« archive
 

Nightwish - Beast In Black -

Turmion Kätilöt

2022-12-01 DE – Düsseldorf - PSD Bank Dome

| Einlass: 18 Uhr | Beginn: 18:55 Uhr | Tickets: 35 Euro + Gebühren |

Düsseldorf, echt jetzt? Du willst Landeshauptstadt sein? Du baust Multi-Eventtempel, stockst sie sogar auf aber Parkplätze sind dir ein Fremdwort?
Was letzte Woche in der Mitsubishi Electric Halle schon extrem schlimm war, entwickelte sich dieses Mal zum absoluten Verkehrschaos. Der :: PSD Bank Dome :: (früher ISS Dome), inzwischen in der Kapazität von 8500 auf 15100 erweitert, bietet lediglich 400 VIP Parkplätze in der hauseigenen Tiefgarage, plus 2300 Parkplätze im Parkhaus nebenan, das man sich mit Urlaubsparkern teilen muss. Den Verkehrskollaps bei einer knapp ausverkauften Show bei der Anfahrt, und noch schlimmer bei der Abfahrt, darf sich jeder gerne selbst ausrechnen. Es gibt sonst keine Möglichkeiten zum Parken. Und dass bei Veranstaltungen mit Alleinstellungsmerkmal, wo das Publikum aus einem sehr weiten Umkreis (300km sind da keine Seltenheit) nach Düsseldorf fährt. Zu erwarten, das da 15000 Fans mit dem ÖPNV anreisen ist utopisch - zumal der ÖPNV sowas von unzuverlässig ist.
Im Übrigen werden beide Hallen von D.Live, einem städtischen Unternehmen der Stadt Düsseldorf betrieben und lassen sich die Handvoll Parkplätze und das Chaos mit 7 Euro bezahlen (damit der teuerste Parkplatz in NRW).
Oh, Catering und Merch waren hier übrigens noch teurer, als in der Mitsubishi Halle. Wasser 5 Euro, Bier 6 Euro, Brezel 5 Euro, Shirts 45 Euro.

Nun denn, symphonischer Metal die Zweite. Nach Within Temptation letzte Woche stocken wir noch ein kleines bisschen auf und landen bei NIGHTWISH. Auch hier gibt es endlich die Nachholtermine der Human.:||:Nature. Tour. NIGHTWISH gastieren bereits zum zweiten Mal im Dome. Damals, 2012, hatte der noch einen anderen Namen und Anette Olzon sang in der Band (eine grandiose Show, wie ich mich erinnere - Livebericht hier). Zuletzt habe ich NIGHTWISH 2018 gesehen, ebenfalls mit BEAST IN BLACK im Schlepptau. Scheint sich bewährt zu haben, ist nur nicht besonders reizvoll, dasselbe Package mehrfach zu sehen. Wie dem auch sei, dafür gab es mit TURMION KÄTILÖT mal eine erfrischend andere Vorband ;)

:: Fotos :: TURMION KÄTILÖT ::

Leider hab ich von :: TURMION KÄTILÖT :: nicht allzu viel mitbekommen. Nach dem Stress vor dem Dome plumpste ich verspätet in den Fotograben, knipste hektisch die Hebammen des Verderbens und musste auch schon wieder raus. Nachdem die Kameras abgegeben waren und ich wieder in der Halle stand, war die Show auch schon vorbei. Da war es gerade 19:20 Uhr.
Tja, da bleibt nicht viel zu erzählen. Die Finnen hatten sichtlich Spass auf der Bühne, boten visuell was für die Kamera und rockten musikalisch irgendwo zwischen Humppa Metal und Techno. Licht und Sound waren eher bescheiden, letzteres problembehaftet und die Halle halt nur halbvoll. Na dann erstmal durchatmen und sich orientieren.

Band: Petja „MC Raaka Pee“ Turunen (vox), Saku „Shaq-U“ Solin (vox), Hannu „Master Bates“ Voutilainen (bass), Janne „Run-Q“ Tolsa (keys), DQ (drums), Miikka „Bobby Undertaker“ Närhi (git)
Setlist: Grand Ball, Verta ja lihaa, Sormenjälki, Isä meidän, Sano kun riittää, Sikiö

:: Fotos :: BEAST IN BLACK ::

Auch :: BEAST IN BLACK :: hatten hernach erstmal mit ein paar Soundproblemen zu kämpfen. Die Finnen ließen sich davon aber nicht allzusehr irritieren und fegten wie gewohnt über die Bühne. Immer mit einem Grinsen auf dem Gesicht und immer fotogen am Posen ;)
Ich hatte ja eigentlich damit gerechnet, dass BEAST IN BLACK die Tour nutzen würden, um ihr 2021 veröffentlichtes drittes Album Dark Connection zu promoten. Vielleicht tun sie das ja dann ausgedehnt auf ihrer Dark Connection Headliner Tour, welche im Januar startet.
Heute abend spielten die Jungs je drei Songs von jedem ihrer Alben, also quasi ein Best-Of-Set. Power Metal in all seiner Pracht: Kurze und knackige Songs, geile Melodien, ordentliches Riffing, abwechslungsreicher Gesang und Mitsing-Refrains.
Apropos… Stimmlich hatte ich zweimal das Gefühl, dass eine Frau mit auf der Bühne stehen müsste. Ein Duett mit Floor Jansen? Ich versuchte mich zu recken und zu strecken, um irgendwas zu sehen… aber nein, egal wie es klang, es war Sänger Yannis Papadopoulos alleine. Dann fiel mir das Video zu Blind And Frozen ein, wo ich seinerzeit selbigen Gedanken hatte und irregeführt wurde. Obwohl, so ein Duett mit Floor hätte man sicher auch mal machen können ;)
Also, dafür, dass ich die Musik eigentlich viel zu „cheesy“ finde, musste ich dann doch recht oft mit den Hüften wackeln ;) Jaaa, ich komme nicht umhin zuzugestehen, dass eine BEAST IN BLACK Show doch richtig Spass macht ;)

Band: Anton Kabanen (git, vox), Mate Molnar (bass), Kasperi Heikkinen (git), Yannis Papadopoulos (vox), Atte Palokangas (drums)
Setlist: Blade Runner, From Hell With Love, Beast In Black, Sweet True Lies, Die By The Blade, Moonlight Rendezvous, One Night In Tokyo, Blind And Frozen, End Of The World

:: Fotos :: NIGHTWISH ::

Wenn ich ehrlich bin, hab ich mich gewundert, dass :: NIGHTWISH :: ihre Tour nicht auf’s nächste Jahr verschoben haben, nachdem Sängerin Floor Jansen erst im Oktober ihre Brustkrebsdiagnose und die kurz darauf erfolgte OP publik machte. Nein, sie stand hier und jetzt auf der Bühne, quietschvergnügt, lebhaft und voller Energie und macht ihre Bestrahlungstherapie dann nach der Tour (so sagte sie zumindest).
NIGHTWISH
starteten brachial mit Noise plus Pyros, Blitzlichtgewitter und Feuerwerk in ihr Set. Ich habe mich sehr gefreut, direkt danach als zweiten Song Storytime zu hören. Ich halte Imaginaerum immer noch für eines der besten NIGHTWISH Alben überhaupt, mal abgesehen von den alten Tarja-Sachen.
Auf dieser Tour steht das neue, also 2020 veröffentlichte Album Human. :II: Nature. im Vordergrund, mit Songs der letzten beiden Alben drumherum sowie einem kurzen Abstecher zu Once. Mit Sleeping Sun gab es dann noch einen ganz alten Klassiker. Sound, Licht und visuelle Gestaltung waren erwartungsgemäß phänomenal und die Pyros machten es kuschelig warm im Dome.
Die meisten Fans dürften jetzt auch zum ersten Mal das neue Line-Up gesehen haben, da ja Bassist Marco Hietala letztes Jahr die Segel strich. Der neue Tieftöner ist Jukka Koskinen, seines Zeichens Bassist bei Wintersun, also ein erfahrener Musiker, für NIGHTWISH vielleicht ein bisschen unscheinbar auf der Bühne.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Abreise vom Dome noch viel schlimmer sein würde als die Anreise, habe ich die Show nicht bis zum Ende gesehen. Aber dank der Fanvideos lässt sich sagen, dass das Konzert endete wie es begann, nämlich mit viel Power, Pyros und Geknalle. Show machen können NIGHTWISH ja ;)

Band: Floor Jansen (vox), Emppu Vuorinen (git), Tuomas Holopainen (keys), Troy Donockley (pipes, tin whistle), Kai Hahto (drums), Jukka Koskinen (bass)
Setlist: Noise, Storytime, Tribal, Élan, Sleeping Sun, 7 Days To The Wolves, Dark Chest Of Wonders, Harvest, I Want My Tears Back, Nemo, How's The Heart? (Acoustic), Shoemaker, Last Ride Of The Day, Ghost Love Score, The Greatest Show On Earth

Vielen Dank an ConcertteamNRW für die Presse-Akkreditierung :)

Story & Pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography