, Carpathian Forest und vermutlich auch irgendwas vom
neuen Album Fuck You All) wurden weitgehend
tight präsentiert, während die Stimme des Font-Giftzwergs
ziemlich im Allerwertesten war. Aber das schien den meisten Anwesenden
eher egal zu sein, die fraßen den Norwegern aus der Hand
oder hatten aus anderen Gründen ihren Spaß. Irgendwie
habe ich CARPATHIAN FOREST erst an diesem Abend
lieben gelernt. Bis dahin waren sie mir live eigentlich immer
eher auf die Nerven gegangen. Aber in Kaltenbach habe ich erkannt,
was sie sind, nämlich der ultimativ kranke Rock n Roll –
Zombiezirkus, der Saal der tapferen Patienten von Walter Moers,
die Spottkarikaturen des Todes, die Sex Pistols des Black Metal,
der Tanzgroove der Leichenhalle, die einzig wahren Venom des neuen
Jahrtausends! Großartig! Und ich Depp hätte das fast
verpasst!