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2011-04-16 DE – Bochum - Zeche

Hmmm… das ist gar nicht so einfach, die Momente eines wirklichen tollen Konzerts zusammenzufassen, wenn man am nächsten Tag bei einem noch besseren war und einem ständig Melodien und Augenblicke durch den Kopf schießen ;)
Das schmälert natürlich keineswegs die Show von KINGS-X! Das ich die legendären Prog Rocker all die Jahre nie live gesehen habe… ist nach diesem Abend wahrlich eine Schande! Und ich hoffe doch, dass ich in diesem Leben auch noch eine weitere Chance bekomme ;)

:: Fotos ::

Davor gab es das übliche Prozedere und da muss ich erstmal meckern: Also liebe Zeche Bochum, das mit Uhrzeiten… jeder regt sich auf, wenn Frau „nein“ sagt, aber „ja“ meint… Veranstalter sind kein bisschen besser! So! Einlass um 18 Uhr heisst bei mir: Tür auf um 18 Uhr, und nicht um 17 Uhr und auch nicht um 19 Uhr! Dafür war dann aber auch das Bistro mal wieder auf und ich kam in den Genuss dieser leckeren Paninis ;)

Ok, drin und satt ;) Die Uhr schlägt 7, :: KLONE :: klettern auf der Bühne und starten mit Rite Of Passage, dem Opener vom aktuellen Album Black Days. Allerdings tun sie dies vor noch erschreckend leerer Halle. Glücklicherweise vermochten die Franzosen relativ fix noch so manchen aus dem Biergarten vor die Bühne zu locken. Mit jedem neuen Song wurden es mehr :) Und ich muss sagen… KLONE sind einfach fantastisch! Wie konnte ich diese Band bisher so sträflich ausser Acht lassen? Brachialer Sound, die Gitarren sind mächtig und grooven wie Hölle, dazu der rauhe aber charmante Gesang von Yann Ligner und die experimentellen wie progressiven Elemente, wobei hier insbesondere das Saxophon erwähnt sei. Perfekt für Dajana, einmal wieder zum niederknien. Hatte ich schon mal erwähnt, dass französische Bands oftmals sowas ganz Spezielles an sich haben, das mich immer wieder dahinschmelzen lässt? Großartig!
Setlist: Rite Of Passage, Promises, Rain Bird, Empire Of Shame, Immaculatre Desire, Interlude, The Spell Is Cast, Give Up The Rest

Kurze Umbaupause, Gedränge in den ersten Reihen und erwartungsvolle Anspannung. Dann gibt es frenetischen Beifall, während :: KINGS-X :: die Groove Machine durch das Auditorium rollen lassen. Ich wusste gar nicht, das KING’S X so beliebt sind? Sie werden richtiggehend veehrt. Heiss und innig. Würden wir nicht schon an sich stehen, dann gäbe es standing ovations von der ersten Note an. KING’S X geben sich aber auch bei der Setliste richtig viel Mühe. Sie könnten natürlich einfach ihr letztjähriges Live Album Live Love In London runterspielen, tun sie aber nicht, sondern präsentieren eine schöne Mischung an Songs quer durch die Historie bis hin zum 88iger Debüt Out Of The Silent Planet.
Über 30 Jahre sind KING’S X schon im Geschäft, mit Unterbrechungen, was die Band an sich betrifft. Sie sind legendär, waren aber nie die kommerziell erfolgreichen Stars. Die Herren sind alt, aber man sieht es ihnen kein bisschen an. Mr. Doug Pinnick zählt bereits 60 Lenze und hat ein Charisma zum schwach werden! Schlagwerker Jerry Gaskill tobt wie ein Berserker hinter seinem Kit, erstaunlich, dass keines der Felle gerissen ist. Die Musik ist ja schon per se seit Dekaden einzigartig, aber ich hätte nicht gedacht, dass das live ebenso beeindruckend wirken würde. Und auch Ty Tabor wird bei jedem Solo frenetisch gefeiert. Die Band ist gleichermaßen begeistert und auch dankbar, obwohl ich mir nun sicher bin, dass es diese Begeisterungsstürme bei jeder Show gibt. KING’S X spielen mit unbändiger Freude, jammen blindlings und kredenzen uns (inkl. Zugabe) eine 2 Stunden Liveshow, die seinesgleichen sucht.
Für die Zugaben lässt man sich dann auch nicht lange bitten und hier kommt einmal mehr das schwer begeisterte Publikum zum Zuge, das alleine singt, während KING’S X lediglich die eine oder andere Harmonie kurz einfließen lassen, um den Gesang in geordnete Bahnen zu belassen. Ich sag’s Euch, Gänsehaut pur! Grandiose Show! Und… die will ich unbedingt nochmal sehen!
Setlist: Groove Machine, The Train, What Is This?, Complain, Black Flag, Alright, In The New Age, Pillow, Pray, Dogman, Go Tell Somebody, Summerland, We Were Born To Be Loved // Goldilox, Over My Head, Visions

 

story & pics © Dajana