2011-12-10 ES – Madrid - Sala Penelope
<< back

Katatonia - Primordial - Asphyx - Daylight Dies - Ahab - Ereb Altor - Ophis

[Wiebke] Das Einlassprozedere ist uns ja nun schon vertraut, so dass wir uns gleich richtig einreihen. Nach 20 Minuten Wartezeit bei eiskalten Temperaturen werden die Türen dann endlich geöffnet. Als erstes stellen wir leider fest dass 40 ATT SUN ihren Auftritt absagen mussten, weil Sänger Patrick erkrankt ist. Mehr Spielzeit für die anderen Bands…

:: Fotos ::

[Wiebke] :: OPHIS :: stehen schon in den Startlöchern und machen vom ersten Ton an Druck. Schön tiefes Growling und schleppende, zum Headbangen perfekt geeignete Riffs zaubern schon zu so früher Stunde ein Lächeln ins Gesicht. Yeah, it‘s „rrroooaaarrr“-time! Beneath Sardonic Skies wird dem anwesenden Ex-Bassisten gewidmet, der sich auch irgendwo im Publikum befindet. Mein Favorit ist aber ganz klar der Schlusssong Halls Of Sorrow bei dem in den ruhigen Passagen zumindest bei mir das Swallow The Sun-Gefühl aufkommen lässt.

[Wiebke] Auch wenn es den Anschein hat, dass Isole nicht geduscht und sich an Alan Averills Schminke bedient haben, handelt es sich jedoch um :: EREB ALTOR :: Mehrstimmige Gesänge, griffige Melodien und Akustikgitarreneinspielungen machen richtig Spaß. Der Gesang beim zweiten Song By Honour lässt mir gleich Bathory in den Sinn schiessen. Und prompt geht es mit Home Of Once Brave weiter, was die Stimmung endgültig zum Kochen bringt. Danach können die sympathischen Schweden gar nichts mehr falsch machen. Großartige Show!
[Dajana] Allerdings muss ich hier einwerfen, das, obwohl EREB ALTOR durch und durch Bathory atmen, gerade die Coverversion eine der schlechteren war. Nichtsdestotrotz tolles Set. Das letzte Album der Schweden The End hat nicht umsonst 9 von 10 Punkten bei uns kassiert ;)
Setlist: Myrding Prologue (Intro), Myrding, By Honour, Home Of Once Brave, Our Failure, Balder’s Fall, Vargavinter

[Wiebke] :: AHAB :: haben gleich beim ersten Song mit technischen Problemen zu kämpfen, so dass Bassist Stephan mittendrin nochmal von der Bühne muss. Aber damit hört das Elend nicht auf, denn Cornelius verkündet, dass Frontmann Daniel krank ist, und es von ihm heute keine cleanen Vocals gibt. Dennoch geben AHAB alles. Old Thunder ist eine Bank und wird dementsprechend abgefeiert.
[Dajana] Bei AHAB wird es dann auch noch richtig emotional, als vor dem vierten und letzten Track The Hunt Organisator Jose auf die Bühne kommt und diesen Song sowie das ganze MADRID IS THE DARK III Jota widmet, der kürzlich verstorben ist.
Setlist: The Divinity Of Oceans, Old Thunder, O Father Sea, The Hunt

[Wiebke] Bei dem Ansturm, der jetzt auf die ersten Reihen einsetzt, muss wohl eine spanische Band am Start sein. Weit gefehlt. :: DAYLIGHT DIES :: sind aus den Staaten eingeflogen, können aber auf eine breite Fanbasis zurückgreifen. Zurecht, denn der skandinavisch geprägte Dark Metal der Amis ist allererste Sahne! Mit tollem tollem Riffing, feinsinnigem Gespür für Melodien und einer Menge Spielfreude ziehen DAYLIGHT DIES auch mich schnell in ihren Bann. Am Ende sind Souvenirs wie Plecs und Schlagzeugstöcke heiß begehrt und werden fleißig in die Menge und mir an den Kopf geworfen.
Setlist: A Life Less Lived, A Portrait In White, All We Had, Lies That Bind, Cathedral, Four Corners, A Dream Resigned

[Wiebke] :: ASPHYX :: hab ich bisher noch nie gesehen. Ergo gibt es jetzt eine Nachhilfestunde in Sachen Death Metal. Die Niederländer agieren auch mit geborgtem Equipment absolut tight und fahren ein volles Brett auf. Auf der Bühne wird synchron gemosht, gepost und gerockt, vor der Bühne getobt und gepogt. Die ersten Crowdsurfer schwingen sich nun auch auf, so dass man ständig auf „Hab acht“-Stellung sein muss. Martin hat wie gewohnt den Schalk im Nacken und zieht über die KLM, Real Madrid und das Aussehen seines Bassisten mit dem geborgten Bass her. Ganz großes Kino, bitte mehr davon!
[Dajana] Hier erlebten wir im Grunde das gleiche Phänomen wie bei Morgoth am Tag zuvor. Das spanische Publikum flippte bei den Death Metallern regelrecht aus. Moshpits und Crowdsurfer galore (und wieder schafft es keiner bis auf die Bühne *lol*).
Setlist: The Quest Of Absurdity, Food For The Ignorant, Scorebutics, Vermon, Death The Brutal Way, MS Bismarck, We Doom You To Death, Forgotten War

[Wiebke] Kuschelig gedrängelt eng bleibt es bei :: PRIMORDIAL :: Aber wenigstens springt einem keiner mehr ins Kreuz. Von Anfang an lässt sich die Crowd von Alan hypnotisieren und geht enthusiastisch mit. Autumn‘s Abalze wird nach allen Regeln der Kunst abgefeiert und weitere, ältere Stücke gefordert. „Sing sing sing to slaves, sing that Rome burns“ wird von Band und Fans gleichermaßen skandiert. Gänsehaut, die zweite. The Coffin Ships markiert dann leider auch schon das Ende eines wieder mitreißenden Sets, da der Stage Manager das Ende verkündet. So bleibt PRIMORDIAL nichts anderes übrig, als ziemlich abrupt die Bühne zu verlassen, was die Fans zum ersten Mal zu richtigen Zugaberufen veranlasst.
[Dajana] Als hier das Set rigoros aus Zeitgründen abgewürgt wird, gibt es tatsächlich Buh-Rufe. Das mit der Zeitplanung läuft nach wie vor… unrund…
Setlist: Intro, No Grave Deep Enough, Autumn’s Ablaze, Lain With The Wolf, As Rome Burns, Bloodied Yet Unbound, The Coffin Ships

[Wiebke] Was Primordial gekürzt wurde, packen :: KATATONIA :: mal eben beim Umbau wieder drauf. Gefühlt endlos braucht die Crew bis alles eingestellt ist. Anders, Jonas und Co. werden enthusiastisch begrüsst und wissen die Vorschusslorbeeren auch gleich zu nutzen. Druckvoll tönt Forsaker aus den Boxen und die Schweden demonstrieren perfektes Synchronmoshen. Die Stimmung im Publikum ist ausgesprochen gut, viele singen jede Liedzeile mit. Besonders gefeiert werden Teargas, Ghost Of The Sun und July. Mir persönlich macht Evidendence am meisten Spass, Gänsehaut die dritte…
[Dajana] Keine Ahnung, was da los war. Wie schon am Vortag bei Skepticism war irgendein Stecker vertauscht und klaute somit jeweils der Gitarre den Saft. Jenen welchen bei all den Effekten rauszufinden ist zeitaufreibende Sisyphusarbeit. Auch hatte ich erwartet, das der überaus hektische Besitzer des Penelopes bei Per’s Zigarette einen weiteren Wutausbruch erleiden würde, schliesslich ist das Rauchen auch in Spanien mittlerweile streng verboten. Es passierte aber nix. Erst gegen Ende des Sets, als es aussah, dass KATATONIA auch nur eine Sekunde länger als 0 Uhr spielen könnten, suchte der Mann schon wieder verzweifelt nach dem Stecker…
Setlist: Intro, Forsaker, Liberation, Soil’s Song, The Longest Year, Wait Outside, My Twin, For My Demons, Chrome, Teargas, Ghost Of The Sun, Nephilim, Evidence, July, Day And Shade

[Dajana] Mit einer großartigen Band und einer großartigen Headlinershow geht die die dritte Edition des MADRID IS THE DARK FESTIVALS zu Ende. Das Penelope war sehr gut besucht aber nicht ausverkauft. Leider reichte das nicht, um das Festival zu einem finanziellen Erfolg zu machen, vielmehr gab es durch die Reorganisationen Verluste, so dass eine vierte Ausgabe des MADRID IS THE DARK zumindest überdacht und erwogen werden muss. Wir drücken mal alle verfügbaren Daumen, dass es weiter geht.

Wir bedanken uns jedenfalls ganz herzlich bei Adrian und Jose das wir dabei sein durften.

Uns blieb das Pech weiterhin hold, ich sag nur Ryan Air. Und auch der Diebstahl sollte noch weiteres Ungemach nach sich ziehen. Nichtsdestotrotz ist Madrid immer eine Reise wert! Amen.

 

story Wiebke & Dajana • pics © Dajana