Nach
einem ungemein großartigen, aber doch eher besinnlichen
Konzerterlebnis gibt es zwei Tage später einfach mal was
voll in Fresse. Rüde Ausdrucksweise, aber 100 pro zutreffend
;)
Die Österreichische Tourschmiede Rock
The Nation schickt ihr erstes Gespann ins Rennen, ein
Wake-Up Call für all jene, die noch nicht ganz im neuen Jahr
angekommen sind, denn das Tourpackage heißt nicht umsonst:
NECKBREAKER’S BALL! Bunte Mischung, fast schon…
strange, aber letztendlich hat man gerade damit ein gutes Händchen
bewiesen.
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Fotos ::
Fünf
Bands, frühe Show mit einem frühen Ende. Als Abrisshalle
dient einmal mehr die Matrix,
was umgehend ein flaues Gefühl verursacht, ob der bekannten
Probleme mit Sound, Licht und Luft. Und was man bereits von den
vorangegangenen Shows vernahm, verhieß nix Gutes: es wird
rappelvoll und die Bühne wird brennen ;)
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MILKING
THE GOATMACHINE :: eröffneten den Reigen und
waren einer der Hauptgründe für mein Erscheinen, denn
seit dem letztjährigen Party San Open Air liebe ich diese
völlig durchgeknallte Truppe aus Ziegenköpfen ;) Erst
2008 gegründet, gab es in 20 Minuten einen musikalischen
Querschnitt durch beide bis dato veröffentlichte Alben Back
From The Goats (2009) und Seven… A Dinner
For One (2010). Die Tube ist bereits rappelvoll und die
Stimmung phänomenal. UND – man glaubt es kaum –
der Sound macht alles nieder! ;) Na geht doch! In gefühlten
30 Sekunden sind 3 Songs durch und ich muss die Kamera wegpacken,
darf mich hernach ganz den Ziegen und Wölfen hingeben.
Surf Goataragua ist erwartungsgemäß das Highlight,
weil jeder mit-… öhm…brüllt! Total geil!
Hat irre Spass gemacht. War nur viel zu kurz *hmpf* Yesss, der
Knaller!
Setlist: March Into Shed, Milk Me Up nBefore I Go Go,
Seven, Goat-Thrower, Sour Milk Boggie, Here Comes Uncle Wolf,
Ding Dong, In The Woods Of Unsuspected, Beware Of The Wolf, Surf
Goataragua, Bingo Bongo - I Don't Want To Leave The Congo
Weiter geht’s
mit :: MÅNEGARM
:: die erstmal so überhaupt nicht ins Konzept
passen wollten. War ein totaler Stilbruch… musikalisch.
Das Publikum schien ebenfalls wie ausgewechselt. Die Partystimmung
war jedenfalls erst mal wech und so richtig wollte auch keine
mehr aufkommen. In der ersten Reihe kippt die Erste aus den Latschen
und lässt sich anschließend von der Security den Rest
des Abends aufpäppeln – so kann man natürlich
auch Geld sparen. Aber dem Security-Typen bloß nicht zu
viel der Gunst erweisen… undankbare Weibers… Derweil
tobt insbesondere Geiger Jan gewohnt lebhaft über die Bühne.
Sein Geigenbogen ist ein einziges Fusseldingens und produziert
massenhaft unsaubere und dissonante Töne ;)
Setlist: Hraesvelg, Mina Fäders Hall, Bergagasten,
Vedergällningens Tid, Daughters Of Eve, I Evig Tid, Hemfärd
Und wieder
erfolgt sowas wie ein Komplettaustausch des Publikums. Es sind
zwar immer dieselben Gesichter, aber irgendwie werden die Befindlichkeiten
regelrecht an- und ausgeschaltet. Zeit für ::
EQUILIBRIUM
:: die ohne Zweifel die Popsternchen der Pagan Metal
Szene sind. Das Fußvolk fängt umgehend an zu toben,
die ersten Crowdsurfer purzeln in den Fotograben, während
es später „blutige Augen“ bei ner Wall Of Death
und diversen Moshpits gibt. Leider ist von der Band nicht allzuviel
zu sehen, da sie massivst eingenebelt wird. Als die Wand mal aufreißt,
fällt auf, dass die Bassistin diesmal keiner modischen Verirrung
erlag und endlich mal ne gute Figur macht. Nicht nur optisch.
Da die Musik ausgesprochen bombastisch und die Instrumentation
mannigfaltig ist, kommt natürlich vieles vom Band. Und mich
deucht, manch symphonische Einleitung ist aus bekannten Themen
einfach nur geklaut.
Setlist: In heiligen Hallen, Sturm, Der ewige Sieg,
Der Wassermann, Blut im Auge, Heimwärts, Fahrtwind, Met,
Aus ferner Zeit
::
LEGION
OF THE DAMNED :: können hernach die Stimmung
nicht wirklich aufrechterhalten. Nicht, dass das Volk müde
wäre (wie man bei Kataklysm sehen wird), die musikalischen
Geschmacksrezeptoren der Fans scheinen heute nur einfach anders
zu ticken. Schade, denn ich fand LEGION OF THE DAMNED ziemlich
geil, auch wenn die Show vielleicht ein bisschen zu routiniert
war. Das neue, gerade eben erst erschienene Album Descent
Into Chaos knallt ordentlich und es wird abwechselnd ein
neuer und ein alter Songs gespielt. Meine Faves des Abends lassen
sich jedoch bei den älteren Sachen finden (ich sach nur
Malevolent Rapture ;)).
Setlist: Night Of The Sabbat, Legion Of The Damned,
Shrapnel Rain, Cult Of The Dead, Death Head’s March, Killzone,
Pray And Suffer, The Hand Of Darkness, Son Of The Jackal, Werewolf
Corpse
Dann wird
einmal mehr umgebaut und :: KATAKLYSM
:: lassen A Soulless God vom aktuellen Album
Heaven's Venom auf die Fans los. Es gibt kein Halten,
die Massen toben, die Jungs bangen sich den Schädel weg,
die Mädels kreischen Fronter Maurizio an (man hörte,
er sei wieder zu haben ;)) Der wiederum sagte erstmal Danke zu
den Fans, die ihn genau hierhin gebracht haben und animiert sie,
ihre Träume niemals aufzugeben und dafür zu kämpfen!
Recht hat er! Derweil gibt es noch mehr Nebel, Hölle, der
verantwortliche Techniker gehört gehängt! Der Schweiß
rinnt in Bächen, das Publikum rastet völlig aus und
unzählige Crowdsurfer halten die Security auf Trab. Eine
unglaublich intensive wie brutale Show und definitiv das Highlight!
Der Olymp gehört KATAKLYSM.
Setlist: A Soulless God, Serenity In Fire, The Ambassador
Of Pain, Push The Venom, Manipulator Of Souls, Determined (Vows
Of Vengeance), Prevail, Years Of Enlightment – Decades In
Darkness, In Shadows & Dust, Astral Empire, As I Slither,
At The Edge Of The World, The Road To Devastation, Crippled And
Broken , To Reign Again, Like Angels Weeping (The Dark)
Um 11 ist
Schluss, die Fans sind komplett ausgepowert und verschwitzt und
es beginnt die übliche Freitagsdrängelei, da bereits
die Discobesucher das Areal in Beschlag nehmen wollen.
Fazit: KATAKLYSM sind das uneingeschränkte Highlight
des Abends, gefolgt von MILKING THE GOATMACHINE und dann
LEGION OF THE DAMNED. Rein subjektiv nach meinem persönlichen
Geschmack natürlich! ;) So, heimwärts Madame…