Katatonia
- Primordial - Asphyx - Daylight Dies - Ahab - Ereb Altor - Ophis
[Wiebke]
Das Einlassprozedere ist uns ja nun schon vertraut, so dass wir
uns gleich richtig einreihen. Nach 20 Minuten Wartezeit bei eiskalten
Temperaturen werden die Türen dann endlich geöffnet.
Als erstes stellen wir leider fest dass 40 ATT SUN ihren
Auftritt absagen mussten, weil Sänger Patrick erkrankt ist.
Mehr Spielzeit für die anderen Bands…
::
Fotos ::
[Wiebke]
:: OPHIS
:: stehen schon in den Startlöchern und machen
vom ersten Ton an Druck. Schön tiefes Growling und schleppende,
zum Headbangen perfekt geeignete Riffs zaubern schon zu so früher
Stunde ein Lächeln ins Gesicht. Yeah, it‘s „rrroooaaarrr“-time!
Beneath Sardonic Skies wird dem anwesenden Ex-Bassisten
gewidmet, der sich auch irgendwo im Publikum befindet. Mein Favorit
ist aber ganz klar der Schlusssong Halls Of Sorrow bei
dem in den ruhigen Passagen zumindest bei mir das Swallow The
Sun-Gefühl aufkommen lässt.
[Wiebke]
Auch wenn es den Anschein hat, dass Isole nicht geduscht und sich
an Alan Averills Schminke bedient haben, handelt es sich jedoch
um :: EREB
ALTOR :: Mehrstimmige Gesänge, griffige Melodien
und Akustikgitarreneinspielungen machen richtig Spaß. Der
Gesang beim zweiten Song By Honour lässt mir gleich
Bathory in den Sinn schiessen. Und prompt geht es mit Home
Of Once Brave weiter, was die Stimmung endgültig zum
Kochen bringt. Danach können die sympathischen Schweden gar
nichts mehr falsch machen. Großartige Show!
[Dajana] Allerdings muss ich hier einwerfen, das, obwohl
EREB ALTOR durch und durch Bathory atmen, gerade die Coverversion
eine der schlechteren war. Nichtsdestotrotz tolles Set. Das letzte
Album der Schweden The End hat nicht umsonst 9 von
10 Punkten bei uns kassiert ;)
Setlist: Myrding Prologue (Intro), Myrding, By Honour,
Home Of Once Brave, Our Failure, Balder’s Fall, Vargavinter
[Wiebke]
:: AHAB
:: haben gleich beim ersten Song mit technischen Problemen
zu kämpfen, so dass Bassist Stephan mittendrin nochmal von
der Bühne muss. Aber damit hört das Elend nicht auf,
denn Cornelius verkündet, dass Frontmann Daniel krank ist,
und es von ihm heute keine cleanen Vocals gibt. Dennoch geben
AHAB alles. Old Thunder ist eine Bank und wird dementsprechend
abgefeiert.
[Dajana] Bei AHAB wird es dann auch noch richtig
emotional, als vor dem vierten und letzten Track The Hunt
Organisator Jose auf die Bühne kommt und diesen Song sowie
das ganze MADRID IS THE DARK III Jota widmet, der kürzlich
verstorben ist.
Setlist: The Divinity Of Oceans, Old Thunder, O Father
Sea, The Hunt
[Wiebke]
Bei dem Ansturm, der jetzt auf die ersten Reihen einsetzt, muss
wohl eine spanische Band am Start sein. Weit gefehlt. ::
DAYLIGHT
DIES :: sind aus den Staaten eingeflogen, können
aber auf eine breite Fanbasis zurückgreifen. Zurecht, denn
der skandinavisch geprägte Dark Metal der Amis ist allererste
Sahne! Mit tollem tollem Riffing, feinsinnigem Gespür für
Melodien und einer Menge Spielfreude ziehen DAYLIGHT DIES
auch mich schnell in ihren Bann. Am Ende sind Souvenirs wie Plecs
und Schlagzeugstöcke heiß begehrt und werden fleißig
in die Menge und mir an den Kopf geworfen.
Setlist: A Life Less Lived, A Portrait In White, All
We Had, Lies That Bind, Cathedral, Four Corners, A Dream Resigned
[Wiebke]
:: ASPHYX
:: hab ich bisher noch nie gesehen. Ergo gibt es jetzt
eine Nachhilfestunde in Sachen Death Metal. Die Niederländer
agieren auch mit geborgtem Equipment absolut tight und fahren
ein volles Brett auf. Auf der Bühne wird synchron gemosht,
gepost und gerockt, vor der Bühne getobt und gepogt. Die
ersten Crowdsurfer schwingen sich nun auch auf, so dass man ständig
auf „Hab acht“-Stellung sein muss. Martin hat wie
gewohnt den Schalk im Nacken und zieht über die KLM, Real
Madrid und das Aussehen seines Bassisten mit dem geborgten Bass
her. Ganz großes Kino, bitte mehr davon!
[Dajana] Hier erlebten wir im Grunde das gleiche Phänomen
wie bei Morgoth am Tag zuvor. Das spanische Publikum flippte bei
den Death Metallern regelrecht aus. Moshpits und Crowdsurfer galore
(und wieder schafft es keiner bis auf die Bühne *lol*).
Setlist: The Quest Of Absurdity, Food For The Ignorant,
Scorebutics, Vermon, Death The Brutal Way, MS Bismarck, We Doom
You To Death, Forgotten War
[Wiebke]
Kuschelig gedrängelt eng bleibt es bei ::
PRIMORDIAL
:: Aber wenigstens springt einem keiner mehr ins Kreuz.
Von Anfang an lässt sich die Crowd von Alan hypnotisieren
und geht enthusiastisch mit. Autumn‘s Abalze wird
nach allen Regeln der Kunst abgefeiert und weitere, ältere
Stücke gefordert. „Sing sing sing to slaves, sing that
Rome burns“ wird von Band und Fans gleichermaßen skandiert.
Gänsehaut, die zweite. The Coffin Ships markiert dann
leider auch schon das Ende eines wieder mitreißenden Sets,
da der Stage Manager das Ende verkündet. So bleibt PRIMORDIAL
nichts anderes übrig, als ziemlich abrupt die Bühne
zu verlassen, was die Fans zum ersten Mal zu richtigen Zugaberufen
veranlasst.
[Dajana] Als hier das Set rigoros aus Zeitgründen
abgewürgt wird, gibt es tatsächlich Buh-Rufe. Das mit
der Zeitplanung läuft nach wie vor… unrund…
Setlist: Intro, No Grave Deep Enough, Autumn’s
Ablaze, Lain With The Wolf, As Rome Burns, Bloodied Yet Unbound,
The Coffin Ships
[Wiebke]
Was Primordial gekürzt wurde, packen ::
KATATONIA
:: mal eben beim Umbau wieder drauf. Gefühlt endlos
braucht die Crew bis alles eingestellt ist. Anders, Jonas und
Co. werden enthusiastisch begrüsst und wissen die Vorschusslorbeeren
auch gleich zu nutzen. Druckvoll tönt Forsaker aus
den Boxen und die Schweden demonstrieren perfektes Synchronmoshen.
Die Stimmung im Publikum ist ausgesprochen gut, viele singen jede
Liedzeile mit. Besonders gefeiert werden Teargas, Ghost
Of The Sun und July. Mir persönlich macht Evidendence
am meisten Spass, Gänsehaut die dritte…
[Dajana] Keine Ahnung, was da los war. Wie schon am Vortag
bei Skepticism war irgendein Stecker vertauscht und klaute somit
jeweils der Gitarre den Saft. Jenen welchen bei all den Effekten
rauszufinden ist zeitaufreibende Sisyphusarbeit. Auch hatte ich
erwartet, das der überaus hektische Besitzer des Penelopes
bei Per’s Zigarette einen weiteren Wutausbruch erleiden
würde, schliesslich ist das Rauchen auch in Spanien mittlerweile
streng verboten. Es passierte aber nix. Erst gegen Ende des Sets,
als es aussah, dass KATATONIA auch nur eine Sekunde länger
als 0 Uhr spielen könnten, suchte der Mann schon wieder verzweifelt
nach dem Stecker…
Setlist: Intro, Forsaker, Liberation, Soil’s Song,
The Longest Year, Wait Outside, My Twin, For My Demons, Chrome,
Teargas, Ghost Of The Sun, Nephilim, Evidence, July, Day And Shade
[Dajana]
Mit einer großartigen Band und einer großartigen Headlinershow
geht die die dritte Edition des MADRID IS THE DARK FESTIVALS
zu Ende. Das Penelope war sehr gut besucht aber nicht ausverkauft.
Leider reichte das nicht, um das Festival zu einem finanziellen
Erfolg zu machen, vielmehr gab es durch die Reorganisationen Verluste,
so dass eine vierte Ausgabe des MADRID IS THE DARK zumindest
überdacht und erwogen werden muss. Wir drücken mal alle
verfügbaren Daumen, dass es weiter geht.
Wir bedanken
uns jedenfalls ganz herzlich bei Adrian und Jose das wir dabei
sein durften.
Uns blieb
das Pech weiterhin hold, ich sag nur Ryan Air. Und auch der Diebstahl
sollte noch weiteres Ungemach nach sich ziehen. Nichtsdestotrotz
ist Madrid immer eine Reise wert! Amen.