Certifiably
Insane
Die Liebelei
mit MINDLESS SELF INDULGENCE währt ja noch nicht sooo
lange. Nachdem ich die völlig durchgeknallten Amis im letzten
Jahr auf MySpace entdeckte, folgte im Januar 2008 die Live DVD
Our Pain Your Gain, und die hat mich sowas was
von weggeblasen, das ich mich natürlich wie eine Wahnsinnige
auf die kurz darauf auftauchenden Tourdaten gestürzt habe
;)
Wenn die Show in Köln auch nur Ansatzweise so ausfallen würde
wie das, was ich auf der DVD zu sehen bekam... dann MUSSTE das
einfach eine grandiose Show werden ;)
Zusammen mit Dani vom Reflections Of Darkness ging es in die Kölner
Innenstadt (natürlich nicht ohne sich zu verfahren *lol*),
um dem ehemaligen Prime Club, nun Luxor
genannt, meinen ersten Besuch abzustatten. Selbiger ist klein
und langgezogen, ähnlich wie die Matrix in Bochum, und war
mit 500 Leuten mehr als ausverkauft und somit proppevoll! Man
war angehalten sich sofort einen passenden Platz zu suchen, denn
sobald es losging, kam man keinen Millimeter mehr wech, bestenfalls
noch zum Klo ;)
::
Fotos ::
Dandies
In The Underworld
Der Abend
fing mit 21 Uhr ungewohnt spät an, aber gut, waren ja auch
nur 2 Bands. Den Anheizer gaben die Norweger ::
GERILJA
::, die bei mir erst mal für ne Menge Verwirrung
sorgten, denn es gibt eine weitere norwegische Band gleichen Namens,
die aber politisch korrekten Hardcore zocken. Mit denen hatte
das Trio am heutigen Abend nu mal gar nix gemein, schon optisch
lagen Welten zwischen beiden Bands ;) Während der knuddelige
Basser Simon und Drummer Ottar noch als völlig normal durchgingen,
wurde Sänger und Gitarist Alex mit Zebra-Leggings, Stirn-
und Armband und Leg-mich-flach-Muscle-Shirt aus den hippigen Endsechzigern
ins Luxor gebeamt. In knallpinkes Licht getaucht gab’s psychedelisch
angehauchten Rock mit dezent punkiger Note und recht spacigen
Samples drin. Erinnerte mich irgendwie an T-Rex, nur eben mit
weniger Glam und Gitarren drin. Und genau das war auch das Problem,
es fehlte der richtige Kick. War irgendwie alles zu handzahm und
gebremst. Demzufolge ließ sich das Publikum auch kaum zu
Reaktionen hinreißen, erst, als der letzte Song angestimmt
wurde und das Volk schon nach MSI rief...
Setlist: White L, The Night, Disco Shakedown, Rad P.
Masters Of The Universe, Neon Sphere, Heat, P.S.
Industrial
Jungle Pussy Punk Deluxe
Die Amis nahmen
es gelassen und ließen sich beim Backline-Wechsel viel Zeit,
währenddessen schon mal das erste Mädel umgekippt aus
dem dichtgepackten Publikum gezogen werden musste. Endlich ließen
sich :: MINDLESS
SELF INDULGENCE :: auf der Bühne blicken,
verteilte Sänger Jimmy Urine Katjes und Gummibärchen
und platzierte Gitarist Steve Righ? seinen Fuß 2 mm vor
meinem Gesicht. Er mag scheinbar keine Fotografen... Jimmy auch
nicht, denn er holte sich später einen Kollegen aus dem Fotograben
auf die Bühne zum Publikum knipsen und lästerte über
seine Bilder ab ;) Und dann ging das Spektakel los! Mit den ersten
Tönen zu Shut Me Up flippten nicht nur MSI
komplett aus, sondern auch das Publikum („you’re
so classy… you’re so a fucking classy audience…“).
100% Energie, 100% absoluter Wahnsinn über die gesamte Distanz!
Hier wurde 1:1 umgesetzt, was ich von der DVD her kannte ;) Jimmy
Urine war in absoluter Höchstform, auch stimmlich, kletterte
überall drauf und dran herum, sprang ins Publikum, leckte
und küsste es, verteilte weiter Süßigkeiten und
verarschte es auch kräftig im gleichem Atemzug. Überhaupt
war er wieder bis zum Abwinken sarkastisch. Dummerweise hörten
die Fans nicht hin (oder sind des Englischen nicht mächtig)
und beließen es stattdessen beim intelligenzfreien Antwortkreischen.
Bassistin Lyn Z stand Jimmy in nichts nach, hüpfte und kletterte
ebenfalls, poste und verbog sich allerliebst. Gitarist Steve gab
den destruktiven bösen Mann, während Drummerin Kitty
auf einem sehr übersichtlichen Kit viel Spaß mit dem
darauf herumturnenden Jimmy hatte ;) Die Stimmung wird auf beiden
Seiten bis Anschlag ausgereizt. Unglaublich! Es flogen Mikroständer
und Monitorboxen durch die Gegend (nein, es wurden keine Gitarren
zerkleinert), Jimmy verkaufte sein Mikro (für 20€),
drehte mit den Fans eine YouTube-Hello-from-Cologne-Message und
schickte sie sich selbst, manschte mit Margarine rum und griff
danach mit gut eingefetteten Händen jeden in der ersten Reihe
an die Nase *prust*. Auch das Publikum blieb nicht verschont,
es wanderten Schuhe durch die Gegend und der Mann hat’s
echt drauf, aus jeder Situation das Beste herauszuholen, natürlich
immer auf die möglichst provokanteste Art und Weise ;)
Neben der bewährten Best-Of Setliste, wie man sie auch auf
der DVD findet, gab es auch sechs neue Tracks vom April erscheinenden
neuen Album If, die man sich auch auf der MySpace-Seite
anhören kann. Generell kamen natürlich Klassiker wie
Shut Me Up, Stupid MF oder z.B. Straight To Video
besser an, als die neuen, die kaum einer kannte. Live sind MSI
glücklicherweise eine ganze Ecke härter, als auf CD,
die mir ja immer ein bisschen zu glatt sind.
Fazit: Eine verdammt geile Show, nur leider viel zu kurz, denn
nach gerade mal 75 Minuten war Schluss: „That’s
the most important part for a band, leaving backstage for hot
girls, drugs and sex and you shout M S I…”
Setlist: Shut Me Up, Mastermind, Clarissa, Stupid MF,
1989, Never Wanted To Dance, Kill The Rock, Prescription, Revenge,
Animal, Tornado, Pay For It, Faggot, Capitol P, Bitches, Dicks
Are For My Friends, Golden I, What Do They Know // Planet Of The
Apes, Straight To Video, I Hate Jimmy Page
Wann immer
es geht, ist eine MINDLESS SELF INDULGENCE Show ein MUSS!