<< archive
 

100 Demons • 4 In Tha Chamber • Greed •

Cheerleaders Of The Apocalypse • Sputum

 
2001-06-30 DE Clarholz - Musikkneipe Muck
 

Eigentlich hatte ich mich aufgemacht, um mir endlich mal GREED live anzusehen und bei der Gelegenheit eine Live Review über ein HardCore Happening zu machen. Schließlich wollen wir ja auch lokale Bands und den Underground supporten. Aber irgendwie kam mal wieder alles gaaaaanz anders...
Wie oben zu lesen, läuft das Ganze unter dem Motto Local Bands On Stage. Da aber solche Sachen von Natur aus chaotisch laufen, den beiden Ami Bands die Shows in Bielefeld gecancelt wurden, hat man flux umorganiesiert und daraus eben "Intenational Bands On Stage" gemacht. Also losgestapft ins tiefste Münsterland und rein ins Vergnügen. Die Musikkneipe Muck entpuppte sich dann als ausgebaute Scheune mit einer seeeehr wackligen kleinen Bühne, aber eine Location, wo man sich wohl fühlen kann...

Los ging es leicht verspätet mit :: SPUTUM :: Die Jungs kommen aus Harsewinkel, was eigentlich direkt um die Ecke ist. Vor ungefähr 50 Leuten bretterten sie mit einem erfrischendem und fröhlichem Punk Rock los, das es bereits zu Anfang schon eine Freude war. Die hiesige Dorfjugend übte sich auch sofort in pogen, was nach ca. 15 min. den ersten Verletzten bescherte. Sputum machen seit 1997 die Gegend unsicher, Demos gibt es auch, eine CD ist derzeit in Arbeit. Man darf also gespannt sein.
Setlist: Schandtat, Verlorene Situation, Diesmal ohne Claudia, Wesley Pe, Verfallsdatum, Schöner Wohnen, Entwicklungshilfe, Dr. No, Sputum

:: CHEERLEADERS OF THE APOCALYPSE :: aus Münster/Warendorf überraschten mit 2 Sängern aber mit fehlendem 2. Gitarristen, der leider arbeiten mußte (Samstag abend ? - muß ein ähnlich armes Schwein sein, wie meine Wenigkeit). Deutlich Soilent Green und Mörser beeinflußt, gab's heftig was auf die Ohren. Noise der Spaß macht! Die Band gibt es seit 1998, hat 2 Demo Tapes draußen und ist auch auf einer Compilation zu finden. Und die Jungs entpuppen sich als wahre Vinyl-Liebhaber, was bedeutet, das man C.O.T.A.'s Veröffentlichungen auch auf Langrille bekommen kann.

Mit ihrer geilen Debüt CD Fractured im Gepäck (siehe Review) und neuen Stücken, die demnächst auf einer E.P. veröffentlicht werden, starteten :: GREED :: vor nunmehr ca. 100 Leutchens. Man hat sich bereits eine eigene Fangemeinde erspielt, denn viele Leute waren nur wegen GREED da. Ohne viel Federlesens gab's dann auch direkt mit dem Titeltrack Fractured was auf die Fresse. Die Jungs spielten sich die Seele aus dem Leib, sehr zur Freude des Publikums. GREED treten live gewaltig Arsch. Bangfreudiges Publikum wird ein paar Tage benötigen, um den Nacken wieder in Form zu bringen. Musikalisch bewegen sich GREED zwischen Fear Factory, Machinehead, Pantera und Pro Pain. Erwähnenswert hier wäre noch die geile Coverversion von Prodigy's Breathe, ein Knaller :-)
Setlist: Fractured, Scars Deep Within, Abuse Me, Know This, Shockwaves, In My Dreams I’m God, Breathe, Perfectly Wrong, Going Sane, Greed // Post/Human

Wie schon oben erwähnt, war es mehr oder weniger reiner Zufall, daß uns die amerikanischen Bands hier beehrten. Beide Bands sind derzeit unabhängig voneinander auf Clubtour in Europa und hätten eigentlich in Bielefeld in verschiedenen Clubs spielen sollen. Wie dem auch sei, wann verirren sich schon mal amerikanische Hardcore Bands ins Münsterland? :: 4 IN THA CHAMBER :: servierten typischen East Coast Hardcore und ließen nie unerwähnt, das sie auch wirklich aus New York kommen. Leider war das Publikum nicht ganz so hüpf- und pogfreudig, wie die Kameraden auf der Bühne. Alle Anheizparolen gingen ins Leere, lediglich die Bandkollegen von 100 DEMONS und die Crews lieferten - zugegebenermaßen ungewohnte - Action. Erinnerte teilweise an Breakdance Darbietungen. Gespielt wurden hauptsächlich Songs von regular zweiten Album Existence...
Setlist: Mom, Footsteps, Hated At Home, Day By Day, Existence, Just Lige, Evils Of Man, Strenght

Bevor die gewichtigen Jungs von :: 100 DEMONS :: die inzwischen sehr sehr wacklige Bühne enterten, wurde erstmal das komplette Equipment ausgewechselt. Man zog es vor, auf dem eigenem Kram zu spielen. Musikalisch könnte man die Band am besten umschreiben mit Biohazard meets Hatebreed. Auch hier gab's ganz krass und brutal was auf die Ohren. Insgesamt muß man sagen, das der Sound recht gut war und alle Bands super rüberkamen. 100 DEMON existieren seit 1998 und präsentierten hauptsächlich Songs vom Debüt Album In The Eyes Of The Lord. Zudem war Bassist Steve äußert agil und nicht auf der Bühne zu halten. Er rannte und sprang sowohl auf der Bühne wie auch Publikum herum, wir der Leibhaftige persönlich.
Setlist: Forsaken, Hardluck, Suffer, Bruce’s New, Infected, New Moose, Regret, Hard Surprise, So Alone // Wake Up, Nothing, Backlash

Fazit: Insgesamt war es ein durchaus gelungener Abend und ich hatte eine Menge Spaß, und das, obwohl ich (mal abgesehen von Greed) keine der Bands kannte und auch nicht gerade der Hardcore Freak bin... Es wurde Krach angekündigt, und den gab es dann auch reichlich in verschiedenen Variationen. Die Bühne hat es überlebt. Auffallend - komischerweise - war, das fast alle, egal was sie sonst so anhatten, weiße Tennissöckchen trugen... sehr evil, übrigens... hahaha. Zwei dumme Glatzen meinten, noch ein bißchen rumticken zu müssen, konnten aber an der kurzen Leine gehalten werden.

 
story © Dajana