Shelter
But No Shower
[Dajana]
Und da wären wir wieder ;) Zwei Tage nach dem grandiose Rock
Konzert nun beide Bands nicht wirklich unplugged aber in der Akustikversion.
Die Bochumer • Christuskirche
• ist bekannt für ihre Konzerte, wenn auch nicht
unbedingt Metalkonzerte, und war im Handumdrehen ausverkauft.
Selbst meine Wenigkeit hatte sich sicherheitshalber mit Tickets
eingedeckt, die ich dann allerdings an glückliche Fans weitergeben
konnte. Für mich war es der erste Besuch in dieser Kirche
und ich war einigermaßen überrascht über die Größe,
die enorme Lichtinstallation und das ganze Drumherum. Die Evangelen
wissen halt, wie man es macht ;) Ich weiß nicht, wie viele
Leute in die Kirche reinpassen, aber 800 dürften es gewesen
sein. Einziger Wermutstropfen war die Tatsache, daß die
Fotografen in den hinteren Teil der Kirche in eine unbestuhlte
Ecke verbannt wurden. Zu schade…
::
Fotos ::
[Dajana]
:: ANATHEMA
:: starteten mit Thin Air und Danny Cavanagh
zunächst alleine auf der Bühne. Nachdem er seine Parts
per Loop geschichtet hatte, kam Sänger Vincent auf die Bühne,
um mit seiner Gitarre den Sound noch zu verdichten und zu intensivieren,
gefolgt von Lee Douglas. Großartig! Gänsehaut pur!
Daniel Cardoso kam um das Piano bei Dreaming Light zu spielen
und ging danach wieder. Bassist Jamie und Drummer John Douglas
blieben während der gesamten Performance außen vor,
rockten aber links vor der Bühne, zu denen sich dann wahlweise
Vincent, Daniel Cardoso oder Lee gesellten, sobald sie die Bühne
wieder verließen. Die Tatsache in einer Kirche zu spielen
verleitete Danny zu ein paar kritischen Worten als Einleitung
für das überraschende Pink Floyd Cover Another Brick
In The Wall (Part 2) (man kennt ja sonst eigentlich immer
nur Comfortably Numb) bei dem die „Kirchengemeinschaft lautstark
mitsang. Das war unglaublich. Mit dem finalen Fragile Dreams
verabschiedeten sich ANATHEMA auch schon wieder nach einem
- einmal mehr - viel zu kurzen Set.
Setlist: Thin Air, The Beginning And The End, Dreaming
Light, Untouchable Part 2, A Natural Disaster, Another Brick In
The Wall (Pink Floyd), Fragile Dreams
[Dajana]
Und einmal mehr ging es recht fix, bis ::
OPETH
:: auf der Bühne Platz nahmen. Mit Mikaels Sinn
für schwarzen Humor im Hinterkopf und dem Opener Heritage
hatte ich hier jetzt schon ein „God is dead“ erwartet
;) Dafür gab es viele „f*ck’s* und *shit’s*
in der Kirche und ein Statement zum Thema Körpergeruch (siehe
Überschrift). Und natürlich weitere Jokes und Anekdoten
;) Auch OPETH überraschten mit Songs, die man so nicht
erwartet hätte. Da wäre zum einen das Cover Var Kommer
Barnen In? von der schwedischen Band Hansson De Wolfe United,
eine Geschichte, in die auch Jonas Renkse von Katatonia verwickelt
ist ;) Oder das Black Sabbath Cover Solitude, dem Mikael
Napalm Death’s You Suffer voranstellte, was natürlich
wieder für Lacher ohne Ende sorgte. Auch hier wieder Zwischenrufer,
ein Fan, der nach Windowpane verlangte, woraus Mikael zunächst
sowas wie Windows Taste machte… und dann mit einem „sorry,
wrong guitar“ zu parieren. Auch die Geschichte acoustic
vs. unplugged ließ sich prima für Witzchen verwerten.
Bei OPETH war im Übrigen die komplette Band anwesend,
die Saitenfraktion saß meist auf einem Barhocker. Mr. Mendez
und Axe blieben leider recht versteckt und/oder im Dunkeln. Ansonsten
war das Licht wieder superb. Und überhaupt… das war
ein unglaublich fantastisches Konzert mit grandiosem Sound und
atemberaubender Atmosphäre und dennoch sehr relaxed. Und
das von Anfang bis Ende. Nur leider viel zu kurz. Und dieses Mal
gab auch überhaupt keine Zugabe. Das fand ich dann doch sehr
schade. Aber gut… ich war dabei und nur das zählt :)
Danke OPETH für die fabelhafte abendliche Unterhaltung
;)
Setlist: Heritage, Credence, In My Time Of Need, Häxprocess,
Var Kommer Barnen In? (Hansson De Wolfe United), You Suffer (Napalm
Death), Solitude (Black Sabbath), Benighted, Demon Of The Fall,
Hope Leaves, Atonement, Marrow Of The Earth
[BRT] Fazit:
Geile Location, zwei geile Bands, deren akustische Bearbeitung
des eigenen Schaffens vollkommen unterschiedlich ausfiel, von
wegen „Typ mit Akustikklampfe“ und „Weltenschmerz-Gejaller“
Einerlei, was ja doch schnell passieren kann.
ANATHEMAs
New Artrock war sicherlich die melodischere, poppigere und zugänglichere
Variante, die sich meiner Meinung nach jetzt auch nicht so sehr
vom Plattensound unterschied. Fragile Dreams war natürlich
ein absoluter Hammer zum Abschluß ihres Auftritts.
OPETHs
Trip zurück in die Siebziger eignet sich natürlich bestens,
das ganze Thema mal akustisch zu betrachten. Was auch hervorragend
klappte und gleichzeitig die jazzigen und psychedelisch-folkigen
Wurzeln ein wenig in den Vordergrund stellte. Mich verwundert
immer noch, das diese komplexe und manchmal sehr schwer zugängliche
Mucke von so vielen Leuten gemocht wird... Aber falls Chef-OPETH-ist
Mikael mal doch langweilig werden sollte, wartet da sicherlich
auch noch eine erfolgreiche Karriere als Stand-up-Comedian...
Mein absoluter Favorit war Atonement, das ja doch ein wenig
wie Tomorrow Never Knows von den Beatles klang ;-)