Eigentlich
hatte ich mich aufgemacht, um mir endlich mal GREED
live anzusehen und bei der Gelegenheit eine Live Review über ein
HardCore Happening zu machen. Schließlich wollen wir ja auch lokale
Bands und den Underground supporten. Aber irgendwie kam mal wieder
alles gaaaaanz anders...
Wie oben zu lesen, läuft das Ganze unter dem Motto Local Bands
On Stage. Da aber solche Sachen von Natur aus chaotisch laufen,
den beiden Ami Bands die Shows in Bielefeld gecancelt wurden,
hat man flux umorganiesiert und daraus eben "Intenational Bands
On Stage" gemacht. Also losgestapft ins tiefste Münsterland und
rein ins Vergnügen. Die Musikkneipe Muck entpuppte sich
dann als ausgebaute Scheune mit einer seeeehr wackligen kleinen
Bühne, aber eine Location, wo man sich wohl fühlen kann...
Los
ging es leicht verspätet mit :: SPUTUM
:: Die Jungs kommen aus Harsewinkel, was eigentlich
direkt um die Ecke ist. Vor ungefähr 50 Leuten bretterten sie
mit einem erfrischendem und fröhlichem Punk Rock los, das es bereits
zu Anfang schon eine Freude war. Die hiesige Dorfjugend übte sich
auch sofort in pogen, was nach ca. 15 min. den ersten Verletzten
bescherte. Sputum machen seit 1997 die Gegend unsicher, Demos
gibt es auch, eine CD ist derzeit in Arbeit. Man darf also gespannt
sein.
Setlist: Schandtat, Verlorene Situation, Diesmal
ohne Claudia, Wesley Pe, Verfallsdatum, Schöner Wohnen, Entwicklungshilfe,
Dr. No, Sputum
:: CHEERLEADERS
OF THE APOCALYPSE :: aus
Münster/Warendorf überraschten mit 2 Sängern aber mit fehlendem
2. Gitarristen, der leider arbeiten mußte (Samstag abend ? - muß
ein ähnlich armes Schwein sein, wie meine Wenigkeit). Deutlich
Soilent Green und Mörser beeinflußt, gab's heftig was auf die
Ohren. Noise der Spaß macht! Die Band gibt es seit 1998, hat 2
Demo Tapes draußen und ist auch auf einer Compilation zu finden.
Und die Jungs entpuppen sich als wahre Vinyl-Liebhaber, was bedeutet,
das man C.O.T.A.'s Veröffentlichungen auch auf Langrille
bekommen kann.
Mit
ihrer geilen Debüt CD Fractured im Gepäck (siehe
Review) und neuen Stücken, die demnächst auf einer E.P. veröffentlicht
werden, starteten :: GREED
:: vor nunmehr ca. 100 Leutchens. Man hat sich bereits
eine eigene Fangemeinde erspielt, denn viele Leute waren nur wegen
GREED da. Ohne viel Federlesens gab's dann auch direkt
mit dem Titeltrack Fractured was auf die Fresse. Die Jungs
spielten sich die Seele aus dem Leib, sehr zur Freude des Publikums.
GREED treten live gewaltig Arsch. Bangfreudiges Publikum
wird ein paar Tage benötigen, um den Nacken wieder in Form zu
bringen. Musikalisch bewegen sich GREED zwischen Fear Factory,
Machinehead, Pantera und Pro Pain. Erwähnenswert hier wäre noch
die geile Coverversion von Prodigy's Breathe, ein Knaller :-)
Setlist: Fractured, Scars Deep Within, Abuse
Me, Know This, Shockwaves, In My Dreams I’m God, Breathe,
Perfectly Wrong, Going Sane, Greed // Post/Human
Wie schon oben erwähnt, war es mehr oder weniger reiner Zufall,
daß uns die amerikanischen Bands hier beehrten. Beide Bands sind
derzeit unabhängig voneinander auf Clubtour in Europa und hätten
eigentlich in Bielefeld in verschiedenen Clubs spielen sollen.
Wie dem auch sei, wann verirren sich schon mal amerikanische Hardcore
Bands ins Münsterland? :: 4
IN THA CHAMBER :: servierten
typischen East Coast Hardcore und ließen nie unerwähnt, das sie
auch wirklich aus New York kommen. Leider war das Publikum nicht
ganz so hüpf- und pogfreudig, wie die Kameraden auf der Bühne.
Alle Anheizparolen gingen ins Leere, lediglich die Bandkollegen
von 100 DEMONS und die Crews lieferten - zugegebenermaßen
ungewohnte - Action. Erinnerte teilweise an Breakdance Darbietungen.
Gespielt wurden hauptsächlich Songs von regular zweiten Album
Existence...
Setlist: Mom, Footsteps, Hated At Home, Day
By Day, Existence, Just Lige, Evils Of Man, Strenght
Bevor die gewichtigen Jungs von :: 100
DEMONS :: die inzwischen sehr sehr wacklige Bühne
enterten, wurde erstmal das komplette Equipment ausgewechselt.
Man zog es vor, auf dem eigenem Kram zu spielen. Musikalisch könnte
man die Band am besten umschreiben mit Biohazard meets Hatebreed.
Auch hier gab's ganz krass und brutal was auf die Ohren. Insgesamt
muß man sagen, das der Sound recht gut war und alle Bands super
rüberkamen. 100 DEMON existieren seit 1998 und präsentierten
hauptsächlich Songs vom Debüt Album In The Eyes Of The
Lord. Zudem war Bassist Steve äußert agil und nicht auf
der Bühne zu halten. Er rannte und sprang sowohl auf der Bühne
wie auch Publikum herum, wir der Leibhaftige persönlich.
Setlist: Forsaken, Hardluck, Suffer, Bruce’s
New, Infected, New Moose, Regret, Hard Surprise, So Alone // Wake
Up, Nothing, Backlash
Fazit:
Insgesamt war es ein durchaus gelungener Abend und ich hatte eine
Menge Spaß, und das, obwohl ich (mal abgesehen von Greed) keine
der Bands kannte und auch nicht gerade der Hardcore Freak bin...
Es wurde Krach angekündigt, und den gab es dann auch reichlich
in verschiedenen Variationen. Die Bühne hat es überlebt. Auffallend
- komischerweise - war, das fast alle, egal was sie sonst so anhatten,
weiße Tennissöckchen trugen... sehr evil, übrigens... hahaha.
Zwei dumme Glatzen meinten, noch ein bißchen rumticken zu müssen,
konnten aber an der kurzen Leine gehalten werden. |