2011-08-11 DE – Schlotheim - Flugplatz Obermehler
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Triptykon - Decapitated - Darkened Nocturn Slaughtercult - Negura Bunget - Aborted - Dew-Scented - Byfrost

„Wer nüchtern Fotos vom Headliner macht, hat das Party San nicht verstanden!“ - Dajana
(Nuja, wir haben gar keine Fotos vom Headliner gemacht…glaub ich zumindest. - Wiebke)
(Nee, haben wir nicht. Aber nicht, weil ich zu betrunken war, sondern weil ich nicht durfte *lol* - Dajana)

[Dajana] Na dann rein ins Festivalgetümmel… ähm… jaaaa… Da wurden wir aber erstmal unschön ausgebremst. Bei dem ersten Erkundigungsgang am frühen Nachmittag wurden wir dann auch gleiche Zeuge, wie Feuerwehr und Organisatoren-Team an der bereits abgesperrten und beschädigten Hauptbühne agierten. Es hatte die Dachplanen weggerissen und man befürchtete, dass auch die Traversen in Mitleidenschaft gezogen worden sind und die Statik nicht mehr standhalten würde. Außerdem drohte - so ohne Dach - das Equipment abzusaufen, sollte es anfangen zu Regnen. Also entschieden sich die Veranstalter kurzerhand die Donnerstags-Band in das Partyzelt zu verlegen und dort spielen zu lassen...
[Haris] ... was zuerst für Unmut sorgte, aber es war die richtige Entscheidung, um Bands und Fans das nötige Mass an Sicherheit zu gewährleisten.

[Dajana] Gesagt getan. Mit einer halben Stunde Verspätung wurde dann endlich das Gelände ge- und das Festival eröffnet. Die Situation war alles andere als schön, da das Partyzelt auch gleichzeitig Festivalein- und -ausgang war und bestenfalls einem Zehntel der Besucher Platz bot. Der Sound war schlecht und das Licht Scheisse, aber in Anbetracht der Umstände das Beste, was man aus der Situation hätte machen können und dafür haben die Veranstalter ungemein fix und flexibel agiert.

:: Fotos ::

[Dajana] Somit standen die Norweger :: BYFROST :: als erstes auf der Bühne vor dichtgedrängtem Publikum und eigener Fangemeinde ordentlich beflaggt ;) Immortal-angehauchter Black Metal, gut gemacht, mit Schwerpunkt auf dem aktuellen Album, dem Zweitwerk Of Death, mit dem sich BYFROST gerade erst einen Achtungserfolg bzw. Bekanntheitsgrad erspielt haben.
[Wiebke] Die zentrale Frage des Donnerstag ist für mich „Lust oder Frust“. BYFROST aus Bergen beginnen stark uns erzeugen mit ihrem Blackened Thrash Metal schon zu früher Stunde für ordentlich Druck. Frontmann/Gitarrist Heavy Harms und Bassist R.I.P. Meister zeigen sich beide für den Gesang verantwortlich und sorgen für fiese Vocals. Gleichzeitig bemüht sich Heavy Harms auch um die Unterhaltung der Fans. Mit „I tried to make a ballad but this came out“ sorgt er vor Buried Alive für einige Lacher. Bei dem coolen Rhythmus muss man dann einfach mit, so dass einige Matten geschüttelt werden. Leider können BYFROST das Niveau der Anfangsstücke nicht ganz halten, so dass sie nach starkem Beginn am Ende doch ein wenig in die Mittelmäßigkeit abdriften.
[Dajana] Naja, aller Anfang ist schwer, dennoch eine gute Show, perfekt zum Aufwärmen ;)
Setlist: May The Dead Rise, Eye For An Eye, Shadow Of Fear, Buried Alive, Horns To The Sky, Black Earth, All Gods Are Gone, Of Death

[Haris] Da ich von der Vorstellung von einigen tausend Fans im Festzelt gar nicht angetan war, war :: DEW-SCENTED :: die einzige Band, die ich mir am Donnerstag angeschaut habe. War mehr als lohnenswert, denn die deutschen Thrasher haben aus der Situation das Beste herausgeholt und einen furiosen Gig hingelegt. Beim Publikum kam das straighte, technisch anspruchsvolle Geknüppel ebenso gut an!
[Wiebke] Von Anfang an bolzen die fünf, die heute von Michael Hankel an der Gitarre unterstützt werden, los. Stücke wie Arise From Decay und Cities Of The Dead machen einfach Spass, so dass sich nicht nur Frontmann Leif gleich wie zu Hause fühlt. Die Haare fliegen, und der eine oder andere grölt fröhlich mit. Am Ende bleibt festzuhalten Walsrode-Bergen(NO) 1:0.
Setlist: Downfall, Arise From Decay, Cities Of The Dead, Never To Return, A Critical Mass, Rituals Of Time, Soul Poison, Condemnation, Acts Of Rage

[Dajana] Bei meiner letzten :: ABORTED :: Show hab ich mir noch angebrochene Rippen geholt, diesmal bin ich unbeschadet davon gekommen. Die Belgier haben aber wieder mal so was von… ähm… gerockt ist wohl hier der falsche Ausdruck. Brutal alles an die Wand geblasen passt wohl besser. Fronter Svencho hat sich mal wieder eine komplett neue Crew zusammengesucht, die live aber einen gut eingespielten Eindruck hinterliess. Das tat richtig gut ;)
[Wiebke] Lange nicht gesehen und doch gleich wiedererkannt. Das fällt bei Svenchos markanter Stimme aber auch nicht schwer. Gewohnt technisch manövrieren sich die Belgier durch komplizierte Breaks, Blast Beats und Monsterriffs. Auch ein paar Melodien lassen sich ausmachen, so dass es nicht zu einer Reizüberflutung kommt.

[Dajana] Danach war der stilistische Bruch um so größer. Und die mühsam aufgeholte Zeit haben :: NEGURA BUNGET :: dann auch gleich wieder gekillt und starteten mit fast einer Stunde Verspätung. Viele konnten und wollten mit der eher ruhigen und „Ambient“-lastigen Musik nix anfangen und widmeten sich daher dem leckeren Köstritzer oder den Cocktails bei Brutz & Brakel. Der lange Aufbau und Soundcheck zerrte an den Nerven von Band und Fans und wirkte sich somit auch auf die Show aus. Leider eine der schlechteren Shows der Rumänen.
[Wiebke] Nach dem vorangegangenen Highspeedgeballer in voller Lautstärke ist der etwas gemäßigte Pegel bei NEGURA BUNGET eine wahre Entspannung. Die Rumänen haben ihren gewohnt Fuhrpark an Schlagwerk aufgebaut und verlieren sich schnell in ihren düsteren Melodien. Wunderschön. Könnte nur bitte jemand die weißen Funzeln ausmachen? Die blenden nämlich wie nichts Gutes.

[Dajana] Anschliessend erfolgte meine erste Begegnung mit der blutspuckenden und Gitarren-schreddernden Onielar, der Frontfrau von :: DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT :: Nun ja, ich hatte Glück und wurde nicht getroffen ;) Ansonsten war der Black Metal sowas von bemüht böse und aufgesetzt, das es schon fast wieder putzig wirkte. Rein musikalisch gab es nicht mehr als Standardkost.
[Wiebke] Das ganze Gewese um DARKENED NOCTURN SCHLAUGHTERCULT und die Ansagenkreischerei gehen mir auf den Keks. Für das Drumherum wie Ketten, umgedrehte Kreuze und das Herumgesaue mit Kunstblut bin ich wohl einfach zu fantasielos. Aber an dem rohen Black Metal gibt es nichts auszusetzen. Der ist gar nicht mal so übel.
Setlist: Saldorian Spell, Bearer Of The Blackest Might, Slaughtercult, Ars Moriendi, Intro, Das All-Eine, Beneath The Moon Scars Above, Pestilential Deathride, The Descent To The Last Circle, The Saturnine Chapel

[Dajana] Es ist wirklich schön, die leidgeprüften Polen von :: DECAPITATED :: wieder auf der Bühne zaubern zu sehen. Und das dann auch gleich mit dem brandneuen Album Carnival Is Forever, welches am 15. Juli veröffentlicht wurde und von dem hier 6 der 8 Songs gespielt wurden. Technischer Death Metal auf hohem Niveau, mit unglaublicher Wucht und Dynamik. Klasse.
Setlist: Intro, Day 69, Pest, United, Intro Nihility, Mother War, Homo Sum/404, Winds Of Creation, A View From A Whole, The Knife

[Dajana] Nun denn, entgegen verschiedenster Gerüchte standen :: TRIPTYKON :: dann doch auf der Bühne. Zur Freude der Fans, zum Leidwesen der Presse, denn die musste draussen bleiben. Natürlich war die Situation insgesamt wenig befriedigend, für Bands und Fans, aber die Sicherheit der Bands und Fans geht vor und letztendlich wären es ja TRIPTYKON selbst gewesen, die unter dem kaputten Dach hätten spielen müssen/sollen. In Anbetracht der Toten bei einstürzenden Bühnen auf Grund von schlechtem Wetter an diesem (Indiana) und dem folgenden Wochenende (Belgien) schlicht nicht zu verantworten. Warum ein Herr Fischer da so ein Theater machen muss und auch noch direkt die Veranstalter angreift, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.
[Wiebke] Bei TRYPTIKON ist definitiv Frust vorherrschend, denn zunächst standen die Schweizer kurz davor den Zeltgig zu canceln. Zum Glück hat es sich Tom Gabriel Warrior doch noch anders überlegt, auch wenn er etwas zickig den Graben hat sperren lassen. Größtenteils im Dunkeln zelebrieren TRYPTIKON dann einen Gig mit einer Zusatzportion Aggression. Und wenn die Gerüchte stimmen, werden sie den Hauptbühnenauftritt auf dem PARTY SAN OPEN AIR 2012 haben.
Setlist: Crucifixus, Procreation (Of The Wicked), Goetia, Circle Of The Tyrants, Babylon Fell, The Prolonging

[Dajana] Ok, die obligatorischen 3 Songs mitgehört, dann haben auch wir uns dem Festival-Wahnsinn hingegeben, in vollen Zügen und bis Anschlag… ;)

 

stories © Dajana, Wiebke & Haris • pics © Dajana